Brümmerstedt OeIfke Seewald
Anwaltskanzlei
Brandt Handelskontor GmbH 336/11
FaIt- Schiebetür
Die Erfindung betrifft eine FaIt-Schiebetür aus zwei aneinander
angelenkten Türblättern unterschiedlicher Breite, wobei das schmalere Blatt um eine vertikale Achse schwenkbar am Türrahmen
gelagert ist und das breitere Blatt am oberen Ende mit Führungselementen versehen ist, die in einer im oberen Teil des
Türrahmens angeordneten Führungsschiene laufen, so daß das breitere Blatt in der Öffnungsstellung der Tür neben dem schmaleren
Blatt quer zum Türrahmen liegt.
Eine solche FaIt-Schiebetür ist aus EP-Bl-O 219 589 bekannt.
FaIt-Schiebetüren dieser Art kommen überall dort zum Einsatz, wo
zum Öffnen einer Tür wenig Platz vorhanden ist, große Wandöffnungen oder Durchgänge zeitweise verschließbar sein sollen oder
übliche Schiebetüren aufgrund der baulichen Gegebenheiten nachträglich nicht mehr eingebaut werden können. Auch sind Faltschiebetüren
von körperbehinderten Menschen, beispielsweise Rollstuhlfahrern, wesentlich leichter zu betätigen als übliche
Türen, die meist einen großen und für die betätigende Person ungünstigen Schwenkwinkel haben.
Da in der Regel FaIt-Schiebetüren serienmäßig nur in ganz
bestimmten Türgrößen angeboten werden, erfordert ein nachträglicher Einbau in eine von den Normgrößen abweichende Wandöffnung
oder in einen vorhandenen Türrahmen entweder eine aufwendige Einzelanfertigung oder eine anpassende Bearbeitung in einer
Werkstatt. Hinzu kommt, daß bei handelsüblichen Türen immer ein umlaufender Anschlagfalz im Türrahmen, ggfs. ein äußerer Anschlag,
am Türblatt vorhanden ist. Daher muß beim nachträglichen Einbau einer FaIt-Schiebetür die Ausbildung so erfolgen, daß die
FaIt-Schiebetür mit dem inneren Anschlag zusammenwirkt, wie dies
z.B. die genannte EP-Bl-O 219 589 zeigt. Da die Tiefe des Anschlagfalzes bei Normtüren relativ gering ist, bedeutet dies bei
stabiler Bemessung der Türblätter, daß die FaIt-Schiebetür über
den Türrahmen im geschlossenen Zustand vorsteht. Ein weiterer Nachteil einer mit einem Anschlagfalz zusammenwirkenden Faltschiebetür
besteht darin, daß bei verschlossener Tür keine Möglichkeit besteht, ohne zerstörerische Gewaltanwendung zu einer
hilflosen Person zu gelangen, die sich auf der dem Anschlagfalz abgekehrten Seite befindet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Faltschiebetür
der eingangs genannten Art zu schaffen, die sich in jede vorhandene Türöffnung nachträglich unabhängig davon einbauen
läßt, ob diese mit einem Anschlagfalz versehen ist oder nicht.
Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Verschlußvorrichtung an dem stumpfen freien Ende
des breiteren Türblattes ein Pendelschloß dient, für das ein an den Türrahmen anschraubbares Schließblech in der Schließstellung
einen Anschlag bildet, und daß die vertikale Schwenkachse für
das schmalere Blatt durch ebenfalls an den Türrahmen anschraubbare
Scharniermittel gebildet ist.
Die erfindungsgemäße FaIt-Schiebetür läßt sich nachträglich
in jede vorhandene Türöffnung ohne Sonderanfertigung einbauen,
ohne daß auf einen ggfs. Vorhandenen Anschlagfalz Rücksicht genommen werden muß. Es brauchen bei der Montage lediglich das
Schließblech und die Scharniermittel an den Türrahmen angeschraubt zu werden.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Scharniermittel
in bekannter Weise als Steck-Scharniere ausgebildet werden, läßt sich die Tür auch in völlig verschlossenem Zustand,
von der Seite der Steck-Scharniere aus gesehen, durch Ausschlagen der Steckbolzen aushebeln, so daß ohne zerstörende Gewalteinwirkung
der Zugang zu einer hinter der geschlossenen Tür befindlichen hilflosen Person möglich ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den
zeichnungen stellen dar:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße FaIt-Schiebetür in
geschlossenem, halb geöffnetem und vollständig geöffnetem Zustand;
Fig. 2 ein Steck-Scharnier und
Fig. 3 ein erfindungsgemäß ausgebildetes Schließblech.
Die in Fig. 1 in einer Sicht von oben dargestellte Faltschiebetür besteht aus zwei Türblättern 1 und 2 von unterschiedlicher
Breite. Die beiden Türblätter 1 und 2 sind miteinander durch innenliegende verdeckte Scharniere 3 verbunden. Aus darstellerischen
Gründen ist die Breite des Türblattes 1 in der voll ausgezogenen halb geöffneten Position und in der gestrichelt
gezeichneten gestreckten geschlossenen Position verkürzt dargestellt. Tatsächlich beträgt das Breitenverhältnis des Türblatts
1 zum zweiten Türblatt 2:1, wie sich aus der gestrichelt gezeichneten voll geöffneten Position ergibt..
Das Türblatt 1 ist an seinem oberen Ende mit einem Rollenpaar 5 versehen, das in einer nicht dargestellten, am oberen Ende
des Türrahmens angebrachten Führungsschiene läuft, wodurch bewirkt wird, daß sich die Türblätter 1 und 2 in der voll geöffneten
Position aneinander anlegen und dann quer zu den seitlichen Teilen des Türrahmens 6 verlaufen.
Am freien, stumpf ausgebildeten Ende des Türblatts 1 ist ein Pendeltür-Beschlag 7 angebracht, dessen Rollenschnepper mit einem
Schließblech 8 zusammenwirkt, wobei die federbelastete Rolle
in der geschlossenen Position in die Rollenfalle des Schließ blechs 8 einrastet. Am Schließblech ist ein Anschlag 9 angebracht,
der die Bewegung der Tür über die geschlossene Position hinaus verhindert. Der Anschlag 9 wird vorzugsweise durch eine
Aufkantung des Schließblechs 8 gebildet. Fig. 3 zeigt die Ausbildung des Schließblechs in größeren Einzelheiten. Zum Öffnen
der Tür kann mit einer Klinke 10 die Rolle des Schneppers entgegen der Federkraft eingezogen werden.
Das innere Ende des schmaleren Türblattes 2 ist über Steck-Scharmiere
4 mit dem Türrahmen 6 verbunden. Die Verbindung des Schließbleches 8 und der Steck-Scharniere 4 erfolgt durch Verschraubem
mit dem Futterbrett 11 des Türrahmens 6.
Ein weiterer Rollenschnepper 12 ist oben in dem Türblatt 1 eingelassen, der bei vollständiger Streckung der FaIt-Schiebetür
in die Führungsschiene einrastet.
In Fig. 2 ist ein Steck-Scharnier 4 dargestellt, wobei das
mit zwei Augen versehene Teil 4a am Futterblatt 11 und das zwischen den Augen einzufügende Teil 4a am Türblatt 2 angeschraubt
wird. Das Zusammenfügen der beiden Teile 4a und 4b erfolgt durch Einschieben des Steckbolzens 13. Es ist ersichtlich, daß in
gleicher Weise durch Herausschlagen der Steckbolzen bei vollständig verschlossener Tür ein Aushebeln der Tür möglich ist,
weil kein Anschlagfalz im Wege ist, der dies verhindert.
Ebenso ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Faltschiebetür in jede beliebige Türzarge nachträglich unabhängig
davon eingebaut werden kann, ob ein Anschlagfalz vorhanden ist oder nicht. Die Dicke der Türblätter wird nicht durch einen Anschlagfalz
begrenzt, und es ist möglich, den Einbau so vorzusehen, daß die Türblätter bündig mit einem vorhandenen Anschlagfalz
sind.