DE4209459A1 - Wälzmühle - Google Patents
WälzmühleInfo
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- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
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Description
Die Erfindung betrifft eine Wälzmühle entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Wälzmühlen, insbesondere sogenannte Federrollenmühlen
der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausgesetzten Art
sind aus der Praxis hinreichend bekannt. Diese Wälzmüh
len werden für die Zerkleinerung unterschiedlicher kör
niger oder stückiger Güter verwendet, wie z. B. Zement
materialien, Erze, Kohlen oder dgl. Eine Ausführungsart
dieser Rollenmühlen ist beispielsweise aus der DE-B-12 50 724
bekannt. Die beiden Rollen eines Rollenpaares
werden dabei auf je einer Seite eines Rollenträgers
freidrehbar gehaltert, wobei sie sich bei fliegender
Lagerung auf einer Rollenachse gegenseitig abstützen.
Die beiden Ende jedes Rollenträgers ragen über den
Mahltellerumfang nach außen hinaus und werden etwa in
Höhe der Mahlrollenachse über äußere Führungszapfen
bzw. -bolzen in Gehäuseführungen vertikal geführt, wo
bei über diesen Führungen Anlenkpunkte für die oberen
Enden der Zugstangen ausgebildet sind. Ein Vorteil die
ser bekannten Wälzmühlen mit Mahlrollenpaaren wird
darin gesehen, daß jede Mahlrolle eines Paares sich in
ihrer Umfangsgeschwindigkeit der des zugehörigen
(äußeren bzw. inneren) Mahlbahnbereiches anpassen kann,
wodurch der Verschleiß am Umfang der Mahlrollen ver
hältnismäßig niedrig gehalten werden kann.
Im praktischen Zerkleinerungsbetrieb dieser bekannten
Wälzmühlenausführungen entstehen durch die Mahlgutbewe
gung und die dadurch hervorgerufenen Fliehkräfte auf
der Mahlbahn Radialkräfte, die über die auftretende
Reibung versuchen, die Mahlrollen um die Führungszapfen
der Rollenträger zu kippen, d. h. es werden um die ver
tikalen Gleitführungen jedes Rollenträgers auf das zu
gehörige Mahlrollenpaar wirkende Kippmomente erzeugt.
Bei dieser insbesondere zwischen Mahlgut und Mahlrollen
entstehenden Reibung ändert sich deren Reibungskoeffi
zient entsprechend den unterschiedlichen Mahlgutver
hältnissen (Korngrößen, Materialfeuchte, Gutbettdichte,
Gutbettdicke usw.), wodurch ständig unterschiedliche
Kippmomente auftreten können, die zu einer zusätzlichen
ständigen Bewegung im Mahlgutbett führen und somit den
Zerkleinerungsbetrieb stören.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Wälzmühle der im Oberbegriff des Anspruches 1 vorausge
setzten Art in der Weise zu verbessern, daß bei relativ
einfacher Konstruktion unerwünschte Dreh- bzw. Kippmo
mente im Bereich jedes Mahlrollenpaares und jedes zuge
hörigen Rollenträgers zuverlässig vermieden werden und
ein besonders ruhiger Lauf der Wälzmühle gewährleistet
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kenn
zeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen
stand der Unteransprüche.
Bei dieser erfindungsgemäßen Wälzmühle liegen zumindest
die Gehäuseführungen und die darin geführten Führungs
ansätze an den Enden jedes Rollenträgers etwa in der
Höhe der horizontalen Mahlbahnebene. Darüber hinaus
wird es als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die
Anlenkpunkte der oberen Zugstangenenden an den äußeren
Rollenträgerenden ebenfalls etwa in der Höhe der hori
zontalen Mahlbahnebene und neben den Führungsansätzen
oder wenn diese Anlenkpunkte in sinnvoller Weise unter
halb der horizontalen Mahlbahnebene liegen.
Wie die der Erfindung zugrundeliegenden Untersuchungen
bestätigt haben, kann ein indifferentes Gleichgewicht
an jedem Rollenträger mit zugehörigem Mahlrollenpaar
durch die erwähnte Verlegung zumindest der genannten
Führungen für die Rollenträgerenden etwa in die Höhe
der horizontalen Mahlbahnebene erreicht werden. Hier
durch werden im Bereich der Führungsansätze jedes Rol
lenträgers störende Dreh- bzw. Kippmomente, die aus den
Radialkräften des Mahlprozesses in der Mahlbahnebene
der bekannten Mühlenausführungen entstehen, zuverlässig
und auf einfache Weise vermieden. Dieses indifferente
Gleichgewicht kann erfindungsgemäß durch die Anordnung
der genannten Führungen etwa in der Mahlbahnebene sowie
auch durch ein zusätzliches Anordnen der Anlenkpunkte
der oberen Zugstangenenden an den äußeren Rollenträge
renden in dieser Mahlbahnebene erreicht werden.
Wenn demgegenüber nur die Gehäuseführungen und die
darin geführten Führungsansätze jedes Rollenträgers
etwa in der Höhe der Mahlbahnebene liegen, während die
Anlenkpunkte der oberen Zugstangenenden an den äußeren
Rollenträgerenden unterhalb der horizontalen Mahlbahne
bene und unter den entsprechenden Führungsansätzen vor
gesehen sind, dann entsteht ein stabiles Gleichgewicht
für jeden Rollenträger mitsamt Mahlrollenpaar um seine
Führungsansätze herum.
Sowohl in der einen Ausführungsform (indifferentes
Gleichgewicht) als auch in der anderen Ausführungsform
(stabiles Gleichgewicht) können störende Dreh- bzw.
Kippmomente am Rollenträger und somit an dem zugehöri
gen Mahlrollenpaar vermieden werden, so daß ein beson
ders ruhiger Lauf der Mahlrollen bzw. der ganzen Wälz
mühle gewährleistet werden kann.
Da bei dieser erfindungsgemäßen Ausführung die Mahlrol
lenpaare sich bei ihrer Mahlarbeit verhältnismäßig ru
hig auf der Mahlbahn bzw. dem darauf befindlichen Mahl
gutbett abwälzen können, werden eventuelle radiale
Schwingbewegungen zwischen Mahlrollen und Mahlgut auf
ein Minimum herabgesetzt, wodurch der Mahlgutaufbau
stabilisiert und somit die Wirksamkeit der Zerkleine
rungsarbeit gesteigert werden kann. Diese äußerst gün
stige Mahlarbeit führt ferner - wie Versuche bestätigt
haben - auch zu einer Energieeinsparung für den Betrieb
dieser erfindungsgemäßen Wälzmühle.
Die Erfindung sei nachfolgend anhand der Zeichnung nä
her erläutert. In dieser weitgehend schematisch gehal
tenen Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine teilweise Vertikalschnittansicht einer
Hälfte der erfindungsgemäßen Wälzmühle;
Fig. 2 eine Teil-Horizontalschnittansicht, etwa entlang
der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine ähnliche Teil-Vertikalschnittansicht wie in
Fig. 1, jedoch von einer zweiten Ausführungsform
der Wälzmühle;
Fig. 4 eine Teil-Horizontalschnittansicht entsprechend
der Linie IV-IV in Fig. 3.
Anhand der Fig. 1 und 2 sei zunächst ein erstes Ausfüh
rungsbeispiel dieser erfindungsgemäßen Wälzmühle be
schrieben. Bevor näher auf die einzelnen Teile dieser
Wälzmühle eingegangen wird, sei betont, daß nur die zur
Erläuterung der wesentlichen Erfindungsmerkmale erfor
derlichen Teile in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht
sind, d. h. in Fig. 1 ist in einem stark vereinfachten,
schematischen Vertikalschnitt nur etwa eine - die linke
- Hälfte veranschaulicht, während in der Horizontal
schnittansicht der Fig. 2 nur etwa ein Viertel darge
stellt ist, da die jeweils anderen Hälften bzw. Viertel
etwa spiegelbildlich zu den veranschaulichten Teil
schnitten ausgeführt sein können.
Die Wälzmühle gemäß den Fig. 1 und 2 kann generell nach
Art einer Federrollenmühle mit einer vertikalen Mühlen
achse 1 ausgeführt sein. Diese Wälzmühle kann ein übli
ches gestellartiges Mühlengehäuse 2 enthalten. Zu die
ser Wälzmühle gehören ferner
- - ein üblicher, um die vertikale Mühlenachse 1 - bei spielsweise in Richtung ,des Pfeiles 3 - drehbar an getriebener Mahlteller 4, der an seiner Oberseite eine kreisringförmig ausgebildete, im wesentlichen horizontal ausgerichtete Mahlbahn 5 aufweist,
- - wenigstens ein auf der Mahlbahn 5 abrollendes Mahl rollenpaar 6, vorzugsweise wenigstens zwei solcher gleichmäßig über die Fläche der Mahlbahn 5 verteil ter Mahlrollenpaare 6,
- - für jedes Mahlrollenpaar 6 ein sich oberhalb der Mahlbahn 5 und quer dazu erstreckender Rollenträger 7, an dem ein Mahlrollenpaar 6 um eine etwa horizon tale Rollenachse 8 freidrehbeweglich und im wesent lichen ortsfest gehaltert ist und der an seinen bei den über den Mahltellerumfang bzw. -umfangsrand 4a hinaus ragenden äußeren Enden 7a - später noch näher erläuterte - Führungsansätze aufweist, die in Gehäu seführungen 9 vertikal und radial geführt sind, wo bei auch eine gewisse Kippbeweglichkeit um die etwa horizontale Längsmittelachse 7b des Rollenträgers 7 möglich sein soll,
- - sowie mehrere über den Umfang des Mühlengehäuses 2 verteilte, mit geeigneten Zugfedereinrichtungen (vorzugsweise hydraulischen Zugzylindern) 10 verse hene Zugstangen 11, deren untere Enden 11a ortsfest, beispielsweise am Mühlenfundament 12 und deren obe ren Enden 11b jeweils an einem entsprechenden äuße ren Rollenträgerende, z. B. 7a, angelenkt sind.
Wie in der Zeichnung zu erkennen ist, kann jeder An
lenkpunkt zwischen einem oberen Zugstangenende 11b und
einem äußeren Rollenträgerende 7a einerseits durch
einen am Rollenträgerende 7a angebrachten, axial nach
außen vorstehenden Anlenkhaken 13 und andererseits
durch einen am oberen Zugstangenende 11b gelenkig ange
ordneten Schäkel 14 gebildet sein, wobei dieser Schäkel
14 von außen und oben her in den zugehörigen Anlenkha
ken 13 eingehängt ist.
In diesem ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1
und 2 werden die oben erwähnten Führungsansätze an je
dem äußeren Rollenträgerende 7a jeweils durch die ver
tikal ausgerichtete und - in bezug auf den Rollenträger
7 - axial nach außen weisende Außenfläche 13a des ent
sprechenden Anlenkhakens 13 sowie durch die beiden ver
tikalen äußeren Seitenflächen 7a′ und 7a′′ dieses Rol
lenträgerendes 7a gebildet. Zu diesen Führungsansätzen
passend weist jede Gehäuseführung 9 - wie am besten aus
Fig. 2 zu ersehen ist - drei etwa rechtwinklig zueinan
der stehende, vertikal ausgerichtete Führungsflächen
9a, 9b und 9c derart auf, daß im Horizontalschnitt die
Form eines zum Mahlteller 4 hin offenen U gebildet ist.
Auf diese Weise ergibt sich eine zuverlässige vertikale
und radiale bzw. axiale Führung für die Rollenträger 7
bzw. die von ihnen getragenen Mahlrollenpaare 6 in be
zug auf die Mahlbahn 5.
Von besonderer Bedeutung ist bei dieser Wälzmühle nun,
daß zumindest die Gehäuseführungen 9 und die darin ge
führten Führungsansätze (13a, 7a′, 7a′′) an den äußeren
Rollenträgerenden 7a etwa in der Höhe der horizontalen
Mahlbahnebene 15 liegen (wobei diese horizontale Mahl
bahnebene 15 bei vollkommen ebenen Mahlbahnen 5 durch
deren Oberseite oder bei ringmuldenförmigen Mahlbahnen
5 - wie veranschaulicht - durch eine gemittelte hori
zontale Ebene gebildet wird). Dabei ist selbstverständ
lich zu berücksichtigen, daß während der Mahl- bzw.
Zerkleinerungsarbeit, d. h. während des Einwirkens der
Mahlrollen 6 auf ein auf der Mahlbahn 5 befindliches
Gutbett, die Führungsansätze 13a, 7a′, 7a′′ gewisse ver
tikale Auf- und Abbewegungen innerhalb der Gehäusefüh
rungen 9 mitmachen, ohne daß diese Führungsansätze in
ihrer allgemeinen Höhenlage jedoch deutlich aus der ho
rizontalen Mahlbahnebene 15 hinausgelangen können.
In diesem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) ist
ferner vorgesehen, daß die Anlenkpunkte, die sich durch
das Zusammenwirken der Anlenkhaken 13 und der Schäkel
14 ergeben, ebenfalls etwa in der Höhe der horizontalen
Mahlbahnebene 15 und dabei neben den genannten Füh
rungsansätzen an den äußeren Rollenträgerenden 7a lie
gen. Damit sind die Führung der äußeren Zugstangenenden
7a und die Anlenkpunkte der oberen Zugstangenenden 11b
an den äußeren Rollenträgerenden 7a etwa in die hori
zontale Mahlbahnebene 15 gelegt, wodurch ein indiffer
entes Gleichgewicht für Rollenträger 7 und Mahlrollen
paare 6 entsteht.
Wie ferner in Fig. 2 zu erkennen ist, sind die beiden
Mahlrollen 6 eines Mahlrollenpaares symmetrisch auf
beiden Längsseiten des zugehörigen Rollenträgers 7 bzw.
zu beiden Seiten von dessen horizontaler Längsmittel
achse 7b angeordnet. An jedem äußeren Rollenträgerende
7a ist dabei eine axial nach außen weisende Endfläche
7d ausgebildet, an der symmetrisch zu beiden Seiten der
horizontalen Rollenträger-Längsmittelachse 7b je ein
mit einer äußeren vertikalen Führungsfläche 13a
versehener Anlenkhaken 13 angebracht ist. Von diesen
beiden Anlenkhaken 13 wird - im veranschaulichten Bei
spiel - der eine zum Einhängen des Schäkels 14 herange
zogen, während vom zweiten Anlenkhaken 13 lediglich
dessen äußere vertikale Führungsfläche 13a für die
Vertikalführung an der ihm zugewandten Führungsfläche
9b der Gehäuseführung 9 gleitend geführt und abgestützt
ist (für eine entsprechende Führung des Rollenträgeren
des 7a). Diese Ausbildung und Anordnung von zwei An
lenkhaken 13 an jedem äußeren Rollenträgerende 7a bie
tet den Vorteil, daß das zugehörige obere Zugstange
nende 11b - mit Hilfe des Schäkels 14 - jeweils in den
jenigen der beiden Anlenkhaken 13 eingehängt werden
kann, der die Gewähr für die günstigste
(ausgeglichenste) Zugbelastung für dieses Rollenträge
rende bietet. Zur Feinkorrektur des unterschiedlichen
Rollenverschleißes zwischen der inneren und der äußeren
Mahlrolle jedes Mahlrollenpaares 6 kann ferner die die
Anlenkhaken 13 tragende Platte an der Endfläche 7d quer
zur Rollenträgerachse 7b (vgl. Fig. 2) verschoben werden
(beispielsweise durch eine entsprechende Schraubverbin
dung).
Das in den Fig. 3 und 4 veranschaulichte zweite Ausfüh
rungsbeispiel der Wälzmühle unterscheidet von dem zu
erst beschriebenen Beispiel (Fig. 1 und 2) nur hinsicht
lich der Vertikalführung und der Anordnung der Anlenk
punkte an den Rollenträgerenden. Da alle anderen Teile
der Mühle gleichartig wie im ersten Ausführungsbeispiel
ausgeführt sein können, werden für diese gleichartigen
Teile dieselben Bezugszeichen wie im ersten Beispiel
verwendet, so daß deren nochmalige detaillierte Be
schreibung im wesentlichen unterbleiben kann und auch
nur einige Hauptteile mit den entsprechenden Bezugszei
chen versehen sind.
In diesem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 3 und 4) der
vertikalachsigen Wälzmühle ,können die Führungsansätze
an den äußeren Rollenträgerenden 7a - in bezug auf den
Rollenträger 7 bzw. dessen horizontale Längsmittelachse
7b - durch etwa axial vom Rollenträger 7 nach außen
vorstehende, zylindrische Führungszapfen 20 gebildet
sein, während angepaßt dazu wiederum Gehäuseführungen 9
vorgesehen sind, von denen jede drei etwa rechtwinklig
zueinanderstehende, vertikal ausgerichtete Führungsflä
chen 9a, 9b und 9c aufweist, die im Horizontalschnitt
(Fig. 4) in Form eines zum Mahlteller 4 hin offenen U
zusammengeordnet sind. Dabei ist der lichte Abstand der
beiden sich gegenüberliegenden Führungsflächen 9a und
9c (Schenkelflächen des U) auf den Durchmesser des zu
gehörigen Führungszapfens 20 abgestellt, so daß sich
eine zuverlässige seitliche, horizontale und radiale
bzw. axiale Führung für jedes Rollenträgerende 7a er
gibt, wobei die Führungszapfen 20 an beiden Rollenträ
gerenden 7a eines Rollenträgers 7 zweckmäßig koaxial
auf der Längsmittelachse 7b des Rollenträgers 7 liegen,
so daß dadurch auch eine gewisse Schwenkbeweglichkeit
des Rollenträgers 7 um seine Längsmittelachse 7b ermög
licht ist, was für die Ausrichtung der Mahlrollen 6 in
der Mahlbahn 5 (in Anpassung an das jeweilige Mahlgut
bett) vorteilhaft ist.
Im Falle dieses zweiten Ausführungsbeispieles liegen
nur die Gehäuseführungen 9 und die die Führungsansätze
bildenden Führungszapfen 20 der Rollenträgerenden 7a
etwa in der Höhe der horizontalen Mahlbahnebene 15.
Demgegenüber sind in diesem Falle (Fig. 3 und 4) die An
lenkpunkte der oberen Zugstangenenden 11b an den äuße
ren Rollenträgerenden 7a unterhalb der horizontalen
Mahlbahnebene 15 und mit relativ geringem, zweckmäßigem
Abstand unter den entsprechenden Führungszapfen 20 vor
gesehen. Diese Anlenkpunkte können, gleichartig wie im
ersten Ausführungsbeispiel - wiederum durch an den obe
ren Zugstangenenden 11b angelenkte Schäkel 14 sowie von
den Rollenträgerenden 7a nach außen vorstehende Anlenk
haken 13 gebildet sein.
Dadurch, daß bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel die
genannten Anlenkpunkte - anders als beim ersten Bei
spiel - unterhalb der Mahlbahnebene 15, also auch un
terhalb der Führungsansätze bzw. Führungszapfen 20 an
geordnet sind, ergibt sich bei diesem Ausführungsbei
spiel ein stabiles Gleichgewichtssystem.
Vergleicht man die beiden anhand der Fig. 1 bis 4 erläu
terten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Wälz
mühle mit der eingangs geschilderten bekannten Ausfüh
rung (z. B. DE-B-12 50 724), dann läßt sich erkennen,
daß bei dieser bekannten Ausführung nicht nur die Füh
rungsbolzen relativ hoch über der Mahlbahnebene liegen,
sondern daß die Anlenkpunkte der oberen Zugstangenenden
an den äußeren Rollenträgerenden ganz besonders hoch
liegen (noch über den genannten Führungsanbolzen).
Hierdurch können bei den bekannten Wälzmühlen besonders
große Kippbewegungen der Rollenpaare um die horizonta
len Rollenträger-Längsmittelachsen u. a. dadurch ent
stehen, daß auf der Mahlbahn unterschiedliche Mahlbett
dicken (z. B. durch schwankende Mahlgutkreisläufe) ent
stehen, mit den bereits eingangs erwähnten, unerwünscht
großen Reibungskräften. Durch solche stetig wechselnden
Bedingungen des Mahlgutbettes und der Reibungskräfte
bzw. Reibmomente ergeben sich - wie die der Erfindung
zugrundeliegenden Untersuchungen gezeigt haben - uner
wünscht große Schaukelbewegungen (Kippbewegungen um die
Längs-Mittelachse der Rollenträger), was zu einem uner
wünscht harten und unruhigen Lauf der Mühle (zwischen
Mahlrollen und Mahlbahn) führt. Durch diese Wechselwir
kung der Mahlrollen ändert sich ständig der theoreti
sche Berührungspunkt der Mahlrollen auf der Mahlbahn,
d. h. er bewegt sich bei jeder Kippbewegung des Rollen
trägers und somit des Rollenpaares nach innen oder nach
außen, wodurch jedesmal eine Abweichung von dem the
oretisch günstigsten Abrollradius herbeigeführt wird.
Jede dieser Abweichungen bedeutet jedoch eine Abbrem
sung oder Beschleunigung der jeweiligen Mahlrolle, wo
durch sich ein besonders hoher Energieverbrauch sum
miert.
Demgegenüber wird bei der erfindungsgemäßen Ausbildung
und Anordnung der Führungen und Anlenkpunkte der Rol
lenträgerenden einem Auslenken bzw. übermäßigen Auslen
ken der Rollenträger 7 und damit der von ihnen getrage
nen Mahlrollenpaare 6 zuverlässig entgegengewirkt, so
daß sich - im Vergleich zur geschilderten bekannten
Ausführung - eine erhebliche Energieeinsparung im Mahl
prozeß erzielen läßt. Durch das genannte indifferente
Gleichgewichtssystem (Beispiel entsprechend Fig. 1 und
2) und auch durch das stabile Gleichgewichtssystem
(Beispiel gemäß Fig. 3 und 4) läßt sich in gut anpaßba
rer Weise die radiale Schwingbewegung zwischen den
Mahlrollen und dem Mahlgut auf ein Minimum herabsetzen,
wodurch der Aufbau des Mahlgutbettes stabilisiert und
somit die Mahleffizienz gesteigert werden kann.
Claims (8)
1. Vertikalachsige Wälzmühle, enthaltend
- a) ein Mühlengehäuse (2),
- b) einen um die vertikale Mühlenachse (1) drehbar angetriebenen Mahlteller (4) mit einer an seiner Oberseite kreisringförmig ausgebildeten, im we sentlichen horizontalen Mahlbahn (5),
- c) wenigstens ein auf der Mahlbahn (5) abrollendes Mahlrollenpaar (6),
- d) wenigstens einen sich oberhalb der Mahlbahn (5)
und quer dazu erstreckenden Rollenträger (7),
- d1) an dem ein Mahlrollenpaar (6) um eine Rollen achse (8) drehbeweglich gehaltert ist und
- d2) der an seinen beiden über den Mahltellerum fang (4a) hinausragenden Enden (7a) Führungs ansätze (7a′, 7a′′, 13a, 20) aufweist, die in Gehäuseführungen (9) vertikal und radial ge führt sind,
- e) mehrere über den Umfang des Mühlengehäuses (2)
verteilte, mit Zugfedereinrichtungen (10) verse
hene Zugstangen (11), deren untere Enden (11a)
ortsfest und deren obere Enden (11b) jeweils an
einem äußeren Rollenträgerende (7a) angelenkt
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß - f) zumindest die Gehäuseführungen (9) und die darin geführten Führungsansätze (7a′, 7a′′, 13a, 20) an den äußeren Rollenträgerenden (7a) etwa in der Höhe der horizontalen Mahlbahnebene (15) liegen.
2. Wälzmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlenkpunkte (13/14) der oberen Zugstangen
enden (11b) an den äußeren Rollenträgerenden (7a)
ebenfalls etwa in der Höhe der horizontalen Mahl
bahnebene (15) und neben den Führungsansätzen (7a′,
7a′′, 13a) liegen.
3. Wälzmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlenkpunkte (13/14) der oberen Zugstange
nenden (11b) an den äußeren Rollenträgerenden (7a)
unterhalb der horizontalen Mahlbahnebene (15) und
unter den entsprechenden Führungsansätzen (20) vor
gesehen sind.
4. Wälzmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsansätze an den Rollenträgerenden
(7a) durch etwa axial vom Rollenträger (7) nach außen
vorstehende, zylindrische Führungszapfen gebil
det sind.
5. Wälzmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Anlenkpunkt zwischen einem oberen Zugstan
genende (11b) und einem äußeren Rollenträgerende
(7a) einerseits durch einen am Rollenträgerende an
gebrachten, axial nach außen vorstehenden Anlenkha
ken (13) und andererseits durch einen am oberen
Zugstangenende (11b) angeordneten Schäkel (14) ge
bildet ist, der in den Anlenkhaken (13) eingehängt
ist.
6. Wälzmühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsansätze an jedem äußeren Rollenträ
gerende (7a) jeweils durch die vertikale Außenfläche
(13a) eines äußeren Anlenkhakens (13) und die beiden
vertikalen äußeren Seitenflächen (7a′, 7a′′) dieses
Rollenträgerendes gebildet sind.
7. Wälzmühle nach Anspruch 6, wobei die Mahlrollen ei
nes Mahlrollenpaares symmetrisch auf beiden Längs
seiten des zugehörigen Rollenträgers (7) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem äußeren
Rollenträgerende (7a) eine axial nach außen weisende
Endfläche (7d) ausgebildet ist und an dieser Endflä
che symmetrisch zu beiden Seiten der horizontalen
Längsmittelachse (7b) des Rollenträgers (7) je ein
mit einer äußeren Führungsfläche (13a) versehener
Anlenkhaken (13) angebracht ist.
8. Wälzmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Gehäuseführung (9) für die Führungsansätze
(7a′, 7a′′, 13a, 20) des Rollenträgers (7) drei etwa
rechtwinklig zueinanderstehende, vertikal ausgerich
tete Führungsflächen (9a, 9b, 9c) derart aufweist,
daß im Horizontalschnitt die Form eines zum Mahltel
ler (4) hin offenen U gebildet ist.
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