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Die Erfindung betrifft nebelerzeugende Geschosse zum Schutz
von Landfahrzeugen durch Verdecken, insbesondere zum Schutz
von Panzerwagenwagen.
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Es wurden bereits zahlreiche nebelerzeugende Geschosse
vorgeschlagen, die mindestens einen Topf mit einer
pyrotechnischen Zusammensetzung zum Erzeugen von Nebel bei deren
Verbrennung aufweisen, um Landfahrzeuge zu schützen.
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Dennoch sind die bisher vorgeschlagenen nebelerzeugenden
Geschosse nicht vollkommen zufriedenstellend.
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In der EP-A-0 108 939 (FEISTEL) ist ebenfalls ein Geschoß
vorgeschlagen, daß mindestens ein Element 1 mit
pyrotechnischer Zusammensetzung zum Erzeugen von Nebel bei
seiner Verbrennung und eine im Infrarotbereich
kontrastabsorbierende Pulverladung 2 aufweist.
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Genauer schlägt die EP-A-0 108 939 eine Vorrichtung vor,
welche eine quasi-simultane nebelerzeugende Verbrennung der
Pulverladung gewährleistet, so daß diese von den
aufsteigenden Strömen warmer Luft profitiert, welche durch die
nebelerzeugende Verbrennung entstehen, um zeitlich den
Schwebezustand der Pulverpartikel zu verlängern. Dies ist
auf Seite 2, Zeilen 6-16 der EP-A-0 108 939 beschrieben.
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Noch genauer gibt die EP-A-0 108 939 zwei
Realisierungsmöglichkeiten an.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform, welche dem Oberbegriff
des Anspruches entspricht und in Fig. 1 gezeigt ist, sind
die Elemente der nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung 1 hinter einer Pulverladung 2 angeordnet. Ferner
sind die Elemente der nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung 1 einer Ladung 3 zugeordnet, die eine
Segmentierung der Elemente 1 gewährleistet, wie in Fig. 2C und
2D gezeigt. Die Pulverladung 2 ist einer pyrotechnischen
Ladung 4 zugeordnet. Diese ist stromabwärts zur den
Elementen 1 zugeordneten Pulverladung 3 angeordnet, wobei die
Ausbreitung der Pulverladung 2 erst nach der Segmentierung
und Verbreitung der Elemente der nebelerzeugenden,
pyrotechnischen Zusammensetzung gesichert ist. Dies führt zu einem
sehr langsamen Einsatz der Verdeckung oder Verschleierung.
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Gemäß einer zweiten, in Fig. 4 und 5 gezeigten
Ausführungsform, ist die Pulverladung 2 dagegen hinter den Elementen
der nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung 1
angeordnet. Dabei beschleunigt die Explosion der der
Pulverladung 2 zugeordneten pyrotechnischen Ladung 4 die Elemente
der pyrotechnischen Zusammensetzung. Dies führt zu einem
sehr weit entfernten Einsatz der nebelerzeugenden,
pyrotechnischen Zusammensetzung.
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Die FR-A-2 343 989 betrifft eine Vorrichtung zum Abschießen
infraroter Täuschreflektoren. Gemäß der FR-A-2 343 989
weist das Geschoß zum Abschießen infraroter
Täuschreflektoren eine pyrotechnische Ladung auf, die in einer Kapsel
eingeschlossen ist, welche durch einen rohrförmigen Mantel
gebildet ist, der an seinen beiden gegenüberliegenden Enden
durch zwei lösbare Stöpsel verschlossen ist, welche
miteinander durch eine mechanische Verbindung mit begrenztem
Widerstand verbunden sind, die unter Einwirkung einer
zugeordneten Zündvorrichtung gebrochen werden kann.
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Die FR-A-2466743 beschreibt ein nebelerzeugendes Geschoß
zum Abgeben von Nebel durch Ladungen mit schneller
Verbrennung und mit langsamer Verbrennung, das ein oberes Glied
mit schneller Verbrennung und sofortigem Austritt von Nebel
mit einer Zünd-Sprengladung und einer getrennten
Ausstoßladung aufweist, sowie ein unteres Glied, welches den Nebel
mit langsamer Verbrennung in einer Stahlkapsel abgibt, mit
einer getrennten Ausstoßladung und einer gemeinsamen
Zündladungs-Vorrichtung.
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Die in den genannten Dokumenten beschriebenen Vorrichtungen
ermöglichen keine vollständig zufriedenstellende
Verschleierung oder Verdeckung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neues
nebelerzeugendes Geschoß anzugeben, das nach dem Erkennen
einer Bedrohung einen sehr schnellen Schutz bietet und
dabei einen lang andauernden Schutz gewährleistet.
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Insbesondere ist eine Aufgabe der Erfindung, ein neues
nebelerzeugendes Geschoß anzugeben, das einen
quasi-augenblicklichen Schutz bietet, das heißt, mindestens innerhalb
einer Sekunde, wobei sicher gestellt sein soll, daß die
Verdeckung oder Vernebelung des Fahrzeugs während einer
Dauer von 30 bis 60 Sekunden aufrechterhalten wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
nebelerzeugendes Geschoß der angegebenen Art erreicht, mit
mindestens einem Topf mit einer pyrotechnischen Zusammensetzung
zum Erzeugen von Nebel bei ihrer Verbrennung und mit einer
im Infrarotbereich kontrastabsorbierenden Pulverladung,
wobei die Pulverladung in Ausstoßrichtung vor dem Topf mit
der nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung
angeordnet ist und der Pulverladung ein Sprengrohr zugeordnet
ist, um diese auseinander zu treiben, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß
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- der Topf mit der nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung einen Längskanal zum Übertragen von
Feuer zu dem Sprengrohr aufweist, so daß dieses schnell
nach dem Abschießen des Geschosses auf der Flugbahn
explodiert, um einerseits eine quasi-augenblicklich
Ausbreitung der Pulverladung zu gewährleisten und
andererseits den Topf mit der pyrotechnischen
Zusammensetzung vor dessen gesamter Verbreitung abzubremsen.
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Aufgrund dieses Aufbaus erhält man einerseits eine sehr
schnelle Ausbreitung der Pulverladung, durch die eine erste
Wirkung mit quasi-augenblicklicher Verschleierung entsteht.
Andererseits kann der Topf mit der nebelerzeugenden,
pyrotechnischen Zusammensetzung aufgrund des erfindungsgemäßen
Aufbaus mit großer Geschwindigkeit ausgestoßen werden, um
die Pulverladung schnell hochgehen zu lassen und so eine
ununterbrochene Verschleierung des zu schützenden Fahrzeuges
zu gewährleisten, wobei dieser Vorgang relativ nahe beim
Fahrzeug abläuft, um eine wirkungsvolle Verschleierung oder
Verhüllung zu gewährleisten.
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Vorzugsweise besteht die erfindungsgemäße Pulverladung aus
Messingpulver, dessen Korngröße so gewählt ist, daß es im
Infrarotbereich kontrastabsorbierend ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
das Sprengrohr zur Geschoßachse zentriert, und die
Pulverladung umgibt das Rohr über dessen gesamten Umfang und
bedeckt das vordere Ende dieses Rohres, so daß das
Sprengrohr die Pulverladung in Form einer vollen Scheibe
austreibt.
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Vorzugsweise ist zwischen der Pulverladung und dem Topf mit
der nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung eine
Trennladung eingefügt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist der Topf mit der nebelerzeugenden,
pyrotechnischen Zusammensetzung mittels einer beim Zünden der
Trennladung trennbaren Verbindungsvorrichtung mit einer die
Pulverladung aufnehmenden Kapsel verbunden. Diese
Verbindungsvorrichtung wird vorzugsweise aus den folgenden
Verbindungen ausgewählt: eine auf Temperatur ansprechende
Gehäusemuffe, ein Epoxydkleber-Verbindungselement, ein
Klebeband-Verbindungselement oder ein zentraler Stab.
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Der Letztere ist erfindungsgemäß vorzugsweise aus einer
Manschette mit mehreren länglichen Schlitzen gebildet. Wie
nachfolgend im Einzelnen ausgeführt ist, ermöglichen diese
länglichen Schlitze insbesondere die Obertragung von Feuer
zur nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung.
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Es ist vorteilhaft, den Topf mit der nebelerzeugenden,
pyrotechnischen Zusammensetzung in verschiedene Teile zu
unterteilen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Geschoß
eine Flugbahn-Verzögerung, die beim Ausstoßen des Geschosses
gezündet wird, ein mit der Flugbahnverzögerung gekoppeltes
pyrotechnisches Relais, eine zwischen der Pulverladung und
dem Topf mit der nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung eingefügte Trennladung, eine dem Sprengrohr
zugeordnete Initialladung und einen zwischen Feuerkanäle, die
das Relais für die Trennladung und die Initialladung
verbinden, eingefügten Sicherheitsschieber, der zwischen einer
Sicherungsstellung bei Lagerung, in der er die Feuerkanäle
verschließt, und einer Freigabestellung verschiebbar ist,
in der er nach dem Abschießen die Feuerkanäle freigibt.
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Die Erfindung betrifft ferner Munition zum Schutz von
Fahrzeugen durch Verschleiern oder Verdecken, mit einem Geschoß
der beschriebenen Art in einer Hülse und mit einer hinten
in der Hülse angeordneten, pyrotechnischen Ladung zum
Ausstoßen des Geschosses.
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Andere Eigenschaften, Aufgaben und Vorteile der Erfindung
werden aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit
den Zeichnungen ausgewählter Ausführungsformen ersichtlich.
Es zeigen:
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Fig. 1 die schematische Darstellung im axialen
Längsschnitts einer Munition gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung,
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Fig. 2 eine schematische Darstellung im axialen
Längsschnittes einer Munition gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung,
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Fig. 3 eine schematische Darstellung der durch den
Einsatz mehrerer Munitionskörper erhaltenen
Verschleierung.
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Zunächst ist die in Fig. 1 gezeigte Ausführungsform der
Munition beschrieben.
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Die Munition 10 weist eine Hülse 12 auf, die auf einem einen
Impulsgeber aufnehmenden Sockel 20 befestigt ist. In der
Hülse 12 selbst ist ein Geschoß 100 untergebracht, das im
wesentlichen in Bewegungsrichtung von vorne nach hinten
eine einem Sprengrohr 112 zugeordnete Pulverladung 110 und
einen Topf mit einer nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung aufweist, der gemäß der in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsform in zwei Einzelteile 150, 152 aufgeteilt
ist, ohne auf diese Anzahl von Einzelteilen beschränkt zu
sein.
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In Fig. 1 ist die Längsachse der Munition 10 und des
Geschosses 100 mit 14 bezeichnet. Diese Achse 14 entspricht
im wesentlichen einer Symmetrieachse.
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Die Hülse 12 wird von einer zur Achse 14 zentrierten
zylindrischen Muffe gebildet. An ihrem hinteren Ende weist sie
einen ringförmigen Kragen 16 auf, der sich radial zur Achse
14 und in deren Richtung erstreckt.
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Die Hülse 12 ist auf dem Sockel 20 durch diesen Kragen 16
befestigt. Der Kragen 16 ist zwischen einer einstückig mit
dem Außenumfang 24 des Sockels 20 ausgebildeten,
kreisförmigen Rippe 22 und einem mit der Inneseite der Hülse 12
verbundenen Gewinde 26 eingeklemmt, das mit einem einstückig
mit dem Sockel 20 ausgebildeten Gewinderohr 28 in Eingriff
steht.
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Der Gewindering 26 und die kreisförmige Rippe 22 sind zur
Achse 14 koaxial.
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Der Sockel 20 trägt einen Zapfen 30, der sich radial zur
Längsachse 14 erstreckt. Dieser Zapfen ermöglicht, die
Hülse mit Hilfe einer an sich bekannten Bajonetteinspannung
in einem Mörser festzuhalten.
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Der Aufbau des in Fig. 1 gezeigten Impulsgebers ist dem
Fachmann wohlbekannt.
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Der Sockel 20 trägt an seinem vorderen Ende einen Napf 32.
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Dieser Napf 32 weist einen ihn durchsetzenden, axialen
Durchgang 34 auf, in dem ein elektrisch gesteuerter Zünder
36 untergebracht ist.
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Von den beiden Drähten 38, 40 zur Versorgung des Zünders 36
ist der eine mit einem Niet 42 und der andere mit einem
Kontaktstück 44 verbunden.
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Der Sockel 20 besteht aus einem elektrisch leitenden
Werkstoff. Der Niet 42 ist mit dem Sockel 20 verbunden, um
eine elektrische Verbindung zwischen dem Versorgungsdraht
38 und dem Sockel 20 zu gewährleisten.
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Das Kontaktstück 44 ist in eine die Sitzfläche des Sockels
durchsetzenden Bohrung koaxial zur Längsachse 14 eingefügt.
Dieses Kontaktstück 44 ist auf diese Weise von der Rückseite
der Munition aus zugänglich.
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Das Kontaktstück 44 ist zum Sockel 20 durch eine elektrisch
isolierende Hülle isoliert.
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Der Napf 32 bestimmt durch ihre seine Fläche einen Raum,
der eine Ausstoß-Ladung aufnimmt, beispielsweise auf der
Basis von Schwarzpulver.
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Zwischen dem den Impulsgeber der noch beschriebenen wird,
aufnehmenden Sockel 20 und dem hinteren Ende des Geschosses
100 ist ein Kolben 50 eingefügt.
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Der Kolben 50 wird von einer Scheibe gebildet, die sich
transversal zu der Längsachse 14 erstreckt. Die Scheibe 50
weist eine Mittelbohrung 52 auf.
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Das vordere Ende der Hülse 12 ist bei Lagerung mit einer
Kappe 60 verschlossen. Die Kappe 60 ist auf der Hülse 12 mit
mindestens einem sich radial zur Längsachse 14 erstreckenden
Abscherbolzen 62 befestigt.
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In Fig. 1 sind zwei Einzelteile 152, 150 des Topfes mit
der nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung
dargestellt, die axial von hinten nach vorne im Geschoß 100
gestapelt sind. Die Einzelteile 152, 150 bilden
Rotationszylinder um die Längsachse 14 herum. Sie sind von Kapseln
153 bzw. 151 umgeben.
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Die Teile 150 und 152 definieren einen freien Mittelkanal
160, der zur Längsachse 14 zentriert ist und mit der in der
Scheibe 50 ausgesparten Bohrung 52 fluchtet.
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Zwischen dem Topf mit der nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung 150, 152 und der Pulverladung 110 ist ein
zweiter zur Achse 14 zentrierter Sockel 120 eingefügt. Der
zweite Sockel 120 weist einen zur Achse 14 zentrierten
Mittelkanal 122 auf, der von hinten nach vorne eine
Flugbahn-Verzögerung 124 und ein pyrotechnisches Relais 126
aufnimmt. Die Flugbahn-Verzögerung ist mit dem vorderen Ende
des Kanals 160 verbunden.
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Die Pulverladung 110 und das zugeordnete Sprengrohr 112
sind in einer Kapsel 114 untergebracht. Diese Kapsel 114
weist eine zur Achse 14 zentrierte, zylindrische Wand 115
auf, die einstückig mit einer vorderen, quer verlaufenden
Verschlußwand 116 ausgebildet ist.
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Das hintere Ende der Kapsel 114 wird von einer Scheibe 118
verschlossen. Zwischen der Scheibe 118 und der zylindrischen
Wand 115 der Kapsel 114 ist eine O-Ring-Dichtung eingefügt.
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Das Sprengrohr 112 wird von einem zur Achse 14 zentrierten
zylindrischen Finger gebildet. Das Sprengrohr 112 ist von
einem Mantel 111 umgeben.
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Das Sprengrohr 112 wird von der Scheibe 118 getragen.
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Bei der Betrachtung der Zeichnungen merkt man, daß die
Pulverladung 110 das Sprengrohr 112 über dessen gesamten
Umfang umgibt und zusätzlich das vordere Ende dieses Rohres
bedeckt. Dadurch treibt das Sprengrohr 112 die Pulverladung
110 in Form einer vollen Scheibe aus. Der Mittelteil dieser
Scheibe wird von dem Teil der Pulverladung gebildet, der
vor dem Sprengrohr 112 liegt. Der Rand der Scheibe wird von
dem Teil der Pulverladung 110 gebildet, der das Sprengrohr
112 umgibt.
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Andererseits ist zwischen dem zweiten Sockel 120 und der
Scheibe 118 eine zur Längsachse 14 zentrierte Kammer 140
vorgesehen.
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Diese Kammer 140 beherbergt von hinten nach vorne einen
Sicherheitsschieber 142 und eine Initialladung 144.
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Die Initialladung 144 ist hinter dem Sprengrohr 112
angeordnet und steht mit diesem in Verbindung.
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Der Sicherheitsschieber 142 kann zwischen einer
Sicherheitsstellung, die der Lagerstellung entspricht und in der er
die Feuerkanäle verschließt, und einer Freigabestellung,
die er nach dem Ausstoßen des Geschosses 100 aus der Hülse
einnimmt und in der der Schieber 142 die das Relais 126 und
die Initialladung 144 verbindenden Feuerkanal freigibt,
verschoben werden.
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Der Schieber 142 ist gleitend zwischen der Initialladung
144 und dem zweiten Sockel 120 in radialer Richtung zur
Längsachse 14 geführt. Der Sicherheitsschieber 142 ist
durch eine der Einfachheit halber nicht gezeigte, elastische
Vorrichtung gegen die Freigabestellung belastet.
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Der Sicherheitsschieber 142 weist einen sich parallel zur
Längsachse 14 erstreckenden Durchlaß auf.
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Der im Sicherheitsschieber 142 ausgesparte Durchlaß fluchtet
nur dann mit dem das Relais 126 mit der Initialladung 144
verbindenden Feuerkanal, wenn der Schieber 142 in die
Freigabestellung gebracht ist, das heißt, nachdem das Geschoß
100 aus der Hülse 12 herausgeschleudert ist.
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Der Aufbau eines solchen Sicherheitsschiebers ist dem
Fachmann bekannt soll daher im folgenden nicht mit weiteren
Einzelheiten beschrieben werden. Ein solcher
Sicherheitsschieber 142 kann beispielsweise ähnlich wie der in den
Fig. 3 und 4 der französischen Patentanmeldungen 2 294
420 und 2 293 872 dargestellte Schieber ausgebildet sein.
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Die Pulverladung 110 besteht vorzugsweise aus metallischen
Teilchen, deren Korngröße so gewählt ist, daß sie im
Infrarotbereich kontrastabsorbierend sind. Vorzugsweise handelt
es sich dabei erfindungsgemäß um Messingpulver.
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Gemäß eines weiteren vorteilhaften Merkmales der Erfindung
ist (sind) der Topf mit der nebelerzeugenden,
pyrotechnischen Zusammensetzung und, genauer gesagt, die diesen
aufnehmenden Kapseln 151, 153 mit der die Pulverladung 110
aufnehmenden Vorrichtung über eine Verbindungsvorrichtung
verbunden, die bei der Explosion des Rohres 112 oder bei
der Zündung einer zwischen der Pulverladung 110 und dem
Topf mit der nebelerzeugenden, pyrotechnischen
Zusammensetzung 150, 152 eingefügten Trennladung trennbar.
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Diese Verbindungsvorrichtung kann eine Vielzahl von
Ausführungsformen haben. Sie kann beispielsweise eine auf
Temperatur ansprechende Gehäusemuffe, ein Epoxydkleber-
Verbindungsglied, ein Klebeband-Verbindungsglied oder
wiederum ein im Kanal 160 sitzender zentraler Stab sein.
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Fig. 2 zeigt eine Abwandlung der beschriebenen
Ausführungsform
der Munition.
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Die Bestandteile der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform,
die den bereits mit Bezug auf Fig. 1 beschriebenen
entsprechen, sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
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In Fig. 2 ist ein in den die Töpfe mit der
nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung 150, 152
durchsetzenden Kanal 160 eingefügter Stab 170 gezeigt.
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Der zentrale Stab 170 wird von einer Muffe mit mehreren
länglichen Schlitzen 172 gebildet.
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Das hintere Ende des Stabes 170 sitzt in einer ringförmigen
Buchse 174 mit erweitertem Kopf 176, der gegen den
Ausstoßkolben 50 anliegt.
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Das vordere Ende des Stabes 170 ist am zweiten Sockel 120
befestigt.
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In Fig. 2 ist ebenfalls eine zwischen dem zweiten Sockel
120 und dem vorderen Ende des Topfes mit der
nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung angeordnete
Trennladung 145 vorgesehen.
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Die Trennladung 145 liegt, genauer, in einer Ringkammer 146,
die an der Hinterseite des zweiten Sockels 120 ausgespart
ist. Diese Kammer 146 steht über Kanäle 147 mit der
Initialladung 144 in Verbindung. Die Kanäle 147 erstrecken sich
parallel zur Längsachse 14. In der Sicherheitsstellung des
Schiebers 142 sind also die Durchgänge 147 vom Relais 126
getrennt. Wenn aber der Sicherheitsschieber 142 in die
Freigabestellung gebracht wird, sind die Kanäle 147 mit dem
Relais 126 verbunden.
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Ebenfalls in Fig. 2 ist gezeigt, daß die die Trennladung
145 aufnehmende Kammer 146 durch einen Dichtungsgürtel 148
verschlossen ist, der sich quer zur Längsachse 14 erstreckt
und jede direkte Obertragung von Feuer vom Hauptkanal 160
zur Trennladung 145 verhindert.
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Im folgenden ist die Funktion der in den Fig. 1 und 2
gezeigten Munition beschrieben.
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Die Munition 10 wird durch die Bajonettverbindung mit
Hilfe des Zapfens 30 auf herkömmliche Weise in einen
Granatwerfer oder Mörser eingesetzt.
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Das Anlegen einer geeigneten Spannung zwischen dem Sockel
20 und dem Kontaktstück 44 gewährleistet die Versorgung des
Zünders 36 und die Zündung der Ausstoßladung 48.
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Die durch die Ausstoßladung 48 erzeugten Gase belasten den
Kolben SO und das Geschoß 100 gegen das vordere Ende der
Hülse 12. Die auf die Kappe 60 übertragene Kraft bewirkt die
Abscherung des Bolzens 62 und erzeugt den Ausstoß des
Geschosses 100. Gleichzeitig breiten sich die Ausstoßgase,
welche durch die im Kolben 50 und/oder der Buchse 174
vorgesehene Bohrung hindurch gehen, im Kanal 160 aus.
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Dadurch wird beim Ausstoß oder Auswurf das Feuer über den
zentralen Gang 160 (und über die länglichen Schlitze 172)
zu den beiden nebelerzeugenden Unter-Ladungen 150, 152, die
dann aktiv werden, und auf die Flugbahn-Verzögerung
übertragen.
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Beim Ausstoßen des Geschosses 100 aus der Kapsel 12 wird der
Sicherheitsschieber 142 in die Freigabestellung gebracht.
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Die das Relais 126 mit der Initialladung 144 und der
Trennladung
145 verbindenden Feuerdurchlässe, die am Anfang
verschlossen waren, werden also freigegeben.
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Am Ende der Verzögerungs-Verbrennung 124 wird das Relais
126 gezündet, und dieses überträgt das Feuer zur
Initialladung 144 und zur Trennladung 145.
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Die Trennladung gewährleistet die Trennung des Topfes mit
der nebelerzeugenden, pyrotechnischen Zusammensetzung 150,
152 von der Pulverladung 110 durch Zerbrechen der anfangs
dort vorgesehenen Verbindungsvorrichtung (beispielweise
durch Zerbrechen des Stabes 160).
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Die Initialladung 144 überträgt das Feuer zum Rohr 112, das
bei seiner Explosion das Pulver 110 in Form einer Scheibe
ausbreitet, deren Achse zur Flugbahn zentriert ist. Das
Pulver 110 kann beispielsweise aus metallischen
Messingpartikeln gebildet sein.
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Andererseits bremst die Explosion des Rohres 112 die
Ausbreitung der nebelerzeugenden Ladungen 150, 152, um sicher
zu stellen, daß diese bei einer zur Abwurfstelle relativ
nahen Position zur Wirkung kommen, und zwar trotz einer
relativ hohen Ausstoßgeschwindigkeit der nebelerzeugenden
Ladungen 150, 152. Die nebelerzeugenden Ladungen 150, 152
entfalten ihre Wirkung werden am Boden. Diese
nebelerzeugenden Ladungen 150, 152 erzeugen bei ihrer Verbrennung
eine lichtundurchlässige Infrarotwolke.
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Die Flugbahn-Verzögerung 124 kann eine quasi-augenblickliche
Ausbreitung der Pulverladung 110 gewährleisten, das heißt,
mindestens innerhalb einer Sekunde ab dem Beginn der
Zündung, und vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis 0,4 Sekunden
nach diesem Beginn.
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Der Ort der Ausbreitung der Pulverladung 110, das heißt, die
Entfernung zwischen dem Abwurfpunkt und der
Nieterschlagsstelle, wird einerseits durch die Auswurf- oder
Ausstoßgeschwindigkeit und andererseits über die zeitliche Dauer der
Flugbahn bestimmt.
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Erfindungsgemäß können die Ausstoßladung 48 und die
Flugbahn-Verzögerung 124 die Ausbreitung der Pulverladung 110
bei einer Entfernung der Größenordnung von 10 Metern vom
Abwurfpunkt sicherstellen.
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Andererseits können die Ausstoßladung 48 und das Sprengrohr
112, das die Bremswirkung auf die nebelerzeugende Ladung
150, 152 gewährleistet, das Absinken der nebelerzeugenden
Ladungen 150, 152 vorzugsweise im Bereich von 30 oder 40
Metern vom Abwurfpunkt festsetzen.
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Diese nebelerzeugenden Ladungen 150, 152 können etwa zehn
Sekunden nach der Zündung der Ausstoßladung 48 ihre Wirkung
entfalten und während einer Dauer von etwa 30 bis 60
Sekunden eine dicke Rauchwolke erzeugen.
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Wie in Fig. 3 gezeigt, werden erfindungsgemäß vorzugsweise
mehrere Munitionskörper gleichzeitig in die Richtung der
Bedrohung geschossen. Diese Munitionskörper werden mittels
mehrerer Mörser mit gleichmäßig unterteilten Azimuts
ausgeworfen, um eine große, sich horizontal erstreckende
Deckwolke zwischen dem Abwurfpunkt (dem zu schützenden Fahrzeug)
und der erkannten Bedrohung auszubreiten.
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In Fig. 3 ist schematisch ein mit V bezeichnetes zu
schützendes Fahrzeug und die durch Auswerfen von 5
erfindungsgemäßen Geschossen erhaltene Vernebelung gezeigt. Die
Geschosse werden geneigt mit einer niedrigen Flugbahn
abgeschossen, beispielweise mit 11º zur Horizontalen, so daß
die Achse der sich aus den Pulverladungen 110 ergebenden
Partikelwolken beinahe horizontal ist.
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Im Einzelnen sind in Fig. 3 fünf Wolken aus metallischen
Messingpartikeln M und fünf von den nebelerzeugenden
Ladungen 150, 152 verteilte Rauchwolken F gezeigt.
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Wie bereits gesagt, breiten sich die Metallpartikel-Wolken
M in etwa 10 Meter Entfernung vom zu schützenden Fahrzeug V
aus, während die Rauchwolken F bei einer Entfernung von
etwa 30 bis 40 Metern vom Fahrzeug V erzeugt werden.
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Das Sprengrohr 112 kann beispielsweise eine
Metallpartikelwolke M erzeugen, die einen Durchmesser im Bereich von 7
Metern und eine Dicke im Bereich von 1 bis 2 Metern hat.
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Es ist zu beachten, daß die Azimuts der verschiedenen, eine
erfindungsgemäße Munition aufnehmenden Mörser so eingestellt
sind, daß sie eine Abdeckung mit ebensoviel
Metallpartikelwolken M wie Rauchwolken F sicherstellen, um einen
durchgehenden Abdeckschirm zu bilden.
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Die durch die Metallpartikelwolken M und die Rauchwolken F
bestimmte vertikale Mittelebene erstreckt sich senkrecht zu
einer das zu schützenden Fahrzeug V und die erkannte
Bedrohung verbindenden Linie.
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Gemäß einer weiteren von der Anmelderin mit
zufriedenstellenden Erfolg geprüften Betriebsart breitet sich die
Munition mit Salven von 6 Munitionskörpern und einem
Gesamtöffnungswinkel von 120º aus.