DE3722346A1 - Verfahren und vorrichtung zum entspannen einer thermoplastischen folienbahn - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum entspannen einer thermoplastischen folienbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entspannen einer
thermoplastischen Folienbahn durch Erwärmung.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Ent
spannen einer thermoplastischen Folienbahn mittels eines
Bahntrockners.
Um den sogenannten Restschrumpf aus thermoplastischen Folien
zu entfernen, werden diese mit Wärme (Heißluft) beaufschlagt,
wodurch eine Entspannung stattfindet. Die Folie wird hierzu
durch eine einem Bahntrockner bzw. Durchlauftrockner ent
sprechende Vorrichtung geführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu
treffen, die eine gleichmäßige Entspannung der Folienbahn
über ihre Breite bewirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Spannungsprofil der Folienbahn über die Bahnbreite ermit
telt wird und daß in Abhängigkeit von diesem Spannungs
profil die Wärmezufuhr sektoriell über die Breite der Fo
lienbahn gesteuert wird.
Nach einem weiteren Vorschlag läßt sich das Spannungspro
fil am besten dadurch ermitteln und gezielt zur Wärmeein
wirkung auf definierte Bahnabschnitte einsetzen, daß die
Folienspannung an ausgewählten Breitenabschnitten der Fo
lienbahn gemessen wird und daß Abschnitten geringerer Span
nung mehr Wärme zugeführt wird und umgekehrt.
Gemäß weiteren Vorschlägen läßt sich ein entsprechendes
Spannungsprofil am besten dadurch gewinnen, daß die Fo
lienspannung im Bereich der äußeren Randabschnitte der
Folienbahn gemessen wird, wobei zusätzlich aus den Meß
werten der Randabschnitte eine Spannungsresultierende ge
wonnen wird.
Um mit einem angemessenen Aufwand einen optimalen Span
nungsausgleich der Folienbahn zu erzielen, wird gemäß ei
ner Weiterbildung in Abhängigkeit von den Meßwerten für
die Randabschnitte die Wärmezufuhr zu den äußeren Breiten
abschnitten und in Abhängigkeit von der Spannungsresul
tierenden die Wärmezufuhr zum mittleren Breitenabschnitt
der Folienbahn gesteuert.
Um eine praktikable Ausgangsbasis zur Ermittlung des Span
nungsprofils bzw. für eine wirksame Wärmebeeinflussung zum
Spannungsausgleich zu erzielen, ist weiterhin vorgesehen,
daß in Abhängigkeit von der aus den Meßwerten gewonnenen
Spannungsresultierenden eine mittlere Folien-Abzugsspan
nung auf einem relativ niedrigen Sollwert-Niveau auf Kon
stanz geregelt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des eingangs bezeichneten
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß dem Bahntrock
ner eine unterschiedliche Breitenabschnitte der Folienbahn
erfassende Zugkraftmeßeinrichtung zugeordnet ist, welche
steuerungsmäßig mit einer differenziert auf separate Trock
nungszonen der Folienbahn einwirkenden Heizeinrichtung
verbunden ist.
Eine einfache, praktikable Zugkraftmeßeinrichtung besteht
nach einem Vorschlag darin, daß sie eine die Folienbahn
führende Meßwalze umfaßt, welche mit die zweiseitige Lager
belastung der Meßwalze erfassenden Zugkraftaufnehmern ver
sehen ist.
Gemäß einer Weiterbildung kann mit relativ wenig Aufwand
ein optimaler Spannungsausgleich dadurch erzielt werden,
daß der Bahntrockner über seine Breite bzw. quer zur Bewe
gungsrichtung der Folienbahn in wenigstens drei Trocknungs
zonen unterteilt ist, die an getrennt steuerbare Heizmittel
angeschlossen sind.
Als Heizmedium kommen im Sinne der Erfindung unter anderem
Dampf, Thermalöl, eine direkte elektrische Beheizung oder Brenngas in Betracht. Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung sind hingegen die Heizmittel als
Heißlufterzeuger ausgebildet, welche nach einem weiteren
Vorschlag zweckmäßigerweise mit Steuermitteln zum unter
schiedlichen Einstellen der Heißlufttemperatur ausgestattet
sind.
Da in den hier verwendeten Bahntrocknern üblicherweise
die Folienbahn vorzugsweise in einer Art Schwebezustand,
beispielsweise von berührungsfrei wirkenden Blasdüsen,
geführt wird, sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung vor,
daß die Trocknungszonen eine der Folienbahn ein Trocknungs
medium zuführende Düsenanordnung aufweisen.
Eine differenzierte Beeinflussung bzw. Erwärmung der Folien
bahn über ihre Breite ist gemäß weiteren Vorschlägen dadurch
gewährleistet, daß die äußeren Trocknungszonen an durch
die äußeren Zugkraftaufnehmer der Meßwalze steuerbare Heiß
lufterzeuger angeschlossen sind und daß die mittlere Trock
nungszone an einen Heißlufterzeuger angeschlossen ist,
welcher durch einen aus den beiden Zugkraftmeßwerten der
Zugkraftaufnehmer eine Spannungsresultierende bildenden
Bahnspannungsgeber steuerbar ist.
Ein ausgeprägtes Spannungsprofil sowie eine optimale Effi
zienz des Heizmediums zur Erzielung des Spannungsausglei
ches ist gemäß einer Ausgestaltung dadurch sichergestellt,
daß die Zugkraftaufnehmer der Meßwalze steuerungsmäßig mit
einem Antriebsmotor für eine die Folienbahn durch den Bahn
trockner bewegende Zugwalzeneinrichtung in Wirkverbindung
stehen.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht in der ge
zielten, dem jeweiligen Spannungszustand definierter Brei
tenabschnitte der Folienbahn optimal angemessenen Wärme
einwirkung, wodurch der Restschrumpf der Folienbahn gleich
mäßig über die ganze Folienbreite entfernt wird, d. h.
eine gleichmäßige Entspannung der Folien erfolgt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in den beige
fügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
Hierbei zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Bahn
trockners mit einem Relaxierkanal in Form
einer in Längsrichtung in vier Sektionen
unterteilten Heißluftkammer und
Fig. 2 den Bahntrockner in der Draufsicht nach
der Linie II-II gemäß Fig. 1 mit nur einer
dargestellten Sektion der Heißluftkammer
und zugeordneten Heiz-, Meß- und
Steuermitteln.
Gemäß Fig. 1 ist durch einen als Durchlauftrockner ausge
bildeten Bahntrockner 1 eine thermoplastische Folienbahn 2
hindurchgeführt. Die Folienbahn 2 wird mittels eines durch
einen Antriebsmotor 3 angetriebenen Abzugswalzenpaares 4
von einer durch einen Antriebsmotor 6 angetriebenen Vor
ratsrolle 7 abgezogen. Über Umlenkrollen 8 und 9 läuft die
Folienbahn 2 freischwebend in eine Heißluftkammer 11 des
Bahntrockners 1 ein. Nach dem Austritt aus der Heißluft
kammer 11 ist die Folienbahn 2 um eine Meßwalze 12 einer
Zugkraftmeßeinrichtung 13 herumgeführt, wobei die den frei
schwebenden Transport durch den Bahntrockner 1 bewirkende
Zugspannung durch eine Zugwalzenanordnung 14 gewährleistet
ist, die durch einen Antriebsmotor 16 angetrieben wird
und deren Zugwalzen gleichzeitig als Kühlwalzen für die
Folienbahn 2 dienen. Die Folienbahn 2 wird anschließend
von einer durch einen separaten Antriebsmotor 17 angetrie
benen Wickeltrommel 18 aufgenommen, wobei die Antriebe 16
und 17 der Zugwalzenanordnung 14 und der Wickeltrommel 18
derart ausgelegt bzw. eingestellt sind, daß die Folien
bahn 2 zwischen der Zugwalzenanordnung 14 und der Wickel
trommel 18 mit einer höheren Zugspannung gefördert wird
als zwischen dem Abzugswalzenpaar 4 und der Zugwalzenanord
nung 14, d. h. im Bereich der Heißluftkammer 11.
Zum Messen der Zugspannung der Folienbahn 2 zwischen dem
Abzugswalzenpaar 4 und der Zugwalzenanordnung 14 ist die
Meßwalze 12 der Zugkraftmeßeinrichtung 13 gemäß Fig. 2 im
Bereich ihrer beiden Lagerstellen mit je einem Zugkraft-
Aufnehmer 19 bzw. 21 bekannter Bauart versehen, beispiels
weise in Form eines Kraftfühlers des Typs KF6 der Firma
Liedtke Antriebstechnik. Diese die Bahnspannung in den äuße
ren Breitenabschnitten 22 und 23 der Folienbahn 2 messenden
Zugkraft-Aufnehmer 19 und 21 sind schaltungstechnisch mit
einem Bahnspannungsgeber 24 verknüpft, welcher eine resul
tierende Bahnspannung für den mittleren Breitenabschnitt 26
der Folienbahn 2 aus den gemessenen Spannungswerten er
mittelt.
Gemäß Fig. 1 wird der Ist-Wert dieser Spannungsresultier
enden in einem Vergleichsglied 27 mit einem Spannungs
sollwert eines Sollwertgebers 28 verglichen. Der Sollwert
geber 28 gibt eine relativ niedrige Bahnspannung der Fo
lienbahn 2 vor, wobei das durch eine Wirkungslinie 29 ge
kennzeichnete Ausgangssignal des Vergleichsgliedes 27 den
Antriebsmotor 16 der Zugwalzenanordnung 14 derart steuert,
daß die Bahnspannung zwischen der Zugwalzenanordnung 14
und dem Abzugswalzenpaar 4 auf dem besagten relativ nied
rigen Niveau konstantgehalten wird.
Die Bahnspannungsmeßwerte der Zugkraft-Aufnehmer 19 und 21
sowie die Spannungsresultierende des Bahnspannungsgebers 24,
die das Spannungsprofil über die Breite der Folienbahn 2
repräsentieren, werden außerdem dazu benutzt, um die Span
nungsunterschiede über die Breite der Folienbahn 2 auszu
gleichen, was durch gezielte Steuerung der Wärmezuführung
zu den äußeren und mittleren Breitenabschnitten 22, 23, 26
der Folienbahn 2 erreicht wird. Hierfür ist die Heißluft
kammer 11 über ihre Breite in drei Trocknungszonen 31 bis
33 unterteilt. Diese Trocknungszonen münden in Form einer
Düsenanordnung 34 zum Zuleiten von Heißluft oberhalb der
Folienbahn 2. Der Heißluftkammer 11 ist eine Heizeinrich
tung 36 zugeordnet, bestehend aus drei separaten Heizmit
teln in Form von Heißlufterzeugern 37 bis 39, deren Zulei
tungen 41 bis 43 in die Trocknungszonen 31 bis 33 einmün
den. Jeder der Heißlufterzeuger 37 bis 39 weist ein elek
trisches Heizregister 44 zum Erzeugen von Heißluft auf,
durch das ein Ventilator 46 angesaugte Frischluft fördert
und über die Zuleitungen 41 bis 43 in die Trocknungszonen
31 bis 33 der Heißluftkammer 11 einführt. Eine Luftklappe
47 ändert bei einer Verstellung sowohl die Zufuhr der Heiß
luft als auch der Frischluft, die durch eine Frischluft
öffnung 48 angesaugt wird und sich mit der Heißluft mischt.
Jedem der Heißlufterzeuger 37 bis 39 sind Steuermittel 49,
51 und 52 zum Verstellen der Luftklappe 47 zugeordnet.
Jedes dieser Steuermittel umfaßt einen Stellmotor 53 und
einen Verstärker 54 zur Verstärkung von Steuersignalen,
die von einer Steuerschaltung 56 abgegeben werden, die
mit den Steuermitteln 49, 51 und 52 verknüpft ist. Der
Steuerschaltung 56 werden außerdem die Bahnspannungswerte
der Zugkrsftaufnehmer 19 und 21 bzw. des Bahnspannungs
gebers 24 sowie die Temperaturmeßwerte von Meßwertgebern
57 bis 59 innerhalb der Trocknungszonen 31 bis 33 zuge
führt.
In dem Maße in dem die gemessenen bzw. ermittelten Bahn
spannungswerte der äußeren Breitenabschnitte 22 und 23
bzw. des mittleren Breitenabschnittes 26 der Folienbahn 2
voneinander abweichen, werden die die entsprechenden Trock
nungszonen 31 bis 33 durchlaufenden Breitenabschnitte der
Folienbahn mit mehr oder weniger Heißluft beaufschlagt,
wobei jeweils Breitenabschnitte geringererBahnspannung
stärker erwärmt werden als Breitenabschnitte höherer
Bahnspannung und umgekehrt.
Claims (15)
1. Verfahren zum Entspannen einer thermoplastischen Folien
bahn durch Erwärmung, dadurch gekennzeichnet, daß das Span
nungsprofil der Folienbahn über die Bahnbreite ermittelt
wird und daß in Abhängigkeit von diesem Spannungsprofil
die Wärmezufuhr sektoriell über die Breite der Folienbahn
gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß
die Folienspannung an ausgewählten Breitenabschnitten der
Folienbahn gemessen wird und daß Abschnitten geringererSpan
nung mehr Wärme zugeführt wird und umgekehrt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Folienspannung im Bereich der äußeren
Randabschnitte der Folienbahn gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den Meßwerten der Randabschnitte
eine Spannungsresultierende gewonnen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von den Meßwerten für
die Randabschnitte die Wärmezufuhr zu den äußeren Breiten
abschnitten und in Abhängigkeit von der Spannungsresultie
renden die Wärmezufuhr zum mittleren Breitenabschnitt der
Folienbahn gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von der aus den Meß
werten gewonnenen Spannungsresultierenden eine mittlere
Folien-Abzugsspannung auf einem relativ niedrigen Soll
wertniveau auf Konstanz geregelt wird.
7. Vorrichtung zum Entspannen einer thermoplastischen
Folienbahn mittels eines Bahntrockners, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Bahntrockner (1) eine unterschiedliche
Breitenabschnitte (22, 23, 26) der Folienbahn (2) erfas
sende Zugkraftmeßeinrichtung (13) zugeordnet ist, welche
steuerungsmäßig mit einer differenziert auf separate Trock
nungszonen (31, 32, 33) der Folienbahn einwirkenden Heiz
einrichtung (36) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugkraftmeßeinrichtung (13) eine die Folienbahn (2)
führende Meßwalze (12) umfaßt, welche mit die zweiseitige
Lagerbelastung der Meßwalze erfassenden Zugkraft-Aufneh
mern (19, 21) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und/oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bahntrockner (1) über seine Breite bzw.
quer zur Bewegungsrichtung der Folienbahn (2) in wenigstens
drei Trocknungszonen (31, 32, 33) unterteilt ist, die an
getrennt steuerbare Heizmittel (37; 38; 39) angeschlossen
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heizmittel (37, 38, 39) als Heiß
lufterzeuger ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heißlufterzeuger (37, 38, 39) mit
Steuermitteln (49; 51; 52) zum unterschiedlichen Einstellen
der Heißlufttemperatur ausgestattet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trocknungszonen (31, 32, 33) eine
der Folienbahn (2) ein Trocknungsmedium zuführende Düsen
anordnung (34) aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußeren Trocknungszonen (31, 33)
an durch die äußeren Zugkraft-Aufnehmer (19; 21) der Meß
walze (12) steuerbare Heißlufterzeuger (37; 39) angeschlos
sen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die mittlere Trocknungszone (32) an
einen Heißlufterzeuger (38) angeschlossen ist, welcher
durch einen aus den beiden Zugkraftmeßwerten der Zugkraft-
Aufnehmer (19, 21) eine Spannungsresultierende bildenden
Bahnspannungsgeber (24) steuerbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zugkraft-Aufnehmer (19, 21) der
Meßwalze (12) steuerungsmäßig mit einem Antriebsmotor (16)
für eine die Folienbahn (2) durch den Bahntrockner (1)
bewegende Zugwalzenanordnung (14) in Wirkverbindung stehen.
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