DE4218460A1 - Mine, insbesondere Panzerabwehrmine - Google Patents
Mine, insbesondere PanzerabwehrmineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mine, insbesondere eine
Panzerabwehrmine, mit einem Minengehäuse, mindestens
zwei in dem Minengehäuse untergebrachten Minenladungen
und einem Zünder zum Zünden der mindestens zwei Minen
ladungen.
Zu Tarnzwecken werden Minen, insbesondere Panzerabwehr
minen, im Erdboden vergraben. Da die (Spreng-)Wirkung
der Wirkladung der Mine durch darüber angeordnetes Erd
reich beeinträchtigt ist, wird vor der Zündung der
Wirkladung eine Räumladung gezündet, die die Mine bzw.
deren Wirkladung freilegt. Bei einer Panzerabwehrmine,
deren Wirkladung als Hohlladung ausgebildet ist, ist
die Räumladung im allgemeinen in dem trichter- oder
kalottenförmigen Hohlraum zwischen der Hohlladungsein
lage und dem Minendeckel untergebracht. Die Mine ver
fügt über einen Zünder, der elektrisch mit den beiden
Minenladungen (Räum- und Hohlladung) verbunden ist und
die beiden Ladungen zeitversetzt zündet. Die elek
trische Zündimpulsübertragung ist störanfällig, insbe
sondere könnte durch von außen einwirkenden Störein
flüssen eine unbeabsichtigte Zündung erfolgen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mine,
insbesondere eine Panzerabwehrmine zu schaffen, bei der
die Zündimpulsübertragung weitestgehend frei von
externen Störeinflüssen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Mine der ein
gangs genannten Art mit der Erfindung vorgeschlagen,
daß der Zünder über nicht-elektrische Übertragungslei
tungen mit dem mindestens zwei Ladungen verbunden ist.
Bei der erfindungsgemäßen Mine sind sämtliche Minen
ladungen über nicht-elektrische pyrotechnische Über
tragungsleitungen mit dem (einen) Zünder verbunden.
Derartige Übertragungsleitungen werden mitunter auch
als Anzündschläuche bezeichnet. Bei diesen pyrotech
nischen nicht-elektrischen Übertragungsleitungen oder
Anzündschläuchen handelt es sich vorzugsweise um Zünd
schnüre mit einer Außenhülle und mit im Innern der
Außenhülle angeordneten mit Sprengstoff beschichteten
dünnen Flächen. Diese Sprengstoffschicht kann bei
spielsweise auf die Innenfläche der Außenumhüllung auf
gebracht sein. Die Zündenergie wird durch eine Stoß
welle aus heißen Verbrennungsgasen übertragen. Die
Fortbewegung der Verbrennungsgas-Stoßwelle ist dabei
ein selbstunterhaltender Prozeß, da mit fortschreiten
der Verbrennungs-Stoßwelle immer neue Bereiche der
Sprengstoffschicht gezündet werden und sich Umsetzen.
Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist darin zu
sehen, daß ein einziger Zünder zum Zünden sämtlicher
jeweils zu den einzelnen Minenladungen führender nicht
elektrischer Übertragungsleitungen verwendet wird.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der
Zünder einen Detonator auf, der durch die Zündermecha
nik gezündet wird. Um den Detonator herum angeordnet
sind die Enden der zu den Minenladungen führenden Über
tragungsleitungen, wobei die Übertragungsleitungsenden
derart dicht zum Detonator angeordnet sind, daß bei
Explosion des Detonators durch die dabei entstehenden
Flammen und heißen Verbrennungsgase die Zündung der
Übertragungsleitungen initiiert wird. Die Ladung des
Detonators wirkt also wie eine Übertragungsladung zum
Übertragen von Zündenergie auf die einzelnen zu den
Minenladungen führenden Übertragungsleitungen. Mit der
oben beschriebenen Anordnung lassen sich in vorteilhaf
ter Weise Verzweigungen realisieren, die im Minenge
häuse untergebracht werden und Zündenergie auf mehrere
Übertragungsleitungen übertragen.
Der obige Aufbau läßt sich auch mit Vorteil als Zünd
verteiler-Element für eine Mine realisieren; dieses
Zündverteiler-Element ist über eine erste nicht-elek
trische Übertragungsleitung mit dem Zünder verbunden
und über mehrere zweite nicht-elektrische Übertragungs
leitungen mit den einzelnen Minenladungen verbunden.
Der Prozeß der Übertragung der dem Zündverteiler-
Element vom Zünder zugeführten Zündenergie auf die ein
zelnen zu den Minenladungen führenden zweiten Über
tragungsleitungen erfolgt wie oben beschrieben. Vor
teilhafterweise ist in dem Zündverteiler-Element eine
Zündverstärkungsladung untergebracht, zu der benachbart
die Enden der zweiten Übertragungsleitungen angeordnet
sind.
Zur noch sichereren Zündung der von dem Zündverteiler-
Element ausgehenden und zu den Minenladungen führenden
zweiten Übertragungsleitungen ist innerhalb des Zünd
verteiler-Elementes zwischen der Zündverstärkungsladung
und den Übertragungsleitungsenden wenigstens ein Deto
nator angeordnet, wobei einem Detonator die Enden
mehrerer zweiter Übertragungsleitungen zugeordnet sein
können.
Je nach der Konstruktion der Mine ist es erforderlich,
deren Minenladungen oder zumindest eine Gruppe von
deren Minenladungen gleichzeitig zu zünden. Um der Mine
nämlich eine zum Vergraben günstigere Form, nämlich
eine langgestreckte Form zu verleihen, ist es vorteil
haft, anstelle einer einzigen eine große Durchschlags
kraft aufweisenden Hohlladung zwei oder mehrere klei
nere Hohlladungen nebeneinander in einer Reihe anzu
ordnen. Bei einer derartigen Panzerabwehrmine müssen
sämtliche Hohlladungen gleichzeitig gezündet werden. Zu
diesem Zweck ist nach der Erfindung vorteilhafterweise
vorgesehen, die zu den Minenladungen führenden zweiten
Übertragungsleitungen gleich lang zu gestalten.
Zum Initiieren der Minenladungen sind an den den Minen
ladungen zugewandten Enden der zweiten Übertragungslei
tungen Anzündelemente angeordnet. Soll die Anzündung
der einzelnen Minenladungen zeitverzögert erfolgen, wie
dies bei einer Mine mit Räum- und mit Hohl- bzw. Wirk
ladung der Fall ist, ist es vorteilhaft, bei gleich
langen zweiten Übertragungsleitungen an den Enden der
jenigen Übertragungsleitungen, die zu später zu zünden
den Minenladungen führen, Zündverzögerungselemente an
zuordnen. Hierbei basiert die zeitverzögerte Zündung
der Minenladungen darauf, daß über den Zünder bzw. über
das Zündverteiler-Element sämtliche zu den Minenladun
gen führenden Übertragungsleitungen gleichzeitig
initiiert werden und die verzögerte Zündung der Minen
ladungen durch an den Enden der Übertragungsleitungen
angeordnete (normale) Anzündelemente und Zündverzöge
rungselemente realisiert wird.
Ein anderer Weg zur zeitverzögerten Zündung mehrerer
Minenladungen besteht darin, eine Zündverstärkungs- bzw.
Übertragungsladung mit dieser nachgeschalteten
Zündverzögerungsladung vorzusehen und um beide Ladungen
herum jeweils die Enden der zu den einzelnen Minen
ladungen führenden Übertragungsleitungen anzuordnen.
Über Zündung der Zündverstärkungsladung werden sämt
liche in deren unmittelbarer Nachbarschaft angeordnete
Übertragungsleitungen initiiert. Die Zündverstärkungs
ladung initiiert auch die Zündverzögerungsladung, die
jedoch mit Zeitverzögerung zündet. Demzufolge werden
auch die im Bereich der Zündverzögerungsladung angeord
neten Übertragungsleitungen verspätet initiiert. Durch
entsprechende Wahl und Zusammensetzungen der Materia
lien für die Zündverzögerungsladung lassen sich die
Zündverzögerungszeiten bestimmen. Prinzipiell könnten
unterschiedliche Zündzeitpunkte für die Minenladungen
auch durch Wahl unterschiedlich langer Übertragungslei
tungen realisiert werden. Da die Zündenergieübertragung
über die nicht-elektrischen Übertragungsleitungen aber
sehr schnell erfolgt (bis zu 2000 m/Sek.), müßte die
Längenzunahme beträchtlich sein (bei der zuvor angege
benen Geschwindigkeit entsprächen 100 mm einer Zündver
zögerung von 5 Mikrosekunden), was zu Platzproblemen
führt.
Vorteilhafterweise hat das Zündverteiler-Element zylin
drische Gestalt, wobei das Ende der vom Zünder kommen
den Übertragungsleitung parallel zu den Enden der zu
den Minenladungen führenden Übertragungsleitungen ange
ordnet sind und diese letztgenannten Enden gleichmäßig
verteilt um das erstgenannte Übertragungsleitungsende
herum angeordnet sind. Das Gehäuse, in dem die Übertra
gungsleitungsenden und, sofern vorhanden, die Übertra
gungsladungen in Form beispielsweise von Detonatoren,
Zündverstärkungsladungen und/oder Zündverzögerungs
ladungen, angeordnet sind, ist vorzugsweise mehrteilig
ausgebildet, wobei die einzelnen Gehäuseteile massiv
sind und Vertiefungen zur Aufnahme der Übertragungslei
tungsenden und Übertragungsladungen aufweisen. Die ein
zelnen Gehäuseteile sind vorteilhafterweise miteinander
verklebt oder ultraschallverschweißt.
Nachfolgend werden anhand der Figuren mehrere Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Im ein
zelnen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Panzerabwehrmine
mit zwei Hohlladungen und einem Zünder mit
einem Zündverteiler-Element,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung eine perspekti
vische Ansicht des Zündverteiler-Elementes bei
aufgeschnittenem Zündverteiler-Element-Gehäuse,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Zündver
teiler-Elementes zum Zünden mehrerer Minen
ladungen,
Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Zündvertei
ler-Elementes zum Zünden mehrerer Minenladun
gen,
Fig. 5 eine andere Ausführungsform des bei der Mine
nach Fig. 1 einsetzbaren Zündverteiler-Elemen
tes,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform eines Zündvertei
ler-Elementes zum Initiieren einer Vielzahl von
nicht-elektrischen Übertragungsleitungen und
Fig. 7 ein Beispiel für ein Zündübertragungselement,
bei dem die die Zündenergie liefernde Leitung
rechtwinklig zur Abgaberichtung der Zündenergie
durch das Zündübertragungselement angeschlossen
ist.
In Fig. 1 ist im Längsschnitt eine Panzerabwehrmine 10
mit zwei Hohlladungen dargestellt.
Die Mine 10 weist ein in Draufsicht rechteckiges lang
gestrecktes Minengehäuse 12 auf, dessen Länge mehr als
das Doppelte der Breite beträgt. Das Minengehäuse 12,
das eine Bodenwand sowie vier Seitenwände aufweist, ist
an seiner offenen Oberseite mit einem Deckel 14 ver
schlossen, der durch Schrauben 16 mit dem Minengehäuse
12 verbunden ist. Die Abdichtung erfolgt mit einem
Dichtring 18.
In dem Minengehäuse 12 befinden sich zwei mit ihren
Wirkachsen parallel ausgerichtete zylindrische Hohl
ladungen 20 und 20′. Die Hohlladungen 20, 20′ weisen
jeweils einen becherförmigen Mantel 22, 22′, eine kegel
förmige Einlage 24, 24′ aus Kupfer sowie die von dem
Mantel und der Einlage umschlossenen (Spreng-)Ladungen
26, 26′ auf. Ferner ist in dem Mantel 22, 22′ eine Ver
stärkerladung 28, 28′ zum Verstärken der zum Zünden der
Hohlladungen 20, 20′ erforderlichen Zündenergie enthal
ten.
Jede Hohlladung 20, 20′ weist in ihrer Einlage 24, 24′
einen kegelförmigen Freiraum 30, 30′ auf, der nach oben
hin offen ist und der in bekannter Weise zur Ausbildung
der Hohlladungsstrahlen nach Initiierung der Hohlladun
gen 20, 20′ dient.
Die Hohlladungen 20, 20′ sind in dem länglichen Minenge
häuse 12 entlang der Längsmittelebene des Minengehäuses
12 in einer Reihe und auf gleicher Höhe angeordnet. Die
Hohlladungen sind mit gegenseitigem Abstand angeordnet
und sie füllen die Breite des Minengehäuses im wesent
lichen aus. Zwischen den Hohlladungen 20, 20′ befindet
sich eine Sensorik 32 mit elektronischen Komponenten
und ein Zünder 34 mit einer Sicherungs- und Entsiche
rungseinrichtung. Die Initiierung der Verstärkerladun
gen 28, 28′ der Hohlladungen 20, 20′ erfolgt über nicht
elektrische pyrotechnische Übertragungsleitungen 36, 38,
38′ (Zündschnüre), über die die Hohlladungen mit dem
Minenzünder 34 in Wirkverbindung stehen. Der Minenzün
der 34 ist über die (erste) Übertragungsleitung 36 mit
einem Zünderverteiler-Element 40 verbunden, von dem aus
sich die beiden (zweiten) Übertragungsleitungen 38, 38′
erstrecken, an deren Enden Anzündelemente 42, 42′ in
Form von Detonatoren zum Zünden der Verstärkerladungen
28, 28′ befinden. Die nicht-elektrischen pyrotechnischen
Übertragungsleitungen 36, 38, 38′ weisen eine Kunst
stoff-Außenhülle 36a, 38a, 38′a auf, deren Innenfläche
mit einer dünnen Sprengstoffschicht 36b, 38b, 38′b ver
sehen ist.
Eine vergrößerte Darstellung des Zündverteiler-Elemen
tes 40 ist in Fig. 2 wiedergegeben. Das Zündverteiler-
Element 40 weist ein zylindrisches Kunststoffgehäuse
auf, das aus zwei miteinander verklebten oder ultra
schallverschweißten Halbschalen 44 besteht, von denen
eine in Fig. 2 dargestellt ist. Die vom Zünder 34 kom
mende erste Übertragungsleitung 36 endet in einem Zünd
verstärker 46 innerhalb des Gehäuses des Zündverteiler-
Elementes 40. Der Zündverstärker 46 weist eine Zündver
stärkungsladung auf. Zu zwei einander gegenüberliegen
den Seiten des Zündverstärkers 46 sind unmittelbar an
diesen angrenzend zwei Detonatoren 48, 48′ angeordnet,
von denen aus die beiden zweiten Übertragungsleitungen
38, 38′ abgehen. Bei über die erste Übertragungsleitung
36 übertragener Zündenergie in Form einer Stoßwelle aus
heißen Verbrennungsgasen zündet der Zündverstärker 46,
so daß seine Zündverstärkungsladung explodiert. Infolge
der dabei entstehenden Flammen und heißen Verbrennungs
gasen innerhalb des Zündverteiler-Elementes 40 werden
die beiden Detonatoren 48, 48′ gezündet, die ihrerseits
die zweiten Übertragungsleitungen 38, 38′ an deren dem
Zündverstärker 46 zugewandten und mit den Detonatoren
48, 48′ verbundenen Enden 38c, 38′c initiieren. Aufgrund
der oben beschriebenen Konstruktion des Zündverteiler-
Elementes 40 läßt sich die über die erste Übertragungs
leitung 36 übertragene Zündenergie gleichzeitig auf die
beiden zweiten zu den Hohlladungen 20, 20′ führenden
Übertragungsleitungen 38, 38′ zu den Hohlladungen 20, 20′
übertragen. Die Zündverstärkungsladung des Zündverstär
kers 46 sowie die Leitungen der beiden Detonatoren
48, 48′ sind (teilweise) von Schutzhüllen 49 umgeben.
Bei diesen Schutzhüllen 49 handelt es sich vorteilhaf
terweise um zylindrische, an ihren Stirnenden offene
Schutzhülsen aus Metall. Schutzhüllen um die Ladungen
der Zündverteiler- bzw. allgemeiner ausgedrückt Zünd
übertragungselemente können auch bei den anderen Aus
führungsbeispielen vorhanden sein.
Eine alternative Ausführungsform des Zündverteiler-
Elementes 40 ist in Fig. 5 dargestellt; im Gegensatz zu
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, bei dem die Enden
der Übertragungsleitungen 36, 38, 38′ T-förmig zueinander
angeordnet sind, verlaufen die Enden der Übertragungs
leitungen bei der Ausgestaltung des Zündverteiler-
Elementes 40 gemäß Fig. 5 parallel zueinander. Ferner
liegen die Enden 38c, 38′c der beiden zweiten Übertra
gungsleitungen 38, 38′ ohne Zwischenschaltung von Deto
natoren an dem Zündverstärker 46 achsparallel an. Wie
bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 weist jede
Gehäusehalbschale 44 Vertiefungen auf, in die die Über
tragungsleitungsenden und die Zündverstärker sowie
Detonatoren einbringbar sind. Der Vorteil der Ausfüh
rungsform des Zündverteiler-Elementes 40 gemäß Fig. 5
besteht darin, daß die beiden Gehäusehälften 44 form
gleich sind. Demgegenüber weist eine der beiden Ge
häusehälften 44 des Zündverteiler-Elementes 40 gemäß
Fig. 2 eine radiale Bohrung zur Aufnahme des Zündver
stärkers 46 auf.
Ein Ausführungsbeispiel eines Zündverteiler-Elementes
50 zum Zünden von insgesamt vier Minenladungen ist in
Fig. 3 dargestellt. Das Zündverteiler-Element 50 weist
ein zylindrisches Kunststoff-Gehäuse auf, das aus zwei
Gehäusehalbschalen 52 besteht, von denen in Fig. 3 eine
dargestellt ist. Eine den (nicht dargestellten) Minen
zünder mit dem Zündverteiler-Element 50 verbindende
erste Übertragungsleitung 54 endet in einem Zündver
stärker 56 mit einer Zündverstärkerladung. In unmittel
barer Nähe zum Zündverstärker 56 sind zu zwei gegen
überliegenden Seiten jeweils ein Detonator 58, 58′ an
geordnet. Der Zündverstärker 56 und die Detonatoren
58, 58′ sind als im wesentlichen zylindrische Elemente
ausgebildet. An den Zylinderflächen der Detonatoren
58, 58′ liegen die Enden von nicht-elektrischen zweiten
Übertragungsleitungen 60, 60′ an. Insgesamt sind vier
zweite Übertragungsleitungen 60, 60′ vorgesehen, wobei
jeweils die Übertragungsleitungen 60 dem Detonator 58
und die Übertragungsleitungen 60′ dem Detonator 58′
zugeordnet sind. An den anderen Enden der Übertragungs
leitungen 60, 60′ sind Anzündelemente 62, 62′ bzw. An
zündelemente 64, 64′ mit Zündverzögerung angeschlossen.
Über die Anzündelemente 62, 62′, 64, 64′ werden insgesamt
vier Ladungen gezündet, wobei jeweils zwei zeitgleich
gezündet werden und wegen der Anordnung von Verzöge
rungs-Anzündelementen das erste Ladungspaar eher zündet
als das zweite.
Über einen im Zünder angeordneten in Fig. 3 dargestell
ten Detonator 66 wird über die erste Übertragungslei
tung 54 dem Zündverstärker 56 Zündenergie zugeführt.
Bei Explosion des Zündverstärkers 56 werden die beiden
in seiner unmittelbaren Umgebung angeordneten Detonato
ren 58, 58′ gezündet, die ihrerseits die ihnen zugeord
neten Übertragungsleitungen 60, 60′ zünden. Die Zünd
energie wird den Anzündelementen 62, 62′ zugeführt, die
sofort die ihnen zugeordneten Minenladungen initiieren.
Die Zündenergie wird aber auch über die Übertragungs
leitungen 60, 60′ den Verzögerungs-Anzündelementen
64, 64′ zugeführt, die nach Verstreichen einer gewissen
Verzögerungszeit die ihnen zugeordneten Minenladungen
initiieren.
In Fig. 4 ist ein Beispiel für ein Zündverteiler-
Element schematisch dargestellt, bei dem die Über
tragung der zugeführten Zündenergie auf die zu den
Ladungen führenden Übertragungsleitungen im Zündvertei
ler-Element zeitverzögert erfolgt. Das Zündverteiler-
Element 70 gemäß Fig. 4 weist ein quaderförmiges Kunst
stoffgehäuse 72 auf, dessen einer Teil in Fig. 4 zum
besseren Verständnis nicht dargestellt ist. Die Außen
konturen des Gehäuses 72 sind durch gestrichelte Linien
angedeutet. Vom durch den Minenzünder gezündeten Deto
nator 74 aus erstreckt sich eine erste nicht-elek
trische Übertragungsleitung 76 bis zur einem Zündver
stärker 78 im Gehäuse 72 des Zündverteiler-Elementes
70. Zu beiden Seiten des Zündverstärkers 78 ist jeweils
ein Detonator 79 angeordnet, der bei Zündung des Zünd
verstärkers 78 durch die Flammen und heißen Verbren
nungsgase initiiert wird. In Fig. 4 ist lediglich einer
der beiden Detonatoren 79 dargestellt. Von den Detona
toren 79 aus erstrecken sich die Übertragungsleitungen
80, die zu zu zündenden (Minen-)Ladungen führen. Neben
der Zündung der Detonatoren 79 initiiert der Zündver
stärker 78 auch ein diesem nachgeschaltetes Zündver
zögerungselement 82, das um eine bestimmte Zeit ver
zögert die Detonatoren 84 zündet. Im Einflußbereich der
von dem Zündverzögerungselement 82 erzeugten Flammen
und Verbrennungsgase sind zwei Detonatoren 84 angeord
net, die durch das Verzögerungszündelement 82 initiiert
werden. Die Detonatoren 84 initiieren ihrerseits nicht
elektrische Übertragungsleitungen 86, die in unmittel
barer Nähe der Detonatoren 84 enden. Mit dem in Fig. 4
dargestellten Zündverteiler-Element 70 wird also die
Zündenergie zunächst auf die nicht-elektrische Über
tragungsleitung 80 übertragen und zeitverzögert auf die
weiteren Übertragungsleitungen 86 übertragen, wobei die
Zündenergieübertragung auf die letztgenannten Leitung
wiederum gleichzeitig erfolgt.
In Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Zündverteiler-Elementes 81 dargestellt. Dem Zündvertei
ler-Element 81 wird die Zündenergie über die Übertra
gungsleitung 83 übertragen. Am Ende der Übertragungs
leitung 83 ist ein Detonator 85 angeordnet, um den
herum die Enden einer Vielzahl von weiteren Übertra
gungsleitungen 87 angeordnet sind. Die Enden dieser
Übertragungsleitungen verlaufen achsparallel zu dem
Ende der Übertragungsleitung 83 bzw. dem Detonator 85
und sind entlang einer Kreislinie um den Detonator 85
herum angeordnet. Sämtliche Übertragungsleitungsenden
sowie der Detonator 85 sind in einem zylindrischen Ge
häuse 88 untergebracht. Mit dem in Fig. 6 gezeigten
Zündverteiler-Element 81 läßt sich eine gleichzeitige
Anzündung von mehreren Ladungen realisieren.
In Fig. 7 ist ein Beispiel für ein nicht-elektrisches
Winkel-Zündübertragungselement gezeigt, wie es z. B. zum
Initiieren der Verstärkerladungen 28, 28′ der Hohlladun
gen 20, 20′ der Panzerabwehrmine 10 gemäß Fig. 1 an den
Enden der pyrotechnischen Übertragungsleitungen 38b,
38′b eingesetzt werden kann.
Zu einem aus zwei Halbschalen 89 bestehenden Kunst
stoff-Gehäuse 90 führt eine nicht-elektrische Übertra
gungsleitung 92 (entspricht z. B. einer der Übertra
gungsleitungen 38b, 38′b der Panzerabwehrmine 10 von
Fig. 1), der Zündenergie durch den Minenzünder zuge
führt wird. Innerhalb des Gehäuses 90 ist ein Detonator
94 angeordnet, der über die Übertragungsleitung 92 ge
zündet wird. Der Detonator 94 initiiert einen Zündver
stärker 96, der wiederum eine Übertragungsladung 98
zündet. Die Übertragungsladung 98 ist in diesem Ausfüh
rungsbeispiel um 90° verdreht zum Zündverstärker 96
angeordnet, kann aber auch in jedem anderen Winkel zum
Zündverstärker 96 angeordnet sein. Der Zündverstärker
96 ist wie in Fig. 7 dargestellt vor der Übertragungs
ladung 98 angeordnet, kann aber auch unter dieser ange
ordnet sein, so daß sich die Übertragungsladung 98, die
ein im wesentlichen zylindrisches Element darstellt,
radial zum Zündverstärker 96 verläuft. Von der Übertra
gungsladung 98 wird die Zündenergie auf die Minenhohl
ladung übertragen, was je nach Ausgestaltung der Hohl
ladung zweckmäßigerweise über eine Verstärkerladung
erfolgt. Fig. 7 zeigt ein Beispiel für ein Zündüber
tragungselement, das die nicht-elektrische Zündenergie
nicht in Richtung der Achse der Eingangs-Übertragungs
leitung 92 sondern in einem Winkel ungleich 0° zu
dieser Achse abgibt.
Das erfindungsgemäße Zündverteilerelement kann vorteil
hafterweise neben Panzerabwehrminen mit zwei nebenein
ander angeordneten Hohlladungen und gegebenenfalls zu
sätzlichen Räumladungen auch bei den an sich bekannten
Minen mit sogenannten Tandemladungen eingesetzt werden.
Hierbei ist vor dem kegelförmigen Freiraum der Einlage
einer ersten großen Hohlladung eine zweite kleinere
Hohlladung untergebracht. Über eine nicht-elektrische
von dem Zünder oder einem Zündverteilerelement aus
gehende Übertragungsleitung, die durch den Sprengstoff
der ersten großen Hohlladung hindurch bis zur zweiten
kleineren Hohlladung geführt ist, läßt sich dann die
Zündenergie zu dieser kleineren Hohlladung übertragen,
ohne daß die große Hohlladung dadurch zündet. Die An
kopplung der Übertragungsleitung an die kleine Hohl
ladung kann über ein den Platzverhältnissen angepaßtes
Zündübertragungselement erfolgen, wie es z. B. in Fig. 7
gezeigt ist.
Claims (17)
1. Mine, insbesondere Panzerabwehrmine, mit
- - einem Minengehäuse (12),
- - mindestens zwei in dem Minengehäuse (12) unter gebrachten Minenladungen (20, 20′) und
- - einem Zünder (34) zum Zünden der mindestens zwei Minenladungen (20, 20′), dadurch gekennzeichnet, daß der Zünder (34) über nicht-elektrische Über tragungsleitungen (36, 38, 38′) mit den mindestens zwei Minenladungen (20, 20′) verbunden ist.
2. Mine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zünder (34) einen eine Übertragungsladung auf
weisenden Detonator (46; 56; 78, 82; 85; 94, 96, 98) auf
weist, in dessen Nachbarschaft die einen Enden der
zu den mindestens zwei Minenladungen (20, 20′) füh
renden Übertragungsleitungen (38, 38′; 60, 60′; 80, 86;
87) angeordnet sind und der bei Zündung die Über
tragungsleitungen (38, 38′; 60, 60′; 80, 86; 87) ini
tiiert.
3. Mine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Zünder (34) über eine einzige nicht
elektrische erste Übertragungsleitung (36) mit
einem Zündverteiler-Element (40; 50; 70; 81; 90) ver
bunden ist, von dem aus zu jeder Minenladung (20;
20′) jeweils eine nicht-elektrische zweite Über
tragungsleitung (38, 38′; 60, 60′; 80, 86; 87) führt,
und daß die zweiten Übertragungsleitungen (38, 38′;
60, 60′; 80, 86; 87) durch die dem Zündverteiler-
Element (40; 50; 70; 81; 90) über die erste Übertra
gungsleitung (36) zugeführten Zündenergie
initiierbar sind.
4. Mine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zünderverteiler-Element (40; 50; 70; 81; 90) eine
Zündverstärkungsladung (46; 56; 78, 82; 85; 94, 96, 98)
aufweist, in deren Nachbarschaft die einen Enden
der zu den Minenladungen (20, 20′) führenden zwei
ten Übertragungsleitungen (38, 38′; 60, 60′; 80, 86; 87)
angeordnet sind und die bei Zündung die zweiten
Übertragungsleitungen (38, 38′; 60, 60′; 80, 86; 87)
initiiert.
5. Mine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Nähe der Zündverstärkungsladung (46; 56; 78,
82; 85; 94, 96, 98) mindestens ein von dieser bei
deren Zündung initiierbarer Detonator (48, 48′; 58,
58′; 79, 84) angeordnet ist, zu dem benachbart die
Enden der zweiten Übertragungsleitungen (38, 38′;
60, 60′; 80, 86; 87) angeordnet sind.
6. Mine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu den Minenladungen (20,
20′) führenden zweiten Übertragungsleitungen
(38, 38′; 60, 60′; 80, 86; 87) gleiche Länge aufweisen.
7. Mine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
an den den Minenladungen (20, 20′) zugewandten
Enden der zweiten Übertragungsleitungen (38, 38′)
Anzündelemente (42, 42′) zum initiieren der Minen
ladungen (20, 20′) angeordnet sind.
8. Mine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zum untereinander zeitverzögerten Zünden der
Minenladungen (20, 20′) an den diesen zugewandten
Enden der Übertragungsleitungen (60, 60′) Anzünd
elemente (62, 62′) und Zündverzögerungselemente
(64, 64′) angeordnet sind.
9. Mine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zündverteiler-Element (70) eine Zündverstär
kungsladung (78) aufweist, in deren Nachbarschaft
das Ende mindestens einer zu einer ersten Minen
ladung (20, 20′) führenden Übertragungsleitung (80)
angeordnet ist, und daß der Zündverstärkungsladung
(78) eine von dieser zündbare Zündverzögerungsla
dung (82) nachgeschaltet ist, in deren Nachbar
schaft das Ende mindestens einer zu einer zweiten
Minenladung (20, 20′) führenden Übertragungsleitung
(86) angeordnet ist.
10. Mine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Nachbarschaft der Zündverstärkungsladung
(78) und der Zündverzögerungsladung (82) jeweils
mindestens ein Detonator (79, 84) angeordnet ist,
zu dem benachbart die Enden der jeweiligen zu den
Minenladungen (20, 20′) führenden Übertragungslei
tungen (80, 86) angeordnet sind.
11. Mine nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Enden der zu den Minen
ladungen (20, 20′) führenden Übertragungsleitungen
(38, 38′; 60, 60′; 86; 87) parallel zum betreffenden
Detonator (48, 48′; 58, 58′; 84; 85) und um diesen
herum verteilt angeordnet sind.
12. Mine nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Enden
der ersten und zweiten Übertragungsleitungen (36;
38, 38′; 60, 60′; 80, 86; 87) und die zu deren Kopplung
vorgesehenen Zündladungen in einem gemeinsamen
Gehäuse angeordnet sind.
13. Mine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse mehrteilig ist und die einzelnen Ge
häuseteile (44; 52; 89) verklebt oder ultraschall
verschweißt sind.
14. Mine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse zwei Gehäusehalbschalen
(44; 52; 89) mit Vertiefungen zum Aufnehmen der
Enden der Übertragungsleitungen (36; 38, 38′; 60, 60′;
80, 86; 87) und der die Zündladungen enthaltenden
Elemente aufweist.
15. Mine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß am einer Minenladung zuge
wandten Ende einer Übertragungsleitung (92) ein
Detonator (94) angeordnet ist, der bei Zündung
eine Zündverstärkerladung (96) initiiert, die
wiederum bei Zündung eine Übertragungsladung (98)
initiiert, und daß die Richtung der Zündenergie
freigabe der Übertragungsladung (98) in einem
Winkel von ungleich 0°, vorzugsweise 90°, zur
Achse der Übertragungsleitung (92) an deren mit
dem Detonator (94) versehenen Ende ist.
16. Mine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Detonator (94) die Zündverstärkerladung (96)
und die Übertragungsladung (98) mit gegenseitigem
Abstand zueinander in einem gemeinsamen Gehäuse
(90) ungebracht sind.
17. Mine nach einem der Ansprüche 12 bis 14 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Gehäuse
untergebrachten Ladungen (46, 48, 48′) jeweils von
einer dünnen Schutzhülle, vorzugsweise in Form
einer zylindrischen Schutzhülse aus Metall, um
geben sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924218460 DE4218460A1 (de) | 1992-06-04 | 1992-06-04 | Mine, insbesondere Panzerabwehrmine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924218460 DE4218460A1 (de) | 1992-06-04 | 1992-06-04 | Mine, insbesondere Panzerabwehrmine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4218460A1 true DE4218460A1 (de) | 1993-12-09 |
Family
ID=6460404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924218460 Withdrawn DE4218460A1 (de) | 1992-06-04 | 1992-06-04 | Mine, insbesondere Panzerabwehrmine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4218460A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010046596A1 (fr) * | 2008-10-24 | 2010-04-29 | Davey Bickford | Dispositif de connexion d'au moins deux tubes conducteurs à onde de choc |
-
1992
- 1992-06-04 DE DE19924218460 patent/DE4218460A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2010046596A1 (fr) * | 2008-10-24 | 2010-04-29 | Davey Bickford | Dispositif de connexion d'au moins deux tubes conducteurs à onde de choc |
FR2937638A1 (fr) * | 2008-10-24 | 2010-04-30 | Davey Bickford | Dispositif de connexion d'au moins deux tubes conducteurs a onde de choc |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: WEBER, MANFRED, DIPL.-ING., 53604 BAD HONNEF, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |