DE4207767A1 - Verfahren zum herstellen eines retardationsfilms - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines retardationsfilmsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines optischen Films und insbesondere ein
Verfahren zur Herstellung eines sogenannten Retardationsfilms
unter Verwendung eines Filmgießverfahrens.
Als plastische Filme, die als herkömmliche Retardationsfilme
verwendet werden, sind beispielsweise Triacetatfilme,
Polyacrylharzfilme und Polycarbonatfilme aufgrund ihrer
überlegenen optischen Durchlässigkeit, geringer Orientierung,
aufgrund von Eigenschaften wie ihrem guten Haftvermögen
eingesetzt worden. (Siehe Ungeprüfte Veröffentlichung
Japanisches Patent Nr. Sho. 57-30 808). Herkömmliche im
Filmgießverfahren hergestellte Filme weisen jedoch optische
Anisotropie auf. Aufgrund dieser Mängel war es in der
herkömmlichen Praxis nötig, die nach obigen Verfahren
erzeugten Filme einer Wärmebehandlung zu unterziehen, um das
Ausmaß der Orientierung zu verringern und somit die
Retardation auszugleichen.
Zudem haben herkömmliche Verfahren ein Effizienzproblem bei
der Herstellung, weil ein zusätzlicher Schritt zur
Wärmebehandlung erforderlich ist, um die Retardation zu
verringern.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb, die
obengenannten Probleme des Standes der Technik zu überwinden
und ein Verfahren zur Herstellung eines Retardationsfilms mit
einer geeigneten Retardation zur Verfügung zu stellen, in dem
ein Filmgießverfahren verwendet wird, ohne daß ein
Wärmebehandlungsschritt erforderlich ist.
Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung eines Retardationsfilms, welches
folgende Schritte umfaßt:
Ausgießen einer Lösung eines in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymeren über eine sich bewegende Unterlage, die durch eine endlose Metallplatte gebildet wird, um einen viskosen Film auf der Unterlage zu bilden,
Trocknen des Films,
Abstreifen des getrockneten Films von der Unterlage,
und weiteres Trocknen des abgestreiften Films, um einen fertigen Retardationsfilm zu bilden, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß die auf den Film wirkende Spannung und die Trocknungstemperatur so kontrolliert werden, daß der Fließwert (yield value) des Films, bestimmt in Abhängigkeit von dem Lösungsmittelgehalt und der Temperatur des Films, nicht überschritten wird.
Ausgießen einer Lösung eines in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymeren über eine sich bewegende Unterlage, die durch eine endlose Metallplatte gebildet wird, um einen viskosen Film auf der Unterlage zu bilden,
Trocknen des Films,
Abstreifen des getrockneten Films von der Unterlage,
und weiteres Trocknen des abgestreiften Films, um einen fertigen Retardationsfilm zu bilden, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß die auf den Film wirkende Spannung und die Trocknungstemperatur so kontrolliert werden, daß der Fließwert (yield value) des Films, bestimmt in Abhängigkeit von dem Lösungsmittelgehalt und der Temperatur des Films, nicht überschritten wird.
Das vorstehende Verfahren ist weiter dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur erhöht wird um den Fließwert des Films zu
verringern, um auf diese Weise eine gewünschte Streckung
hervorzubringen, wenn der Lösungsmittelgehalt 10% nicht
überschreitet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Retardationsfilme umfassen
nicht nur Polycarbonatfilme, sondern beispielsweise auch Filme
aus Polystyrol, Poly(methylmethacrylat), Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Styrol-Acrylnitril-Copolymer, Polyethylen,
Polyacrylat, Polyethersulfon, Polyphenylenoxid und
Diacetylcellulose.
Erfindungsgemäß ist es in einem Verfahren zur Herstellung
eines Retardationsfilms, welches die Schritte:
Ausgießen einer Lösung eines in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymeren über eine Unterlage, die aus einer sich bewegenden endlosen Metallplatte gebildet wird, um einen viskosen Film auf der Unterlage zu bilden,
Trocknen des Films,
Abstreifen des getrockneten Films von der Unterlage,
weiteres Trocknen des abgestreiften Films zu einem fertigen Retardationsfilm,
umfaßt, vorzuziehen, daß die Unterlage von der rückseitigen Oberfläche durch eine Strahlungswärmequelle geheizt wird, und daß der viskose Film auf der vorderen Oberfläche der Unterlage nur durch die Strahlungswärmequelle geheizt und getrocknet wird, d. h. ohne die Verwendung eines trocknenden Luftstroms, solange bis der Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film 35 Gewichtsprozent oder weniger beträgt.
Ausgießen einer Lösung eines in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymeren über eine Unterlage, die aus einer sich bewegenden endlosen Metallplatte gebildet wird, um einen viskosen Film auf der Unterlage zu bilden,
Trocknen des Films,
Abstreifen des getrockneten Films von der Unterlage,
weiteres Trocknen des abgestreiften Films zu einem fertigen Retardationsfilm,
umfaßt, vorzuziehen, daß die Unterlage von der rückseitigen Oberfläche durch eine Strahlungswärmequelle geheizt wird, und daß der viskose Film auf der vorderen Oberfläche der Unterlage nur durch die Strahlungswärmequelle geheizt und getrocknet wird, d. h. ohne die Verwendung eines trocknenden Luftstroms, solange bis der Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film 35 Gewichtsprozent oder weniger beträgt.
Erfindungsgemäß bedeutet das Heizen der rückseitigen
Oberfläche der Unterlage mit einer Strahlungswärmequelle, daß
die gesamte rückseitige Oberfläche der Unterlage
beispielsweise durch Infrarotheizung oder Hochfrequenzheizung
oder durch eine Dampfheizung oder eine dielektrische Heizung
beheizt wird. Dieses Verfahren unterscheidet sich stark vom
herkömmlichen Verfahren dadurch, daß die Wärme zur Verdampfung
des Lösungsmittels von der Filmoberfläche von der rückseitigen
Oberfläche des Films zugeführt wird. Dies hat zur Folge, daß
die Temperatur des viskosen Films auf der hinteren
Oberflächenseite höher wird als auf der vorderen
Oberflächenseite. Dies muß verglichen werden mit dem
herkömmlichen Verfahren, bei dem nur die vordere
Oberflächenseite der Unterlage durch einen Heißluftstrom
getrocknet wird, während die hintere Oberflächenseite des
Films durch die Verdampfung des Lösungsmittels abgekühlt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb insgesamt
vorteilhaft bei dem Transport des Lösungsmittels auf die
vordere Oberflächenseite zur Verdampfung.
Der Grund dafür, daß der viskose Film auf der vorderen
Oberfläche des Trägers nur durch eine Strahlungswärmequelle
geheizt und getrocknet wird, ohne die Verwendung eines
Luftstroms zum Trocknen, solange bis der Lösungsmittelgehalt
des Films 35 Gewichtsprozent oder weniger beträgt, ist der
folgende: falls der Lösungsmittelgehalt gleich oder größer als
35 Gewichtsprozent ist, werden, wenn der Film mit einem
Heißluftstrom getrocknet wird, auf der Oberfläche des Films
Ungleichmäßigkeiten verursacht aufgrund lokaler Unterschiede
der Konvektion des trocknenden Luftstroms auf der
Filmoberfläche. (Dies ist als eine Ursache von
Ungleichmäßigkeit beim Trocknen im herkömmlichen Verfahren
gefunden worden, d. h. aufgrund von Unterschieden im Fluß des
trocknenden Luftstroms auf der Filmoberfläche führt
ungleichmäßige Konvektion zu Unterschieden bei der
Trocknungsgeschwindigkeit des angrenzenden Films.)
Beim vorliegenden Verfahren wird der Film auf der
Oberflächenseite der Unterlage jedoch nur von einer
Strahlungswärmequelle geheizt und getrocknet, ohne die
Verwendung eines trocknenden Luftstroms. Folglich
unterscheidet sich das vorliegende Verfahren deutlich vom
herkömmlichen Verfahren dadurch, daß die gesamte Oberfläche
des Films allmählich und gleichmäßig durch Verdampfung
getrocknet wird, die ausschließlich durch den
Temperaturanstieg des Films an sich verursacht wird.
Entsprechend ist ein Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens,
daß die natürliche Verdampfung auf der gesamten Oberfläche
dadurch verursacht wird, daß der Film nur durch
Strahlungswärme geheizt wird.
Deshalb ist es wichtig eine Strahlungswärmequelle
bereitzustellen, mit der die Filmoberfläche gleichmäßig
bestrahlt werden kann, und es ist notwendig, die obere Grenze
der Temperatur zu kontrollieren, so daß der Film nicht
schäumt.
Im erfindungsgemäßen Verfahren tritt die Möglichkeit von
Ungleichmäßigkeit beim Trocknen nicht auf, wenn der
Lösungsmittelgehalt des Films gleich oder weniger als 35
Gewichtsprozent beträgt, so daß der Film wirksam unter
Verwendung eines Heißluftstroms wie im herkömmlichen
Verfahren getrocknet werden kann. Im Gegensatz dazu wird,
wenn der Lösungsmittelgehalt größer als 35 Gewichtsprozent
ist, der Film auf der vorderen Oberflächenseite nicht
einer Trocknung durch einen Heißluftstrom unterzogen, sondern
Strahlungsheizung wird sowohl von den vorderen als auch von
den hinteren Oberflächen in einer Atmosphäre eingesetzt, die
eine hohe Konzentration des Lösungsmittels enthält (weil
keine trockene Luft verwendet wird), so daß die gesamte
Filmoberfläche allmählich auf der Unterlage getrocknet wird,
um somit den Lösungsmittelgehalt auf 35 Gewichtsprozent oder
weniger zu verringern. Dann wird, nachdem er von der
Unterlage abgestreift worden ist, das Trocknen des Films in
einer Nachtrockenvorrichtung vervollständigt.
Als organische Lösungsmittel, die erfindungsgemäß für den
obengenannten Polymer verwendet werden, können beispielsweise
Aceton, Methylethylketon, Methylenchlorid oder Toluol
verwendet werden.
Ferner kann die endlose Metallplatte erfindungsgemäß entweder
als Band oder als Trommel vorliegen. Erfindungsgemäß ist
jedoch die Verwendung einer Gießvorrichtung, in der die
Unterlage als Riemen mit einer langen Wegstrecke vorliegt,
effektiver.
Das Merkmal, wonach die auf den Film wirkende Spannung und die
Trocknungstemperatur so kontrolliert werden, daß der Fließwert
des Films, welcher in Abhängigkeit von dem Lösungsmittelgehalt
im Film und der Temperatur des Films bestimmt wird, nicht
überschritten wird, bringt folgende Effekte hervor: Zum
Beispiel können die Temperatur und der Fließwert eines
Polycarbonatfilms in einem Zusammenhang stehen wie er in Fig.
2 gezeigt wird, so daß der Fließwert 4.5 kg/cm2, 12 kg/cm2 und
55 kg/cm2 bei 100°C beträgt, wenn der Lösungsmittelgehalt zum
Beispiel 15%, 10% und 5% beträgt. Entsprechend kann die auf
den Film wirkende Spannung erhöht werden ohne den Fließwert zu
überschreiten. Zum Beispiel kann, wenn der Streckpunkt (yield
point) nicht höher als 13 kg/cm2 liegt (konstante Spannung),
die Temperatur entsprechend dem im Film enthaltenem
Lösungsmittelgehalt erhöht werden, d. h. die Temperatur kann
sukzessiv auf 35°C, 55°C, 75°C, 100°C und 130°C erhöht werden,
entsprechend den Werten des Lösungsmittelgehalts von 25%, 20%,
15% und 10%, um dadurch die Trocknungseffektivität
voranzutreiben.
Ferner bedeutet das Merkmal der Erfindung, wonach die
Temperatur erhöht wird, um den Fließwert des Films zu
verringern, um somit eine gewünschte Streckung zu erzeugen,
wenn der Lösungsmittelgehalt gleich oder weniger als 10%
beträgt, daß der Fließwert auf 2 kg/cm2 verringert wird, wenn
zum Beispiel die Temperatur auf 130°C erhöht wird, im Fall wo
der Lösungsmittelgehalt 10% und der Fließwert 12 kg/cm2 bei
100°C beträgt. Dies hat zur Folge, daß der Film durch die
bestehende Spannung in geeigneter Weise gestreckt werden kann.
So kann eine geeignete Streckung durch Anwendung einer
geeigneten Spannung in kontinuierlicher Weise in einem
einzigen Verfahren durchgeführt werden.
Um die auf den Film wirkende Spannung und die
Trocknungstemperatur so zu kontrollieren, daß der in
Abhängigkeit vom Lösungsmittelgehalt und der Temperatur
des Films bestimmte Fließwert des Films nicht überschritten
wird, und um die Temperatur derart zu erhöhen, daß der
Fließwert des Films verringert wird, um ein gewünschtes Maß an
Streckung zu bewirken, wenn der Lösungsmittelgehalt gleich
oder weniger als 10% beträgt, ist es vorzuziehen, daß das
Nachtrocknungsverfahren auf drei kleine Kammern, besser noch
auf fünf oder mehr Kammern aufgeteilt wird, wobei die
Temperatur schrittweise in den jeweiligen Kammern erhöht wird,
um somit die Wirksamkeit der Trocknung zu verbessern, und daß
die gewünschte Streckung in der Kammer in der späteren Stufe
durchgeführt wird. Zum Beispiel wird, wie in Fig. 1 gezeigt,
ein Nachtrocknungsverfahren 2 im Anschluß an eine
Gießvorrichtung 1 auf fünf Kammern aufgeteilt (4, 5, 6, 7, 8) und
in jeder Kammer wird eine geeignete Temperatur
aufrechterhalten, die einem sicheren Betrag an Spannung
entspricht, so daß der Fließwert während der sukzessiven
Verringerung des Lösungsmittelgehaltes des Films nicht
überschritten wird. Auf diese Weise wird die Wirksamkeit der
Trocknung verbessert. Die Temperatur in der vierten und
fünften Kammer 7 und 8 wird weiter sukzessive erhöht, so daß
ein gewünschtes Maß an Streckung durchgeführt wird, um somit
eine geeignete Retardation zu erhalten.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens; und
Fig. 2 ist eine graphische Darstellung des Zusammenhangs
zwischen der Temperatur und dem Fließwert des
Lösungsmittelgehalts eines Polycarbonatfilms.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
In einer Filmgießvorrichtung wird, wie in Fig. 1 gezeigt wurde, eine
Methylenchloridlösung eines Polycarbonats mit 18
Gewichtsprozent als Polymerlösung hergestellt, die
hergestellte Lösung wurde über einen Träger (ein Band)
gegossen, das Gießmaterial wurde getrocknet so daß der
Lösungsmittelgehalt gleich oder weniger als 25% beträgt, und
das getrocknete Material wurde von der Unterlage abgestreift,
d. h. von der Gießvorrichtung 1, um dann in das
Nachtrockenverfahren 2 einzutreten. Das Nachtrockenverfahren
wurde auf fünf Kammern aufgeteilt, deren jeweilige
Temperaturen auf der Basis der den Maximalwerten des
Lösungsmittelgehalts (der Menge an Lösungsmittel bezogen auf
die feste Verbindung) in den jeweiligen Kammern entsprechenden
Fließwerten eingestellt wurden. Das getrocknete Material wurde
dann von einer Aufwickelvorrichtung 3 aufgenommen. Der
Lösungsmittelgehalt, die Temperaturen und die Fließwerte unter
diesen Bedingungen in den jeweiligen Trockenkammern waren wie
folgt:
Der Spannungswert (T) wurde so eingerichtet, daß er den Wert
nicht überschreitet, der durch Multiplikation des oben
aufgelisteten Fließwertes kg/cm2 (K) der jeweiligen Kammer
mit einer Filmschnittfläche (S) wie folgt erhalten wurde:
T K × S.
In diesem Fall können die Spannungswerte einzeln für jede
Kammer ausgewählt werden, oder sie können alle auf den
schwächsten Fließwert 19 kg/cm2 (die zweite Kammer) gesetzt
werden.
Unter den obengenannten Herstellungsbedingungen konnte ein
Retardationsfilm von ausgezeichneter Qualität hergestellt
werden.
Wenn die Temperatur der zweiten Kammer von 50°C auf 70°C
erhöht wurde um eine hohe Trocknungsrate zu
erhalten, wurde der Film in der zweiten Kammer in einem
solchen Ausmaß gestreckt, daß die Breite des Produkts zu
gering wurde und die Retardation viel größer als der
angestrebte Wert war. Dementsprechend war der Film nicht als
Retardationsfilm geeignet. Der Fließwert der zweiten Kammer
betrug 6 kg/cm2 bei 70°C.
Obwohl die in diesem Verfahren angewandte Spannung
herabgesetzt wurde, war in diesem Fall die Spannung so gering,
daß die Rotation der Transportwalzen gegen den Film zu
Problemen, wie der Erzeugung von Kratzern oder unzureichender
Fortbewegung, führte.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Effekte kann die
Streckung des Films in den Kammern durch Kontrolle der
Temperatur und der Spannung in jeder Kammer durchgeführt
werden. D.h. die Streckung des Films wird in der hinteren
Hälfte der Kammer entsprechend dem angestrebten
Retardationswert beim Aufwickeln des Films durchgeführt. Mit
dieser Anordnung kann der Streckungsschritt im Anschluß an
den Aufwickelschritt weggelassen werden.
In diesem Fall ist es so, daß die Orientierungseigenschaften
um so besser sind, je geringer der Lösungsmittelgehalt ist,
und daß es deshalb vorzuziehen ist, den Film in der zweiten
Hälfte des Nachtrocknungsverfahrens zu strecken. Wenn zum
Beispiel die Temperatur der vierten Kammer auf 140°C gesetzt
wird, erniedrigt sich der Fließwert auf 7 kg/cm2, wie in Fig.
2 gezeigt. Dieser Fließwert ist viel niedriger als der in den
anderen Kammern, so daß der Fließwert in der vierten Kammer
niedriger wird als die Spannung im Film. Wenn jedoch die
Spannung nicht niedriger als der Fließwert gemacht wurde und
die Geschwindigkeit des Films zwischen der dritten und der
fünften Kammer um 12% erhöht wurde, wurde ein Film mit einer
Retardation von 570 nm im Aufwickelteil erhalten.
Wenn eine 25%ige Lösung eines Styrol-Acrylnitril-Copolymeren
in Methylenchlorid in einem dem vorstehend beschriebenen
Verfahren ähnlichen Ausgießverfahren gegossen wurde, wurde der
Film unter den dem Lösungsmittelgehalt in Beispiel 1
entsprechenden Temperaturbedingungen übermäßig gestreckt, und
deshalb konnte ein gewünschter Film nicht erhalten werden,
weil der Glasübergangspunkt dieses Materials niedriger war als
der von Polycarbonat.
Als die Trocknungstemperatur in jeder Kammer um 10-20°C
verringert wurde, konnten Produkte innerhalb des
Anwendungsbereichs der Stufenspannung erhalten werden.
In dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für
Retardationsfilme wird im Verfahren zur Nachtrocknung des von
der Unterlage abgestreiften Films die Trocknungstemperatur
stufenweise entsprechend der auf den Film wirkenden Spannung
bestimmt, auf der Basis des Fließwerts, welcher in
Abhängigkeit von dem Lösungsmittelgehalt im Film und der
Temperatur des Films bestimmt wird. Dementsprechend wird der
Film nicht unerwünschterweise während des Verfahrens
gestreckt, und ein gleichmäßiger Retardationsfilm, welcher für
optische Anwendungen geeignet ist, kann erhalten werden.
Ferner kann der Film durch die Wahl der Bedingungen der
Temperatur und der Spannung im Nachtrockenverfahren in
geeigneter Weise gestreckt werden, so daß es möglich ist,
einen gewünschten Retardationswert in einem einzigen Verfahren
zu erhalten.
Ferner gibt es in dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
keine Erhöhung der Zahl der benötigten Schritte, so daß die
Produktionseffektivität durch die Erfindung verbessert werden
kann.
Claims (8)
1. Verfahren zum Herstellen eines Retardationsfilms,
welches folgende Schritte umfaßt:
Ausgießen einer Lösung eines in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymeren über eine Unterlage, die von einer laufenden endlosen Metallplatte gebildet wird, um darauf einen viskosen Film zu bilden;
Trocknen dieses Films;
Abstreifen des getrockneten Films von der Unterlage;
weiteres Trocknen des abgestreiften Films zu einem fertigen Retardationsfilm;
Kontrollieren der auf diesen Film wirkenden Spannung und Kontrollieren der Trocknungstemperatur dieses Films bei dem Schritt des weiteren Trocknens, so daß der Fließwert dieses Films nicht überschritten wird, wobei dieser Fließwert in Abhängigkeit mit dem in dem Film verbleibenden Lösungsmittelgehalt und der Temperatur dieses Films bestimmt wird.
Ausgießen einer Lösung eines in einem organischen Lösungsmittel gelösten Polymeren über eine Unterlage, die von einer laufenden endlosen Metallplatte gebildet wird, um darauf einen viskosen Film zu bilden;
Trocknen dieses Films;
Abstreifen des getrockneten Films von der Unterlage;
weiteres Trocknen des abgestreiften Films zu einem fertigen Retardationsfilm;
Kontrollieren der auf diesen Film wirkenden Spannung und Kontrollieren der Trocknungstemperatur dieses Films bei dem Schritt des weiteren Trocknens, so daß der Fließwert dieses Films nicht überschritten wird, wobei dieser Fließwert in Abhängigkeit mit dem in dem Film verbleibenden Lösungsmittelgehalt und der Temperatur dieses Films bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, welches außerdem folgenden
Schritt umfaßt:
Erhöhen der Temperatur des Films, so daß der Fließwert des Films herabgesetzt wird, um dadurch eine gewünschte Streckung herbeizuführen, wenn der Lösungsmittelgehalt nicht mehr als etwa 10% beträgt.
Erhöhen der Temperatur des Films, so daß der Fließwert des Films herabgesetzt wird, um dadurch eine gewünschte Streckung herbeizuführen, wenn der Lösungsmittelgehalt nicht mehr als etwa 10% beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, welches weiter den folgenden
Schritt umfaßt:
Trocknen des Films mit einem Heißluftstrom, wenn der Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film nicht mehr als etwa 35% beträgt.
Trocknen des Films mit einem Heißluftstrom, wenn der Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film nicht mehr als etwa 35% beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, welches weiter den folgenden
Schritt umfaßt:
Heizen der endlosen Metallplatte von einer dem viskosen Film entgegengesetzten Seite.
Heizen der endlosen Metallplatte von einer dem viskosen Film entgegengesetzten Seite.
5. Verfahren nach Anspruch 4, worin der Schritt des Heizens
der endlosen Metallplatte fortgesetzt wird, bis der
Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film nicht mehr als
etwa 35% beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, welches weiter den folgenden
Schritt umfaßt:
Trocknen des Films mit einem Heißluftstrom nachdem der Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film niedriger als etwa 35% geworden ist.
Trocknen des Films mit einem Heißluftstrom nachdem der Lösungsmittelgehalt in dem viskosen Film niedriger als etwa 35% geworden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, welches weiter den folgenden
Schritt umfaßt:
Heizen der endlosen Metallplatte von einer dem viskosen Film entgegengesetzten Seite bei gleichzeitigem Heizen des Films auf dieser endlosen Metallplatte mit einer Strahlungsheizung.
Heizen der endlosen Metallplatte von einer dem viskosen Film entgegengesetzten Seite bei gleichzeitigem Heizen des Films auf dieser endlosen Metallplatte mit einer Strahlungsheizung.
8. Verfahren nach Anspruch 1, worin der Schritt des weiteren
Trocknens das Durchleiten des Films durch eine Vielzahl von
Trockenkammern umfaßt, wobei die Temperatur in diesen
Trockenkammern zumindest zwischen einigen dieser Kammern in
der späteren Hälfte dieser Kammern in der Richtung sukzessive
gesteigert wird, in der dieser Film durch diese Kammern
hindurchgeht.
Applications Claiming Priority (1)
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