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Aus nachgiebigem Stoffe bestehende Abstreicher für Siebe. Die Erfindung
bezieht sich auf solche Vorrichtungen zum Reinigen und Offenhalten von schwingenden
Sieben, insbesondere gelochten Blechbespannungen in Plansichtern, bei welchen aus
nachgiebigem Stoff bestehende Abstreicher federnd gegen die Unterseite der Siebflächen
angedrückt werden. Bissher werden bei Vorrichtungen dieser Art elastische Fächer
aus Flanell oder ähnlichem Material angewendet, welche nach Art eines Rostes unter
der Siebbespannung so angeordnet sind, daß sie durch die hin und her gehende Bewegung
in Schwingung versetzt werden, wodurch die Unterseite der Siebbespannung von den
Unreinlichkeiten befreit werden und der hierbei entstehende Luftzug die Siebmaschen
reinigend durchziehen soll. Derartige Reinigungsvorrichtungen besitzen jedoch eine
umständliche, kostspielige und schwere Bauart, die zudem einen erheblichen Raum
beansprucht, so daß sie sich nicht oder nur sehr schwer für eine größere Anzahl
von übereinander arbeitenden Sieben eignet. Auch besitzt der erzielte Luftzug nur
eine verhältnismäßig geringe Wirkungsweise, da, bei der Rostanordnung der elastischen
Fächer der wirksame Hub der Abstreicher immer nur sehr gering ist und nach kurzer
Zeit wieder umgekehrt
wird, so daß eine erhebliche Saugkraft und
Wirbelbildung nicht entstehen kann. Hinzu kommt, daß sich bei dieser Anordnung der
Antrieb des Apparates schwer und unter Erzeugung von starken Stößen bei dem immerwährenden
Hubwechsel gestaltet.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile besteht die Erfindung darin, daß die
aus Leder, Gummi, Fiber o. dgl. bestehenden Abstreicher oder Schaber nach Art der
kreisenden Plansichterreinigungsbürsten als frei drehbare Flügel angeordnet sind,
die durch die Zentrifugalwirkung von mit ihnen verbundenen Schwungsgewichten bei
der Bewegung des Sichters in Umlauf versetzt werden. Diese Ausbildung besitzt zunächst
den Vorteil einer äußerst einfachen Anbringung, indem nämlich die aus den genannten
widerstandsfähigen und dabei doch nachgiebigen Stoffen bestehenden Flügel mit ihren
Unterkanten lediglich in Blechzwingen befestigt zu sein brauchen, die ihrerseits
auf den Drehzapfen der Flügel befestigt sind, wodurch auch noch eine leichte Auswechselbarkeit
der eigentlichen Schaber gegeben ist. Die vorliegende Reinigungsvorrichtung gestaltet
sich somit außerordentlich billig an Material und Herstellungskosten und besitzt
zudem den erheblichen Vorteil eines für vorliegenden Zweck besonders bedeutüngsvollen,
sehr geringen Gewichts, was die Anbringung und den Betrieb der Abstreichvorrichtung
wesentlich vereinfacht. Trotzdem wird ein völlig genügendes Drehmoment gesichert,
da das Gewicht zur Erzeugung dieses Drehmoments nicht, wie bei der bekannten Bürstenanordnung,
sich gleichmäßig über die ganze Länge des Flügels verteilt, sondern die Schwunggewichte
konzentriert an einem langen und damit günstigen Hebelarm des Flügels angebracht
werden können. Bezüglich der Wirkungsweise besitzt die Vorrichtung noch den besonderen
Vorteil, daß durch die aus trotz ihrer Nachgiebigkeit immerhin widerstandsfähigen
Stoffen bestehenden und unterhalb der Blechbespannung windflügelartig kreisenden
Schaberflügel vor denselben eine starke Wirbelbildung und hinter denselben eine
starke Saugwirkung auftritt, wodurch das Reinigen und Offenhalten der Blechbespannung
außerordentlich gefördert wird, während diese Wirkungsweise, wie bereits erwähnt,
bei der eingangs erwähnten Vorrichtung ganz erheblich schwächer sein muß. und bei
der kreisenden Bürstenanordnung so gut wie völlig fehlt, da die Luft bei dem Umlauf
der Bürsten durch die Zwischenräume von Borsten und Borstenbüscheln hindurchtreten
kann.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung schematisch in einem
Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
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Abb. i ist ein Querschnitt durch das Sieb. Abb. 2 ist eine Aufsicht
auf dasselbe unter Fortlassung der Bespannung.
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i bezeichnet den Siebrahmen .eines Plansichters, dessen Bespannung
2 aus lang- und quergeschlitztem Stahlblech besteht. Der aus Weiß- oder Schwarzblech
hergestellte Sammelboden ist mit 3 bezeichnet. Die Siebreinigungsvorrichtung wird
durch die aus Fiber, Leder, Hartgummi oder ähnlichem Stoff bestehenden Abstreicher
,oder Schaber 4 gebildet, die bei 5 und 6 an Bespannung 2 und Sammelboden 3 als
frei drehbare Flügel gelagert sind. Durch einstellbare Federn 7. werden die Flügel
¢ mit leichtem und regelbarem Druck gegen die Bespannung 2 gepreßt. In dem Abstand
8 von der Drehachse sind mit jedem Flügel Schwunggewichte 9 verbunden, vermittels
welcher die Schaber 4 bei der Bewegung des Sichters durch die Zentrifugalkraft windflügelartig
in Umlauf gesetzt werden. Hierbei halten die frei umlaufenden und federnd an das
Sieb gepreßten Abstreicherflügel4 die Bespannung offen und verhüten, daß sich Körner,
deren Umfang nur wenig größer ist als die Schlitzbreite des Siebes, in den Sieböffnungen
festklemmen. Die Größe der Schwunggewichte 9 und ihr Abstand von der Drehachs werden
entsprechend der Größe der Kreisbahn, die das Sieb während des Betriebes beschreibt,
sowie entsprechend der Siebbreite und Umdrehungszahl ausgeführt.
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Damit von den Abstreichern möglichst die ganze Siebfläche bestrichen
wird, erfolgt ihre Anordnung in geringerem Abstand als der doppelte Abstreicherradius,
und es werden zweckmäßig die Abstreicher zwangläufig miteinander verbunden.