DE4210567A1 - Variabler ventiltrieb fuer ein hubventil einer maschine - Google Patents
Variabler ventiltrieb fuer ein hubventil einer maschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1. Ein Ventiltrieb dieses Aufbaus ist
aus der DE-OS 35 12 035, F01L 1/12, in der Weise bekannt, daß an
dem inneren Stößel eine verhältnismäßig weiche, dagegen an dem
äußeren Stößel eine erheblich stärkere Rückstellfeder angreift,
wobei zwecks zeitweiliger Kopplung der beiden Stößel die einander
gegenüberstehenden Umfangsflächen derselben so ausgebildet sind,
daß der äußere Stößel den inneren Stößel bei einer schnelleren Auf
wärtsbewegung hintergreift und mitnimmt. Auf den äußeren Stößel
wirken beiderseits des ersten Nockens auf einer gemeinsamen Nocken
welle angeordnete identische zweite Nocken, deren Ventilschließ
flanken flacher verlaufen als die Schließflanke des ersten Nockens.
Die Auslegung der verschiedenen Bestandteile dieses bekannten Ven
tiltriebs ist so getroffen, daß bei niedrigen Drehzahlen die dem
inneren Stößel zugeordnete Feder stark genug ist, um einen dauern
den Kontakt zwischen innerem Stößel und erstem Nocken sicherzustel
len; bei niedrigen Drehzahlen ist demgemäß der Verlauf des ersten
Nockens für die Ventilbewegung auch während der Schließphase allein
ausschlaggebend. Bei höheren Drehzahlen dagegen ist die dem inneren
Stößel zugeordnete Feder zu schwach, um einen dauernden Kontakt
zwischen innerem Stößel und erstem Nocken sicherzustellen. Anderer
seits ist aber die dem äußeren Stößel zugeordnete Feder stark ge
nug, um einen dauernden Kontakt zwischen diesem Stößel und den
zweiten Nocken sicherzustellen. Das bedeutet, daß infolge der be
schriebenen Ausbildung der beiden Stößel an ihren einander zugekehr
ten Umfangsflächen bei höheren Drehzahlen der äußere Stößel den in
neren Stößel nebst dem mit diesem verbundenen Ventil zumindest wäh
rend der Schließphase mitnimmt. Jetzt ist aber entscheidend für den
Verlauf der Ventilbewegung der Verlauf der Schließflanken der bei
den zweiten Nocken.
Dieser bekannte variable Ventiltrieb besitzt zwar gegenüber ande
ren, nach diesem Prinzip arbeitenden variablen Ventiltrieben den
Vorteil, daß er Druckkammern und Druckmittelkanäle innerhalb der
Stößel und damit einen zusätzlichen Druckmittelaufwand einschließ
lich Leckage vermeidet, gestattet jedoch eine Veränderbarkeit der
Ventilsteuerzeiten nur in sehr geringem Umfang, nämlich drehzahlab
hängig und nur im Bereich der Schließphase.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen va
riablen Ventiltrieb unter Wahrung der vorteilhaften Vermeidung von
Druckmittelkammern innerhalb der Stößel zu schaffen, der hinsicht
lich der Beeinflussung des Hubverlaufs des Ventils Freiheit bietet,
und zwar sowohl was die entsprechende Gestaltung der Nocken als
auch die Auswahl der die Variabilität beeinflussenden Parameter an
belangt.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn
zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.
Selbst wenn bei der Erfindung zur Änderung der Ventilsteuerzeiten
ein Druckmittel Einsatz findet, sind entsprechende Kanäle und
Druckkammern nicht innerhalb der Ventilstößel, sondern in der äuße
ren Führung, als beispielsweise einem Zylinderkopf einer Brenn
kraftmaschine, angeordnet, so daß sich komplizierte Stößelkonstruk
tionen (die gegebenenfalls auch Rückschlagventile enthalten müssen)
und Leckageverluste erübrigen. Dabei wird diese günstige Eigen
schaft in keiner Weise durch eine Beschränkung der Veränderbarkeit
der Ventilsteuerzeiten auf die Gestaltung bestimmter Nockenflanken
oder auf die Wahl spezieller Parameter erkauft; vielmehr bietet die
Erfindung hier dieselbe Freiheit wie bekannte, mit einem Druck
mittel arbeitende Ventiltriebe dieses Prinzips.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnung erläutert, deren Fig. 1 und 3 Längsschnitte und deren
Fig. 2 und 4 Horizontalschnitte entsprechend II-II in Fig. 1
wiedergeben.
Die Fig. 1 und 2 beziehen sich auf den Fall der Entkopplung der
beiden Stößel, die Fig. 3 und 4 auf den Fall der Kopplung der
selben.
Als wesentliche Bestandteile enthält der dem mit seinem Schaft 1,
dem Ventilteller 2 und der Ventilschließfeder 3 in üblicher Anord
nung dargestellten Ventil zugeordnete Ventiltrieb den inneren
Ventilstößel 4, der mittels des Nockens 5 betätigbar ist, und den
den inneren Ventilstößel 4 in Draufsicht umschließenden äußeren
Ventilstößel 6, zu dessen Antrieb in symmetrischer Anordnung die
beiden Nocken 7 und 8 dienen. Alle Nocken sitzen auf ein und ders
elben Nockenwelle 9 und haben sich überschneidende Grundkreis
phasen; in allen Figuren ist angenommen, daß die Verhältnisse bei
Wirksamkeit dieser Grundkreisphasen vorliegen. Dagegen sind die
Hübe der Nocken 5 einerseits und 7 und 8 andererseits unterschied
lich, so daß je nachdem, welcher der Nocken 5 bzw. 7 und 8 die Be
wegung des Ventils 1 bewirkt, dieses Ventil unterschiedliche Hub
verläufe ausführt.
Diese Veränderbarkeit des Ventiltriebs wird dadurch erzielt, daß
entweder nur der innere Stößel 4 mit dem ihm zugeordneten mittleren
Nocken 5 mit dem Hubventil 1 gekoppelt ist oder aber durch nun zu
beschreibende Kopplungsmittel der äußere Stößel 6 mit dem inneren
Stößel 4 und damit dem Hubventil 1 verbunden ist.
Betrachtet man nun die Konstruktion im einzelnen, so liegt auf
ebenen umlaufenden unteren Flächen 10 und 11 des äußeren Stößels 6
unter der Wirkung der Kegelfeder 12, die sich an der bundartigen
Auflagefläche 13 des inneren Stößels 4 abstützt, die Kopplungsring
scheibe 14 auf, die zur Anlage der Feder 12 in radialen Richtungen
die Kante 15 besitzt. Da die Feder 12 ferner auch an der Auflage 13
mittels der Stufe 16 in radialen Richtungen zentriert ist, bewirkt
sie nicht nur ein Andrücken der Kopplungsringscheibe 14 in Richtung
nach oben an die Auflageflächen 10 und 11, sondern zugleich die
Querausrichtung der Kopplungsringscheibe 14 in der in den Fig. 1
und 2 gezeichneten Lage, nämlich so, daß die von ihrem Innenrand 17
umschlossene Öffnung dem Innenstößel 4 die Bewegung entlang seiner
Achse 18 ermöglicht. Der Innendurchmesser der Kopplungsringscheibe
14 entspricht demgemäß etwa dem Außendurchmesser des inneren
Stößels 4.
In der den Figuren zugrundegelegten Wirksamkeit der Grundkreisphase
der Nocken 5, 7 und 8 steht dem Innenrand 17 der Kopplungsring
scheibe 14 die ringförmige Ausnehmung 19 am Außenumfang des inneren
Stößels 4 gegenüber. Die Weite dieser Ausnehmung ist so groß bemes
sen, daß die Kopplungsringscheibe 14 zwecks Herstellung einer form
schlüssigen Verbindung in die Ausnehmung 19 eingreifen kann.
Die ringförmige Ausnehmung 19 nimmt den Ring 20 auf, dessen Außen
durchmesser etwa gleich dem Außendurchmesser des inneren Stößels 4
ist, während der Innendurchmesser des Rings 20 größer als der In
nendurchmesser der ringförmigen Ausnehmung 19 dimensioniert ist.
Die Kopplungsringscheibe 14 besitzt auf der linken Seite der Figu
ren die Gleitfläche 21, auf der unter der Wirkung der zwischen den
beiden Kolbenteilen 22 und 23 eingespannten Spreizfeder 24 der Kol
benteil 23 aufliegt. Der Kolben wird in diesem Ausführungsbeispiel
mittels des Nockens 25 betätigt. Sobald diese Betätigungskraft eine
vorgegebene Größe übersteigt, drückt der Kolben 22, 23 die Kopp
lungsringscheibe 14 entgegen der Wirkung der Feder 12 in den Figu
ren nach rechts (siehe Fig. 3 und 4), so daß die Kopplungsring
scheibe 14 in einen in den Figuren linken Umfangsbereich der ring
förmigen Ausnehmung 19 eingreift und dabei den Ring 20 etwas nach
rechts verschiebt, der dann in einem in den Figuren rechten Um
fangsbereich teilweise noch innerhalb der ringförmigen Ausnehmung
19, teilweise aber außerhalb derselben unter Abstützung an der Auf
lagefläche 21 verläuft. Das bedeutet, daß nunmehr eine Kopplung
zwischen den beiden Stößeln 4 und 6 erfolgt ist. Während in der La
ge der verschiedenen Bauteile in den Fig. 1 und 2 nur der inne
re Nocken 5 bewegungsmäßig mit dem Hubventil 1 gekoppelt war, also
die einen größeren Hub besitzenden Nocken 7 und 8 den äußeren Stö
ßel 6 an dem inneren Stößel 4 gleichsam vorbei bewegten, folgen
jetzt beide Stößel 4 und 6 infolge der beschriebenen mechanischen
Kopplung dem Verlauf der Nocken 7 und 8; der Nocken 5 hebt dabei
zeitweise vom inneren Stößel 4 ab.
Da der Kolben 22, 23 in der Führung 26 für den Ventiltrieb, hier
einem Zylinderkopf, angeordnet ist, kann der Antrieb des Kolbens
22, 23 statt mechanisch über den Nocken 25 auch über ein Druckmit
tel erfolgen, ohne daß Leckageverluste durch den Übertritt aus der
Führung 26 in die Stößel 4 und 6 in Kauf genommen werden müssen.
Der Zylinderkopf 26 weist also eine in Draufsicht kreisrunde
Bohrung zur Aufnahme des äußeren Stößels 6 auf, die, um die Ver
schiebung der Kopplungsringscheibe 14 zu ermöglichen, in einem dem
Kolben 22, 23 gegenüberliegenden Umfangsbereich mit einer Erweiter
ung 27 versehen ist.
Infolge der Verwendung rotationssymmetrischer Teile bis hin zum
Vorsehen der ringförmigen Ausnehmung 19 sind Relativdrehungen zwi
schen den Bestandteilen des Ventiltriebs möglich.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer variabler Ven
tiltrieb geschaffen, der einerseits die Nachteile mit Druckmitteln
in den Stößeln arbeitender Ventiltriebe vermeidet, andererseits
aber große Freiheit hinsichtlich der Beeinflussung der Ventilsteu
erzeiten bietet. Die erfindungsgemäße Konstruktion verlangt auch
keine Beschränkung hinsichtlich zusätzlicher Einrichtungen; bei
spielsweise kann ein gegebenenfalls abgeschlossenes hydraulisches
Ventilspielausgleichselement 28 eingesetzt werden.
Claims (9)
1. Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil einer Maschine, insbe
sondere ein Ladungswechselventil einer Brennkraftmaschine, das
zwischen einer Schließ- und einer Öffnungsstellung entgegen der
Kraft einer Ventilfeder über einen inneren Stößel zeitweilig
mittels eines auf den inneren Stößel arbeitenden ersten Nockens
und zeitweilig mittels zumindest eines zweiten Nockens bewegbar
ist, der auf einen den inneren Stößel umschließenden, mit diesem
in Abhängigkeit von zumindest einer Betriebsgröße der Maschine
zeitweilig mechanisch bewegungsmäßig gekoppelten, in einer Füh
rung verschiebbaren äußeren Stößel arbeitet, wobei alle Nocken
synchron betätigt sind sowie hub- und phasenmäßig gleiche Grund
kreisbereiche besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß zur bewe
gungsmäßigen Kopplung in der Führung (26) ein radial verschieb
barer Kolben (22, 23) und am äußeren Stößel (6) in Höhe des Kol
bens (22, 23) eine quer verschiebbare Kopplungsringscheibe (14)
vorgesehen sind, deren Innenrand (17) eine Öffnung mit den
Durchtritt des inneren Stößels (4) zulassendem Querschnitt um
schließt und dem in der Grundkreisphase der Nocken (5; 7, 8) ei
ne ringförmige Ausnehmung (19) am Umfang des inneren Stößels (4)
zum Kopplungseingriff durch Verschiebung der Kopplungsringschei
be (14) gegen Federkraft (12) gegenübersteht.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplungsringscheibe (14) mit einer Gleitbahn (21) den Kolben
(22, 23) abstützt, der zwei zwischen sich eine Spreizfeder (24)
einschließende Kolbenteile (22, 23) enthält.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (22, 23) durch den Druck in einer Druckmittelkammer
in der Führung (26) verschiebbar ist.
4. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Verschiebung des Kolbens (22, 23) ein Nocken (25) dient.
5. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der ringförmigen Ausnehmung (19) ein Ring (20)
querverschiebbar angeordnet ist, dessen Außendurchmesser etwa
gleich dem Außendurchmesser des inneren Stößels (4) und dessen
Innendurchmesser größer als derjenige der ringförmigen Ausneh
mung (19), aber nur so groß gewählt ist, daß der Ring (20)
während des Kopplungseingriffs der Kopplungsringscheibe (14) mit
einem dem Kolben (22, 23) gegenüberliegenden Umfangsbereich noch
teilweise innerhalb der ringförmigen Ausnehmung (19) verläuft.
6. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der äußere Stößel (6) zumindest einen ebenen, den
Nocken (5; 7, 8) abgekehrten Endbereich (10, 11) besitzt, an dem
die Kopplungsringscheibe (14) querverschiebbar durch eine Feder
(12) abgestützt ist.
7. Ventiltrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fe
der (12) zwischen einer Auflage (13) am inneren Stößel (4) und
der Kopplungsringscheibe (14) eingespannt ist.
8. Ventiltrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fe
der (12) äußere Anschläge (15) an der Kopplungsringscheibe (14)
zugeordnet sind, so daß die Feder (12) die Kopplungsringscheibe
(14) bei in Entkopplungsstellung befindlichem Kolben (22, 23) in
einer den Durchtritt des inneren Stößels (4) zulassenden Ent
kopplungsstellung sichert.
9. Ventiltrieb nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Kegelfe
der (12).
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