DE4203368A1 - Integrierter optischer wellenleiter mit w-profil und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Integrierter optischer wellenleiter mit w-profil und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines in
ein Glassubstrat integrierten optischen Wellenleiters durch
Ionenaustausch, bei dem eine Maske, die den Bereich des zu
erzeugenden Wellenleiters freiläßt, auf das Glassubstrat
aufgebracht und dieses mit einer Metallsalzschmelze in Kontakt
gebracht wird, die gegen Ionen des Glassubstrats auszutau
schende Ionen enthält.
Die Erfindung betrifft auch einen in ein Glassubstrat inte
grierten optischen Wellenleiter, enthaltend ein Glassubstrat
mit einem vorgegebenen Brechungsindex und eine in das Glassub
strat integrierte, lichtführende Zone mit gegenüber dem vor
gegebenen Brechungsindex erhöhten Brechungsindex.
Es ist bekannt, in planparallelen Platten optische Wellen
leiter zu erzeugen, in denen Licht durch Totalreflexion gelei
tet wird. Zu diesem Zweck müssen in der planparallelen Platte
Strukturen mit einem Brechungsindex erzeugt werden, der größer
ist als der Brechungsindex des Materials der Platte. Es
ist bekannt einen solchen erhöhten Brechungsindex dadurch zu
erzeugen, daß mit dem Material ein Ionenaustausch vorgenommen
wird, bei welchem Ionen im Material der Platte durch Ionen mit
größerem Ionenradius ersetzt werden. Die Oberfläche der Platte
wird dazu mittels einer Maske bis auf diejenigen Bereiche
abgedeckt, in denen der Brechungsindex erhöht werden soll. Die
Platte wird auf höhere Temperatur erwärmt und mit geeigneten
Substanzen in Kontakt gebracht. Es erfolgt dann Ionenaustausch
und damit eine Erhöhung des Brechungsindex in den durch die
Maske nicht abgedeckten Bereichen.
Die US-PS 38 57 689 beschreibt die Herstellung einer inte
grierten optischen Schaltung, bei welcher auf eine planparal
lele Platte (Substrat) eine Maske aufgebracht wird, welche das
gewünschte optische Muster festlegt. Die Platte wird dann in
ein Bad aus einer Salzschmelze eingebracht. Diese Salzschmelze
enthält einwertige positive Ionen, die einen größeren Einfluß
auf den Brechungsindex haben als die positiven Ionen im
Material der Platte. Es wird dafür gesorgt, daß ein Ionenaus
tausch stattfindet, bei welchem positive Ionen der Platte
durch positive Ionen der Salzschmelze ersetzt werden. Das
führt zu einer Erhöhung des Brechungsindex in den oberflächen
nahen Bereichen, die von der Maske nicht abgedeckt und der
Salzschmelze ausgesetzt sind.
Durch die JP-OS 58-1 18 609 ist bekannt, den Ionenaustausch
durch Anlegen eines elektrischen Feldes zu unterstützen. Bei
dem dort beschriebenen Verfahren wird auf eine planparallele
Platte eine Maske und dann eine dünne Silberschicht aufge
dampft. Auf der gegenüberliegenden Seite wird eine Kathode aus
Aluminium vorgesehen. Die Platte wird erwärmt, und gleichzei
tig wird zwischen Anode und Kathode eine Spannung angelegt.
Durch das elektrische Feld werden Silberionen in das Material
der Platte transportiert. Dadurch wird in den durch die Maske
nicht abgedeckten Bereichen ein optischer Wellenleiter mit
gegenüber der Platte erhöhtem Brechungsindex erzeugt.
Ein ähnliches Verfahren ist aus der US-PS 38 36 348 be
kannt. Dort werden zur Herstellung eines integrierten opti
schen Schaltkreises Ionen aus einer Salzschmelze in ein Glas
substrat eindiffundiert. Hierzu wird das auf einer Seite mas
kierte Glassubstrat mit der maskierten Seite in die Salz
schmelze eingetaucht. Auf der gegenüberliegenden, von der
Salzschmelze nicht berührten Seite des Glassubstrats ist eine
Elektrode angebracht. Zwischen der Salzschmelze und der Elek
trode wird eine Gleichspannung angelegt, die die Ionendiffu
sion in die nicht von der Maske bedeckten Flächenbereiche des
Glassubstrats fördert.
Es ist weiterhin bekannt (US-PS 36 27 491), eine planparal
lele Platte vertikal zu haltern. Auf beiden Seiten der Platte
sind mit entsprechenden Dichtflächen Schalen angesetzt, so daß
beiderseits der Platte Hohlräume gebildet werden, die auf
einer vertikalen Seitenfläche jeweils durch eine Oberfläche
der Platte begrenzt und nach oben hin offen sind. In diesen
Hohlräumen befindet sich eine Salzschmelze. Die Schalen tragen
eine Anode bzw. Kathode, so daß durch die Salzschmelze und die
Platte hindurch ein elektrisches Feld erzeugt wird. Anodensei
tig trägt die Platte wieder eine Maske.
Bei den bisher bekannten Verfahren zum Ionenaustausch oder
gegebenenfalls feldunterstützten Ionenaustausch zur Erzeugung
eines in ein Glassubstrat integrierten Wellenleiters werden
beispielsweise die in dem Glassubstrat enthaltenen Natrium
ionen teilweise gegen Kaliumionen ausgetauscht, wodurch eine
den eigentlichen Wellenleiter bildende, lichtführende Zone
entsteht. Es hat sich in der Praxis jedoch gezeigt, daß die
dadurch gegenüber dem Glassubstrat in der lichtführenden Zone
erzielbare Erhöhung des Brechungsindex unterschiedlich stark
ausfällt, so daß die so hergestellten Wellenleiter trotz sonst
im wesentlichen gleichen Herstellungsbedingungen unterschied
lich gute Führungseigenschaften für das eingekoppelte Licht
aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen integrier
ten optischen Wellenleiter und ein Verfahren zu seiner Her
stellung anzugeben, bei denen die optischen Führungseigen
schaften des Wellenleiters wesentlich verbessert und insbeson
dere von der Zusammensetzung des Glassubstrats weitestgehend
unabhängig sind.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß die unter
schießlich guten Lichtführungseigenschaften von in Glassub
strate integrierten optischen Wellenleitern darauf zurück
gehen, daß die Glassubstrate unterschiedliche Konzentrations
verhältnisse von Na⁺/K⁺ aufweisen. Dadurch werden in Abhängig
keit von diesem Konzentrationsverhältnis beim Ionenaustausch
von Natrium- gegen Kaliumionen unterschiedlich große Erhö
hungen des Brechungsindex bewirkt, woraus sich die unter
schiedlichen Lichtführungseigenschaften erklären.
Erfindungsgemäß ist die Lösung der vorgenannten Aufgabe
hinsichtlich des Verfahrens durch die folgenden Verfahrens
schritte gekennzeichnet:
- a) Inkontaktbringen des Glassubstrats mit einer ersten Metallsalzschmelze, deren Metallionen beim Austausch gegen Ionen des Glassubstrats eine Verringerung des Brechungsindex des Glassubstrats bewirken;
- b) Austauschen von Ionen des Glassubstrats gegen Ionen aus der ersten Metallsalzschmelze unter Ausbildung einer Zone mit verringertem Brechungsindex nahe einer Oberfläche des Glassubstrats;
- c) Inkontaktbringen des Glassubstrats, das die Zone mit verringertem Brechungsindex enthält, mit einer zwei ten Metallsalzschmelze, deren Metallionen beim Aus tausch gegen Ionen des Glassubstrats eine Erhöhung des Brechungsindex bewirken; und
- d) feldunterstütztes Austauschen der Ionen des Glassub strats nahe der vorgenannten Oberfläche gegen die Me tallionen aus der zweiten Metallsalzschmelze unter Ausbildung einer den eigentlichen Wellenleiter bil denden, lichtführenden Zone mit erhöhtem Brechungs index, die vom übrigen Glassubstrat durch eine Zone mit verringertem Brechungsindex getrennt ist.
Vorteilhafterweise kann in weiteren Verfahrensschritten
vorgesehen sein, daß die Maske entfernt und anschließend an
der maskenfreien Oberfläche, die der lichtführenden Zone
zugeordnet ist, eine Oberflächenschicht erzeugt wird, deren
Brechungsindex geringer ist als der Brechungsindex der licht
führenden Zone. Diese Oberflächenschicht kann durch Auftragung
mittels Sputtern, Vakuumaufdampfung oder dergleichen erfolgen.
Es kann aber auch durch feldunterstützten Ionenaustausch eine
Oberflächenschicht von niedrigerem Brechungsindex erzeugt
werden, wodurch sich die vorhandenen Schichten weiter in das
Innere des Glassubstrats verlagern und ein sogenannter
"vergrabener" Wellenleiter gebildet wird.
Die Lösung der vorgenannten Aufgabe ist hinsichtlich des in
ein Glassubstrat integrierten optischen Wellenleiters gekenn
zeichnet durch eine die lichtführende Zone in dem Glassubstrat
umgebende und diese von dem Glassubstrat trennende Zwischen
zone mit einem Brechungsindex, der geringer ist als der
vorgegebene Brechungsindex des Glassubstrats.
Es entsteht so eine Struktur, in der das Glassubstrat über
den Bereich der lichtführenden Zone in einer ersten Schnitt
ebene parallel zu der vorgenannten Oberfläche des Glassub
strats ein allgemein W-förmiges Profil des Brechungsindex als
Funktion des Ortes aufweist.
Vorteilhafterweise ist bei dem erfindungsgemäßen inte
grierten optischen Wellenleiter die lichtführende Zone nahe
einer Oberfläche des Glassubstrats durch eine Oberflächen
schicht abgedeckt, die sich über die ganze vorgenannte Ober
fläche des Glassubstrats erstreckt und deren Brechungsindex
geringer ist als der Brechungsindex der lichtführenden Zone.
Ein solcher integrierter optischer Wellenleiter ist dadurch
ausgezeichnet, daß das Glassubstrat über den Bereich der
lichtführenden Zone in einer ersten Schnittebene parallel zu
der Oberflächenschicht und in einer zweiten Schnittebene senk
recht zu der Oberflächenschicht ein allgemein W-förmiges Pro
fil als Funktion des Ortes aufweist.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit ein in ein
Glassubstrat integrierter optischer Wellenleiter erhalten, der
vom Glassubstrat durch eine Zone von geringerem Brechungsindex
getrennt ist und gegebenenfalls auch durch eine Zone von
geringerem Brechungsindex abgedeckt ist. Es wird auf diese
Weise eine wesentliche Verbesserung der Lichtführungseigen
schaften erreicht, da nach der Erfindung sichergestellt ist,
daß die lichtführende Zone praktisch auf allen Seiten von
Material mit einem Brechungsindex umgeben ist, der kleiner ist
als der Brechungsindex des Glassubstrats. Unterschiedliche
Konzentrationsverhältnisse von Natrium und Kalium in den
Glassubstraten können sich daher nicht mehr signifikant auf
die Lichtführungseigenschaften des Wellenleiters auswirken.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Abbildungen
dargestellt und werden nachfolgend an Hand der Bezugszeichen
im einzelnen erläutert und beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung
zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbei
spiel eines in ein Glassubstrat integrierten opti
schen Wellenleiters nach der Erfindung;
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des
Brechungsindex des Glassubstrats nach Fig. 2 als
Funktion des Ortes entlang einer Linie III-III in
Fig. 2;
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungs
beispiel eines in ein Glassubstrat integrierten opti
schen Wellenleiters; und
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit des
Brechungsindex des Glassubstrats in Fig. 4 als Funk
tion des Ortes entlang einer Linie V-V in Fig. 4.
Der in ein Glassubstrat integrierte optische Wellenleiter
kann nach jedem bekannten Verfahren zur Herstellung solcher
Wellenleiter erhalten werden, bei dem die den eigentlichen
Wellenleiter bildende, lichtführende Zone durch rein thermi
schen oder auch durch feldunterstützten Ionenaustausch erzeugt
wird. Dabei werden in dem Glassubstrat vorhandene Ionen durch
andere Ionen ersetzt, die eine Erhöhung des Brechungsindex
bewirken. Beispielsweise werden in einem Natrium-Kalium-Glas
die Natriumionen im Bereich des zu bildenden Wellenleiters
gegen Kaliumionen ausgetauscht. Dazu wird das Glassubstrat an
der Oberfläche, an der ein Wellenleiter von einem bestimmten,
vorgewählten Verlauf gebildet werden soll, mit einer bei
spielsweise metallischen Maske abgedeckt, die nach üblichen
Verfahren in den Bereichen, in denen der Wellenleiter gebildet
werden soll, durch übliche Ätzmittel entfernt wird.
Eine aus der EP-OS 03 26 920 bekannte, vorteilhafte Ausfüh
rung einer Vorrichtung zum Ionenaustausch ist schematisch im
Schnitt in Fig. 1 dargestellt. Darin ist ein Glassubstrat 1
in Form einer planparallelen Platte an gegenüberliegenden Sei
ten zwischen Haltekörpern 2 und 3 und deren Dichtflächen 4
bzw. 5 gehaltert. Die Haltekörper 2 und 3 enthalten Vorratsbe
hälter 6 bzw. 7, welche eine jeweils gewünschte Salzschmelze
aufnehmen und über Füllzuleitungen 8 bzw. 9 mit Hohlräumen 10
bzw. 11 zu beiden Seiten des Glassubstrats 1 verbunden sind.
Entlüftungsleitungen 12 bzw. 13 führen zur Atmosphäre.
Die Haltekörper 2 und 3 werden durch einen Klammerbügel 14
zusammengehalten. Der Klammerbügel 145 umfaßt die Haltekörper
2 und 3 und enthält an der Außenseite des Haltekörpers 2
einen Zentrierstift 15 und einen Satz von Tellerfedern 16, die
dem Haltekörper 2 über eine Isolierung 17 anliegen. Auf der
gegenüberliegenden Seite enthält der Klammerbügel 14 eine
Gewindespindel 18, die dem Haltekörper 3 ebenfalls über eine
Isolierung 19 anliegt.
Die Haltekörper 2 und 3 bestehen vorzugsweise aus Metall
und sind mit elektrischen Anschlüssen 20 bzw. 21 versehen,
über die sie an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen wer
den können, wenn ein feldunterstützter Ionenaustausch durchge
führt werden soll.
Zur Herstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines in
ein Glassubstrat integrierten optischen Wellenleiters von der
in Fig. 2 dargestellten Art wird ein Glassubstrat 30 in die
Haltekörper 2 und 3 eingespannt, und der Vorratsbehälter 6
wird mit einer bestimmten Salzschmelze gefüllt. Die Oberfläche
31 des Glassubstrats 30 in dem Hohlraum 10 ist mit einer
Metallmaske 32 abgedeckt, die an Stellen 33, an denen der
integrierte optische Wellenleiter gebildet werden soll, wegge
ätzt ist. Die Oberfläche 31 wird also an diesen Stellen 33 der
Salzschmelze ausgesetzt, wenn diese in den Hohlraum 10 einge
lassen wird. Das geschieht in bekannter Weise durch Anheben
eines die Füllzuleitung 8 verschließenden Stöpsels.
Das Glassubstrat 30 enthält ein vorgegebenes Konzentrati
onsverhältnis von Natrium- zu Kaliumionen und besitzt damit
einen vorgegebenen Brechungsindex n1; die Salzschmelze besteht
aus einem ausgewählten Natriumsalz. Nach Einlaß der Salz
schmelze in den Hohlraum 10 findet ein Ionenaustausch statt,
der rein thermisch erfolgt und dazu führt, daß in einer Ober
flächenschicht 31 des Glassubstrats 30 Natriumionen angerei
chert werden, so daß in dieser Oberflächenschicht 31 ein Bre
chungsindex n2 ausgebildet wird, der kleiner ist als der vor
gegebene Brechungsindex n1 des Glassubstrats 30. Das gleiche
kann auch durch feldunterstützten Ionenaustausch erreicht wer
den, wenn beide Vorratsbehälter 6 und 7 mit der Salzschmelze
gefüllt werden und der Anschluß 20 an den positiven Pol und
der Anschluß 21 an den negativen Pol einer Gleichspannungs
quelle angeschlossen werden.
Anschließend wird das so vorbehandelte Glassubstrat 30 in
eine gleiche Vorrichtung eingesetzt, wobei diese von vorn
herein für den feldunterstützten Ionenaustausch eingerichtet
und in gleicher Weise an die Gleichspannungsquelle angeschlos
sen ist. Die Vorratsbehälter 6 und 7 werden mit einer Salz
schmelze aus einem Kaliumsalz beschickt. Unter dem Einfluß
des angelegten elektrischen Feldes wandern Kaliumionen in die
Oberfläche 31 des Glassubstrats 30 ein, während gleichzeitig
die mit Natriumionen angereicherte Oberflächenschicht in das
Innere des Glassubstrats 30 wandert. Es wurden daher nunmehr
Kaliumionen in der Oberflächenschicht angereichert, wodurch
sich in der kaliumreichen Schicht ein Brechungsindex n3 aus
bildet, der höher ist als der vorgegebene Brechungsindex n1
des Glassubstrats 30 und der Brechungsindex n2 der vorher
gebildeten, mit Natrium angereicherten Schicht.
Infolge der Maskierung der Oberfläche 31 entsteht so in dem
Glassubstrat 30 die in Fig. 2 in einem Querschnitt darge
stellte Struktur mit einer in die Oberfläche 31 eingebetteten
kaliumreichen Zone 34 mit dem Brechungsindex n3, die von dem
Glassubstrat 30 mit dem vorgegebenen Brechungsindex n1 durch
eine natriumreiche Zwischenzone 35 mit dem Brechungsindex n2
getrennt ist.
Nach Entfernung der Maske 32 und den üblichen weiteren Vor
behandlungen wird schließlich ein in das Glassubstrat 30 in
dessen Oberfläche eingebetteter integrierter optischer Wel
lenleiter erhalten, der durch die kaliumreiche, lichtführende
Zone 34 bestimmt ist. Diese lichtführende Zone 34 ist durch
die Zwischenzone 35 von dem übrigen Glassubstrat 30 getrennt.
Da die Zwischenzone 35 in jedem Fall einen Brechungsindex n2
hat, der geringer als der vorgegebene Brechungsindex n1 des
Glassubstrats 30 ist, wird sichergestellt, daß die lichtfüh
renden Eigenschaften der den eigentlichen Wellenleiter bilden
den kaliumreichen, lichtführenden Zone 34 weitestgehend unab
hängig von dem Konzentrationsverhältnis der Natrium- und Ka
liumionen in dem Glassubstrat 30 sind.
Fig. 2 zeigt weiterhin eine Schnittebene, die sich paral
lel zur Oberfläche 31 des Glassubstrats 30 durch die gebildete
Wellenleiterstruktur erstreckt. Fig. 3 ist eine graphische
Darstellung des Verlaufs des Brechungsindex n entlang einer
Linie III-III in der vorgenannten Schnittebene. In Fig. 3
sind die Brechungsindices n1 bis n3 eingetragen, und man er
kennt ein allgemein W-förmiges Profil 36 für den Verlauf des
Brechungsindex n entlang der Linie III-III.
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch ein Glassubstrat 40,
das einen "vergrabenen" Wellenleiter enthält, d. h. eine den
eigentlichen Wellenleiter bildende, lichtführende Zone, die in
das Glassubstrat 40 eingebettet ist. Dieses Produkt wird da
durch erhalten, daß das Glassubstrat 40 mit dem vorgegebenen
Brechungsindex n1 zunächst in der vorstehend beschriebenen
Weise an einer mit einer nicht gezeigten Maske bedeckten Ober
fläche 41 einem zweifachen Ionenaustausch unterworfen wird.
Dadurch wird wie vorher eine lichtführende Zone 44 mit einem
hohen Brechungsindex n3 erhalten, die durch eine Zwischen
schicht 45 mit einem Brechungsindex n2, der geringer ist als
der vorgegebene Brechungsindex n1 des Glassubstrats 40, von
dem übrigen Glassubstrat 40 getrennt ist.
Anschließend wird die Maske entfernt und die gesamte Ober
fläche 41 der Struktur mit einer Oberflächenschicht 46 abge
deckt, deren Brechungsindex n4 kleiner ist als der Brechungs
index n3 der lichtführenden Zone 44. In dem dargestellten Bei
spiel wird die Oberflächenschicht 46 auf die Oberfläche 41 des
in das Glassubstrat 40 integrierten optischen Wellenleiters
aufgetragen. Dazu können alle gängigen Verfahren zur Beschich
tung von Oberflächen wie Sputtern, Vakuumaufdampfen, chemische
Abscheidung aus der Gasphase etc. eingesetzt werden.
Nach einem weiteren Verfahren kann die Oberflächenschicht
46 auch durch feldunterstützten Ionenaustausch in der weiter
vorstehend beschriebenen Vorrichtung gebildet werden. Es wird
dann im Anschluß an die Ausbildung einer Wellenleiterstruktur
entsprechend Fig. 2 und nach Entfernung der Maske ein
weiterer Ionenaustausch an der Oberfläche 41 vorgenommen, bei
dem die Oberflächenschicht 46 nicht durch Abscheidung auf der
Oberfläche 41 gebildet wird, sondern dadurch, daß die licht
führende Zone 44 und die Zwischenzone 45 weiter in das Innere
des Glassubstrats verlagert werden. Die Salzschmelze wird dazu
so ausgewählt, daß der Brechungsindex n4 in jedem Fall klei
ner ist als der Brechungsindex n3 der lichtführenden Zone 44;
sie kann aber auch so gewählt werden, daß der Brechungsindex
n4 dem vorgegebenen Brechungsindex n1 des Glassubstrats 40
oder dem geringeren Brechungsindex n2 der Zwischenzone 45
entspricht.
Wie die in Fig. 2 abgebildete Struktur zeigt die so erhal
tene Struktur in einer ersten Schnittebene durch die Wellen
leiterstruktur parallel zur Oberfläche 41 entlang einer der
Linie III-III entsprechenden Linie einen Verlauf des
Brechungsindex n von allgemein W-förmigem Profil. Zusätzlich
ist diese Wellenleiterstruktur dadurch ausgezeichnet, daß der
Brechungsindex n einen Verlauf mit allgemein W-förmigem Profil
auch entlang einer Linie V-V in einer zweiten Schnittebene
zeigt, die senkrecht zur ersten Schnittebene verläuft. Diese
Linie ist in Fig. 4 eingezeichnet, und das entsprechende
Profil ist in Fig. 5 dargestellt, und zwar für den Fall, daß
die Oberflächenschicht 46 einen Brechungsindex n4 hat, der
gleich dem vorgegebenen Brechungsindex n1 des Glassubstrats 40
ist. Bei anders gewählter Oberflächenschicht werden weniger
symmetrisch ausgebildete Profile gleicher oder ähnlicher Art
erhalten.
In einem Ausführungsbeispiel wurde ein Glassubstrat 40 aus
Kronglas (White Crown Glass), wie es üblicherweise bei der
Herstellung von Wellenleitern Verwendung findet, an der mit
beispielsweise Aluminium maskierten Oberfläche zunächst einem
feldunterstützten Ionenaustausch mit einer Natriumnitrat
schmelze bei 360°C unter Anlegen einer Gleichspannung von 100
Volt über eine zeitliche Dauer von 240 s ausgesetzt. Dabei
bildet sich an der Oberfläche 41 eine Zone aus, die einen
gegenüber dem Glassubstrat 40 verringerten Brechungsindex hat.
Beim nachfolgenden feldunterstützten Ionenaustausch mit einer
Kaliumnitratschmelze (360°C, 80 V, 40 s) wandert diese Zone in
das Glassubstrat 40 hinein unter Ausbildung der Zwischenzone
45 mit einem gegenüber dem Glassubstrat 40 verringerten Bre
chungsindex n2. Gleichzeitig wird die lichtführende Zone 44
mit dem gegenüber der Zwischenzone 45 und dem Glassubstrat 40
erhöhten Brechungsindex n3 gebildet.
Anschließend wird die Maske mit einem der für die Entfer
nung von Aluminiummasken üblichen Ätzmittel von der Oberfläche
41 des Glassubstrats 40 entfernt und die von der Maske befrei
te Oberfläche 41 erneut einem feldunterstützten Ionenaustausch
mit einer Natriumnitratschmelze (360°C, 100 V, 240 s) unter
worfen. Es entsteht dabei eine Oberflächenschicht 46, deren
Brechungsindex n4 dem Brechungsindex n2 der Zwischenzone 45 im
wesentlichen gleich ist. Im Endergebnis wird so in einer Ebene
senkrecht zu der Oberfläche 41 ein allgemein W-förmiges Profil
von der Art des in Fig. 5 dargestellten W-Profils 47 er
halten.
In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel sind
der Brechungsindex n2 der Zwischenzone 45 und der Brechungsin
dex n4 der Oberflächenschicht um 0,1% geringer als der Bre
chungsindex n1 des Glassubstrats 40, während der Brechungs
index n3 um 0,35% größer als der des Glassubstrats ist. Diese
Änderungen des Brechungsindex als Folge des Ionenaustausches
liegen in dem Bereich wie er bei der Herstellung integrierter
optischer Wellenleiter üblich ist.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung eines in ein Glassubstrat inte
grierten optischen Wellenleiters durch Ionenaustausch, bei
dem eine Maske, die den Bereich des zu erzeugenden Wellen
leiters frei läßt, auf das Glassubstrat aufgebracht und
dieses mit einer Metallsalzschmelze in Kontakt gebracht
wird, die gegen Ionen des Glassubstrats auszutauschende
Ionen enthält,
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte
- a) Inkontaktbringen des Glassubstrats mit einer ersten Metallsalzschmelze, deren Metallionen beim Austausch gegen Ionen des Glassubstrats eine Verringerung des Brechungsindex des Glassubstrats bewirken;
- b) Austauschen von Ionen des Glassubstrats gegen Ionen aus der ersten Metallsalzschmelze unter Ausbildung einer Zone mit verringertem Brechungsindex nahe einer Oberfläche des Glassubstrats;
- c) Inkontaktbringen des Glassubstrats, das die Zone mit verringertem Brechungsindex enthält, mit einer zwei ten Metallsalzschmelze, deren Metallionen beim Aus tausch gegen Ionen des Glassubstrats eine Erhöhung des Brechungsindex bewirken; und
- d) feldunterstütztes Austauschen der Ionen des Glassub strats nahe der vorgenannten Oberfläche gegen die Me tallionen aus der zweiten Metallsalzschmelze unter Ausbildung einer den eigentlichen Wellenleiter bil denden, lichtführenden Zone mit erhöhtem Brechungs index, die vom übrigen Glassubstrat durch eine Zone mit verringertem Brechungsindex getrennt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ionenaustausch im Verfahrensschritt (b) als feldunter
stützter Ionenaustausch durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die
weiteren Verfahrensschritte:
- e) Entfernen der Maske; und
- f) Erzeugen einer Oberflächenschicht, deren Brechungs index geringer ist als der Brechungsindex der licht führenden Zone, an der vorgenannten Oberfläche des Glassubstrats.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
der vorgenannten Oberfläche eine Oberflächenschicht mit
einem Brechungsindex erzeugt wird, der dem Brechungsindex
des Glassubstrats gleich ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
der vorgenannten Oberfläche eine Oberflächenschicht mit
einem Brechungsindex erzeugt wird, der geringer ist als
der Brechungsindex des Glassubstrats.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Verfahrensschritt (f) auf die vorge
nannte Oberfläche des Glassubstrats eine Oberflächen
beschichtung aufgetragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Verfahrensschritt (f) das Glassub
strat mit einer weiteren Metallsalzschmelze in Kontakt ge
bracht wird, deren Metallionen beim Austausch gegen Ionen
des Glassubstrats eine Verringerung des Brechungsindex des
Glassubstrats bewirken, und ausgehend von der vorgenannten
Oberfläche des Glassubstrats durch feldunterstützten
Ionenaustausch unter Verlagerung der lichtführenden Zone
in das Innere des Glassubstrats eine die Oberflächen
schicht bildende Oberflächenzone erzeugt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß als weitere Metallsalzschmelze die erste
Metallsalzschmelze eingesetzt wird.
9. In ein Glassubstrat (1, 30, 40) integrierter optischer Wel
lenleiter, enthaltend ein Glassubstrat (1, 30, 40) mit einem
vorgegebenen Brechungsindex (n1) und eine in das Glassub
strat (1, 30, 40) integrierte, lichtführende Zone (34, 44)
mit gegenüber dem vorgegebenen Brechungsindex (n1) erhöh
ten Brechungsindex (n3),
gekennzeichnet durch eine die lichtführende Zone (34, 44) in
dem Glassubstrat (30, 40) umgebende und diese von dem Glas
substrat (30, 40) trennende Zwischenzone (35, 45) mit einem
Brechungsindex (n2), der geringer ist als der vorgegebene
Brechungsindex (n1) des Glassubstrats (30,40).
10. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 9, da
durch gekennzeichnet, daß die lichtführende Zone (34, 44)
an einer Oberfläche (31, 41) des Glassubstrats (30, 40) in
das Glassubstrat (30, 40) eingebettet ist.
11. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 10, da
durch gekennzeichnet, daß das Glassubstrat (30, 40) über
den Bereich der lichtführenden Zone (34, 44) in einer
ersten Schnittebene parallel zu der vorgenannten Ober
fläche (31, 41) des Glassubstrats (30, 40) ein allgemein W-
förmiges Profil (36) des Brechungsindex (n) als Funktion
des Ortes aufweist.
12. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 10, da
durch gekennzeichnet, daß die lichtführende Zone (44) in
das Innere des Glassubstrats (40) eingebettet ist.
13. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 12, da
durch gekennzeichnet, daß die lichtführende Zone (44)
nahe einer Oberfläche (41) des Glassubstrats (40) durch
eine Oberflächenschicht (46) abgedeckt ist, die sich über
die ganze vorgenannte Oberfläche (41) des Glassubstrats
(40) erstreckt und deren Brechungsindex (n4) geringer ist
als der Brechungsindex (n3) der lichtführenden Zone (44).
14. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß das Glassubstrat (40) über den
Bereich der lichtführenden Zone (44) in einer ersten
Schnittebene parallel zu der Oberflächenschicht (46) und
in einer zweiten Schnittebene senkrecht zu der
Oberflächenschicht (46) ein allgemein W-förmiges Profil
(47) als Funktion des Ortes aufweist.
15. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (46) von
einer Beschichtung gebildet ist, die auf die vorgenannte
Oberfläche (41) mit der darin eingebetteten lichtführenden
Zone (44) aufgetragen ist.
16. Integrierter optischer Wellenleiter nach Anspruch 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht (46) aus
einer durch feldunterstützten Ionenaustausch gebildeten
Oberflächenzone besteht.
17. Integrierter optischer Wellenleiter nach einem der Ansprü
che 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflä
chenschicht (46) einen Brechungsindex (n4) gleich dem vor
gegebenen Brechungsindex (n1) des Glassubstrats (40)
aufweist.
18. Integrierter optischer Wellenleiter nach einem der Ansprü
che 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflä
chenschicht (46) einen Brechungsindex (n4) aufweist, der
geringer ist als der vorgegebene Brechungsindex (n1) des
Glassubstrats (40).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924203368 DE4203368A1 (de) | 1992-02-06 | 1992-02-06 | Integrierter optischer wellenleiter mit w-profil und verfahren zu seiner herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924203368 DE4203368A1 (de) | 1992-02-06 | 1992-02-06 | Integrierter optischer wellenleiter mit w-profil und verfahren zu seiner herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4203368A1 true DE4203368A1 (de) | 1993-08-12 |
Family
ID=6451065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924203368 Ceased DE4203368A1 (de) | 1992-02-06 | 1992-02-06 | Integrierter optischer wellenleiter mit w-profil und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4203368A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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