DE4211663A1 - Glühstabverschweler für Getreidestroh - Google Patents

Glühstabverschweler für Getreidestroh

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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Description

Gattung
Die Erfindung betrifft einen Glühstabverschweler zur Verschwelung von Getreidestroh.
Angaben zur Gattung
Mit Hilfe von glühenden Stäben wird ein Getreidestrohballen an eng begrenzten Linien verschwelt.
Stand der Technik
Es gibt verschiedene Bauarten von Strohhäckslern, welche die Strohballen zerkleinern können, damit der Strohhäcksel einfacher weiterverarbeitet werden kann als der Ausgangsstoff, die Strohballen oder das Langstroh. Auch gibt es eine Reihe von verschiedenen Verschwelerbauarten.
Kritik des Standes der Technik
Die mechanischen Strohhäcksler haben einen sehr hohen Verschleiß, denn das Stroh ist zäh, und hat aufgrund seines hohen Kieselsäuregehaltes eine sehr stark verschleißende Wirkung auf die Messerschneiden. Die mechanischen Strohhäcksler sind für einen Dauerbetrieb wenig geeignet.
Aufgabe
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die Strohballen oder das Langstroh in ein anderes Produkt umgewandelt wird, das einfacher zu handhaben ist, besonders was die Fördertechnik und die Dosierung anbetrifft. Die Vorrichtung soll möglichst ohne bewegliche Teile und ohne Messerklingen, die beim Einsatz im Getreidestroh schnell stumpf werden können, auskommen.
Lösung
Die Aufgabe wird erfindungsmäßig derart gelöst, daß mehrere Strohballen übereinander in einem gasdichten und temperaturbeständigen Behälter gestapelt sind. Neue Ballen werden von oben mittels einer Schleuse zugeführt. Der unterste Ballen sitzt auf glühenden Stäben auf, die in einer horizontalen Ebene parallel oder gitterförmig angeordnet sind. An dieser Stelle verschwelt das Stroh und das Gewicht der obenaufliegenden Ballen drückt das Stroh allmählich durch den glühenden Rost nach unten.
Weitere Ausgestaltung der Erfindung
Die Stäbe können elektrisch beheizt sein, ähnlich wie die Heizstäbe in einem elektrischen Backofen.
Die Stäbe können innen von heißen Gasen durchströmt sein und auf diese Art erhitzt werden.
Die Stäbe können von innen von heißem Wärmeträgeröl durchströmt werden und auf diese Art erhitzt werden. Wegen der niedrigen Verschwelungstemperatur des Strohs ist die Verwendung von Wärmeträgeröl möglich.
Durch die Stäbe und/oder durch separate Zuleitungen kann Verbrennungsluft eingeblasen werden, die durch viele Düsen oberhalb der Glühstäbe austritt. Das Stroh verbrennt dann räumlich begrenzt genau an Linien oberhalb der Glühstäbe. Die Glühstäbe selbst wirken dann hauptsächlich als zuverlässiger Zünder. Die Zerlegegeschwindigkeit beziehungsweise die Sinkgeschwindigkeit der Strohballen und somit die Durchsatzleistung steigt erheblich an.
Die Glühstäbe müssen nicht unbedingt rot- oder weißglühend sein. Weil die Verschwelungstemperatur des Strohs im Bereich 300 . . . 500 Grad Celsius liegt, reicht eine Temperatur aus, die unterhalb der Glühtemperatur liegt. Die Verschwelungsgeschwindigkeit ist dabei allerdings geringer.
Die Glühstäbe können parallel oder gitterförmig in einer horizontalen Ebene angeordnet sein. Sie können auch parallel in einer Ebene, und in einer weiter unten liegenden Ebene wiederum parallel, aber zu den oberen Stäben im Winkel verdreht angeordnet sein. Von oben betrachtet, entsteht dann wieder ein Gitterrost, aber er ist technisch einfacher herzustellen als wenn alle Stäbe in einer Ebene liegen.
Die Anlage kann auch um 90 Grad versetzt arbeiten, so daß die Ballen horizontal mittels einer Fördereinrichtung zugeführt werden und die Glühstäbe sind vertikal angeordnet. Die Bauhöhe der Anlage wird dadurch viel geringer, sie beträgt nur noch zwei bis drei Meter, was bei den Baukosten viel einsparen hilft. Dafür wird eine zusätzliche Fördereinrichtung für die Strohballen gebraucht, denn bei der vertikalen Anordnung der Strohballen sind sie durch ihr eigenes Gewicht nach unten gedrückt worden.
Die Anlage ist mit geringen Modifikationen auch für loses Stroh oder Häckselstroh geeignet.
Die Beschickung kann so erfolgen, daß der Transportcontainer direkt vom Transportfahrzeug aus mit der fahrzeugeigenen Kippanlage oben auf die Schleuse der Glühstabanlage aufgestellt wird. Der Container befindet sich beim Transport in einer waagrechten Position und wird bei der Übergabe in eine senkrechte Position gekippt. Das Transportfahrzeug greift sich dann einen leeren Container und fährt wieder ab, der Container verbleibt oberhalb der Schleuse und die Ballen sinken einer nach dem andern nach unten.
Erzielbare Vorteile
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind eine zuverlässige und verschleißarme Zerkleinerung der Strohballen bzw. des Langstrohs. Auch eine vollständige Verschwelung des ganzen Strohballens ist möglich, genauso wie eine räumlich auf die vorgesehenen Trennlinien begrenzte Verschwelung. Wenn die Verschwelung auf die Trennlinien beschränkt wird, dann ist nur ganz wenig Energie nötig, denn es wird nur ein Bruchteil der Strohmenge verschwelt. Die Strohmenge, die zwischen den Glühstäben liegt, kann den Gitterrost fast unverändert passieren, es wird nur ein ganz schmaler Streifen oberhalb der Glühstäbe verschwelt. Es muß nur wenig Energie von außen durch die Glühstäbe auf das Stroh übertragen werden.
Durch den Glühstabverschweler wird der unhandliche Getreideballen in handliche kleine Teile zerlegt, die sich sehr gut mittels einer Förderschnecke fördern lassen. Als weiteres Produkt entsteht Schwelgas. Auch eine Verschwelung der gesamten Strohmenge ist möglich.
Die Glühstabverschweleranlage ist übrigens vor allem für Großanlagen geeignet, da bereits bei einer Anlage mit einem kreisförmigen Querschnitt von nur 1,50 in Durchmesser, einer Dichte der Strohballen von 120 kg/m³ und einer Sinkgeschwindigkeit der Strohballen von nur 0,05 m/sec und einem Energiegehalt des Strohs von 15 MJ/kg eine Durchsatzleistung von 160 Megawatt, gemessen als Energieinhalt/Zeiteinheit der durchgesetzten Strohmenge, erreicht wird. Bereits mit einer einzigen Anlage, welche die normalen Rundballen verarbeitet, können 160 Megawatt Durchsatzleistung erreicht werden.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:
1 Behälter
2 Schleuse
3 Strohballen
4 Glühstäbe
5 Förderschnecke.
Die Strohballen werden mittels einer Schleuse in den gasdichten und temperaturbeständigen Behälter eingeführt. Mehrere Strohballen sind übereinander in einem gasdichten und temperaturbeständigen Behälter gestapelt. Neue Ballen werden von oben mittels einer Schleuse zugeführt. Der unterste Ballen sitzt auf glühenden Stäben auf, die in einer horizontalen Ebene parallel oder gitterförmig angeordnet sind. An dieser Stelle verschwelt das Stroh und das Gewicht der obenaufliegenden Ballen drückt das Stroh allmählich durch den glühenden Rost nach unten.

Claims (9)

1. "Glühstabverschweler für Getreidestroh", dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Strohballen übereinander in einem gasdichten und temperaturbeständigen Behälter gestapelt sind, und daß neue Ballen von oben mittels einer Schleuse zugeführt werden,
und daß der unterste Ballen auf glühenden Stäben aufsitzt, die in einer horizontalen Ebene parallel oder gitterförmig angeordnet sind,
und daß an dieser Stelle das Stroh verschwelt und das Gewicht der obenaufliegenden Ballen das Stroh allmählich durch den glühenden Rost nach unten drückt.
2. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühstäbe elektrisch beheizt sind.
3. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der elektrisch beheizten Glühstäbe elektronisch geregelt wird, indem in kurzen zeitlichen Abständen oder kontinuierlich der elektrische Widerstand der Heizwicklung gemessen wird beziehungsweise der durchfließende Strom und die anliegende Spannung gemessen werden und der ermittelte Wert als Meßwert für die Regleranlage genommen wird. Denn der elektrische Widerstand des Heizdrahtes ist temperaturabhängig.
4. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühstäbe von heißen Gasen oder einem heißen Wärmeträgeröl erhitzt werden, das sie von innen durchströmt.
5. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Glühstäbe oder durch separate Leitungen Luft aus vielen Düsen in schmale, seitlich eng begrenzte Bereiche oberhalb der Glühstäbe eingeblasen wird, so daß das Stroh in schmalen Streifen unmittelbar oberhalb der Glühstäbe verbrennen kann und daß die Glühstäbe dabei als Zünder wirken,
und daß die Heizleistung der Glühstäbe bei dieser Anwendung reduziert werden kann.
6. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlage um 90 Grad versetzt arbeitet, daß also die Ballen aus einer horizontalen Richtung angeliefert werden und die Glühstäbe sich in einer vertikalen Ebene befinden
und daß eine zusätzliche Fördereinrichtung für die Strohballen vorhanden ist.
7. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlage mit Hilfe von Containern befüllt wird, die Strohballen als Inhalt haben,
und daß die Container beim Transport vom Feldrand zur Strohverarbeitungsfabrik sich in waagrechter Lage befinden,
und daß sie bei der Übergabe in eine senkrechte Position gekippt werden.
8. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glühstäbe parallel zueinander in einer horizontalen Ebene, und in einer weiter unten liegenden horizontalen Ebene wiederum parallel zueinander, aber zu den oberen Stäben im Winkel verdreht angeordnet sind. Von oben betrachtet, entsteht dann wieder ein Gitterrost, aber er ist technisch einfacher herzustellen als wenn alle Stäbe in einer Ebene liegen.
9. "Glühstabverschweler für Getreidestroh" nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die "Glühstäbe" (Gitterroststäbe) zwar heiß sind, einige hundert Grad Celsius heiß, aber nicht glühend sind. Denn das Getreidestroh benötigt wegen seiner sehr geringen Verschwelungstemperatur nicht unbedingt glühende Stäbe, sondern heiße, aber nichtglühende Stäbe reichen ebenfalls aus.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19961155C1 (de) * 1999-12-17 2001-06-13 Dieter Steinbrecht Verfahren und Vorrichtung zur Wärmenutzung von kompaktierten halm- und stängelförmigen Energiepflanzen in Feuerungsanlagen
DE10028394B4 (de) * 2000-06-13 2008-12-04 Herlt Sonnenenergiesysteme Verfahren und Vorrichtung zum Vergasen großstückiger Festbrennstoffe, insbesondere Ballen aus Biomasse

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