DE10312403A1 - Scharnierband - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Scharnierband mit einer ersten, zwei voneinander fluchtend beabstandete äußere Bandrollen aufweisenden Bandhälfte und einer zweiten, eine zwischen den beiden äußeren Bandrollen angeordnete mittlere Bandrolle aufweisende Bandhälfte, welche mittlere Bandhälfte zwei durch Drehen eines Drehgliedes synchron aus den Stirnenden der mittleren Bandrolle aus-/einfahrbare Gelenkelemente aufweist zum Ein-/Austreten in/aus der Höhlung der zugeordneten äußeren Bandrolle zwecks Herstellen oder Aufheben einer Gelenkverbindung zwischen den beiden Bandhälften.
- Ein derartiges Scharnierband ist auf dem Markt bekannt. Das Drehglied besitzt die Funktion eines Exzenters und steuert zwei Stahlkugeln aus den Stirnflächen der mittleren Bandrolle in die beiden äußeren Bandrollen hinein. Die Stahlkugel bildet dann die Gelenkverbindung zwischen den beiden Bandhälften. Zufolge dieser lösbaren Verbindung zwischen den beiden Bandhälften ist eine Montageerleichterung gegeben.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Scharnierband gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
- Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung. Dabei kommt jeder in den einzelnen Ansprüchen angegebenen Lösung eine eigenständige Bedeutung zu.
- Der Anspruch 1 sieht zunächst und im Wesentlichen vor, dass die beiden Gelenkelemente kreiszylindrische Gelenkzapfen ausbilden mit verschieblich aneinanderliegenden Schwänzen, welche je einen Steuerschlitz aufweisen, in welchen jeweils ein Steuerzapfen des Drehgliedes eingreift. Zufolge dieser Ausgestaltung ist eine sichere Vor- und Zurückverlagerung der beiden Gelenkele mente auf den beiden Höhlungen der äußeren Bandrollen ermöglicht. Ferner ist vorgesehen, dass die Gelenkzapfenschwänze im Querschnitt im Wesentlichen viertelkreisförmig gestaltet sind und mit einer der ebenen Flächen derart aneinanderliegen, dass die jeweils beiden anderen, jeweils den Querschlitz aufweisenden ebenen Flächen miteinander fluchten. Zufolge dieser Ausgestaltung bilden sich in einfacher Weise Gleitflächen aus, an denen die beiden Schwänze der Gelenkzapfen entlanggleiten können. Die rechtwinklig dazu stehenden anderen ebenen Flächen des Schwanzes liegen in einer gemeinsamen Ebene. Ferner ist vorgesehen, dass bei Erreichen der größtmöglichen Ausfahrstellung der beiden Gelenkzapfen die beiden Steuerzapfen den ihnen zugeordneten Steuerschlitz verlassen und einhergehend mit einer geringfügigen Rückverlagerung der Gelenkzapfen in eine Nische des jeweils anderen Zapfenschwanzes eintreten. Zufolge dieser Ausgestaltung werden die beiden Gelenkzapfen in ihrer die beiden Bandhälften miteinander verbindenden Funktionsstellung sicher gehalten. Sie werden bei der Ausfahrbewegung über eine Totpunktlage gebracht. Ferner ist vorgesehen, dass die Gelenkzapfen in Lagerbuchsen insbesondere aus Kunststoff geführt sind. Hierdurch ist eine wartungsfreie Lagerung der Gelenkzapfen gewährleistet, die drehfest in der mittleren Bandrolle gelagert sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die beiden Gelenkzapfen gegen die Kraft in zumindest einer äußeren Bandrolle angeordneten Feder dort eintreten. Bei dieser Lösung werden die beiden Gelenkzapfen federkraftgesteuert nach Überwindung ihrer Totpunktstellung zurückverlagert. Die beiden Steuerzapfen fallen dabei in die Nischen der jeweils anderen Lagerzapfenschwänze. Von der Kraft der Feder werden sie dort gehalten. Das Einfahren der Steuerzapfen in die Nischen ist mit einem hörbaren Klack-Geräusch verbunden, so dass der Benutzer auch akustisch über das Erreichen der sicheren Endstellung informiert wird. Die Feder kann sich am Grunde einer Bohrung eines Lagerstopfens abstützen. Dieser Lagerstopfen kann aus Metall gefertigt sein und sich fluchtend vor eine Kunststofflagerbuchse erstrecken. Das Drehglied kann eine in einer Öffnung der Bandrollenwandung drehgelagerte Nuss sein. Der Drehantrieb der Nuss erfolgt bevorzugt über ein Drehantriebswerkzeug, welches in eine Mehrkantöffnung der Nuss einsteckbar ist. Bei der Mehrkantöffnung handelt es sich bevorzugt um eine Sechskantöffnung.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen im Detail erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erfindungsgemäßes Scharnierband im zusammengebauten Zustand in der Draufsicht; -
2 den Schnitt gemäß der Linie II-II in1 ; -
3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in2 mit in der Verriegelungsstellung befindlichen Gelenkzapfen; -
4 eine Darstellung gemäß3 mit aus der Verriegelungsstellung herausverlagertem Steuerzapfen; -
5 eine Darstellung gemäß3 mit weiter verlagerten Gelenkzapfen; -
6 eine Darstellung gemäß3 mit vollständig in die mittlere Bandrolle eingefahrenen Gelenkzapfen; -
7 einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in2 ; -
8 das Drehglied in der Draufsicht; -
9 einen Schnitt gemäß der Linie IX-IX in8 ; -
10 einen Gelenkzapfen in der Seitenansicht, -
11 eine klappfigürliche Darstellung der10 und -
12 eine schwanzseitige Draufsicht auf den Gelenkzapfen. - Das Scharnierband des Ausführungsbeispiels besitzt zwei Scharnierhälften
1 ,2 , die jeweils mit einem Bandlappen versehen sind, um die Scharnierhälfte1 am Türblatt und die Scharnierhälfte2 an einer Türzarge zu befestigen. Zur zargenseitigen Befestigung besitzt der Bandlappen Befestigungsaussparungen26 , die mit einer besonderen Unterkonstruktion zusammenwirken. Der Bandlappen der ersten Bandhälfte1 besitzt eine Vielzahl von versetzt zueinander angeordneten Befestigungsschraubenöffnungen. - Innerhalb der mittleren Bandrolle der zweiten Bandhälfte befinden sich zwei gegeneinander ausfahrbare Gelenkzapfen
6 . Die beiden Gelenkzapfen sind gleich gestaltet und in den10 bis12 dargestellt. Sie besitzen einen kreiszylinderförmigen Kopf, der durch eine Längsverlagerung der Gelenkzapfen in eine Höhlung der äußeren Bandrolle3 eingefahren werden kann. An den kreiszylindrischen Abschnitt des Gelenkzapfens6 schließt sich ein im Wesentlichen viertelkreisförmiger Schwanz7 an. Im zusammengebauten Zustand (vgl.3 bis6 ) liegen die ebenen Flächen10 der Gelenkzapfen6 berührend aneinander. Die dazu rechtwinklig sich erstreckenden ebenen Flächen11 fluchten einander. Jede ebene Fläche11 besitzt einen quer zur Erstreckungsrichtung des Gelenkzapfens6 verlaufenden Steuerschlitz8 . Außerdem besitzt jedes Schwanzende eine gerundete Nische15 . Der viertelkreisförmige Abschnitt besitzt darüber hinaus eine Rundwandung12 . Dieser runde Abschnitt des Schwanzes7 ragt in Radialrichtung über die Rundung des kreiszylindrischen Abschnittes vor, um unmittelbar entlang der Innenwandung der mittleren Bandrolle4 zu gleiten. Der zylindrische Abschnitt des Gelenkzapfens6 gleitet in einer Lagerbuchse16 , welche aus Kunststoff besteht und stirnseitig in die Höhlung der mittleren Bandrolle4 eingebracht ist. Die Lagerbuchse16 besitzt einen endseitigen radial auswärts vorstehenden Kragen25 . Dieser Kragen25 liegt in einem durchmesservergrößerten Abschnitt der Höhlung der mittleren Bandrolle4 ein. Er liegt auf einer dadurch gebildeten Stufe24 . - Wie insbesondere der
2 und der7 zu entnehmen ist, liegt das als Nuss ausgebildete Drehglied5 mit seiner Stirnfläche13 auf den beiden ebenen Flächen11 der beiden Gelenkzapfenschwänze7 auf. Die der Stirnseite13 entspringenden Steuerzapfen9 greifen dabei in jeweils einen Steuerschlitz8 ein. Durch Drehen der Nuss5 , was mit einem in eine Mehrkantöffnung22 der Nuss eingesteckten Antriebsdrehwerkzeug erfolgen kann, werden die exzentrisch liegenden Steuerzapfen9 verschwenkt. Dabei werden die ihnen zugeordneten Gelenkzapfen6 gegensinnig linear verlagert. - Die Bohrung
21 , in der die Nuss5 liegt, ist so ausgebildet, dass die Nuss25 dort nicht herausfallen kann. Dies kann mit einer Verstemmung des Randes der Öffnung verwirklicht werden. - Zwischen dem Stirnrand des Kragens
25 der Lagerbuchse16 und dem Stirnrand jeder äußeren Bandrolle3 befindet sich ein Gleitring23 , so dass die Stirnränder der fluchtend zueinander liegenden Bandrollen3 ,4 nicht unmittelbar aneinander reiben. - Der kreiszylindrische Abschnitt des Gelenkzapfens
6 tritt bei seiner Auswärtsverlagerung aus der mittleren Bandrolle4 in die Höhlung einer in die äußere Bandrolle3 eingesetzten Lagerhülse20 ein. Die Lagerhülse20 sitzt vor einem Stopfen19 . Der Stopfen19 besitzt eine Sackbohrung18 an deren Grund sich eine Druckfeder abstützt. - Diese Druckfeder
17 ist so lang, dass sie im entspannten Zustand vollständig in der Höhlung der äußeren Bandrolle3 einliegt. Sie ist aber lang genug, dass sie beim Eintreten des kreiszylindrischen Abschnittes des Gelenkzapfens6 in die Höhlung der äußeren Bandrolle4 gespannt wird. - Die Funktionsweise ist die folgende:
Ausgehend von der in3 dargestellten Funktionsstellung, in der die beiden Steuerzapfen9 in der Nische15 jeweils eines Gelenkzapfenschwanzes einliegen, kann die Nuss5 gedreht werden. Dabei treten die Steuerzapfen9 in die leicht versetzt zu den Nischen liegenden Steuerschlitze8 ein. Einhergehend mit diesem Eintreten werden die beiden Gelenkzapfen6 geringfügig voneinander weg verlagert. Dies geht einher mit einer Spannung der Druckfeder17 . Nach Überwinden einer in der4 dargestellten Totpunktlage drücken die beiden je in einer Höhlung18 einliegenden Federn17 die beiden ihnen zugeordneten Gelenkzapfen6 aufeinander zu. Unterstützt wird diese Verlagerung durch das Drehen der Nuss. Über eine in5 dargestellte Zwischenstellung, in der die beiden Steuerschlitze8 miteinander fluchten, erreichen die Gelenkzapfen6 nach einer etwa 180°-Drehung der Nuss5 die in der6 dargestellte Entkupplungs-Stellung. In der in6 dargestellten Stellung sind die kreiszylindrischen Abschnitte der Gelenkzapfen6 vollständig aus den äußeren Bandrollen3 herausgetreten. Die beiden Bandhälften1 ,2 können in dieser, in6 dargestellten Stellung problemlos auseinandergezogen werden. - Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Eine mit vorzugsweise zwei der erfindungsgemäßen Scharnierbänder ausgestattete Tür wird zunächst lose in die zu fixierende Stellung gebracht. In dieser Stellung fluchten die Bandrollen
3 ,4 miteinander. Mit einem Drehwerkzeug in Form eines Mehrkantschlüssels wird sodann ausgehend von der in6 dargestellten Funktionsstellung die Nuss gedreht. Einhergehend mit der Drehung der Nuss schleppen die exzentrischen Steuerzapfen9 , die in den Steuerschlitzen8 einliegen, die beiden kreiszylindrischen Abschnitte der Gelenkzapfen6 in die ihnen zugeordneten Höhlungen der äußeren Bandrollen3 . Einhergehend mit dieser Verlagerung wird die Druckfeder17 gespannt. Die Auswärtsverlagerung der Gelenkzapfen6 ist in der in4 dargestellten Stellung beendet. In dieser Stellung nehmen die Steuerzapfen9 eine Totpunktlage ein. Werden die Steuerzapfen dann geringfügig durch Drehen der Nuss5 weiterverlagert, so verlassen sie die ihnen zugeordneten Steuerschlitze8 vollständig und treten in die Nischen15 des jeweils anderen Gelenkzapfens6 ein. Die Steuerzapfen9 werden mittels der Federn7 in den Nischen15 gehalten. - Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Claims (7)
- Scharnierband mit einer ersten, zwei voneinander fluchtend beabstandete äußere Bandrollen (
3 ) aufweisenden Bandhälfte (1 ) und einer zweiten, eine zwischen den beiden äußeren Bandrollen (3 ) angeordnete mittlere Bandrolle (4 ) aufweisende Bandhälfte (2 ), welche mittlere Bandhälfte (4 ) zwei durch Drehen eines Drehgliedes synchron aus den Stirnenden der mittleren Bandrolle (4 ) aus-/einfahrbare Gelenkelemente (6 ) aufweist zum Ein-/Austreten in/aus der Höhlung der zugeordneten äußeren Bandrolle (3 ) zwecks Herstellen oder Aufheben einer Gelenkverbindung zwischen den beiden Bandhälften (1 ,2 ), dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gelenkelemente kreiszylindrische Gelenkzapfen (6 ) ausbilden mit verschieblich aneinanderliegenden Schwänzen (7 ), welche je einen Steuerschlitz (8 ) aufweisen, in welchen jeweils ein Steuerzapfen (9 ) des Drehgliedes (5 ) eingreift. - Scharnierband nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkzapfenschwänze (
7 ) im Querschnitt im Wesentlichen viertelkreisförmig gestaltet sind und mit einer der ebenen Flächen (10 ) derart aneinanderliegen, dass die jeweils beiden anderen, jeweils den Querschlitz (8 ) aufweisenden ebenen Flächen (11 ) miteinander fluchten. - Scharnierband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen der größtmöglichen Ausfahrstellung der beiden Gelenkzapfen (
6 ) die beiden Steuerzapfen (9 ) den ihnen zugeordneten Steuerschlitz (8 ) verlassen und einhergehend mit einer geringfügigen Rückverlagerung der Gelenkzapfen (6 ) in eine Nische (15 ) des jeweils anderen Zapfenschwanzes (7 ) eintreten. - Scharnierband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkzapfen (
6 ) in Lagerbuchsen (16 ) insbesondere aus Kunststoff geführt sind. - Scharnierband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gelenkzapfen (
6 ) gegen die Kraft in zumindest einer äußeren Bandrolle (3 ) angeordneten Feder (17 ) dort eintreten. - Scharnierband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (
17 ) sich am Grunde (18' ) einer Bohrung (18 ) eines Lagerstopfens (19 ) abstützt. - Scharnierband nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehglied (
5 ) eine in eine Öffnung (21 ) der Bandrollenwandung drehgelagerten Nuss ist mit insbesondere einer Mehrkantöffnung (22 ) zum Eintritt eines Drehwerkzeuges.
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