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Die
Erfindung betrifft ein Scharnierband mit einer ersten, zwei voneinander
fluchtend beabstandete äußere Bandrollen
aufweisenden Bandhälfte und
einer zweiten, eine zwischen den beiden äußeren Bandrollen angeordnete
mittlere Bandrolle aufweisende Bandhälfte, welche mittlere Bandhälfte zwei
durch Drehen eines Drehgliedes synchron aus den Stirnenden der mittleren
Bandrolle aus-/einfahrbare Gelenkelemente aufweist zum Ein-/Austreten in/aus
der Höhlung
der zugeordneten äußeren Bandrolle
zwecks Herstellen oder Aufheben einer Gelenkverbindung zwischen
den beiden Bandhälften.
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Ein
derartiges Scharnierband ist auf dem Markt bekannt. Das Drehglied
besitzt die Funktion eines Exzenters und steuert zwei Stahlkugeln
aus den Stirnflächen
der mittleren Bandrolle in die beiden äußeren Bandrollen hinein. Die
Stahlkugel bildet dann die Gelenkverbindung zwischen den beiden
Bandhälften.
Zufolge dieser lösbaren
Verbindung zwischen den beiden Bandhälften ist eine Montageerleichterung
gegeben.
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Aus
der
DE 23 50 304 A1 ist
ein Türband
bekannt. Eine erste Bandhälfte
besitzt zwei fluchtend beabstandete äußere Bandrollen. Eine zweite
Bandhälfte
besitzt eine dazwischen liegende mittlere Bandrolle.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Band zu vereinfachen.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Der
Anspruch 1 sieht zunächst
und im Wesentlichen vor, dass die beiden Gelenkelemente kreiszylindrische
Gelenkzapfen ausbilden mit verschieblich anei nanderliegenden Endabschnitten, welche
je einen Steuerschlitz aufweisen, in welchen jeweils ein Steuerzapfen
des Drehgliedes eingreift. Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine
sichere Vor- und Zurückverlagerung
der beiden Gelenkelemente aus den beiden Höhlungen der äußeren Bandrollen ermöglicht.
Ferner ist vorgesehen, dass die Gelenkzapfenendabschnitte im Querschnitt
im Wesentlichen viertelkreisförmig
gestaltet sind und mit einer der ebenen Flächen derart aneinanderliegen,
dass die jeweils beiden anderen, jeweils den Querschlitz aufweisenden
ebenen Flächen
zueinander bündig sind.
Zufolge dieser Ausgestaltung bilden sich in einfacher Weise Gleitflächen aus,
an denen die beiden Endabschnitte der Gelenkzapfen entlanggleiten
können.
Die rechtwinklig dazu stehenden anderen ebenen Flächen des
Endabschnittes liegen in einer gemeinsamen Ebene. Ferner ist vorgesehen,
dass bei Erreichen der größtmöglichen
Ausfahrstellung der beiden Gelenkzapfen die beiden Steuerzapfen
den ihnen zugeordneten Steuerschlitz verlassen und einhergehend
mit einer geringfügigen
Rückverlagerung der
Gelenkzapfen in eine Nische des jeweils anderen Zapfenendabschnittes
eintreten. Zufolge dieser Ausgestaltung werden die beiden Gelenkzapfen
in ihrer die beiden Bandhälften
miteinander verbindenden Funktionsstellung sicher gehalten. Sie
werden bei der Ausfahrbewegung über
eine Totpunktlage gebracht. Ferner ist vorgesehen, dass die Gelenkzapfen
in Lagerbuchsen insbesondere aus Kunststoff geführt sind. Hierdurch ist eine
wartungsfreie Lagerung der Gelenkzapfen gewährleistet, die drehfest in
der mittleren Bandrolle gelagert sind. Besonders vorteilhaft ist
es, wenn die beiden Gelenkzapfen gegen die Kraft in zumindest einer äußeren Bandrolle
angeordneten Feder dort eintreten. Bei dieser Lösung werden die beiden Gelenkzapfen
federkraftgesteuert nach Überwindung
ihrer Totpunktstellung zurückverlagert. Die
beiden Steuerzapfen fallen dabei in die Nischen der jeweils anderen
Lagerzapfenendabschnitte. Von der Kraft der Feder werden sie dort
gehalten. Das Einfahren der Steuerzapfen in die Nischen ist mit
einem hörbaren
Klack-Geräusch verbunden,
so dass der Benutzer auch akustisch über das Erreichen der sicheren
Endstellung informiert wird. Die Feder kann sich am Grunde einer
Bohrung eines Lagerstopfens abstützen.
Dieser Lagerstopfen kann aus Metall gefertigt sein und sich fluchtend
vor einer Kunststofflagerhülse
erstrecken. Das Drehglied kann eine in einer Öffnung der Bandrollenwandung
drehgelagerte Nuss sein. Der Drehantrieb der Nuss erfolgt bevorzugt über ein
Drehantriebswerkzeug, welches in eine Mehrkantöffnung der Nuss einsteckbar
ist. Bei der Mehrkantöffnung
handelt es sich bevorzugt um eine Sechskantöffnung.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen im Detail
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Scharnierband
im zusammengebauten Zustand in der Draufsicht;
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2 den
Schnitt gemäß der Linie
II-II in 1;
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3 einen
Schnitt gemäß der Linie
III-III in 2 mit in der Verriegelungsstellung
befindlichen Gelenkzapfen;
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4 eine
Darstellung gemäß 3 mit
aus der Verriegelungsstellung herausverlagertem Steuerzapfen;
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5 eine
Darstellung gemäß 3 mit weiter
verlagerten Gelenkzapfen;
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6 eine
Darstellung gemäß 3 mit vollständig in
die mittlere Bandrolle eingefahrenen Gelenkzapfen;
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7 einen
Schnitt gemäß der Linie
VII-VII in 2;
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8 das
Drehglied in der Draufsicht;
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9 einen
Schnitt gemäß der Linie
IX-IX in 8;
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10 einen
Gelenkzapfen in der Seitenansicht,
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11 eine
klappfigürliche
Darstellung der 10 und
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12 eine
endabschnittseitige Draufsicht auf den Gelenkzapfen.
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Das
Scharnierband des Ausführungsbeispiels
besitzt zwei Bandhälften 1, 2,
die jeweils mit einem Bandlappen versehen sind, um die Bandhälfte 1 am
Türblatt
und die Bandhälfte 2 an
einer Türzarge zu
befestigen. Zur zargenseitigen Befestigung besitzt der Bandlappen
Befestigungsaussparungen 26, die mit einer besonderen Unterkonstruktion
zusammenwirken. Der Bandlappen der ersten Bandhälfte 1 besitzt eine
Vielzahl von versetzt zueinander angeordneten Befestigungsschraubenöffnungen.
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Innerhalb
der mittleren Bandrolle 4 der zweiten Bandhälfte 1 befinden
sich zwei gegeneinander ausfahrbare Gelenkzapfen 6. Die
beiden Gelenkzapfen 6 sind gleich gestaltet und in den 10 bis 12 dargestellt.
Sie besitzen einen kreiszylinderförmigen Kopf, der durch eine
Längsverlagerung
der Gelenkzapfen in eine Höhlung
der äußeren Bandrolle 3 eingefahren
werden kann. An den kreiszylindrischen Abschnitt des Gelenkzapfens 6 schließt sich ein
im Wesentlichen viertelkreisförmiger
Endabschnitt 7 an. Im zusammengebauten Zustand (vgl. 3 bis 6)
liegen die ebenen Flächen 10 der
Gelenkzapfen 6 berührend aneinander.
Die dazu rechtwinklig sich erstreckenden ebenen Flächen sind zueinander
bündig.
Jede ebene Fläche 11 besitzt
einen quer zur Erstreckungsrichtung des Gelenkzapfens 6 verlaufenden
Steuerschlitz 8. Außerdem
besitzt jedes Endabschnittende eine gerundete Nische 15.
Der viertelkreisförmige
Abschnitt besitzt darüber hinaus
eine Rundwandung 12. Dieser runde Abschnitt des Endabschnittes 7 ragt
in Radialrichtung über
die Rundung des kreiszylindrischen Abschnittes vor, um unmittelbar
entlang der Innenwandung der mittleren Bandrolle 4 zu gleiten.
Der zylindrische Abschnitt des Gelenkzapfens 6 gleitet
in einer Lagerbuchse 16, welche aus Kunststoff besteht
und stirnseitig in die Höhlung
der mittleren Bandrolle 4 eingebracht ist. Die Lagerbuchse 16 besitzt
einen endseitigen radial auswärts
vorstehenden Kragen 25. Dieser Kragen 25 liegt
in einem durchmesservergrößerten Abschnitt
der Höhlung
der mittleren Bandrolle 4 ein. Er liegt auf einer dadurch
gebildeten Stufe 24.
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Wie
insbesondere der 2 und der 7 zu
entnehmen ist, liegt das als Nuss ausgebildete Drehglied 5 mit
seiner Stirnfläche 13 auf
den beiden ebenen Flächen 11 der
beiden Gelenkzapfenendabschnitte 7 auf. Die der Stirnseite 13 entspringenden
Steuerzapfen 9 greifen dabei in jeweils einen Steuerschlitz 8 ein.
Durch Drehen der Nuss 5, was mit einem in eine Mehrkantöffnung 22 der
Nuss 5 eingesteckten Antriebsdrehwerkzeug erfolgen kann, werden
die exzentrisch liegenden Steuerzapfen 9 verschwenkt. Dabei
werden die ihnen zugeordneten Gelenkzapfen 6 gegensinnig
linear verlagert.
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Die
Bohrung 21, in der die Nuss 5 liegt, ist so ausgebildet,
dass die Nuss 5 dort nicht herausfallen kann. Dies kann
mit einer Verstemmung des Randes der Bohrung 21 verwirklicht
werden.
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Zwischen
dem Stirnrand des Kragens 25 der Lagerbuchse 16 und
dem Stirnrand jeder äußeren Bandrolle 3 befindet
sich ein Gleitring 23, so dass die Stirnränder der
fluchtend zueinander liegenden Bandrollen 3, 4 nicht
unmittelbar aneinander reiben.
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Der
kreiszylindrische Abschnitt des Gelenkzapfens 6 tritt bei
seiner Auswärtsverlagerung
aus der mittleren Bandrolle 4 in die Höhlung einer in die äußere Bandrolle 3 eingesetzten
Lagerhülse 20 ein. Die
Lagerhülse 20 sitzt
vor einem Lagerstopfen 19. Der Lagerstopfen 19 besitzt
eine Sackbohrung 18, an deren Grund sich eine Druckfeder 17 abstützt.
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Diese
Druckfeder 17 ist so lang, dass sie im entspannten Zustand
vollständig
in der Höhlung
der äußeren Bandrolle 3 einliegt.
Sie ist aber lang genug, dass sie beim Eintreten des kreiszylindrischen
Abschnittes des Gelenkzapfens 6 in die Höhlung der äußeren Bandrolle 4 gespannt
wird.
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Die
Funktionsweise ist die folgende:
Ausgehend von der in 3 dargestellten
Funktionsstellung, in der die beiden Steuerzapfen 9 in
der Nische 15 jeweils eines Gelenkzapfenendabschnittes 7 einliegen,
kann die Nuss 5 gedreht werden. Dabei treten die Steuerzapfen 9 in
die leicht versetzt zu den Nischen 15 liegenden Steuerschlitze 8 ein.
Einhergehend 15 mit diesem Eintreten werden die beiden
Gelenkzapfen 6 geringfügig
voneinander weg verlagert. Dies geht einher mit einer Spannung der
Druckfeder 17. Nach Überwinden
einer in der 4 dargestellten Totpunktlage
drücken
die beiden je in einer Höhlung 18 einliegenden
Federn 17 die beiden ihnen zugeordneten Gelenkzapfen 6 aufeinander
zu. Unterstützt
wird diese Verlagerung durch das Drehen der Nuss 5. Über eine
in 5 dargestellte Zwischenstellung, in der die beiden
Steuerschlitze 8 miteinander fluchten, erreichen die Gelenkzapfen 6 nach
einer etwa 180°-Drehung
der Nuss 5 die in der 6 dargestellte
Entkupplungs-Stellung. In der in 6 dargestellten
Stellung sind die kreiszylindrischen Abschnitte der Gelenkzapfen 6 vollständig aus
den äußeren Bandrollen 3 herausgetreten.
Die beiden Bandhälften 1, 2 können in
dieser, in 6 dargestellten Stellung problemlos
auseinandergezogen werden.
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Die
Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Eine mit vorzugsweise
zwei der erfindungsgemäßen Scharnierbänder ausgestattete
Tür wird
zunächst
lose in die zu fixierende Stellung gebracht. In dieser Stellung
fluchten die Bandrollen 3, 4 miteinander. Mit
einem Drehwerkzeug in Form eines Mehrkantschlüssels wird sodann ausgehend
von der in 6 dargestellten Funktionsstellung
die Nuss 5 gedreht. Einhergehend mit der Drehung der Nuss 5 schleppen
die exzentrischen Steuerzapfen 9, die in den Steuerschlitzen 8 einliegen,
die beiden kreiszylindrischen Abschnitte der Gelenkzapfen 6 in
die ihnen zugeordneten Höhlungen
der äußeren Bandrollen 3.
Einhergehend mit dieser Verlagerung wird die Druckfeder 17 gespannt.
Die Auswärtsverlagerung der
Gelenkzapfen 6 ist in der in 4 dargestellten Stellung
beendet. In dieser Stellung nehmen die Steuerzapfen 9 eine
Totpunktlage ein. Werden die Steuerzapfen 9 dann geringfügig durch
Drehen der Nuss 5 weiterverlagert, so verlassen sie die
ihnen zugeordneten Steuerschlitze 8 vollständig und
treten in die Nischen 15 des jeweils anderen Gelenkzapfens 6 ein.
Die Steuerzapfen 9 werden mittels der Federn 7 in
den Nischen 15 gehalten.