DE4220752A1 - Kraftverstärkungsvorrichtung - Google Patents
KraftverstärkungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftverstärkungsvorrichtung für
Geräte oder Vorrichtungen, welche zur Erfüllung ihrer
Funktion vorübergehend eine Kraft benötigen. Insbesondere
eignet sich diese Vorrichtung zur Erhöhung der Bremskraft von
Fahrzeugbremsen oder zur Verringerung der Bedienungskraft
bzw. des Pedalweges von Kupplungen in Fahrzeugen.
Technische Fachleute gehen bei der Konstruktion solcher
Geräte von der Tatsache aus, daß nach dem Hebelgesetz das
Produkt aus Kraft und Weg konstant bleibt. Um also z. B. bei
einer Fahrzeugbremse eine ausreichende Bremskraft zu
erhalten, muß der Pedalweg recht groß sein. Zur Erhöhung
der Bremskraft ohne Erhöhung des Pedalwegs werden in den
heutigen Servicebremsen Kraftverstärkungsvorrichtungen
eingesetzt, welche eine zusätzliche Energiequelle benötigen.
Abgesehen von der aufwendigen Konstruktion haben diese
Vorrichtungen den großen Nachteil, daß sie nur
funktionieren, solange die Energiequelle zur Verfügung steht.
Die Bremskraft einer solchen Servicebremse nimmt bei
abgeschaltetem Motor nach kurzer Zeit sehr stark ab. Bei
Kupplungen werden in der Regel keine
Kraftverstärkungsvorrichtungen eingesetzt, weshalb ein
unbequem großer Pedalweg in Kauf genommen werden muß.
Die erfindungsgemäße Kraftverstärkungsvorrichtung arbeitet
im Gegensatz hierzu ohne zusätzliche Energiequelle. Statt
dessen weist sie eine Servicefeder auf, welche zwischen
Bedienungsorgan und Wirkorgan über einen variierenden Trieb
so einwirkt, daß eine Zusatzkraft entsteht, wobei diese mit
fortschreitender Betätigung des Bedienungsorgans zunimmt,
aber immer kleiner bleibt als die Rückstellkraft der
Wirkvorrichtung.
Als Bedienungsorgan wird z. B. das Pedal der Fußbremse oder
der Kupplung oder der Bedienungshebel der Handbremse
verstanden. Das Wirkorgan ist z. B. die Bremse oder die
Kupplung.
In Abb. 1 ist das Prinzip einer erfindungsgemäßen
Konstruktion dargestellt, wobei die Servicefeder über ein
Schubgelenk einwirkt. Auf der Schiene 101 ist das linear
verschiebbare Schubelement 102 angebracht. Es kann auch auf
Rollen 103 oder Rädern gelagert sein. Eine Druckfeder 104
(z. B. Spiral- Schrauben- oder Flachfeder) ist mit großer
Vorspannung zwischen A und B eingeklemmt. Die Zugfeder 105
stellt symbolisch die Federeigenschaften der Wirkvorrichtung,
inclusive einer etwaigen Rückstellfeder sowie einer
gegebenenfalls hier eingebauten Hilfsfeder dar. Im
Ausgangszustand befindet sich der Punkt B bei C ungefähr
senkrecht unter A. Wird das zum Bedienungsorgan führende
Zugkabel 106 nach rechts gezogen, so verschiebt sich B nach
rechts und die Feder 104 kommt zur Wirkung. Die zusätzliche
Servicekraft beträgt in Richtung C-B
Ka = a/c * (Ko - f1 * (c-b)) worin
cˆ2 = aˆ2 + bˆ2
Ko = Vorspannung der Feder 104 in N
f1 = Federkonstante der Feder 104 in N/mm
b = Abstand AC in mm
a = Verschiebungsweg in mm.
Ka = a/c * (Ko - f1 * (c-b)) worin
cˆ2 = aˆ2 + bˆ2
Ko = Vorspannung der Feder 104 in N
f1 = Federkonstante der Feder 104 in N/mm
b = Abstand AC in mm
a = Verschiebungsweg in mm.
In Abb. 2 ist die Kraft Ka als Funktion von a beispielsweise
für folgende Parameter dargestellt:
b = 100 mm, Ko = 100 N, f1 = 1 N/mm. Ferner ergibt sich für die Rückstellkraft der Zugfeder 105 bzw. der Wirkvorrichtung eine ansteigende Kurve, im Idealfall eine Gerade Kw. Durch Anpassen von b, Ko und einer etwaigen Hilfsfeder lassen sich die Kurven für Ka und Kw so einstellen, daß Ka immer unter Kw bleibt. Die Differenz Kw - Ka ist die erforderliche Bedienungskraft, die am Bedienungsorgan aufgebracht werden muß. Es ergibt sich, daß die Wirkkraft Kw wesentlich größer ist als die Bedienungskraft Ks, ohne daß der Weg des Zugkabels 106 gegenüber dem Weg vor dem Wirkorgan 105 vergrößert werden muß. Ferner läßt sich die Wirkkraft durch Ks bzw. durch den Weg des Zugkabels 106 steuern.
b = 100 mm, Ko = 100 N, f1 = 1 N/mm. Ferner ergibt sich für die Rückstellkraft der Zugfeder 105 bzw. der Wirkvorrichtung eine ansteigende Kurve, im Idealfall eine Gerade Kw. Durch Anpassen von b, Ko und einer etwaigen Hilfsfeder lassen sich die Kurven für Ka und Kw so einstellen, daß Ka immer unter Kw bleibt. Die Differenz Kw - Ka ist die erforderliche Bedienungskraft, die am Bedienungsorgan aufgebracht werden muß. Es ergibt sich, daß die Wirkkraft Kw wesentlich größer ist als die Bedienungskraft Ks, ohne daß der Weg des Zugkabels 106 gegenüber dem Weg vor dem Wirkorgan 105 vergrößert werden muß. Ferner läßt sich die Wirkkraft durch Ks bzw. durch den Weg des Zugkabels 106 steuern.
Damit die gesamte Vorrichtung einwandfrei funktioniert, ist
es sogar erforderlich, daß während der Bedienung vor dem
Wirkorgan 105 ein Weg zurückgelegt wird. Bei
Wirkvorrichtungen, bei denen dies nicht der Fall ist, kann
dies durch Einbau einer Hilfsfeder zwischen Wirkorgan und
Kraftverstärkungsvorrichtung erreicht werden. Es ist auch
möglich, parallel zum Wirkorgan eine zusätzliche Feder, z. B.
eine Rückstellfeder, einzubauen.
Wie in Abb. 1 unten dargestellt, kann die Schiene 101 auch
kurvenartig gekrümmt sein. So kann z. B. durch die links
ansteigende Schiene bewirkt werden, daß Ka über einen
längeren Anfangsbereich null bleibt, was z. B. auch für die
Wirkkraft einer Bremse bis zum Eingreifen der Bremsbacken
gilt.
Abb. 3 zeigt eine erfindungsgemäße
Kraftverstärkungsvorrichtung mit Einfachkabelrollen. Die
Servicefeder 104 wirkt über einen Kurbeltrieb auf die
Kabelrollen ein, entweder als Druckfeder bei Punkt 108 oder
als Zugfeder bei Punkt 109.
In Abb. 4 werden die Zugkabel ebenfalls über
Einfachkabelrollen geführt. Die Servicezugfeder 104 wirkt
über eine Kabelrolle mit variablem Radius 110. Diese kann als
Kurvenscheibe beliebig gestaltet sein, womit sich der Kraft-
Weg-Verlauf allen Erfordernissen anpassen läßt. Die parallel
zur Wirkvorrichtung eingebaute Hilfsfeder 111 kompensiert die
Anfangskraft der Servicefeder.
Zur Steuerung der Krafteinwirkung der Servicefeder können
auch andere Übersetzungsvorrichtungen als die gezeigten
Verwendung finden, z. B. Gelenkvielecke oder Rädergetriebe
mit variierenden Radien.
Die erfindungsgemäße Kraftverstärkungsvorrichtung eignet
sich für alle Vorrichtungen, wo vorübergehend eine Kraft
benötigt wird und diese während ihrer Wirkung nicht
weitgehend oder vollständig vernichtet wird. Wenn die Kraft
vom Bedienungs- zum Wirkorgan über eine bewegliche
Vorrichtung wie Zugkabel, Zug- oder Druckstangen oder -Hebel
übertragen wird, kann die Kraftverstärkungsvorrichtung an
beliebiger Stelle eingebaut werden. Bei hydraulischen
Vorrichtungen kann die Kraftverstärkungsvorrichtung zwischen
Bedienungsorgan und Druckkolben eingebaut werden.
Geeignete Anwendungen sind insbesondere Bremsen und
Kupplungen, ferner Stempel und Stanzen, Greifvorrichtungen
zum Andrücken der Saiten von Gitarren (wie z. B. gemäß CH-
PS 622373), ferner Vorrichtungen, bei denen die Kraft zur
Erzeugung eines wieder zurückprallenden Schlages benötigt
wird, so z. B. bei Schreibmaschinen oder Klavieren.
Claims (7)
1. Kraftverstärkungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Servicefeder aufweist, welche zwischen
Bedienungsorgan und Wirkorgan über einen variierenden Trieb
auf das Kraftübertragungselement so einwirkt, daß eine
Zusatzkraft entsteht, wobei diese mit fortschreitender
Betätigung des Bedienungsorgans zunimmt, aber immer kleiner
bleibt als die Rückstellkraft der Wirkvorrichtung.
2. Kraftverstärkungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Servicefeder über einen Kurbeltrieb,
über eine Kabelrolle mit variierendem Radius, über einen
Kurvenscheibentrieb, über ein Gelenkviereck oder
Gelenkvieleck, über ein Rädergetriebe mit variierenden Radien
oder über ein Schubgelenk einwirkt.
3. Verwendung der Kraftverstärkungsvorrichtung zur
Kraftverstärkung von Vorrichtungen, wo vorübergehend eine
Kraft benötigt wird und diese während ihrer Wirkung nicht
weitgehend oder vollständig vernichtet wird.
4. Verwendung der Kraftverstärkungsvorrichtung gemäß
Anspruch 3 zur Kraftverstärkung von Bremsen.
5. Verwendung der Kraftverstärkungsvorrichtung gemäß
Anspruch 3 zur Kraftverstärkung von Kupplungen.
6. Verwendung der Kraftverstärkungsvorrichtung gemäß
Anspruch 3 zur Kraftverstärkung von Stempeln, Stanzen oder
Greifvorrichtungen für Gitarren.
7. Verwendung der Kraftverstärkungsvorrichtung gemäß
Anspruch 3 zur Kraftverstärkung in Vorrichtungen, bei denen
die Kraft zur Erzeugung eines wieder zurückprallenden
Schlages benötigt wird, insbesondere in Schreibmaschinen oder
Klavieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924220752 DE4220752A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Kraftverstärkungsvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924220752 DE4220752A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Kraftverstärkungsvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4220752A1 true DE4220752A1 (de) | 1994-01-13 |
Family
ID=6461749
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924220752 Withdrawn DE4220752A1 (de) | 1992-06-29 | 1992-06-29 | Kraftverstärkungsvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4220752A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1992-06-29 DE DE19924220752 patent/DE4220752A1/de not_active Withdrawn
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