DE4208238C2 - Behindertengerechte Falttüre für enge Räume - Google Patents

Behindertengerechte Falttüre für enge Räume

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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Falttüre nach dem Oberbegriff des Hauptan­ spruches.
Derartige Falttüren sind bekannt. Sie bestehen aus zwei oder mehr in einem Standardtürrahmen montierten Türflügeln (Tü­ relementen), deren am Standardrahmen angelenkter Türflügel in einem starr mit dem Rahmen verbundenen unteren Zapfen und ei­ nem zum Zwecke der Montage verstellbaren oberen Zapfen dreht. Die Türflügel sind ferner über eine Rolle in einer im Rahmen eingelassenen Führungsschiene geführt, die die Seitenbewegung der Falttüre nach Art einer Kulissenführung bestimmt. Die Türflügel sind miteinander über Türbänder verbunden, die je­ weils so montiert sind, dass die Türflügel - bei Schließung der Tür - in einer Ebene liegen und - bei Öffnung beziehungs­ weise Faltung der Tür - aneinander anliegen.
Falttüren der vorgenannten und vorstehend beschriebenen Art zeichnen sich dadurch aus, dass sie gegenüber normalen, d. h. einstückigen Türen einen wesentlich geringeren Platzbedarf beim Öffnen und Schließen erfordern. Der Ausdrehbereich einer Falttüre beträgt nur einen Bruchteil des Ausdrehbereichs ei­ ner normalen Tür und kann so im allgemeinen auch vom Roll­ stuhl aus mühelos bedient werden. Derartige Falttüren sind demzufolge immer dann zu montieren beziehungsweise vorteil­ haft vorzusehen, wenn die Drehbereiche der Türflügel, sowie das Vorstehen offener Türflügel stark reduziert werden müs­ sen, d. h., immer dann, wenn Platzprobleme zu lösen sind. Ein besonderer und bevorzugter Anwendungsfall ergibt sich in Ver­ bindung mit Bad- und/oder WC-Einbauten, die im allgemeinen ohnehin in räumlich beengten Räumen untergebracht sind.
Im Hinblick auf den spezifischen Anwendungsbereich, nämlich die Verwendung als behindertengerechte Falttüre, ergibt sich unter Umständen dann ein Problem, wenn in einem beengten Raum bei geschlossener Falttür ein behinderter Mensch vor die Türe fällt und sich aus eigener Kraft beziehungsweise mit eigenen Mitteln nicht mehr selbst erheben kann. Aufgrund der spezifi­ schen Konstruktion ist es so unter Umständen nicht möglich, die Türe zu öffnen und es bedarf wohl keiner näheren Erklä­ rung, dass gegebenenfalls wertvolle Zeit verstreicht, bis die Tür meist mit Gewalt und unter Zerstörung, zumindest Be­ schädigung der Tür, so weit geöffnet werden kann, dass dem hinter der Tür liegenden behinderten Menschen geholfen werden kann.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe be­ steht darin, eine Falttür anzugeben, die einfach demontierbar ist und einen Zugang zu einem dahinter liegenden Raum ohne nennenswerte Zeitverzögerung oder größere Probleme auch dann ermöglicht, wenn sie nicht geöffnet ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Falttüre mit den Merkma­ len des Anspruches 1.
Türbänder, die senkrecht zur Schwenkachse demontierbar sind, sind prinzipiell bekannt aus der DE 22 48 724 C3. Diese Schrift gibt aber nicht an, wie eine Falttüre auszubilden ist, die in geschlossenem Zustand demontierbar ist.
Durch die vorliegende Erfindung ist es nun möglich, eine Falttüre anzugeben, die auch dann zu öffnen ist, wenn die Faltung und damit Öffnung dieser Türe durch eine davor lie­ gende Person verhindert wird, indem die Falttüre direkt de­ montiert und weggehoben wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Schema- und Prinzipdarstellung einer behinder­ tengerechten Falttür;
Fig. 2 eine Prinzipskizze der verwendeten Türbänder in zwei Funktionsdarstellungen.
In Fig. 1 ist eine räumlich sehr beengte Nasszelle 1 mit Toi­ lette 2 und Handwaschbecken 3 dargestellt, die über eine Falttür 4 zugänglich ist. Diese Falttür 4 ist im geöffneten Zustand gezeichnet, sowie im teilweise geöffneten Zustand - gepunktet - und im geschlossenen Zustand - strich­ punktiert - angedeutet. Sie besteht aus zwei Türflügeln, deren einer 5 (5', 5") etwa ein Drittel der Türbreite einnimmt und über die genannten oberen und unteren Zapfen am (stark vergrößert gezeichneten) Türrahmen 6 eingehängt beziehungsweise gehalten ist; der zweite Türflügel 7 (7', 7") ist etwa dop­ pelt so breit wie der erste und ist mit diesem längs der Längsseite über zum Beispiel drei Türbänder 8 (8', 8") funk­ tional verbunden.
Aus der gezeichneten Darstellung der Falttür 4 in der geöff­ neten Stellung und aus der die Bewegung der freien Kante der Falttür 4 beim Öffnen beziehungsweise Schließen wiedergeben­ den elliptischen Kurve X ist ersichtlich, wie sich die Falt­ tür 4 im Verhältnis von 2/3 zu 1/3 quasi selbst zurückzieht und wie damit der Ausschlag der Tür zu beiden Seiten des Rah­ mens 6 sich auf ein Drittel der Türbreite reduziert.
Die soweit erläuterte und dargestellte Falttür 4 ist bekannt. Ein Problem tritt - wie eingangs erwähnt - dann auf, wenn je­ mand an der Innenseite der Türe fällt und sich nicht mehr selbst helfen kann. Wenn diese Person innerhalb der darge­ stellten elliptischen Kurve X liegt, kann die Falttür 4 nicht geöffnet werden.
Um auch in diesem Falle in den Innenrum der Nasszelle 1 ge­ langen und der hilflosen Person beistehen zu können, sind die Türbänder 8 durch an sich bekannte (vergleiche DE 22 48 724 C3) sogenannte Rollen-Türbänder realisiert. Mit dieser stiftlosen Türblattkonstruktion ist ein quer einhängbares Türblatt geschaffen, das einer Bedienungsperson die Möglich­ keit gibt, eine Tür auch ohne Hilfsperson einzuhängen. Im Hinblick auf den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verwendungs­ zweck kommt insoweit als neue und vorteilhafte Verwendung beziehungsweise Anwendung hinzu, dass die Möglichkeit der Quer- Einhängung bewusst für eine Quer-Demontage benutzt wird. Ge­ genüber den üblichen, über Dornen in die Flügeltüren einge­ setzten Türbändern, haben die in neuer Verwendung benutzten Türbänder mit den flachen Befestigungsplatten darüber hinaus noch den Vorteil, dass die Türbänder fertigungstechnisch ein­ facher, d. h., problemloser montierbar sind.
Eine Prinzipdarstellung der erfindungsgemäß verwendeten Tür­ bänder 8 zeigt Fig. 2 in zwei Funktionsdarstellungen, und zwar einmal als Verbindungselement für die Türflügel und ein­ mal in geteilter, d. h., die Türflügel entkoppelnder, Stel­ lung.
Das Türband 8 weist zwei Befestigungsplatten 81, 82 auf, die wechselweise an den miteinander zu verbindenden Türflügeln verschraubt sind. Eine der Befestigungsplatten 82 weist seitlich mittig eine Lagerhülse 83 auf; die zweite Befesti­ gungsplatte 81. umfasst komplementär zur Lagerhülse 83 zwei Drehzapfen 84. Die Verbindung zwischen der Lagerhülse 83 ei­ nerseits und dem Drehzapfen 84 andererseits erfolgt über zwei in der Lagerhülse 83 eingesetzte kalottenförmige Einsätze 85, die mittels einer zum Beispiel über eine Imbusschraube 86 von außen zugänglichen Spreizvorrichtung 87 in komplementäre La­ gerpfannen 88 der Drehzapfen 84 gedrückt beziehungsweise ge­ schoben werden.
Im montierten Grundzustand, d. h., bei funktionsgerecht mon­ tierter Falttür 4, stützen sich die kalottenförmigen Einsätze 85 in den Lagerpfannen 88 ab - die Falttür 4 faltet. Wird über die Imbusschraube 86 die Spreizvorrichtung 87 entlastet, so gleiten die Lagerzapfen 88 aus dem Bereich der Drehzapfen 84 und die Türflügel können so einfach auseinandergezogen werden (Pfeil Y).

Claims (3)

1. Falttüre, insbesondere behindertengerechte Fallttüre zum Einbau in eine Nasszelle, mit gegeneinander faltbaren Türelementen, die demontierbar funktional miteinander verbunden sind, da­ durch gekennzeichnet, dass die Türbänder bei Faltungsver­ hinderung senkrecht zur Schwenkachse demontierbar sind.
2. Falttüre nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge­ kennzeichnet, dass das Türband zwei Befestigungsplatten aufweist, von denen eine seitlich mittig eine Lagerhülse zur Aufnahme von zwei Drehzapfen aufweist, wobei die Ver­ bindung zwischen der Lagerhülse und den Drehzapfen über zwei Einsätze erfolgt, die mittels einer von außen zu­ gänglichen Spreizvorrichtung in komplementäre Lagerpfan­ nen der Drehzapfen drück- und/oder schiebbar sind.
3. Falttüre nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge­ kennzeichnet, dass die Spreizvorrichtung zur senkrechten Demontage bei geschlossener Türe entlastbar ist.
DE4208238A 1992-03-14 1992-03-14 Behindertengerechte Falttüre für enge Räume Expired - Lifetime DE4208238C2 (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102004025075B4 (de) * 2004-05-21 2006-06-22 Markus Heiderich Anordnung mit einer Faltdrehtür und Faltdrehtür

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