DE4210642A1 - Vorrichtung zur Entscheidungsoptimierung, vorzugsweise im Sport - Google Patents
Vorrichtung zur Entscheidungsoptimierung, vorzugsweise im SportInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Verbesse
rung der Zuverlässigkeit einer im Sport zu treffenden
Entscheidung hinsichtlich der Ja/Nein-Bestimmung eines
örtlichen Ereignisses. Ein Beispiel für die Optimierung
einer solchen Entscheidung ist, ob der Tennisball die
Linie getroffen oder auch nur berührt hat. Bei der Ge
schwindigkeit der Tennisbälle, die bis ca. 200 km/h
betragen kann, stehen dem Schiedsrichter nur Millisekunden
für die Wahrnehmung eines Sachverhaltes zur Verfügung,
über den er eine Entscheidung treffen muß. Bei großen
Turnieren werden daher Linienrichter eingesetzt, die den
Schiedsrichter unterstützen. Fehlentscheidungen, die oft
mals ein ganzes Match entscheiden, sind unter diesen
Bedingungen natürlich nicht auszuschließen.
Um eine solche Fehlentscheidung und die physische Bela
stung des Benachteiligten auszuschließen, ist die
Industrie bemüht, Lösungen zu finden, die eine sicherere
und auch weniger subjektive Entscheidung gewährleisten
können.
Für einen bekannten Lösungsversuch sind Lichtschranken
verwendet worden, mit denen die jeweilige Linie des
Tennisplatzes überwacht wird. Die Lichtschranke löst bei
entsprechendem Auftreffen des Tennisballs ein Signal aus.
Diese Technik ist relativ aufwendig zu realisieren und
liefert auch nur bedingt zuverlässige Ergebnisse.
Zur vorliegenden Erfindung ist voranstehend die Anwendung
im Tennisspiel angegeben. Auch bei anderen Sportarten
besteht das Bedürfnis, eine entsprechende Entscheidungs
optimierung zu erzielen, nämlich dort, wo ein Auftreffen
eines Gegenstandes oder einer Person zu messen ist und von
diesem Ereignis kein eindeutiges "Dokument" zurückbleibt.
Sportarten wo sich diese Problematik einstellt, sind z. B.
das Skispringen, Weit-/Dreisprung, Kugelstoßen und dgl.,
wo, anders als etwa beim Speerwerfen, ein interessierender
Ort nachträglich nicht mehr genau bestimmt werden kann.
Die Erfindung kann auch in der Technik Anwendung finden,
nämlich dort, wo unter entsprechenden Bedingungen die
Länge einer Strecke zu bestimmen ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das wie oben
angegebene Problem möglichst optimal zu lösen, d. h. eine
Vorrichtung und ein Mittel zur Entscheidungsoptimierung
anzugeben. Bevorzugtes Anwendungsgebiet ist der Tennis
sport.
Um z. B. im Tennissport das Auftreffen oder das Berühren
des Tennisballs auf der Linie oder das Berühren des Balles
an der Netzoberkante sicher zu bestimmen, dient die im
Anspruch 1 angegebene Lösung für eine Vorrichtung und ein
Verfahren.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die an sich
bekannte Technik der empfindlichen Bildschirme (Touch
Screens) anzuwenden.
Wenn ein Gegenstand, wie z. B. ein Tennisball, einen solchen
Bildschirm berührt, wird von bzw. in diesem ein elektri
scher Impuls erzeugt, zu dem der Bildschirm außerdem auch
die Ortskoordinaten des Berührungspunktes liefert. Sensi
tive Elemente dieser Art werden in einer Vielzahl von
Anwendungen eingesetzt. Es handelt sich dabei um die
Verwendung von (piezo-)sensitiven Folien, wie z. B. PVDF-
Folien. Bekannte Praxis ist es, solche Folien vorzugsweise
beidseitig, einander gegenüberliegend mit vorzugsweise
aufgedampften Elektroden zu versehen und diese Elektroden
mit dem Eingang eines Impulsverstärkers zu verbinden. Ein
auf eine solche Folie ausgeführter mechanischer Impuls
wird in einen elektrischen Impuls umgewandelt. Dasjenige
Elektrodenpaar, an dessen Anschlüssen ein solcher Impuls
auftritt, gibt den Ort des Ereignisses an. Weitere Einzel
heiten hierzu sind z. B. zu entnehmen aus:
Erfindungsgemäß ist vorgeschlagen, diese Technik der Regi
strierung eines auftretenden mechanischen Impulses bei
allen Begrenzungslinien eines Tennisplatzes einzusetzen.
Solche sensitiven Elemente sind vorzugsweise in das anson
sten übliche Markierungsband eingearbeitet. Trifft nun ein
Ball ein solches Markierungsband oder berührt er dieses
auch nur, wird ein Impuls ausgelöst, der entsprechend
elektronisch verstärkt in einer Anzeigeeinrichtung regi
striert wird. Als weitergehende Anzeige kann z. B. eine
Lampe dienen, die beispielsweise auf "Grün" schaltet. Mit
der Erfindung sind auch anspruchsvollere Forderungen zu
erfüllen, nämlich daß die genaue Lokalisierung des Auf
treffens des Balles auf einer symbolischen Darstellung des
Tennisplatzes angezeigt wird. Es kann hierzu insbesondere
die ohnehin in vielen Fällen verwendete Anzeigetafel des
Platzes verwendet werden.
Eine Optimierung ist aber nur dann erreicht, wenn sicher
gestellt ist, daß nicht ein anderes Ereignis als das
Auftreffen bzw. die Berührung eines Balles auf bzw. mit
der Linie ununterscheidbar mitregistriert wird. Mit der
Erfindung läßt sich auch dieses Problem lösen. Tritt z. B.
einer der Tennisspieler auf die Linie, wird zwar ebenfalls
ein Impuls ausgelöst, der jedoch aufgrund des Unterschieds
der Charakteristik dieses auf das Sensorelement einwirken
den mechanischen Impulses im elektronischen Auswerteteil
eines erfindungsgemäßen Gerätes unterscheidbar ist. Die
Zeitdauer, die ein Tennisball mit dem auf der Linie ange
brachten Sensor in Berührung ist, ist nämlich wesentlich
kürzer, als diejenige, die sich der Fuß des Spielers auf
der Linie aufhält. Der Impuls enthält die physikalischen
Größen Masse und Geschwindigkeit und daraus läßt sich bei
entsprechender Ausbildung des Auswerteteils der Unter
schied zuverlässig bestimmen. Die Geschwindigkeit ist
insbesondere aus der Signalform des auftretenden Impulses
abzuleiten.
Die Erfindung ist auch geeignet, das Berühren des Tennis
balles mit der Netzoberkante zuverlässig anzugeben. Ein
erfindungsgemäß verwendetes Sensorelement ist dazu in die
Oberkante des Netzes eingearbeitet.
Weitere Erläuterungen der Erfindung gehen aus der nachfol
genden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles hervor.
Fig. 1 zeigt ein Spielfeld eines Tennisplatzes und
seine zu überwachenden Linien.
Fig. 2 zeigt Einzelheiten zu einer Ausführungsform
eines verwendeten sensitiven Elementes und
seiner zugeordneten Elektronik.
Die Fig. 1 zeigt die Linien 1 bis 11 eines Tennisfeldes,
die während eines Spieles individuell zu überwachen sind.
Jede einzelne dieser Linien ist als ein sensitives Element
ausgebildet und elektrisch mit einem einzelnen Auswerte
gerät verbunden. Alle Auswertegeräte sind schließlich mit
einem Gesamtauswertegerät verbunden. Für sehr lange
Linien, wie z. B. für die Linien 1, 3 und 5 und ggfs. auch
die Linien 2 und 11 kann aus kapazitiven Gründen des Auf
baues verwendeter sensitiver Elemente vorgesehen sein,
diese Linien nochmals in kürzere Anteile zu unterteilen
und entsprechend parallel geschaltet auszuwerten.
Wie schon oben ausgeführt, kann auch das Netz 12 bzw.
dessen Oberkante mit einem wie erfindungsgemäß verwendeten
sensitiven Element ausgerüstet sein.
Fig. 2 zeigt Einzelheiten eines bevorzugten Ausführungs
beispieles aus dem ein vorteilhafter Aufbau des sensitiven
Elementes und Einzelheiten der zugehörigen Auswertung zu
entnehmen sind. Mit 20 ist ein Endteil eines sensitiven
Elementes bezeichnet, das die Breite einer der jeweiligen
Begrenzungslinien 1 bis 11 hat. Vorzugsweise ist dieses
sensitive Element ein Band aus einem piezoelektrischen
Kunststoffmaterial wie z. B. Polyvinylidendifluorid (PVDF).
Es können aber auch andere entsprechend piezoelektrisch
wirksame Materialien verwendet sein. Auf der Vorder- und
auf der Rückseite des Bandes aus diesem Material sind
Elektroden angebracht, über die die bei Auftreffen eines
Balles durch dessen Aufschlagimpuls piezoelektrisch
erzeugte elektrische Spannung abzunehmen ist.
Zweckmäßigerweise
werden solche Elektroden jedoch zur Verminderung der Kapa
zität nur streifenweise angeordnet, wie dies die Fig. 2
erkennen läßt. Beispielsweise sind drei Elektrodenstreifen
21, 22, 23 auf der einen Seite des Bandes 20 vorgesehen,
zwischen denen auch ein Abstand vorhanden sein kann.
Dieser Abstand darf aber nicht so groß bemessen werden,
daß ein in diesem Bereich auftreffender Ball nicht mehr
registriert werden würde.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Elektrodenstreifen
21, 22, 23 einzeln mit je einem ersten Impulsverstärker 24
verbunden. Diese in der Figur drei Impulsverstärker 24
sind dann in dem diesem einen Band 20 zugeordneten Auswer
tegerät 25 zusammengeschaltet.
Beim Beispiel der Fig. 2 ist die Rückseite dieses Bandes
20 mit der Gegenelektrode beschichtet, die, ohne daß dies
für die Kapazität ein Nachteil ist, auch ganzflächig auf
gebracht sein kann. Wie schon oben dargelegt, wird vorteil
hafterweise auch eine Auswertung der Impulsform vorgenom
men, um z. B. verschiedene Ereignisse voneinander unter
scheiden zu können. In diesem Auswertegerät 25 ist dazu
ein Signalprozessor vorgesehen. Die Leitung 26 führt zu
dem Gesamtauswertegerät, in dem die bandförmigen sensiti
ven Elemente 20 sämtlicher Begrenzungslinien 1 bis 11
zusammengefaßt sind.
Mit diesem Gesamtauswertegerät ist vorteilhafterweise auch
das Einzelauswertegerät des sensitiven Elementes des
Netzes 12 verbunden.
Ein solches Band 20 kann in einfacher Weise aufgewickelt
und in dieser Weise bereitgehalten werden.
Weitere Einzelheiten zur elektronischen Auswertung der von
einem jeweiligen Band 20 gelieferten bzw. an deren Elek
troden 21 bis 23 abgenommenen piezoelektrischen Signale
sind dem einschlägigen Elektroniker bekannt.
Die vorliegende Erfindung ist voranstehend am speziellen
Beispiel eines Tennisfeldes und seiner zu überwachenden
Begrenzungslinien erläutert. Die Erfindung kann aber auch
in allen ähnlich gelagerten und ähnliche Anforderungen
stellenden technischen Anwendungsfällen eingesetzt werden.
Ebenfalls im Bereich des Sportes liegt ein weiteres
Anwendungsbeispiel, nämlich beim Skispringen die
Sprungweite zu überwachen. Die Anwendung in noch anderen
Sportarten ist bereits oben angedeutet.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Optimierung der Entscheidung, ob und
ggfs. an welchem Ort ein mechanischer Impuls aufgetreten
ist, insbesondere zur Entscheidung des Auftreffens bzw.
Berührens einer Spielfeldlinie (1-11) oder der Netzober
kante (12) im Tennisspiel,
wobei am Ort der Linie und/oder in das Netz an dessen Oberkante ein Sensorelement (20-23) eingebaut ist, mit dem nach Art eines Touch Screen ein mechanischer Impuls in einen elektrischen Signalimpuls umzuwandeln ist, und
wobei in einem Auswerteteil (25) die Form des elektrischen Signalimpulses und ggfs. der Ort seines Auftretens auf dem Sensorelement ausgewertet wird.
wobei am Ort der Linie und/oder in das Netz an dessen Oberkante ein Sensorelement (20-23) eingebaut ist, mit dem nach Art eines Touch Screen ein mechanischer Impuls in einen elektrischen Signalimpuls umzuwandeln ist, und
wobei in einem Auswerteteil (25) die Form des elektrischen Signalimpulses und ggfs. der Ort seines Auftretens auf dem Sensorelement ausgewertet wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 mit einem Sensorelement
(20) mit Material, das piezoelektrisch wirksam ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein
einzelnes Sensorelement (20), bezogen auf die Länge
desselben in mehrere Einzelabschnitte zur parallelen
Signalauswertung aufgeteilt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit
einem Sensorelement (20), das in seiner Längsrichtung in
streifenförmig aktive Bereiche (21, 22, 23) aufgeteilt ist,
die elektronisch parallelgeschaltet für dieses Sensor
element (20) auszuwerten sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924210642 DE4210642A1 (de) | 1992-03-31 | 1992-03-31 | Vorrichtung zur Entscheidungsoptimierung, vorzugsweise im Sport |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924210642 DE4210642A1 (de) | 1992-03-31 | 1992-03-31 | Vorrichtung zur Entscheidungsoptimierung, vorzugsweise im Sport |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4210642A1 true DE4210642A1 (de) | 1993-10-07 |
Family
ID=6455597
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924210642 Withdrawn DE4210642A1 (de) | 1992-03-31 | 1992-03-31 | Vorrichtung zur Entscheidungsoptimierung, vorzugsweise im Sport |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4210642A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9420915U1 (de) * | 1994-12-30 | 1996-05-02 | Smit, Michael, 50997 Köln | Vorrichtung zur Bestimmung eines Ballauftreffpunktes |
US5585778A (en) * | 1993-07-27 | 1996-12-17 | Braeuer; Dietmar | Device for detecting net faults in tennis |
WO2008107924A1 (en) | 2007-03-02 | 2008-09-12 | G.M. Electronics S.R.L. | Apparatus for sensing impact of a body on a strip located on a support |
-
1992
- 1992-03-31 DE DE19924210642 patent/DE4210642A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5585778A (en) * | 1993-07-27 | 1996-12-17 | Braeuer; Dietmar | Device for detecting net faults in tennis |
DE9420915U1 (de) * | 1994-12-30 | 1996-05-02 | Smit, Michael, 50997 Köln | Vorrichtung zur Bestimmung eines Ballauftreffpunktes |
WO2008107924A1 (en) | 2007-03-02 | 2008-09-12 | G.M. Electronics S.R.L. | Apparatus for sensing impact of a body on a strip located on a support |
US8253571B2 (en) | 2007-03-02 | 2012-08-28 | Stageup S.R.L. | Apparatus for sensing impact of a body on a trip located on a support |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |