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Einrichtung zum Prüfen elektrischer Leitungen. Die Erfindung betrifft
einige Verbesserungen und Abänderungen der durch Patent 395158 geschützten
Einrichtung zum Prüfen elektrischer Leitungen.
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Der .auf der Zeichnung in Abb. i schematisch veranschaulichte Leitungsprüfer
zeigt den wesentlichen Unterschied, daß die auf den Anker wirkende Gegenkraft durch
Verstellen des Kraftfeldes des Elektromagneten gegenüber dem Anker .auf die Empfindlichkeit
entsprechend
dem jeweiligen Widerstand der zur Prüfung angeschlossenen Leitungsschleife einschließlich
der angeschalteten Stromverbraucher, Glühlampen o. dgl., eingestellt wird.
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Mit i ist der Elektromagnet bezeichnet, der mit der zu prüfenden Leitung
2a, 2b zus.ammengesch.altet wird. Der Anker 3 des Elektromagneten i ist als
zweiarmiger Hebel ausgebildet, der bei 3a drehbar gelagert ist. Als Gegenkraft dient
der Elektromagnet 6, der mit dem Elektromagneten i einen gemeinsamen zweischenkeligen
Körper bildet. Der Kern 6a des Elektromagneten 6 ist zur Veränderung seines Kraftfeldes
gegenüber dem Anker 3 verstellbar angeordnet, so daß die Polfläche dem Anker 3 mehr
oder weniger genähert werden kann.. Zu dem Zweck ist eine Kurven- oder Steuerscheibe
33 vorgesehen, deren unrunde Fläche auf einen Stift 34 am freien Schaft des Kernes
6a einwirkt. Zur Sicherung des Eingriffes zwischen dem Stift 34 und der Steuerscheibe
33 ist eine Feder 35 vorgesehen. Zum Einstellen des Leitungsprüfers auf die Empfindlichkeit,
die die zu prüfende Leitung entsprechend den. angeschlossenen Stromverbrauchern
erfordert, ist die Drehachse der Steuerscheibe 33 mit einem Zeiger 36 verbunden,
der über einer Skala spielt, die nach dem Widerstand oder dem Strombedarf der Stromverbraucher
in der zu prüfenden Leitungsschleife 2a, 2b im normalen Zustand geeicht ist.
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Der Elektromagnet 6 zum Hervorbringen der Gegenkraft für den Anker
3 kann auch durch eine Feder ersetzt werden. In diesem Falle ist es zweckmäßig,
die Feder als Gegenkraft unverstellbar zu machen und den Kern des Prüfelektromagneten
i gegenüber dem Anker 3 in ähnlicher Weise verstellbar zu machen, wie bei dem Kern
6a veranschaulicht ist. Die Zugkräfte des Elektromagneten i und der Gegenkraft,
die entweder durch den Elektromagneten 6 oder eine Feder abgegeben wird, sind derart
zu bemessen, daß bei nichterregtem Elektromagneten i der Anker 3 vom Pol des Elektromagneten
i abgehoben ist. Die Veränderung des Kraftfeldes des Elektromagneten 6 oder i gegenüber
dein Anker 3 kann auch dadurch erreicht werden, daß -eine in ihrem Querschnitt veränderliche
Eisenplatte zwischen Polfläche und Anker 3 mehr oder weniger eingeschoben wird.
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Zum Polarisieren des Magnetkörpers und des Ankers 3 ist ein. Magnet
37 vorgesehen. Dieser kann entweder ein permanenter Stahlmagnet sein. oder aus einem
Elektromagneten mit einer Wicklung 38 bestehen. Die Verwendung eines Elektromagneten
zum Polarisieren hat den Vorteil, da.ß der Leitungsprüfer auch mit Wechselstrom
betrieben werden kann. Dabei ist zur Erregung des Polarisationsmagneten 37 die Wicklung
38 an die Prüfstromquelle anzuschließen, von der der Prüfmagnet i und der zur Verwendung
kommende Gegenkraftmagnet 6 gespeist werden. Da durch diese Schaltung die Magnete
stets mit demselben Momentanwert erregt werden, treten dieselben Wirkungen auf wie
bei Erregung mit Gleichstrom. Bei Verwendung von Wechselstrom ist es zweckmäßig,
parallel den Elektromagnetwicklungen einen Kondensator zu schalten, der nach den
Gesetzen der Abstimmung derart bemessen ist, daß durch die Wicklungen -ein Strommaximum
fließt, damit die Teilung für den Zeiger 36 für Gleich-und Wechselstrom gleich wird.
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Mit 5 ist ein Kontakt für den Anker 3 bezeichnet, der bei Erregung
des Prüfmagneten i geschlossen wird und ein Signal, beispielsweise einen Wecker
9, einschaltet. Für den Anker 3 ist noch ein Ruhekontakt 5a vorgesehen, der
durch einen Umschalter 41 in den Stromkreis des Weckers 9 geschaltet werden kann.
Dieser Kontakt dient, wie unten näher beschrieben, dazu, den Signalwecker g einzuschalten,
wenn, der Prüfmagnet i stromlos wird. Mit 15 ist ein Relais bezeichnet, dessen Kontakt
14 die Leitung 12-13 schließt.
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Zum Prüfen der Leitung 2a, 2b werden die Sicherungsstöpsel, die diese
Leitung mit dem Netz verbinden, herausgeschraubt, und zweckmäßig vermittels Steckerstöpsel
Verbindungen mit dem Leitungsprüfer nach der Abb. i hergestellt. Dabei kann ein.
Vorschaltwiderstand 39 Verwendung finden, um mit einer beliebigen Netzspannung die
Prüfung vornehmen zu können. Von diesem Widerstand kann auch die Betriebsspannung
für den Wecker 9 abgezweigt werden. Der Strom aus dem einen Netzanschluß 7 fließt
über Leitung 16, Vorschaltwiderstan.d 39, Relais 15, Wicklungen der drei Elektromagnete
6, 38 und i, Leitung i ia nach denn andern N.etzanschluß zurück. Das erregte Relais
15 schaltet die Leitungen 12, 13 zusammen, so daß die Leitungsschleife 2a, 2b im
Nebenschluß zu der Wicklung des Elektromagneten i zu liegen kommt. Dieser Magnet
wird aber nicht erregt, solange der Kurzschluß in der Leitungsschleife 2a, 2b besteht.
Die Empfindlichkeit des Leitungs- 1 prüfers wird durch Verstellen der Steuerscheibe
33 entsprechend den eingeschalteten Stromverbrauchern der Leitungsschleife 2a, 2b
eingestellt. Wenn beim Untersuchen der Leitung der Kurzschluß verschwindet, spricht
der Prüfmagnet i an, so daß dessen Anker das Signal 9 einschaltet.
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Der Leitungsprüfer ist auch. geeignet, Stromunterbrechungen in Leitungsnetzen
festzustellen. Zu dem Zweck ist der Umschalter 41 umzuschalten, so daß in den Stromkreis
des Signals 9 der Unterbrechungskontakt 5a
zu liegen kommt. Solange
die Unterbrechung in der Leitung besteht, wird der Elektromagnet i erregt. Verschwindet
die Stromunterbrechung durch die vorgenommene Untersuchung, so wird der Magnet i
stromlos und schließt den. Kontakt 5a. Durch das zum Ansprechen kommende Signal
9 wird die bei der Untersuchung ermittelte Fehlerstelle angezeigt.
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Der Leitungsprüfer läßt sich auch als Apparat zum Messen von Widerständen
-verwenden. Zu diesem Zweck wird an den mit q.o bezeichneten Klemmen der zu untersuchende
Widerstand angeschaltet. Dieser kommt dann an Stelle einer Leitungsschleife im Nebenschluß
zum Magneten i zu liegen. Als Prüfspannung wird das Netz 7 angeschlossen. Es wird
nun. die Stellvorrichtung für die Kurvenscheibe 33 so lange verstellt, bis der Anker
3 gerade anspricht und das Signal 9 einschaltet. Die dabei bestehende Einstellung
des Zeigers 36 ergibt die Größe des bei 44 angeschlossenen Widerstandes. Ist die
Teilung nach Ampere: bezeichnet, so ist der Widerstand aus der Prüfspannung, dividiert
durch den Betrag der Einstellung, zu ermitteln. Ist jedoch die Teilung in Widerstandswerten
angegeben, so ist der Widerstand an der Teilung ohne weiteres abzulesen.
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In Abb. 2 ist eine abgeänderte Schaltungsanordnung veranschaulicht,
bei der die Wicklung des Elektromagneten i mit der Leitungsschleife 2a, 2b
in Reihe geschaltet ist. Der zur Erzeugung der Gegenkraft vorgesehene Elektromagnet
6 ist unmittelbar an die Netzspannung 7 angeschlossen. Solange der bei 2x angedeutbte
Kurzs-chluß in der Leitungsschleife 2a, 2b besteht, erhält der Elektromagnet i vollen
Strom. Entsprechend diesem Zustand ist in der Abb.2 die Stellung des Ankers 3 veranschaulicht.
Wird nun bei Untersuchung der Leitung der Kurzschluß 2x beseitigt, so vermindert
sieh der Strom für den Elektromagneten i entsprechend dem Widerstand der eingeschalteten
Verbraucher, und der Gegenkraftelektromagnet 6; dessen Empfindlichkeit entsprechend
den Stromverbrauchern der Leitungsschleife eingestellt ist, erhält das Übergewicht,
wodurch der Anker 3 umgelegt wird und den Kontakt 5 für einen. Signalstromkreis
schließt.