DE4211400A1 - Wälzlagerkäfig - Google Patents
WälzlagerkäfigInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Käfig für ein Wälzlager, bestehend aus
einzelnen, miteinander verbundenen Kettengliedern, die Wälzkörper
umschließen, wobei die Kettenglieder über gabelförmige Gliederteile
miteinander verbunden sind.
Ein derartiger Käfig geht aus dem DE-GM 19 01 911 hervor. Dieser
besteht ebenfalls aus einzelnen Gliedern, welche gelenkig über Gabeln
und Zapfen miteinander verbunden sind. Hierbei weist, in Längsrichtung
gesehen, ein Gliederteil einer Stegseite die Gabel und das jeweilige
andere Gliederteil den Zapfen auf.
Als nachteilig bei diesem gattungsbildenden Käfig erweist es sich, daß
zum Verbinden der Gliederteile ein Aufweiten des die Gabel aufweisen
den Gliederteiles in Axialrichtung notwendig ist. Da dieses Aufweiten
möglichst im elastischen Bereich der gewählten Konstruktion liegen
muß, schränkt dies die Wahl des Werkstoffes und die Möglichkeiten der
konstruktiven Auslegung der Gliederteile ein. Anders gesagt, verbleibt
unter gewissen Umständen nach dem Aufweiten des die Gabel aufweisenden
Gliederteiles zum Zwecke des Aufsteckens auf das über die Zinken
verfügende Gliederteil ein gewisser plastischer, bzw. viskoelastischer
Verformungsanteil zurück. Desweiteren stimmt bei dem vorgenannten
Käfig die Axiallinie eines Wälzkörpers nicht mit der Axiallinie
zwischen den Zapfen bzw. Bohrungen überein. Weiterhin ist ein relativ
hoher Abstand der Wälzkörper in Umfangsrichtung des Käfigs durch einen
toten, von den Gabeln gebildeten, Raum festzustellen.
Die beiden letztgenannten Ausgestaltungen gestatten nur eine vermin
derte Zahl von Wälzkörpern. Dies schränkt die maximale Belastbarkeit
des gesamten Wälzlagers und somit auch seine Anwendungsbreite ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wälzlager mit einem
Käfig, bestehend aus einzelnen und miteinander verbundenen Ketten
gliedern, zu schaffen, bei dem die eingangs beschriebenen Nachteile
beseitigt sind, wobei dessen Kettenglieder leicht und ohne Belastung
des Materials zu montieren sind und der eine hohe Belastbarkeit des
gesamten Wälzlagers gestattet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nach dem kennzeichnenden Teil des
Anspruches 1 dadurch gelöst, daß sich Laschen der gabelförmigen Glie
derteile eines jeden der Kettenglieder von einem mittleren Stegteil
ausgehend, in beiden Längsrichtungen erstrecken, wobei, bezogen auf
eine Längsmittelachse, die Laschen einer Stegseite zu Laschen der
jeweils anderen Stegseite um einen kleinen Betrag versetzt ausgebildet
sind und gemeinsam mit dem gabelförmigen Gliederteil eines benach
barten Kettengliedes eine Aufnahme für den Wälzkörper bilden.
Die hier beschriebene Ausbildung gestattet während des Montageprozes
ses ein einfaches Zusammenstecken der einzelnen Kettenglieder. Auch
ein Aufweiten und somit Belasten des Materials entfällt bei der vor
beschriebenen Ausbildung. Durch eine Wahl des hier beschriebenen
Käfigs gelingt es mit nur einer Größe der Kettenglieder, denen Wälz
körper nur einer Größe zugeordnet sind, Käfige für Wälzlager beliebi
gen Durchmessers und großer Belastbarkeit zu erstellen.
Weitere, erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unter
ansprüche 2 bis 7 und werden im folgenden näher beschrieben.
Aus Anspruch 2 geht hervor, daß die jeweils beidseitig des Stegteiles
angreifenden Laschen derart zueinander versetzt sind, daß eine Innen
fläche der einen Lasche mit einer Außenfläche der anderen Lasche
fluchtet. Durch diese Ausbildung ist der Prozeß der Montage der ein
zelnen Kettenglieder besonders einfach gestaltet. Die Kettenglieder
werden in Umfangsrichtung um einen kleinen Betrag zusammengeschoben,
und können anschließend axial zusammengesteckt werden. Denkbar ist
auch eine spätere Demontage einzelner Kettenglieder.
Gemäß Anspruch 3 ist es vorgesehen, daß die Laschen beidseitig des
Stegteiles mit gleichem Abstand angeordnet sind. Diese Ausbildung
garantiert eine einfache Montage der einzelnen Kettenglieder und eine
hohe Wälzkörperdichte, da sich an jedes Stegteil sofort ein Wälzkörper
anschließt.
Nach Anspruch 4 ist es möglich, daß jeweils eine Lasche einer Stegsei
te über einen vorzugsweise nach außen ragenden Zapfen und die ihr in
Axial- als auch in Radialrichtung gegenüberliegende Lasche über eine
Bohrung verfügt. Diese Verbindung der einzelnen Kettenglieder durch
Zapfen und Bohrungen stellt eine konstruktiv relativ einfach ausleg
bare Lösung dar und weist einen geringen fertigungstechnischen Aufwand
auf. Um die Belastung des Zapfens zu mindern, sieht eine zweckmäßige
Variante der Ausgestaltung vor, die Bohrung jeweils einer Stegseite zu
erweitern. Dies führt zu einer Minimierung der auf den Zapfen wirken
den Scherkräfte, da nun der Steg über die Wälzkörper belastet wird.
Der Zapfen kann schwächer dimensioniert werden, was wiederum zu einer
Einsparung an Material führt.
Wie in Anspruch 5 beschrieben, überschreiten die Zapfen die Gesamt
breite des jeweiligen Kettengliedes in Axialrichtung nicht, oder nur
geringfügig. Diese zweckmäßige Ausgestaltung minimiert die Breite des
gesamten Wälzlagers.
Aus Anspruch 6 geht hervor, daß die Axiallinie der Wälzkörper in etwa
der Axiallinie zwischen einem Zapfen und einer ihm in Axialrichtung
gegenüberliegenden Bohrung entspricht. Diese Ausbildung gestattet eine
große Zahl von Wälzkörpern in einer gewählten Lagergröße zu integrie
ren. Somit liegt ein hinsichtlich der Tragzahl erhöhtes Wälzlager vor.
Denkbar ist es jedoch auch, daß die Axiallinie der Wälzkörper um einen
vorbestimmten Betrag zur Axiallinie zwischen einem Zapfen und einer
ihm in Axialrichtung gegenüberliegenden Bohrung versetzt angeordnet
ist.
Aus Anspruch 7 geht hervor, daß die Kettenglieder des Käfigs aus einem
polymeren und/oder spritzbaren Werkstoff bestehen. Diese Gestaltungs
variante verringert einerseits die Gesamtmasse des Wälzlagers im
Vergleich mit Wälzlagern mit metallischen Käfigen. Wird andererseits
ein hier aufgeführter spritzbarer Werkstoff gewählt, kommt es, da mit
einer Größe eines Kettengliedes Käfige beliebigen Durchmessers gefer
tigt werden können, zu einer erheblichen Einsparung an Werkzeugkosten
für die Spritzwerkzeuge.
Der Einsatz des hier beschriebenen Käfigs soll sich nicht nur auf
Wälzlager erstrecken. Denkbar sind alle Anwendungsfälle, bei denen
Körper aus zusammengesteckten Elementen bestehen.
Denkbar ist die erfindungsgemäße Lösung beispielsweise auch an abge
setzten Wellen oder Kurbelwellen. Weiterhin ist die hier vorgeschlage
ne Lösung auch für Käfige an Linearführungen vorgesehen. Eine Ver
wendung von Kugeln anstatt der zylindrischen Wälzkörper soll in den
Schutzumfang dieser Erfindung ebenfalls mit eingeschlossen sein.
Die Erfindung ist nicht nur auf die Merkmale der Ansprüche beschränkt.
Es ergeben sich auch Kombinationsmöglichkeiten einzelner Anspruchs
merkmale mit dem in den Vorteilsangaben und zum Ausgestaltungsbeispiel
Offenbarten.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt, und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein einzelnes, erfindungsgemäßes
Kettenglied,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Kettengliedes nach Fig. 1 mit
geschnitten dargestelltem Stegteil und angedeuteten Wälz
körpern,
Fig. 3 eine Ansicht eines Teiles eines Käfigs, bestehend aus
einzelnen Kettengliedern,
Fig. 4 eine Ansicht eines weiteren, hinsichtlich seines Steg
teiles modifizierten, Kettengliedes,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Kettengliedes nach Fig. 4 mit
geschnitten dargestelltem Stegteil und angedeuteten Wälz
körpern,
Fig. 6 ein Endstück für einen Flachkäfig und
Fig. 7 eine geschnittene Seitenansicht des Endstückes nach Fi
gur 6.
Anhand der Fig. 1 wird der prinzipielle Aufbau eines erfindungsgemä
ßen Kettengliedes 1 erläutert. Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein
einzelnes, erfindungsgemäßes Kettenglied 1. Dieses besteht aus gabel
förmigen Gliederteilen 2. Diese erstrecken sich, von einem mittleren
Stegteil 3 ausgehend, in Längsrichtung des Kettengliedes 1 und bilden
Laschen 3a. Zu erkennen ist, daß die jeweils beidseitig des Stegteiles
3 angreifenden Laschen 3a derart zueinander versetzt sind, daß eine
Innenfläche 3b der einen Lasche 3a mit einer Außenfläche 3c der ande
en Lasche 3a fluchtet.
Jeweils ein Gliederteil 2 der Stegseite 4 besitzt einen in Axialrich
tung nach außen ragenden Zapfen 6. Das auf der Stegseite 4 dem Zapfen
6 in axialer Richtung gegenüberliegende Gliederteil 2 besitzt eine
Bohrung 7. In radialer Richtung ist vorteilhaft dem Zapfen 6 auf der
Stegseite 5 eine weitere Bohrung 8, und der Bohrung 7 ein weiterer,
nach außen ragender Zapfen 9 zugeordnet. Zu erkennen ist daß die
Zapfen 6, 9 die Gesamtbreite des Kettengliedes 1 in Axialrichtung
nicht überschreiten.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Kettengliedes 1 nach Fig. 1
mit geschnitten dargestelltem Stegteil 3 und angedeuteten zylindri
schen Wälzkörpern 10. Dieser Schnittansicht ist zu entnehmen, daß es
vorgesehen ist, die Kettenglieder 1 aus einem Kunststoff zu fertigen.
Aus Fig. 3 geht eine Ansicht eines Teiles eines Käfigs 11, bestehend
aus einzelnen Kettengliedern 1, hervor. Es greift jeweils ein Glieder
teil 2 einer Stegseite 5, hier versehen mit einer Bohrung 8, in ein
Gliederteil 2 einer Stegseite 4 mit einem nicht näher dargestellten
Zapfen 6 eines weiteren Kettengliedes 1.
Ein weiteres Gliederteil 2 einer Stegseite 5, hier versehen mit einem
nicht zu entnehmenden Zapfen 9, greift in eine Bohrung 7 einer Steg
seite 4 eines Gliederteiles 2 eines weiteren Kettengliedes 1.
Für den Fall der Montage werden mindestens zwei Kettenglieder 1 in
Längsrichtung beispielsweise so fixiert, daß eine Axiallinie, gebildet
von jeweils einer Bohrung 8 und einem Zapfen 9 eines Gliederteiles 2
eines Kettengliedes 1, mit einer Axiallinie, gebildet von einem weite
ren Zapfen 6 und einer weiteren Bohrung 7 eines Gliederteiles 2 eines
weiteren Kettengliedes 1, übereinstimmt. Anschließend werden die
beiden Kettenglieder 1 in Axialrichtung zusammengesteckt. Es liegen
somit zwei fertig montierte Kettenglieder 1 vor, die durch die Wälz
körper 10 zusammengehalten sind, wobei sich die Beschreibung für
beliebig viele Kettenglieder 1 fortsetzen ließe, und dieser Montage
prozeß nur automatisiert und für eine Vielzahl von Kettengliedern
sinnvoll erscheint.
Eine Ansicht eines weiteren, hinsichtlich seines Stegteiles 3 modifi
zierten, Kettengliedes 1 ist aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich,
wobei Fig. 5 eine Seitenansicht des Kettengliedes nach Fig. 4 zeigt.
Das Stegteil 3 besitzt in Längsrichtung gesehen aufgespreizte End
flächen 13. Aufgrund dieser werden die Wälzkörper 10 einerseits sehr
gut geführt, wobei auch das Einfedern dieser erleichtert ist, anderer
seits erweist sich diese Variante als spritztechnisch besser gegenüber
der vorher gezeigten.
Aus Fig. 6 geht ein Endstück 14 eines nicht näher bezeichneten Flachkäfigs
hervor. Ein Hauptanwendungsgebiet dieses obengenannten Flachkäfigs
würde sich auf Linearführungen beziehen. Dieses Endstück 14
besitzt wiederum Gliederteile 2. Je ein Gliederteil 2 verfügt über
einen Zapfen 9 oder 6 und eine Bohrung 8 oder 7. Das Stegteil 3, hier
das Endstück 14 begrenzend, verfügt über eingesetzte Kunststoffelemen
te 15.
Wie der Fig. 7 besser zu entnehmen, überragen die Kunststoffelemente
15 des Endstücks 14 in Richtung auf nicht dargestellte Wälzkörper
laufbahnen. Aufgrund dieser Ausbildung eignet sich das Endstück 14
beispielsweise als Schmutzabstreifer bzw. als Öler für die Wälzkörper
laufbahnen. Im letzteren Fall wäre es dann denkbar das als Kunst
stoffelement 15 bezeichnete Teil aus Filz auszubilden, und dieses dann
mit Öl zum Zwecke der Schmierung der Wälzkörperlaufbahnen zu tränken.
Bezugszahlenliste
1 Kettenglied
2 Gliederteil
3 Stegteil
3a Lasche
3b Innenfläche
3c Außenfläche
4 Stegseite
5 Stegseite
6 Zapfen
7 Bohrung
8 Bohrung
9 Zapfen
10 Wälzkörper
11 Käfig
12 Raum
13 Endfläche
14 Endstück
15 Kunststoffelement
2 Gliederteil
3 Stegteil
3a Lasche
3b Innenfläche
3c Außenfläche
4 Stegseite
5 Stegseite
6 Zapfen
7 Bohrung
8 Bohrung
9 Zapfen
10 Wälzkörper
11 Käfig
12 Raum
13 Endfläche
14 Endstück
15 Kunststoffelement
Claims (7)
1. Käfig (11) für ein Wälzlager, bestehend aus einzelnen, miteinander
verbundenen Kettengliedern (1), die Wälzkörper umschließen, wobei die
Kettenglieder (1) über gabelförmige Gliederteile (2) miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich Laschen (3a) der
gabelförmigen Gliederteile (2) eines jeden der Kettenglieder (1) von
einem mittleren Stegteil (3) ausgehend, in beiden Längsrichtungen
erstrecken, wobei, bezogen auf eine Längsmittelachse, die Laschen (3a)
einer Stegseite (4) zu Laschen (3a) der jeweils anderen Stegseite (5)
um einen kleinen Betrag versetzt ausgebildet sind und gemeinsam mit
dem gabelförmigen Gliederteil (2) eines benachbarten Kettengliedes (1)
eine Aufnahme für den Wälzkörper bilden.
2. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils
beidseitig des Stegteiles (3) angreifenden Laschen (3a) derart zuein
ander versetzt sind, daß eine Innenfläche (3b) der einen Lasche (3a)
mit einer Außenfläche (3c) der anderen Lasche (3a) fluchtet.
3. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (3a)
beidseitig des Stegteiles (3) mit gleichem Abstand angeordnet sind.
4. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils eine
Lasche (3a) einer Stegseite (4 oder 5) über einen vorzugsweise nach
außen ragenden Zapfen (6 oder 9), und die ihr in Axial- als auch in
Radialrichtung gegenüberliegende Lasche (3a) über eine Bohrung (8 oder
7) verfügt.
5. Käfig nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (6,
9) die Gesamtbreite des jeweiligen Kettengliedes (1) in Axialrichtung
nicht, oder nur geringfügig, überschreiten.
6. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Axiallinie
der Wälzkörper (10) in etwa der Axiallinie zwischen einem Zapfen (6
oder 9) und einer ihm in Axialrichtung gegenüberliegenden Bohrung (7
oder 8) entspricht.
7. Käfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenglie
der (1) aus einem polymeren und/oder spritzbaren Leichtbauwerkstoff
bestehen.
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