DE420973C

DE420973C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Heftzwecken aus Draht

Info

Publication number: DE420973C
Application number: DESCH71199D
Authority: DE
Original assignee: LEONHARD SCHMAUSER FA; NADELFABRIK
Current assignee: LEONHARD SCHMAUSER FA; NADELFABRIK
Priority date: 1924-08-05
Filing date: 1924-08-05
Publication date: 1925-11-03

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Heftzwecken aus Draht. Die bisherigen Herstellungsverfahren für Heftzwecken, deren Schaft und Kopf aus einem einzigen Drahtstück gebogen sind, erfordern vieleArbeitsgänge und verwickelte, nur sehr schwer einzustellende Vorrichtungen. Die Vereinfachung der Herstellung solcher Heftzwecke ist Zweck der vorliegenden Erfindung.
Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß der zur Herstellung der Heftzwecke dienende Draht mit einer Spitze in eine zentrische Bohrung eines Dornes eingeführt, um 9o° in eine radiale Nut an der Stirnfläche des Dornes abgebogen und darauf das den Dorn radial überragende Drahtende um den Dorn herumgerollt wird.
Die Aufwickelung eines Drahtes zu einer Spirale in der Weise, daß das rechtwinklig zum Draht abgebogene Ende durch einen kreisenden Mitnehmer um einen Dorn herumgebogen wird, ist allerdings an sich bekannt. Dieses Verfahren dient jedoch zur Herstellung von in zwei parallelen "Ebenen liegenden und durch den Draht miteinander verbundenen Drahtspiralen als Befestigungsmittel für zwei Papierschichten o. dgl. und ist zur Herstellung von Heftzwecken nicht ohne weiteres verwendbar. Auf der Zeichnung ist das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigen: Abb. i und 2 Stirnansicht bzw. Seitenansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, Abb. 3 bis 5 Heftzwecken mit verschiedenen auf der Vorrichtung gemäß Abb. i und 2 hergestellten Köpfen, Abb. 6 und 7 die Formung besonderer Zierköpfe.
Die Vorrichtung besteht aus einem Dorn i mit achsialer Bohrung 2 zur Aufnahme der Spitzen des Drahtschaftes 3 und mit einem von der achsialen Bohrung bis zum Dornumfang sich erstreckenden radialen Schlitz 4 sowie aus einem Daumen 5. Der Daumen 5 trägt am vorderen Ende eine drehbare Rolle 6 und ist hinten an einer Welle 7 angelenkt. Die Welle 7 ist drehbar in einem Lager 8 untergebracht und trägt am vorderen, den Drehzapfen 9 des Daumens 5 überragenden Ende einen radialen Schraubenbolzen io, welcher den Daumen 5 frei durchsetzt und am freien Ende mit einer Mutter i i versehen ist. Zwischen der Mutter i i und dem Daumen 5 ist eine schraubenförmige Druckfeder 12, eingeschaltet.
Die Wirkungsweise der geschilderten Vorrichtung ist folgende: Der Drahtschaft 3 wird mit seiner Spitze durch eine mechanische Vorrichtung zweckentsprechender Art in die achsiale Bohrung 2 des Dornes i eingeführt und dann durch einen Stempel um 9o° abgebogen, derart, daß das Drahtende, aus welchem der Kopf gebildet werden soll, senkrecht zum Schaft der Heftzwecke steht. Nunmehr wird die Welle 7 durch irgendeine geeignete Antriebsvorrichtung in Umdrehung versetzt, so daß die Daumenrolle 6 den Dorn i umkreist und dabei den Drahtschaft 3 ringförmig um den Dorn i herumlegt. Die Daumenralle 6 wird während ihrer kreisenden Bewegung durch die Feder i2 ständig mit elastischem Druck gegen den Dorn i gepreßt, so daß dieser nicht kreisrund zu sein braucht, sondern vielmehr die verschiedenartigsten Querschnitte erhalten kann. Entsprechend .dem Dornquerschnitt ist der Heftzweckenkopf gestaltet. So ist z. B. in den Abb. 3 bis 5 ein dreieckiger bzw. sechseckiger bzw. runder Kopf dargestellt.
Die mit der Vorrichtung der Abb. i und 2 hergestellten Heftzweckenköpfe können mittels der Vorrichtung der Abb. 6 und 7 noch weiter umgeformt «-erden. Diese Vorrichtung wird insbesondere dann verwendet, wenn die Köpfe der Heftzwecken Zierformen erhalten sollen. In den Kopfring 13 wird ein Dorn 14 eingeführt, .dessen Umfang der herzustellenden Kopfform entspricht und welcher mit einer achsialen Bohrung und einem radialen Schlitz den Heftzweckenschaft und das die Verbindung zwischen diesem und dem Kopfring 13 herstellende Drahtstück aufnimmt. Je nach der herzustellenden Form werden ein, zwei, drei oder mehr Stempel 15 radial gegen den Kopfring 13 in dessen Ebene herangeführt und der Ring in die Form entsprechend dem Dornumfang gebogen.
Zweckmäßigerweise verwendet man bei der Herstellung des Kopfringes 13 mittels der Vorrichtung entsprechend Abb. i und 2 einen profilierten Dorn i. Dann ist bei der Erzeugung der Zierformen kein neuer Dorn erforderlich, vielmehr kann , der alte Dorn im Kopfring stehenbleiben.
Die dargestellten Vorrichtungen sind nicht an die auf der Zeichnung gezeichnete Ausführungsform gebunden, sie können vielmehr auch anders gestaltet sein. Der Daumen braucht z. B. nicht den Dorn zu umkreisen, vielmehr kann auch der Daumen feststehen und der Dorn um seine Achse gedreht werden. Außerdem ist es möglich, den Dorn aus mehreren Teilen zusammenzusetzen, derart, daß der Teil zum Einstecken der Drahtspitze für sich ausgebildet wird und gegen diesen der eigentliche Formdorn mit dem radialen Schlitz geschoben wird, wobei gleichzeitig das Abbiegen des Drahtschaftes um 9o° erfolgt.

Claims

PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von Heftzwecken aus Draht, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Herstellung der Heftzwecke dienende Draht mit einer Spitze in eine zentrische Bohrung eines Dornes eingeführt, um 9o° in eine radiale Nut an der Stirnfläche des Dornes abgebogen und darauf das den Dorn radial überragende Drahtende um den Dorn herumgerollt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Dorn (i) und Daumen (5) eine sich um letzteren drehende Rolle (6) eingeschaltet ist und daß der Daumen gelenkig an einer umlaufenden Welle (7) sitzt und gegen den Dorn durch eine Druckfeder (i2) gepreßt wird.