DE4205062A1 - Traggriff fuer saecke oder beutel mit flaechigen boeden sowie verfahren und vorrichtung zu deren herstellung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Traggriff für Säcke oder Beutel mit flächigen Böden, vorzugsweise mit Kreuz- oder Klotzböden, beste­ hend aus zwei in ihrer Gebrauchsstellung im Querschnitt L-förmig abgebogenen Materialstreifen, von denen die einen etwa in einer Ebene liegenden Schenkel mit dem Boden verklebt und die anderen aneinanderliegenden Schenkel mit dem Traggriff versehen sind, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zu dessen Herstellung.

Ein derartiger Traggriff ist beispielsweise aus dem DE-GM 81 15 909 bekannt. Dieser bekannte Traggriff ist dadurch gebil­ det, daß die aufragenden, Rücken an Rücken liegenden Schenkel der L-förmigen Materialstreifen mit einer beide durchsetzenden länglichen Grifflochausstanzung versehen sind. Bei diesem be­ kannten Traggriff sind die Endbereiche der Grifflochausstan­ zungen beim Tragen erhöhten Beanspruchungen ausgesetzt, so daß ausgehend von diesen Endbereichen der Ausstanzungen sich Anrisse ausbilden können, die zu einem Ausriß der Traggriffe führen können.

Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Traggriff der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei dem die Gefahr des Ausreißens auch bei größerer Belastung nicht besteht.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Traggriff der gat­ tungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß dieser aus einem U-förmig gefalteten Materialstreifen besteht, dessen Traggriffschenkel zwischen den aufeinanderliegenden und miteinander verklebten Schenkeln der Materialstreifen mit diesen verklebt sind.

Bei dem erfindungsgemäßen Traggriff bilden somit die aufragenden und miteinander verklebten Schenkel der Materialstreifen, deren anderen Schenkel mit dem flächigen Boden verklebt sind, Haltetei­ le für die Schenkel des U-förmigen Traggriffs, so daß die Schen­ kel auf Zug belastet werden und die Zugkräfte in einer Weise in die L-förmigen Materialstreifen eingeleitet werden können, daß sich keine einen Anriß bildende Spannungsspitzen ausbilden können.

Die Materialstreifen und/oder die Traggriffe bestehen zweckmäßi­ gerweise aus Papier.

Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Traggriffe zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß ein einen Mate­ rialstreifen bildender Bahnabschnitt endseitig mit einem Leimauf­ trag versehen wird, daß auf diesen Leimauftrag ein um eine Quer­ linie gefalteter, den zweiten Materialstreifen bildender Bahnab­ schnitt, dessen umgefaltetes Teil mit den Traggriffschenkeln ver­ klebt ist, aufgedrückt wird, und daß der freiliegende Teil des unteren Bahnabschnitts und der obere umgelegte, den Traggriff abdeckende Teil des oberen Abschnitts mit Leimaufträgen versehen werden und die so beleimte Einheit auf die Bodenfläche aufge­ drückt wird.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah­ rens zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß ein mit Grei­ fern versehener erster Greiferzylinder mit seinen Greifeinrich­ tungen das vordere Ende eines Bahnabschnitts erfaßt, daß an den ersten Greiferzylinder ein den Abschnitt mit einem streifenförmi­ gen Leimauftrag versehender Zylinder eines Leimauftragswerks an­ gestellt ist, daß an den ersten Greiferzylinder ein zweiter Grei­ ferzylinder angestellt ist, der von einer Zuführungseinrichtung einen mit dem U-förmigen Griffteil verklebten Bahnabschnitt mit seiner Greifeinrichtung unter derartiger Faltung auf sich selbst übernimmt, daß der mit dem Griffteil verklebte Teil auf den nach­ laufenden Teil des Abschnitts gefaltet wird, und der den mit dem Griffteil verklebten Teil auf den beleimten nachlaufenden Teil des Abschnitts aufdrückt, und daß an den ersten Greiferzylinder ein zweites Leimwerk angestellt ist, dessen Leimauftragswalze den vorauslaufenden Teil des ersten Abschnitts und den über den U-förmigen Griffteil gefalteten Teil des zweiten Abschnitts mit- Leimaufträge versieht, und daß der erste Greiferzylinder an­ schließend die Einheit auf den Boden aufdrückt.

Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von U-förmigen Griff­ teilen aus Materialstreifen sind beispielsweise aus den DE-PS 20 12 084 und 11 52 602 bekannt. Die Art der Herstellung U-förmi­ ger Griffteile und die Art und Weise, wie diese auf einen diesen tragenden flachen Abschnitt aufgebracht werden, brauchen daher nicht näher beschrieben zu werden. Zu der Art der Herstellung und des Aufbringens U-förmiger Griffteile wird zusätzlich noch auf die DE-PS 20 18 081 und 11 81 035 verwiesen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Herstel­ len und Aufbringen U-förmiger Traggriffe auf den flächi­ gen Boden von Säcken oder Beuteln in schematischer Dar­ stellung,

Fig. 2 den in Fig. 1 eingekreisten Teil der Vorrichtung in vergrößerter Darstellung,

Fig. 3 die aus einen mit zwei Materialstreifen verkleb­ ten Griffteil bestehende Einheit und

Fig. 4 den mit einem rechteckigen flächigen Boden ver­ klebte Traggriffeinheit in perspektivischer Darstel­ lung.

Aus Fig. 1 ist schematisch eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Herstellen und Aufbringen von Traggriffen auf den flächigen Bodenteil von Beuteln oder Säcken ersichtlich, an Hand derer nun­ mehr die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Traggriffe beschrieben wird. Die in die Vorrichtung hineinlaufende Papierbahn 1 wird von einer nicht dargestellten Vorratsrolle abgezogen. Der Abzug erfolgt durch das Vorzugswalzenpaar 2. Die in die Vorrichtung eingezoge­ ne Papierbahn 1 wird durch die rotierenden Perforiermesser der Perforierstation 3 in vorbestimmten Abständen mit querverlaufen­ den Perforierlinien versehen. Die perforierte Papierbahn 1 wird durch das Vorzugswalzenpaar zugleich auch festgehalten, so daß von der Papierbahn 1 durch den an den Greiferzylinder 4 ange­ stellten Gegenzylinder einzelne Papierstreifen 6 längs der Perfo­ rationslinie gerissen werden, weil Umfangsgeschwindigkeit des Vorzugswalzenpaares 2 geringer ist als die Umfangsgeschwindig­ keit des Greiferzylinders 4 sowie des an diesen angestellten Ge­ genzylinder 5. Auf dem Greiferzylinder 4 wird das vorauslaufen­ de Ende des Streifen 6 durch in Nuten 22 angeordnete, nicht dar­ gestellte Greifzangen festgehalten. Der auf dem Greiferzylinder 4 transportierte Streifen 6 wird dann von einer Leimauftragswal­ ze eines Leimauftragswerks an seinem hinteren Bereich format­ mäßig mit einem streifenförmigen Leimauftrag versehen.

Mit dem Greiferzylinder 4 wirkt ein zweiter Greiferzylinder 8 zusammen, der im Zusammenwirken mit einem Anpreßzylinder 9 von einer ebenfalls perforierten Papierbahn 10 einzelne Streifen 11 abreißt. Die Bahn 10 wird in gleicher Weise wie die Bahn 1 von einem Vorzugswalzenpaar 12 von einer nicht dargestellten Vorrats­ rolle abgezogen, wobei in die Bahn 10 durch eine Perforiersta­ tion 13 in Abständen Querperforationslinien angebracht werden.

Bevor von der Bahn 10 einzelne Streifen 11 abgerissen werden, gelangt die Bahn 10, geführt über einen Umlenkzylinder 14, in den Bereich eines Griff-Falt- und Auftragsaggregates 15, welcher aus den ihm zugeführten Griffstreifen 18 Henkelgriffe in bekann­ ter Weise formt.

Wegen der Art der Herstellung und des Aufbringens der U-förmigen Henkelgriffe wird auf die DE-PS 20 12 084, 11 52 602, 11 82 035 und 20 18 081 verwiesen.

Die U-förmigen Henkelgriffe 17 werden in Abständen auf die Bahn 10 aufgebracht, so daß jeder abgerissene Streifen 11 mit einem Henkelgriff versehen ist. Diese Henkelgriffe werden im Bereich der Umlenkwalze 14 auf die Bahn durch einen Hotmelt Auftrag auf­ geklebt. Die Hotmelt-Einrichtung ist lediglich durch einen Pfeil 18 angedeutet worden.

Der Anspreßzylinder 9 ist mit einem nicht dargestellten schwert­ artigen Steg versehen, der den Streifen mit dem auf diesen aufge­ klebten Henkelgriff unmittelbar hinter der Verklebung in die in einer Nut 20 angebrachten Haltezange hineindrückt, so daß da­ durch eine Faltung bewirkt wird. Hinter dem Auslaufspalt der Zylinder 8, 9 ist ein nicht dargestelltes Blech angeordnet, das den mit den Griffschenkeln verklebten Teil des Streifens 11 auf den nachlaufenden Teil in der aus den Fig. 1 und 2 ersichtlichen Weise umfaltet, so daß die aufeinander gefalteten Teile durch die Zange 20 an ihrer Faltung gehalten sind.

Der in Fig. 1 mit strichpunktierten Linien eingekreiste Teil ist in der Fig. 2 vergrößert dargestellt. Aus dieser Figur ist zu erkennen, daß der vom Greiferzylinder 4 herantransportierte und an seinem Ende beleimte Streifen 6 mit den freien Schenkeln des Henkelgriffes 17 und mit der vorlaufenden umgeknickten Kante des Streifens 11 verklebt wird. Der Greiferzylinder 8 öffnet dann seine Zange 20, so daß das vorbereitete Griffstück 21 (Fig. 3) nur noch von der Zange 22 des Greiferzylinders 5 trans­ portiert wird. Das Griffstück selbst ist in der Fig. 3 darge­ stellt.

Während des weiteren Verlaufes des Greiferzylinders 4 wird dann das Griffstück an ein Leimauftragswerk 19 vorbeigeführt, durch welches die gesamte dem Leimauftragswerk 19 zugewandte Ober­ fläche des Traggriffelementes 21 beleimt wird. Im Anschluß da­ ran wird das Traggriffelement 21 auf den Boden 23 eines über den Zylinder 24 transportierten Beutels aufgeklebt. An seinem dem Traggriffelement 21 entgegengesetzt dem Ende der Beutel 25 noch offen, so daß er im Anschluß daran beispielsweise mit Windeln gefüllt werden kann, worauf dann das Einfüllende verschlossen wird.

Claims (4)

1 Traggriff für Säcke oder Beutel mit flächigen Böden vorzugs­ weise mit Kreuz- oder Klotzböden,
bestehend aus zwei in ihrer Gebrauchsstellung im Querschnitt L-förmig abgebogenen Materialstreifen, von denen die einen etwa in einer Ebene liegenden Schenkel mit dem Boden ver­ klebt und die anderen aneinanderliegenden Schenkel mit dem Traggriff versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Traggriff (17) aus einem U-förmig gefalteten Mate­ rialstreifen besteht, dessen Traggriffschenkel zwischen den aneinanderliegenden und miteinander verklebten Schenkeln der Materialstreifen (6, 11) mit diesen verklebt sind.

2. Traggriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialstreifen und/oder Traggriffe aus Papier bestehen.

3. Verfahren zur Herstellung von Traggriffen nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einen Materialstreifen bildender Bahnabschnitt end­ seitig mit einem Leimauftrag versehen wird,
daß auf diesem Leimauftrag ein um eine Querlinie gefalteter, den zweiten Materialstreifen bildender Bahnabschnitt, dessen umgefalteter Teil mit den Traggriffschenkeln verklebt ist, aufgedrückt wird und daß der freiliegende Teil des unteren Bahnabschnitts und der obere umgelegte, den Traggriff abde­ ckende Teil des oberen Abschnitts mit Leimaufträgen versehen werden und die so beleimte Einheit auf die Bodenfläche aufge­ drückt wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein mit Greifern (22) versehener erster Greiferzylinder (4) mit seinen Greifeinrichtungen das vordere Ende eines Bahnabschnitts (6) erfaßt,
daß an den ersten Greiferzylinder (4) ein den Abschnitt (6) mit einem streifenförmigen Leimauftrag versehender Zylinder eines Leimauftragswerkes (7) angestellt ist,
daß an den ersten Greiferzylinder (4) ein zweiter Greiferzy­ linder (8) angestellt ist, der von einer Zuführungseinrich­ tung (14, 12) einen mit den Schenkeln des U-förmigen Griff­ teils (17) verklebten Bahnabschnitt mit seiner Greifeinrich­ tung (20) unter derartiger Faltung auf sich selbst über­ nimmt, daß der mit dem Griffteil (17) verklebte Teil auf den nachlaufenden Teil des Abschnitts (11) gefaltet wird, und der den mit dem Griffteil verklebten Teil auf den beleimten nach­ laufenden Teil des Abschnitts (6) aufdrückt, und
daß an den ersten Greiferzylinder (4) ein zweites Leimwerk (19) angestellt ist, dessen Leimauftragswalze den vorauslau­ fenden Teil des ersten Abschnitts (6) und den über den U-för­ migen Griffteil (17) gefalteten Teil zweiten Abschnitts (11) mit Leimaufträgen versieht, und daß der erte Greiferzy­ linder (4) anschließend die Einheit (6, 11, 17) auf den Boden (23) aufdrückt.