DE4213317A1 - Verfahren zum verschliessen des abstichloches eines schachtofens und stopfmaschine zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum verschliessen des abstichloches eines schachtofens und stopfmaschine zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Verschließen eines in der Wand eines Schachtofens
angebrachten Abstichloches unter Zuhilfenahme einer
Stopfmaschine. Diese Stopfmaschine ist auf einem Tragarm
aufmontiert, welcher unter der Einwirkung wenigstens eines
ersten hydraulischen Zylinders um eine Tragsäule drehbar
angeordnet ist. Die Stopfmaschine begreift eine Kammer in
welcher ein durch einen zweiten hydraulischen Zylinder
betätigter Kolben verschoben wird, um so eine Stopfmasse
durch eine frontseitige Mündung der Stopfmaschine in das
Innere des Abstichloches hinein auszustoßen, wobei die
Stopfmaschine durch die Einwirkung des ersten hydraulischen
Zylinders gegen die Wand des Ofens im Anschlag gehalten
wird. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf eine zur
Durchführung des Verfahrens bestimmte Stopfmaschine.
Es ist bekannt, daß die Abstichlöcher eines
Schachtofens, insbesondere diejenigen eines Hochofens, mit
einer Stopfmasse verschlossen werden. Diese Masse wird
unter einem sehr hohen Druck, unter Zuhilfenahme einer
Stopfmaschine oder einer Lehmkanone, in das Abstichloch
hineingepreßt und beim Aushärten verstopft sie das besagte
Abstichloch. Die Stopfmassen sind üblicherweise auf einer
Basis von Lehm aufgebaut, wobei dem Lehm synthetische
Zusatzstoffe, insbesondere zur Beschleunigung des
Härtevorganges, beigemischt werden. Der hohe Druck unter
dem die modernen Hochöfen arbeiten, sowie die Eigenschaften
der gegenwärtig benutzten Stopfmassen, verlangen einen sehr
hohen Stopfdruck, um die Abstichlöcher verschließen zu
können.
Die heutigen Stopfmaschinen sind so ausgelegt, daß sie
bei einem hohen Stopfdruck arbeiten können, der an dem
Ausgang der stirnseitigen Mündung bis auf 200 bar und
darüber ansteigen kann. Um einen solch hohen Stopfdruck
auch tatsächlich handhaben zu können, verfügt man heute auf
den Stopfmaschinen über einen hydraulischen Arbeitsdruck in
der Größenordnung von 300 bar.
Bei dem Ablauf des Stopfvorganges wird die
Stopfmaschine mit dem Nasenteil seines Mündungsabschnittes
gegen die Wand des Ofens abgestützt. Um die Dichtheit zu
gewährleisten und um ein Lecken zwischen der Ofenwand und
der Stopfmaschinenmündung zu vermeiden, muß ein minimaler
Anpreßdruck bzw. Kontaktdruck zwischen der Ofenwand und
der Vorderseite des Mündungsteiles aufrecht erhalten
werden. Dieser Druck liegt üblicherweise zwischen 10% und
20% des notwendigen Stopfdruckes. Man muß
selbstverständlich auch die von der Stopfmasse auf die
Maschine ausgeübte Reaktion ausgleichen, denn diese
Reaktion neigt dazu die Maschine von dem Stichloch zu
entfernen. Die besagte Reaktion ist proportional zu dem
Stopfdruck. Bis jetzt wird diesso gehandhabt, daß man den
hydraulischen Zylinder, welcher den Tragarm der
Stopfmaschine betätigt, während der ganzen Dauer des
Stopfvorganges mit dem vollen Arbeitsdruck des
hydraulischen Systems belastet.
Wenn auch die Stopfmaschinen ausgelegt sind um das
Verschließen der Stichlöcher bei hohen Drücken ausführen
zu können, so muß man jedoch darauf hinweisen, daß dieser
maximale Druck nicht während des ganzen Stopfvorganges
ausgeübt wird. In der Tat ist in der Anfangsphase, wenn
Stopfmasse in dem Stichloch noch wenig Widerstand
entgegensteht, der Druck der ausgeübt werden muß, um die
Masse durch die Mündung hindurch in das Stichloch zu
pressen, verhältnismäßig gering, so etwa in der
Größenordnung von 50 bar oder gar weniger. Dieser Druck
nimmt nach und nach zu, und er weist am Ende des
Stopfvorganges Werte in der Höhe von 200 bar Pa auf. Wenn
man die Stopfmaschine während der ganzen Dauer des
Verschließvorgangs mit der maximalen Kraft gegen die Wand
des Ofens drückt, bedeutet dies, daß die Kraft am Anfang
des Arbeitsganges wenigstens viermal höher als die wirklich
erforderte Kraft ist. In der Tat steigt ja die durch die
Stopfmasse auf die Maschine ausgeübte Reaktion nur
proportional mit der Zunahme des Stopfdruckes an, so daß
der für die Aufrechterhaltung des Kontaktes zwischen der
Ofenwand und der Frontseite der Mündung ausgeübte Druck am
Anfang des Arbeitsganges viermal höher als am Ende ist, wo
er in etwa dem Druck entspricht der minimal erfordert ist
für die Erzielung einer Abdichtung zwischen der Ofenwand
und dem nasenseitigen Mündungsteil. Wenn ein so hoher
Anpreßdruck schon zu Anfang des Vorganges ausgeübt wird,
so besteht die Gefahr, daß die das Stichloch umgebenden
feuerfesten Steine gebrochen oder eingedrückt werden. Dies
ist umso eher der Fall als der ringförmige Rand der Mündung
der Stopfmaschine die Form einer verhältnismäßig scharfen
Kante annimmt.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
neues Verfahren und eine neue Stopfmaschine vorzuschlagen,
welche bei dem Vorgang des Verschließens die Gefahr einer
Beschädigung der Wand des Ofens um das Abstichloch
verringern.
Um dieses Ziel zu verwirklichen, schlägt die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verschließen eines
in der Wand eines Schachtofens angeordneten Abstichloches
vor, wobei das Verfahren auf den Einsatz einer
Stopfmaschine zurückgreift. Letztere ist auf einem Tragarm
aufmontiert welcher unter der Einwirkung von wenigstens
einem ersten hydraulischen Zylinder um eine Tragsäule herum
drehbar angeordnet ist, und sie begreift eine Kammer in
welcher, unter der Einwirkung eines zweiten unter variablem
Druck arbeitenden hydraulischen Zylinders, ein Kolben
verschoben wird und so eine Stopfmasse durch die
frontseitige Mündung der Stopfmaschine in das Abstichloch
hinein zupressen; dabei wird die Stopfmaschine durch die
Einwirkung des ersten hydraulischen Zylinders gegen die
Wand des Ofens im Anschlag gehalten. Diese Stopfmaschine
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Versorgungsdruck P1
des ersten hydraulischen Zylinders, der dazu dient die
Stopfmaschine gegen die Wand des Ofens in Anschlag zu
halten, im Verlaufe des Stopfvorganges moduliert wird, und
zwar in Funktion des variablen Versorgungsdruckes P2 des
zweiten Zylinders, der dazu dient den die Stopfmasse
befördernden Kolben zu betätigen.
Die Modulation wird vorzugsweise gemäß der Gleichung
P1(t) = k Φ P2(t) vorgenommen. In dieser Gleichung ist k
eine vorgegebene Konstante, welche für eine gegebene
Maschine von den Eigenschaften der Stopfmasse abhängt,
P1(t) ist der Versorgungsdruck zum Zeitpunkt t für den
ersten die Stopfmaschine im Kontakt mit der Ofenwand
haltenden Zylinder, und P2(t) ist der Versorgungsdruck zum
Zeitpunkt t für den zweiten Zylinder, der den
Ausdrückkolben für die Stopfmasse betätigt.
Das Modulieren läuft vorzugsweise so ab, daß der
Anpreßdruck P1(t) nicht unter einen vorherbestimmten
minimalen Druck Pmin abfällt.
Die besagte Modulation des Anpreßdruckes der
Stopfmaschine erlaubt es die Kraft mit welcher die
Stopfmaschine gegen die Wand des Ofens gedrückt wird nach
und nach, proportional zu dem Stopfdruck zu vergrößern.
Dank dieser Maßnahme kann ein zu hoher Kontaktdruck
zwischen der Stirnseite der Stopfmaschine und der Wand des
Ofens vermieden werden, genauso wie das daraus
resultierende Risiko von Beschädigungen in dem Bereich des
Stichloches.
Die Erfindung betrifft desweiteren eine Maschine wie
sie zum Verschließen, eines in der Wand eines Schachtofens
angeordneten Abstichloches benutzt wird. Diese Maschine
umfaßt eine Stopfmaschine, wobei diese Stopfmaschine auf
einem Tragarm aufmontiert ist und dieser, unter der
Einwirkung von wenigstens einem ersten unter einem Druck P1
arbeitenden hydraulischen Zylinders, um eine Tragsäule
herum schwenkbar angeordnet ist und wobei die Stopfmaschine
eine Kammer aufweist in welcher, unter der Einwirkung eines
zweiten unter variablem Druck P2 arbeitenden hydraulischen
Zylinders, ein Kolben verschoben wird und so eine
Stopfmasse durch die frontseitige Mündung der Stopfmaschine
in das Abstichloch hinein ausgestoßen wird, während die
Stopfmaschine durch die Einwirkung des ersten hydraulischen
Zylinders gegen die Wand des Ofens im Anschlag gehalten
wird. Dabei liefert ein Pumpenaggregat eine hydraulische
Flüssigkeit unter einem Arbeitsdruck P0, und über einen
Hydraulikkreis wird die hydraulische Regelung des ersten
Zylinders und des zweiten Zylinders gewährleistet. Besagte
Maschine ist gekennzeichnet durch einen ersten
Versorgungskreis des ersten hydraulischen Zylinders, im
welchen der Arbeitsdruck P0 über einen Druckbegrenzer auf
einen minimalen Versorgungsdruck reduziert wird und durch
einen zweiten Versorgungskreis des ersten hydraulischen
Zylinders, in welchem der Versorgungsdruck eine Funktion
des veränderlichen Versorgungsdruckes P2 des zweiten, den
Kolben der Stopfmaschine betätigenden Zylinders, ist.
Gemäß einer ersten Ausführungsform steht der zweite
Kreis unter dem Versorgungsdruck P2 des Zylinders der den
Kolben der Stopfmaschine betätigt, und zwar über gesteuerte
Rückschlagventile bei welchen die Sperrung durch
Druckbeaufschlagung aufgehoben wird.
Nach einer zweiten Ausführungsform beinhaltet der
zweite Kreis einen einstellbaren Druckregler der unter dem
Arbeitsdruck P0 steht und der von einem Druckfühler
gesteuert wird, welcher den Versorgungsdruck P2 des den
Kolben der Stopfmaschine betätigenden hydraulischen
Zylinders mißt. Außerdem kann in diesem Kreis ein Organ
für eine Abstimmung der Meßwerte des Druckfühlers
vorgesehen sein, um die Modulation des Druckes nach der
Gleichung P1 = k Φ P2 zu verwirklichen.
Andere Eigenarten oder Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung einiger Ausführungsformen.
Letztere werden nachfolgend zur Illustration unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen naher
beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht, teilweise in
Schnittperspektive, einer Maschine zum Verschließen eines
Abstichloches eines Schachtofens;
Fig. 2 eine Graphik welche den Verlauf der
hydraulischen Drücke während eines Stopfvorganges
veranschaulicht;
Fig. 3 eine Graphik über die vorhandenen Kräfte;
Fig. 4 ein hydraulisches Schema einer ersten
Ausführungsform eines Regelkreises für die Modulation des
Anpreßdruckes der Stopfmaschine; und
Fig. 5 ein hydraulisches Schema einer zweiten
Ausführungsform eines Regelkreises für die Modulation des
Anpreßdruckes der Stopfmaschine.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer
Maschine zum Verschließen des Stichloches eines Hochofens.
Diese Maschine umfaßt eine Stopfmaschine 10. Letztere wird
von einem der beiden Enden eines Tragarmes 12 getragen,
während das entgegengesetzte Ende um einen Ständer 14
geschwenkt werden kann, welcher auf einem Sockel 16 steht.
Die Schwenkung des Tragarmes 12 erfolgt durch einen
hydraulischen Zylinders 18. Letzterer ist auf den Sockel 16
aufmontiert und sein Schaft 20 wirkt direkt auf den Tragarm
12. Eine Stange 22 führt die Stopfmaschine 10 bei der
Bewegung des Tragarmes 12. Die Stopfmaschine 10 ist mit
einer zylindrischer Lehmkammer 24 ausgestattet. Diese wird
nach hinten durch einen zweiten hydraulischen Zylinder 26
verlängert, dessen Führungsschaft 28 auf einen, in der
zylindrischen Kammer 24 hin und her verschiebbaren, Kolben
30 wirkt. Die in der Kammer 24 enthaltene Stopfmasse wird
durch die Schubwirkung des Kolbens 30 aus der Kammer 24
heraus, durch die eingeschnürte Mündung 32
hindurchgepreßt. Diese Mündung 32 weist an ihrer
Stirnseite einen, die Ausgangsöffnung umgebenden, Wulst 34
auf. Dieser Wulst 34 muß bei der Einspritzung der
Stopfmasse in das Stichloch auf hermetische Art und Weise
gegen die Wand des Ofens, um das Stichloch herum,
angepreßt werden.
Die Referenz P2 bezieht sich auf den hydraulischen
Versorgungsdruck des zweiten hydraulischen Zylinders 26,
der dazu dient den Ausstoßkolben 30 in der Kammer 24 zu
verschieben. Dieser hydraulische Druck muß nicht nur die
Arbeit für das Einspritzen der Stopfmasse in das Stichloch
liefern, sondern auch die Formänderungsarbeit für die Masse
während ihres Ausstoßes durch die verengte Mündung 32. Bei
der dargestellten Maschine stellt man fest, daß wenn der
Stopfdruck auf 200 bar steigt, man über einen hydraulischen
Arbeitsdruck P2 in der Größenordnung von 300 bar verfügen
muß, um die Masse Einführen zu können.
Die Referenz P1 stellt den hydraulischen
Versorgungsdruck für den Zylinder 18 dar. Dieser Druck
nimmt verschiedene Größenordnungen an, je nach dem ob die
Stopfmaschine bewegt werden soll oder sie, während dem
Stopfvorgang, in hermetischem Kontakt mit der Wand des
Ofens gehalten werden soll.
Ein nicht gezeigtes hydraulisches Pumpenaggregat
liefert die hydraulische Flüssigkeit bei einem Arbeitsdruck
P0. Der maximale Wert dieses Arbeitsdruckes P0 liegt bei
einer Größenordnung von 300 bar. Über einen Hydraulikkreis
werden der Zylinder 18 und der Zylinder 26 der
Stopfmaschine 10 versorgt.
Wenn bis jetzt, über die ganze Dauer des Stopfvorganges
hinweg, der Versorgungsdruck P1 des Zylinders 18 dem
maximalen Arbeitsdruck P0 entsprach, so schlägt die
vorliegenden Erfindung vor, den Druck P1 des Zylinders 18
zu modulieren, und zwar in Funktion des veränderlichen
Versorgungsdruckes P2, welcher erfordert ist um den Kolben
30 zu bewegen und die Stopfmasse in des Stichloch
hineinzupressen.
Das Diagramm der Fig. 2 stellt den Verlauf der Drücke
während der Dauer eines Stopfvorganges dar. In dem
dargestellten Beispiel liegt diese Dauer bei etwa 50
Sekunden. Der über das hydraulische Aggregat maximal
verfügbare Druck ist der Druck P0 in der Größenordnung von
300 bar.
Die ersten 15 Sekunden sind vorgesehen um die
Stopfmaschine aus der Abstellposition in die
Arbeitsposition zu verschieben, und sie in Anschlag gegen
die Wand des Ofens zu bringen, was durch die Einwirkung
des, unter einem Druck P1 arbeitenden, hydraulischen
Zylinders 18 erfolgt. Dieser Druck P1 liegt bei einer
Größenordnung von 70 bar wenn es darum geht die
Stopfmaschine in Bewegung zu setzen. Wenn die Maschine erst
einmal in Bewegung ist, fällt der Druck P1 auf einen Wert
von ungefähr 50 bar ab, um nach Kontakt der Mündung 32 mit
der Wand des Ofens sehr schnell auf ungefähr 90 bar
anzusteigen.
Sobald sich die Stopfmaschine am Schluß der ersten 15
Sekunden in ihrer Arbeitsstellung befindet, beginnt der
Stopfprozeß. Die Kurve P2 stellt den Druck dar, welcher in
dem hydraulischen Zylinder 26 vorherrschen muß um den
Kolben 30 zu verschieben und um die Stopfmasse in das
Stichloch einzupressen. Man stellt fest, daß während der
ersten 25 Sekunden des Stopfvorganges der Druck P2 nicht
sehr hoch ist und daß er nur sehr langsam ansteigt, daß
er im Verlaufe der zweiten Hälfte des Stopfvorganges jedoch
sehr schnell bis zum maximal verfügbaren Druck P0 ansteigt.
Dies führt man auf die Tatsache zurück, daß das Stichloch
oder Stopfmasse am Anfang des Vorganges wenig Widerstand
entgegensetzt, wobei dieser Druck in dem Masse zunimmt wie
des Stichloch gefüllt wird. Der Verlauf der Kurve P2 hängt
selbstverständlich, unter anderen Faktoren auch von der
Zähigkeit der Stopfmasse und von dem Verhalten dieser Masse
im Innern des Stichloches ab.
Während bis heute, der Versorgungsdruck P1 des
Zylinders 18 gleich vom Beginn des Stopfvorganges an, dem
Arbeitsdruck P0 entsprach, so wird nunmehr durch die
vorliegende Erfindung vorgeschlagen, den Druck P1 während
der anfänglichen Phase des Stopfvorganges auf einem
minimalen Wert Pmin von etwa 90 bar zu halten. Dieser Druck
genügt in dieser Phase des Arbeitsablaufes völlig, um die
Reaktion der in das Stichloch eingeführten Masse auf die
Stopfmaschine auszugleichen, und um eine genügende
Dichtheit um den Wulst 34 zu gewährleisten. Sobald der
Druck P2, nach etwa 27 Sekunden Stopfdauer, gleich groß
ist wie der Druck Pmin, unter welchem der Zylinder 18
gehalten wird, so wird der hydraulische Druck P1 des
letztgenannten Zylinders 18 nach und nach heraufgesetzt,
entsprechend der Entwicklung des Druckes P2, und dies
solange bis der maximale Arbeitsdruck P0 erreicht ist. Die
die Drücke P1 und P2 darstellenden Kurven sind folglich,
für den zweiten Teil des Stopfvorganges, auf der
graphischen Darstellung übereinstimmend (siehe Kurve 100 in
Fig. 2).
In der Praxis ist es vorzuziehen P1 entsprechend der
Gleichung P1(t) = k Φ P2(t) zu modulieren, wobei k eine
Konstante ist und für eine gegebene Maschine hauptsächlich
in Funktion der Eigenschaften der Stopfmasse festgelegt
wird. Der eben besprochene Fall, wo P1(t) während der
zweiten Phase des Stopfvorganges gleich mit P2(t) ist, ist
natürlich der Fall wo k gleich 1 ist. Die zwei durch
gestrichelte Linien in Fig. 2 dargestellten Kurven, sind
Beispiele einer Modulation des Anpreßdruckes, wobei k
größer oder kleiner als die Einheit ist (vergleiche die
durch die Zahlen 101 und 102 identifizierten Kurven). Wenn
die Stopfmasse verhältnismäßig flüssig ist, muß der
Kontaktdruck zwischen der Stirnseite der Stopfmaschine und
der Wand des Schachtofens höher sein um ein Lecken zu
vermeiden, folglich muß man den Wert der Konstanten k
heraufsetzen. Der Druck P1 verläuft in diesem Fall im
wesentlichen gemäß der oberen Kurve. Wenn die Stopfmasse
dagegen eine höhere Viskosität aufweist, kann man den Wert
von k heruntersetzen, so daß der Druck P1 einen Verlauf
annimmt, welcher sich mit der unteren Kurve deckt. Es ist
einleuchtend, daß die Spanne der Veränderungen der
Konstante k ebenfalls eine Funktion konstruktiver Merkmale
der Maschine ist, und zwar insbesondere der Dimensionierung
der beiden Zylinder 18 und 26 und der Geometrie des Kolbens
30 und der Mündung 32.
Die vorherige Beschreibung bezieht sich auf den Verlauf
des hydraulischen Drucks P1 im Zylinder 18 und des
hydraulischen Drucks P2 im hydraulischen Zylinders 26 der
Stopfmaschine 10. Die Wirkungsweise der vorliegenden
Erfindung wird jedoch noch besser dargestellt, wenn das
Resultat dieser Druckkurven, in den entsprechenden Kräften
ausgedruckt wird. Die Anpressekraft der Stopfmaschine gegen
die Wand des Ofens muß einerseits in der Lage sein die
Reaktionen auszugleichen, welche sich aus dem Stopfdruck
ergeben, und sie muß andrerseits einen genügend großen
Kontaktdruck gewährleisten, so daß die Stopfmasse an einem
seitlichen Ausfließen gehindert wird.
Fig. 3 illustriert, in Einheiten von 1000 daN, die von
den Drücken P1 und P2 erzeugten Kräfte in Funktion der
Stopfzeit. Auf der Ordinate, gegenüber den Kräfteeinheiten,
sind die entsprechenden Drücke P1 und P2 der hydraulischen
Zylinder 18 bzw. 26 in Einheiten von bar aufgetragen.
Zwischen diesen beiden Ordinaten P1 und P2 steht der
Stopfdruck P, das heißt der auf die Stopfmasse ausgeübte
Druck auf der Ebene der Austrittsöffnung durch die Mündung
32. Wenn der Druck P2 maximal ist, das heißt wenn er P0 =
300 bar entspricht, so mißt man einen Stopfdruck P in der
Größenordnung von 200 bar.
Dem maximalen Druck P1 von 300 bar entspricht eine
maximale Kraft F1 max von 42 Φ 103 daN, welche von dem ersten
Zylinder 18 auf die Stopfmaschine 10 in der Richtung der
Wand des Ofens ausgeübt wird. Dagegen entspricht der
maximalen Stopfkraft P=200 Φ 103 Pa eine maximale, von der
Stopfmasse auf die Maschine ausgeübte Reaktion in der
Größenordnung von 36⌀103 daN. Diese Reaktion neigt dazu,
die Maschine von dem Stichloch zu entfernen und sie ist
demzufolge von F1 max in Abzug zu bringen. Oder anders
ausgedrückt, die von dem ersten Zylinder auf die
Stopfmaschine ausgeübte maximale Kraft übertrifft die
besagte maximale Reaktion um einen Wert von etwa 17%, was
ausreichend ist um einen Kontaktdruck zwischen dem Wulst 34
und der Wand des Ofens zu erzeugen, welcher ein seitliches
Ausdringen der Stopfmasse verhindert.
Die Kurve F2 stellt die bei dem Stopfvorgang durch den
Stopfdruck auf die Stopfmaschine ausgeübte Reaktion dar.
Der allgemeine Verlauf dieser Kurve entspricht notgedrungen
demjenigen der Kurve von P2 in der Fig. 2. Die Kurve F1
veranschaulicht die Anpreßkraft der Stopfmaschine gegen
die Wand des Ofens unter der Einwirkung des Druckes P1.
Diese Kurve weist folglich eine horizontale Stufe auf,
welche dem minimalen Druck der Fig. 2 entspricht und sie
weist einen allgemeinen Verlauf auf welcher sich mit
demjenigen der Kurve P1 aus Fig. 2 deckt.
Die schraffierte Zone zwischen den zwei Kurven F1 und
F2 veranschaulicht den Verlauf des Unterschiedes (F1-F2)
der beiden Kräfte. Diese Differenz stellt die wirkliche,
über den Wulst 34, auf die Wand des Ofens ausgeübte
Anpreßkraft dar. Die Differenz (F1-F2) ergibt so ein
Bild des wirklichen Verlaufs des Druckes an der
Kontaktfläche zwischen dem Wulst 34 und der Wand des Ofens.
Man stellt fest, daß dieser Kontaktdruck sein Maximum am
Anfang des Stopfvorganges hat, daß aber dieses Maximum
lediglich 20% des Kontaktdruckes gemäß (F1 max-F2) im
selben Augenblick darstellt. Der Kontaktdruck nimmt dann
während der ersten Hälfte des Stopfvorganges ab, um sein
Minimum nach ungefähr 27 Sekunden zu erreichen und um dann
wieder, bis zum Erreichen eines relativen Maximums bei F1=
F1 max, anzusteigen.
Fig. 4 veranschaulicht ein erstes Ausführungsbeispiel
eines hydraulischen Kreises zur Modulierung des Druckes P1
des Zylinders 18 in Funktion des hydraulischen Druckes P2
des hydraulischen Zylinders 26. Der Arbeitsdruck P0, in der
Größenordnung von 300 bar, wird von einem nicht gezeigten
hydraulischen Aggregat geliefert. Dieser Arbeitsdruck P0
wird in einem Druckbegrenzer 40 auf den Wert Pmin
herabgesetzt. Der Zylinder 18 wird bei diesem Druck Pmin
mit der Hydraulikflüssigkeit durch einen Verteiler 42 und
zwei Rückschlagventile 44 und 46 gespeist. Man bewegt so
die Stopfmaschine aus der Abstellposition in die
Arbeitsstellung und man bewerkstelligt das Anpressen der
Stopfmaschine gegen die Wand des Ofens bei einem Druck der
zu Anfang des Vorganges des Verschließens nach Fig. 2 bei
Pmin liegt.
Der hydraulische Zylinder 26 wird über einen Verteiler
48 gespeist und der diesen Zylinder 26 betätigende
Versorgungsdruck P2 nimmt im Verlaufe des Stopfvorganges
nach und nach zu, so wie dies in der Kurve P2 der Fig. 2
dargestellt ist.
Im Hinblick auf die Modulierung des Druckes P1 in
Funktion des Druckes P2, ist der Versorgungskreis des
Zylinders 18 mit dem Versorgungskreis des Zylinders 26 über
zwei entsperrbare Rückschlagklappen 50 und 52 verbunden,
deren Sperrung durch Druckbeaufschlagung aufgehoben werden
kann. Diese zwei Klappen 50 und 52 verhindern das
unkontrollierte Fließen der hydraulischen Flüssigkeit von
einem Kreis in den anderen. Wenn der Zylinder 18 unter dem
minimalen Druck Pmin gespeist wird, so wird die Klappe 52
unter der Einwirkung dieses Druckes automatisch geöffnet.
Dagegen verhindert die Rückschlagklappe 50, daß die
hydraulische Flüssigkeit bei dem Druck Pmin in den
Versorgungskreislauf des hydraulischen Zylinders 26
fließt. Das Rückschlagventil 50 wird durch den Druck im
Versorgungskreislaufes des Zylinders 26 auf solche Art und
Weise gesteuert, daß es sich nur öffnet wenn der Druck P2
den Druck Pmin übersteigt. Folglich kann ab diesem Moment
die hydraulische Flüssigkeit aus dem Versorgungskreislauf
des Zylinders 26 durch die, unter der Einwirkung des
Druckes P1 geöffnete Rückschlagklappe 52 und durch die
Rückschlagklappe 50 in den Versorgungskreislauf des
Zylinders 18 fließen, um den Druck P1 mit dem Druck P2 im
Übereinstimmung zu bringen. Sobald also die Klappe 50
geöffnet ist, hat man demzufolge die in der Fig. 2
gezeigten Bedingungen, wobei P1 gleich groß ist mit P2
wenn die Konstante k in dem Kreis nach der Fig. 4 nicht
mitspielt.
Es ist zu bemerken, daß die entsperrbare
Rückschlagklappe 52 nicht erfordert ist um den Druck P1
entsprechend der vorliegenden Erfindung zu modulieren. Der
Zweck dieser Klappe 52 besteht darin zu verhindern, daß
die hydraulische Flüssigkeit in den Kreis des Zylinders 18
übertritt, zum Beispiel, wenn der Zylinder 26 betätigt wird
während sich die Stopfmaschine in der Ruhestellung befindet
um nachgefüllt zu werden.
Fig. 5 veranschaulicht ein beispielhafte Ausführung
eines Kreislaufes bei welchem der Druck P1 nach der
Gleichung P1 = k Φ P2 moduliert wird, wobei k verschieden von
eins ist. In Fig. 5 hat man dieselben Referenzzahlen wie
in Fig. 4 benutzt um entsprechende Elemente zu bezeichnen.
Die Versorgung des Zylinders 18 bei dem minimalen Druck
Pmin gemäß dem Schema der Fig. 5 ist identisch mit
derjenigen des Ausführungsbeispieles gemäß der Fig. 4.
Allerdings ist, im Gegensatz zu Fig. 4, der zweite
Versorgungskreis des Zylinders 18 nicht direkt mit dem
Versorgungskreis des Zylinders 26 verbunden, sondern über
einen parallelen Kreis 54 mit dem Arbeitsdruck P0. Wenn
der Druck P2 den minimalen Druck Pmin übersteigt wird
dieser Kreis 54 durchgeschaltet. Er wird dabei durch eine
entsperrbare Rückschlagklappe 56 geöffnet, wobei dessen
Öffnung automatisch durch den Versorgungskreislauf des
Zylinders 26 gesteuert wird, wenn der Druck P2 den Wert
Pmin erreicht. Der Kreis 54 begreift außerdem einen
Druckregler 58 der unter die Kontrolle eines Druckfühlers
60 gestellt ist. Letzterer mißt den Druck P2 und steuert
den Druckregler 58 in Funktion des Wertes P2 über ein
Stellglied wie z. B. ein Druckmultiplizierer oder
Druckteilen 62. Dieses Stellglied 62 erlaubt es die
Konstante k zu bestimmen und die Modulation des Druckes P1
gemäß der Formel P1(t) = k Φ P2(t) durchzuführen. Anders
ausgedrückt, der Druckbegrenzer 58 wird automatisch durch
den Druckfühlers 60 und das Stellglied 62 gesteuert um den
Druck P0 auf den Druck k Φ P2(t) herabzusetzen, sobald der
Druck P2 den Druck Pmin übersteigt. Das Stellglied 62 ist
so ausgelegt, daß der Wert der Konstante k manuell
eingestellt werden kann, zum Beispiel entsprechend den
Eigenschaften der Stopfmasse.
Wohingegen man bis heute den Stopfdruck auf ungefähr
200 bar begrenzen mußte, um infolge eines übertrieben
großen Anpreßdruckes die Wand des Ofens nicht zu
beschädigen, erlaubt es die durch die vorliegende Erfindung
vorgeschlagene Modulation des Anpreßdruckes, die bisherige
Grenze des Stopfdruckes von 200 bar zu überschreiten.
Claims (7)
1. Verfahren zum Verschließen eines in der Wand eines
Schachtofens angeordneten Abstichloches unter Zuhilfenahme
einer Stopfmaschine, wobei letztere auf einem Tragarm (12)
aufmontiert ist welcher durch Wirkung wenigstens eines
ersten hydraulischen Zylinders (18) um eine Tragsäule (14)
drehbar ist, und sie eine Kammer (24) begreift in welcher,
durch einen zweiten, unter variablem Druck arbeitenden
hydraulischen Zylinder (26), ein Kolben (30) verschoben
wird, und so eine Stopfmasse durch die frontseitige Mündung
(32) der Stopfmaschine (10) in das Abstichloch hinein
ausgestoßen wird, wobei die Stopfmaschine durch die
Wirkung des ersten hydraulischen Zylinders (18) gegen die
Wand des Ofens im Anschlag gehalten wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der Versorgungsdruck P1 des ersten
hydraulischen Zylinders (18), welcher die Stopfmaschine im
Anschlag gegen die Wand des Ofens hält, im Verlaufe des
Stopfvorganges moduliert wird, und zwar in Funktion des
veränderlichen Versorgungsdruckes P2 des zweiten Zylinders
(26), welcher den die Stopfmasse ausstoßenden Kolben (30)
betätigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Modulation gemäß der Gleichung P1(t) = k Φ P2(t)
vorgenommen wird, in welcher k eine vorbestimmte Konstante
ist, welche für eine gegebene Maschine von den
Eigenschaften der Stopfmasse abhängt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Modulation so erfolgt, daß der
Anpreßdruck P1 wenigstens gleich ist mit einem
vorbestimmten minimalen Druck Pmin.
4. Maschine zum Verschließen eines in der Wand eines
Schachtofens angeordneten Abstichloches, welche aus einer
Stopfmaschine (10) besteht, wobei diese Stopfmaschine auf
einem Tragarm (12) aufmontiert ist der durch Wirkung
wenigstens eines ersten, unter einem Druck P1 arbeitenden
ersten hydraulischen Zylinders (18) um eine Tragsäule (14)
drehbar ist, und wobei die Stopfmaschine eine Kammer (24)
begreift in welcher, unter der Wirkung eines zweiten, unter
variablem Druck P2 arbeitenden hydraulischen Zylinders
(26), ein Kolben (30) verschoben wird um eine Stopfmasse
durch die frontseitige Mündung (32) der Stopfmaschine (10)
in das Abstichloch hineinzupressen, wobei die
Stopfmaschine (10) durch die Einwirkung des ersten
hydraulischen Zylinders (18) gegen die Wand des Ofens im
Anschlag gehalten wird, und sie an ein Pumpenaggregat
angeschlossen ist, welches eine hydraulische Flüssigkeit
unter einem Arbeitsdruck P0 liefert und über einen
Hydraulikkreis die hydraulische Regelung des ersten
Zylinders (18) und des Kolbens (30) gewährleistet,
gekennzeichnet durch einen ersten Versorgungskreis des
ersten hydraulischen Zylinders (18), in welchem der
Arbeitsdruck P0 über einen Druckbegrenzer (40) auf einen
minimalen Versorgungsdruck reduziert wird, sowie durch
einen zweiten Versorgungskreis des ersten hydraulischen
Zylinders (18) bei welchem der Versorgungsdruck eine
Funktion des veränderlichen Versorgungsdruckes P2 des
zweiten Zylinders (26), welcher den Kolben (30) der
Stopfmaschine (10) betätigt, ist.
5. Maschine gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Kreis (54) mit dem variablen
Versorgungsdruck P2 des zweiten Zylinders (26), welcher auf
den Kolben (30) der Stopfmaschine (10) einwirkt,
beaufschlagt wird, und zwar über entsperrbare
Rückschlagklappen (50, 52).
6. Maschine gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Kreis (54) einen Druckregler (58) begreift,
welcher mit dem Arbeitsdruck P0 beaufschlagt ist und
welcher über den Druckfühler (60) gesteuert wird, wobei
letzterer den Speisedruck P2 des zweiten Zylinders (26)
mißt.
7. Maschine gemäß Anspruch 6, gekennzeichnet durch ein
Stellglied (60) zur Multiplikation oder Demultiplikation
der Messungen des Druckfühlers (60).
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