DE4214997C2 - Visiervorrichtung für Schußwaffen - Google Patents
Visiervorrichtung für SchußwaffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Visiervorrichtung für Schußwaffen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Seit langem ist man bestrebt, Visiervorrichtungen für Schuß
waffen so zu gestalten, daß Visier und Korn bei ungünstigen
Lichtverhältnissen, wie beispielsweise in der Dämmerung oder
bei einseitiger Beleuchtung, gut sichtbar bleiben. Insbesondere
für Jäger ist eine gute Erkennbarkeit von Visier und Korn gegen
einen dunklen Hintergrund wichtig. Es hat deshalb nicht an
Vorschlägen zur Verbesserung der Sichtbarkeit von Korn und/oder
Visier gefehlt.
Für Jagdbüchsen ist seit vielen Jahren ein mit Neusilber
belegtes und Silberperlkorn genanntes Perlkorn bekannt. Weiter
hin ist ein bei heller Beleuchtung weniger spiegelndes Elfen
beinkorn bekannt. Speziell für Flinten ist ein Visier bekannt,
das einen Leuchtbelag zur Verbesserung der Erkennbarkeit in der
Dämmerung aufweist. Dieses Visier wird bei Bedarf auf den
Flintenlauf aufgesetzt. Die bekannten Lösungen (siehe "Waffen
lexikon" von W. Lampel, 9. Aufl., BLV Verlagsgesellschaft,
München 1981) sind jedoch hinsichtlich einer deutlichen Sicht
barkeit von Visier und Korn sowohl bei guten als auch bei
ungünstigen Lichtverhältnissen verbesserungswürdig. Unter dem
Begriff Korn sollen in diesem Zusammenhang die üblicherweise
verwendeten Kornformen, wie etwa das Perlkorn, das Keil- oder
Dachkorn, das Balkenkorn und das Ringkorn verstanden werden.
Der Begriff Visier schließt neben den Visieren mit einer dem
Korn entsprechenden Kimme auch die bei Flinten als Visier
dienende Laufschiene ein.
Aus der gattungsbildenden US 2 610 405 ist bekannt, das Korn
einer Visiervorrichtung aus durchscheinendem, farbigem Acrylharz
zu fertigen und an der Schußwaffe so zu befestigen, daß am
Korn freiliegende, seitlich angeordnete Lichtsammelflächen vorhanden
sind. Auf diese Weise wird erreicht, daß durch die
Lichtsammelflächen in das Korn eintretendes Licht die dem
Schützen zugewandte Stirnfläche des Korn erleuchtet, womit die
Erkennbarkeit des Korns insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen
verbessert ist.
Aus der FR 25 72 802 A1 ist eine Visiervorrichtung für Schußwaffen
bekannt, bei der das aus Acrylharz bestehende Korn die
Form eines Prismas hat und bei der die V-förmige Kimme seitlich
von je einem weiteren Prisma aus Acrylharz begrenzt ist. Die
beiden die Kimme seitlich begrenzenden Prismen sind grün
eingefärbt, während das prismenförmige Korn orange eingefärbt
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einer
Visiervorrichtung der in der US 2 610 405 beschriebenen Art
eine Visiervorrichtung mit weiter verbesserter Erkennbarkeit
sowohl bei guten als auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen zu
schaffen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Visiervorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäß
vorhandene farbige Markierung des Visiers ist so angeordnet,
daß sie bei korrektem Zielen mit dem Korn fluchtet, wodurch die
zum korrekten Zielen erforderliche Zentrierung des Korns in
Bezug auf die Kimme erleichtert ist. Dabei ist erfindungsgemäß
die Farbe des Korns so gewählt, daß sie gegenüber der Farbe der
Markierung des Visiers im kürzerwelligen Bereich des sichtbaren
Lichts liegt. Versuche unter verschiedenen Lichtverhältnissen
haben ergeben, daß diese Farbwahl eine bessere Erkennbarkeit
von Korn und Visier sichert, als dies bei umgekehrten Verhältnissen
der Fall ist. Dies mag mit dem unterschiedlichen Abstand
zwischen dem Auge eines Schützen und dem Visier bzw. dem Korn
zusammenhängen.
Besonders bevorzugt ist das durchscheinende Material Glas oder
Kunststoff.
Das Aufleuchten der hinteren Stirnseite des Korns läßt sich
noch verstärken, wenn das durchscheinende Material, aus dem das
Korn besteht, eine fluoreszierende oder lumineszierende Beimischung
enthält.
In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Visiervorrichtung ist das Korn zylinderförmig, so daß die
Lichtsammelfläche zylindrisch ist. Wird eine vom kreisförmigen
Querschnitt des zylindrischen Korns abweichende Querschnitts
form für das Korn gewünscht, um beispielsweise ein Keil- oder
ein Balkenkorn zu erhalten, besteht das Korn aus einem ent
sprechend geformten Polyeder aus durchscheinendem Material. Die
Lichtsammelfläche des Korns ist dann durch eine oder mehrere
plane Flächen des Polyeders mit der gewünschten Querschnitts
form gebildet.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Visiervorrichtung hat das Visier in Blickrichtung auf
das Korn näherungsweise die Form eines Dreiecks, in dessen vom
Schußwaffenlauf abgekehrter Spitze eine dem Korn entsprechende
Kimme ausgenommen ist. Bei korrektem Zielen ist das Korn
bezüglich dieser Dreiecksspitze mit der darin ausgenommenen
Kimme zentriert und füllt sie aus. Ein ungenaues Zielen ist
somit im Vergleich zu herkömmlichen Visiervorrichtungen schnel
ler und deutlicher erkennbar. Ein weiterer Vorteil dieser
erfindungsgemäßen Visiervorrichtung besteht darin, daß sich ein
Verkanten der Schußwaffe beim Zielen sofort durch eine ungenaue
Zentrierung des Korns im Visier bzw. der Kimme bemerkbar macht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat die farbige
Markierung des Visiers die Form eines Dreiecks, dessen zum Korn
weisende Spitze am unteren Rand der Kimme endet, so daß das
Korn bei korrektem Zielen durch die Dreiecksspitze der Markie
rung abgestützt zu sein scheint.
Bevorzugt ist das Visier
nach vorne zum Korn hin geneigt,
so daß die farbige Markierung durch von oben auf sie fallendes
Licht besonders gut erkennbar ist. Das zum Korn hin geneigte
Visier hat auch den Vorteil, daß
eine beim Anlegen der Schußwaffe erfolgende Verkantung sich
sofort in einer Dezentrierung des Korns bezüglich der Kimme
äußert und so vom Schützen leichter erkennbar ist.
Das erfindungsgemäß näherungsweise die Form eines Dreiecks
aufweisende Visier kann mit
Vorteil auch in Verbindung mit einem herkömmlichen Korn verwen
det werden.
Zur weiteren Verbesserung der Lichtsammelfähigkeit ist in einer
abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Visiervor
richtung die Lichtsammelfläche des Korns geriffelt oder pris
menartig strukturiert. Weiterhin ist bei allen Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Visiervorrichtung die dem Visier zuge
wandte, hintere Stirnfläche des Korns näherungsweise kugelka
lottenförmig ausgebildet. Diese Formgebung trägt zur Minderung
von Reflexen bei, die einen Schützen irritieren können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Visiervorrichtung, montiert auf den Lauf einer Schuß
waffe,
Fig. 2 den Schnitt II-II aus Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht eines der Visiervorrichtung aus Fig. 1
zugehörigen Visiers in Richtung des Pfeils III
in Fig. 1, und
Fig. 4 die Ansicht in Richtung des Pfeils IV in Fig. 1 der
Visiervorrichtung in korrekt gezieltem Zustand.
Eine in Fig. 1 dargestellt Visiervorrichtung für Schußwaffen
weist ein von einem Kornträger 10 gehaltenes Korn 12 auf. Der
Kornträger 10 ist in eine meist schwalbenschwanzförmige Nut
eines Sattels 14 eingeschoben, der fest mit dem Lauf 16 der
Schußwaffe verbunden ist. Auf seiner vom Sattel 14 abgekehrten
Seite hat der Kornträger 10 eine hülsenförmige Aufnahme 18 mit
einer Ausnehmung 20. In die Aufnahme 18 ist das Korn 12 einge
preßt. Das Korn 12 besteht aus farbigem transparenten Kunst
stoff, ist zylinderförmig ausgeführt und hat eine kugelka
lottenförmige hintere Stirnfläche 22 sowie eine ebene vordere
Stirnfläche. In axialer Richtung ist das Korn 12 länger als die
hülsenförmige Aufnahme 18, so daß es nach hinten aus der
Aufnahme 18 hervorsteht.
Wegen der Ausnehmung 20 (siehe Fig. 2) liegt ein Teil der
zylindrischen Mantelfläche des Korns 12 frei und bildet eine
Lichtsammelfläche 24, durch welche Umgebungslicht in das Korn
12 einfällt und dessen hintere Stirnfläche 22 zum Aufleuchten
bringt. Eine weitere Lichtsammelfläche 24 ist durch den aus der
Aufnahme 18 hervorstehenden, ebenfalls gegenüber dem Umgebungs
licht freiliegenden Teil der zylindrischen Mantelfläche des
Korns 12 gebildet. Je mehr Licht durch die Lichtsammelflächen
24 einfällt, desto heller leuchtet die hintere Stirnfläche 22
des Korns 12 auf.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der zur Herstellung des
Korns 12 verwendete Kunststoff transparentes Hart-PVC, dem zur
Verstärkung des Aufleuchteffekts und zur Schaffung eines
höheren Kontrasts etwas fluoreszierendes oder lumineszierendes
Material beigemischt ist, wodurch das Korn 12 gelblich einge
färbt ist und die Stirnfläche 22 bei Lichteinfall durch die
Lichtsammelflächen 20 hellgelb aufleuchtet. Die kugelkalotten
förmige Ausführung der hinteren Stirnfläche 22 vermindert
auftretende Spiegelungen, die das Auge eines Schützen irritie
ren könnten.
Die in Fig. 1 dargestellte Visiervorrichtung weist weiterhin
ein Visier 26 auf, das auf einer fest mit dem Lauf 16 verbunde
nen Trägerplatte 28 befestigt ist. Wie besser aus Fig. 3 zu
ersehen ist, die die Ansicht des Visiers 26 wiedergibt, die ein
Schütze beim Zielen hat, hat das Visier 26 für den Schützen
näherungsweise die Form eines Dreiecks, das mit einer Dreiecks
seite auf der Trägerplatte 28 aufliegt und in dessen dieser
Dreiecksseite gegenüberliegender und nach oben weisender Spitze
eine durch einen Kreislinienabschnitt gebildete Kimme 30
ausgenommen ist. Die Form der Kimme 30 ist damit der kreisför
migen Querschnittsfläche des Korns 12 angepaßt. Das Visier 26
ist aus Metall hergestellt und schwarz brüniert.
In die dem Auge eines Schützen zugewandte Fläche des Visiers 26
ist eine dreiecksförmige Markierung 32 aus rotem Kunststoff
eingelassen. Eine Kante der dreiecksförmigen Markierung 32
verläuft parallel zur Oberfläche der Trägerplatte 28 entlang
des unteren Randes des Visiers 26. Die diesem Rand gegenüber
liegende Dreiecksspitze der Markierung 32 endet an der Mitte
der Kimme 30, d. h., die Dreiecksspitze der Markierung 32
bildet einen Punkt des Kimmenrandes. Das Visier 26 ist nach
vorne in Richtung auf das Korn 12 geneigt (siehe Fig. 1), so
daß sich die farbige Markierung 32 aufgrund des von oben auf
sie fallenden Lichts besser von dem schwarz brünierten Rest des
Visiers 26 abhebt. Durch die Neigung des Visiers 26 zum Korn 12
hin macht sich zudem ein Verkanten der Schußwaffe beim Anlegen
sofort durch Herauswandern des Korns 12 aus der Kimme 30
bemerkbar.
Fig. 4 zeigt die Ansicht, die ein Schütze von einer Visiervor
richtung mit dem Korn 12 aus eingefärbtem transparentem Kunst
stoff und dem Visier 26 mit der eingelassenen farbigen Markie
rung 32 beim Anvisieren eines Ziels hat. Es ist dabei die
Ansicht wiedergegeben, wie sie zur Erlangung eines korrekt
gezielten Zustands erreicht werden muß, d. h., das Korn 12
füllt die Kimme 30 aus und scheint sich auf der Dreiecksspitze
der Markierung 32 im Kimmenrand abzustützen. Die gelbe Einfär
bung des Korns 12, die gegenüber der roten Farbe der Markierung
32 im kürzerwelligen Bereich des sichtbaren Lichts liegt,
gewährleistet in Verbindung mit der dem Schützen zugewandten
aufleuchtenden Stirnfläche 22 eine hervorragende Erkennbarkeit
des Korns 12 und des Visiers 26 bei unterschiedlichsten Licht
verhältnissen.
Durch eine entsprechende Formgebung des aus transparentem
Kunststoff bestehenden Korns und eine daran angepaßte Form der
am Kornträger 10 angebrachten Aufnahme kann das im Querschnitt
kreisförmige Korn 12 des Ausführungsbeispiels alle üblicher
weise für Korne verwendeten Querschnittsformen haben. So weist
beispielsweise ein quaderförmiges Korn die für ein Balkenkorn
erforderliche quadratische oder rechteckige Querschnittsfläche
auf. Ebenso läßt sich mit einem prismenförmig gestalteten Korn
die dreieckige oder trapezförmige Querschnittsfläche eines
Keilkorns realisieren. Die Lichtsammelflächen des Korns sind in
diesen Fallen nicht zylindrisch, sondern bestehen aus einen
oder mehreren planen Mantelflächenabschnitten des beispielswei
se quader- oder prismenförmigen Korns. Die Form der in der nach
oben weisenden Dreiecksspitze des Visiers 26 ausgenommenen
Kimme ist dabei in bekannter Weise an die Querschnittsform des
verwendeten Korns angepaßt.
Claims (8)
1. Visiervorrichtung für Schußwaffen, mit einem Visier (26)
und einem von einem Kornträger gehaltenen Korn (12), das aus
durchscheinendem, farbigen Material besteht, eine mindestens
zum Teil als Lichtsammelfläche (24) für Umgebungslicht freiliegende
Mantelfläche aufweist, und bei dem die dem Visier
zugewandte, hintere Stirnfläche (22) des Korns (12) bei Lichteintritt
durch die Lichtsammelfläche (24) aufleuchtet,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Visier (26) eine farbige Markierung (32) aufweist, die bei korrektem Zielen mit dem Korn (12) fluchtet, und
- - die Farbe des Korns (12) gegenüber der Farbe der Markierung (32) des Visiers (26) im kürzerwelligen Bereich liegt.
2. Visiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das durchscheinende Material Glas oder Kunststoff ist.
3. Visiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtsammelfläche (24) des Korns (12) zylindrisch ist oder
durch eine oder mehrere plane Flächen eines Polyeders gebildet ist.
4. Visiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Visier (26) in Blickrichtung auf das Korn (12)
näherungsweise die Form eines Dreiecks hat, in dessen vom
Schußwaffenlauf abgekehrter Spitze eine dem Korn (12) entsprechende
Kimme (30) ausgenommen ist.
5. Visiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die farbige Markierung (32) die Form eines Dreiecks hat, dessen
zum Korn (12) weisende Spitze in der Mitte des unteren Randes
der Kimme (30) endet.
6. Visiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (26) nach
vorne zum Korn (12) hin geneigt ist.
7. Visiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtsammel
fläche (24) des Korns (12) geriffelt oder prismenartig struktu
riert ist.
8. Visiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Visier (26)
zugewandte, hintere Stirnfläche (22) des Korns (12) zumindest
näherungsweise kugelkalottenförmig ausgebildet ist.
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- 1992-05-06 DE DE19924214997 patent/DE4214997C2/de not_active Expired - Fee Related
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