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Kapsel-Gasmesser. Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an
Großraum-Gasmessern von solcher Art, bei denen zwei zusammenarbeitende Flügelkolben
nach Art eines Kapselgebläses angeordnet sind. Bei solchen großen Gasmessern haben
die drehenden Teile ein beträchtliches Gewicht, und da dieselben durch äußerst kleine
Druckdifferenzen in Bewegung gebracht bzw. gehalten «-erden müssen, muß dafür Sorge
getragen werden, daß einerseits die Lager der drehenden Teile fast reibungslos sind,
gleichzeitig aber eine Gasentweichung durch die Lager verhindert wird.
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Gemäß der Erfindung werden die die Flügelwellen miteinander kuppelnden,
ineinandergreifenden Zahnräder an den äußeren Seiten der Stirnwände der Flügelkammer
in luftdicht abgeschlossenen Kammern angeordnet, und die Wellen sind in den Stirnwänden
sowie in der äußeren Zahnradkammerwan-Jung möglichst reibungslos so gelagert und
angeordnet, daß die Lager gegen das metallangreifende Gas geschützt sind. Zur Verhinderung
eines Gasübertritts vom Innern der Flügelkammer durch das Stirnwandlager in die
Zahnradkammer ist das durch das Lager hindurchgehende Wellenteil von einem von der
Zahnradkammer abgetrennten Raum umgeben, der mit der Gasableitung des Gasinessers
verbunden ist. Um zu verhindern, daß Gase, die doch noch durch das innere Lager
in die Zahnradkammer gelangen, auch in das äußere Lager übertreten, wird auch das
Wellenteil, das in der äußeren Zahnradkammerwandung gelagert ist, von . einem Raum
umgeben, der das Gas in die Zahnradkammer zurückleitet. Das äußere Lager jeder Welle
ist in einem mit einem abnehmbaren Deckel versehenen Becher o. dgl. untergebracht,
in dessen Boden sich die Gasfangkammer befindet.
Abb. i ist eine
Seitenansicht, zum Teil im senkrechten Schnitt, durch einen Gasmesser gemäß der
Erfindung, Abb. 2 ein senkrechter Teilschnitt einer Abänderung, Abb. 3 ein Querschnitt
und Abb. 4 eine Stirnansicht.
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In der Zeichnung ist io ein geeignetes Gehäuse mit Deckplatten i i,
durch welche Wellen 12 und 13 der Flügelkolben 14 und 15 hindurchtreten, deren Gestalt
der aus Kapselgebläsen bekannten Form entspricht.
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Mit dem Gehäuse i o ist eine hohle Grundplatte 16 verbunden, an welche
sich das Austrittsrohr 17 anschließt, und ein Einlaßraum 18, in den das Einlaßrohr
i9 mündet.
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Die Wellen 12 und 13 sind an jedem Ende durch in Eingriff stehende
Zahnradgetriebe 2o verbunden, deren Zähne mit beträchtlichem toten Gang gebildet
sind, wobei aber die zwei Getriebe in bezug auf den toten Gang entgegengesetzt eingestellt
sind, weil beim Fließen des zu messenden Gases durch den Gasmesser die Triebkraft
des Gases zuerst auf den einen Flügelkolben und dann auf den anderen einwirkt. Dadurch,
daß die Getriebe bezüglich des toten Ganges entgegengesetzt eingestellt sind, werden
beide Flügelkolben fortgesetzt und gleichmäßig durch den Gasfluß vorwärts bewegt.
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jedes Getriebepaar ist in einem gasdichten Raume -2i eingeschlossen,
der zweckmäßig zum Teil in der Stirnplatte i i angebracht ist, wie aus Abb. i ersichtlich,
und zum andern Teil durch eine Kopfplatte 22 mit Handlöchern 23 gebildet wird, die
durch abnehmbare Deckel 24 geschlossen sind, und der außerdem eine pultartige Oberseite
besitzt, die bei 25 eine durch einen Deckel 26 geschlossene Öffnung aufweist. Die
Anordnung ist derart, daß man durch die öffnung 25 einen geeigneten Zugang zu den
Zähnen des Getriebes gewinnt, so daß sie leicht, wenn es erforderlich ist, bearbeitet
und angepaßt werden können; ferner kann man durch die Handlöcher 23 für die Winkeleinstellung
der Getriebe Zugang gewinnen.
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Zweckmäßig sind die Getriebe mit einer labe 3o ausgerüstet, welche
fest auf die Welle aufgekeilt ist, und mit einem verzahnten Ring 31, der auf die
Nabe 30 mittels Nasenkeils 31 aufgekeilt ist, welcher in einer Nut 33 des Ringes
liegt und eine genügende Winkelausdehnung besitzt, um die notwendige Winkeleinstellung
des Ringes auf der Nabe zuzulassen.
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Bei der Ausführung nach Abb. i ist der Raum 21 am äußeren Ende durch
einen Stützfuß 35 abgestützt, welcher auf der Grundplatte 16 aufruht und einen Gasraum
36 abschließt, der durch die hohle Grundplatte 16 mit dem Austrittsrohr 17 in Verbindung
steht. Ein Kanal 37 bildet einen Durchlaß, der eine Verbindung zwischen dem Raum
36 und ein Zwischenstück der Welle i2 bildet, das in dem Ende i i aufruht. Die Anordnung
ist so, daß ein etwaiger Undichtigkeitsverlust aus der Einlaßseite des Gehäuses
io rings um die Wellen 12 und 13 durch den Kanal 37 zu dem Auslaßrohr gelangt und
nicht in den Gasraum 21 eintritt.
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Die Kopfplatte 22 ist leicht abnehmbar, ohne daß dabei die gasdichte
Verbindung zwischen dem Fuß 35 und der Grundplatte 16 unterbrochen wird. Sie führt
ein Paar auswärts gerichteter becherartiger Vertiefungen 4o, welche gleichachsig
mit den Wellen 12 und 13 angeordnet sind und Lager für die Außenkränze von Kugellagern
41 bilden, die zur Lagerung der äußeren Enden der Wellen 12 und 13 dienen. Jedes
dieser Lager wird durch einen abnehmbaren Ring 42 gehalten, der auf dem Ende der
Welle fest angebracht ist. Das äußere Ende jedes Bechers.l.o wird durch eine abnehmbare
Kappe 43 abgeschlossen.
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Eine der Kappen 43 ist mit einer achsialen Bohrung und einer Stopfbüchsenpackung
44 versehen, um eine Welle 45 durchzuführen, die am äußeren Ende mit einem Handrad
46 und am inneren Ende mit einem Kupplungskopf 47 ausgerüstet ist, der geeignet
gestaltet ist, um mit den Bolzen 48 zusammenzuwirken, die den Ring 42 in seiner
Lage halten. Die Anordnung ist so getroffen, daß eine Anfangsdrehbewegung der Flügelkolben
durch eine Kraft veranlaßt werden kann, die von Hand auf das Rad 46 ausgeübt wird.
Eine Feder 49 dient dazu, den Kopf 47 normal außer Eingriff mit den Bolzen 48 zu
halten, so daß die Flügelkolben bei normalem Arbeiten keinem Reibungswiderstande
ausgesetzt sind, welchen die Welle 45 in der Stopfbüchse 44
erfährt.
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Eine andere Kappe 43 ist mit einer Stopfbüchse 5o versehen, durch
welche eine kleine Welle 51 hindurchgeführt ist, die mit einer Zählvorrichtung verbunden
ist, welche die Bewegung der Flügelkolben verzeichnet, um die Menge des durch den
Messer gehenden Gases festzulegen.
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Jedes Lager 41 ist weiter gegen eine Beschädigung durch das Gas oder
seine Beiinengungen durch eine Ringkammer 55 geschützt, die im Boden des Bechers
5o rings uin die Welle vorgesehen ist und die bei 55 nach der Kammer 21 zu eine
Ableitung aufweist.
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Es können in den Kammern 21 und den Bechern 4o geeignete Schmiermittel
enthalten sein.
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In manchen Fällen ist es sehr erwünscht,
daß man das
Schmiermittel im Raum 21 erneuern kann, und da sich Druck in der Kaminer einstellt,
so sind Einrichtungen vorgesehen, um eine Einführung des Schmiermittels ohne Abblasen
des Druckes zu ermöglichen, und ohne daß es erforderlich ist, die Bewegung des Messers
stillzusetzen.
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Zu diesem Zweck ist eine Vorkammer 6o angebracht, die durch ein Rohr
61 mit dem Einlaßgehäuse i 8 und durch ein Rohr 62 mit dem Innern der Kammer 21
verbunden ist. Das-Rohr 61 ist mit einem Ventil 61' und das Rohr 62 mit einem Ventil
62' ausgestattet. Der Raum 6o ist mit einer gewöhnlich geschlossen gehaltenen Füllöffnung
63 ausgerüstet. Wenn man zunächst die Ventile 61' und 62' schließt und die Füllöffnung
63 öffnet, so kann eine geeignete Menge von Schmiermittel in den Raum 6o eingebracht
werden, wönach unter Schließen der Öffnung 63 und Öffnen der Ventile 62' und 61'
das Schmiermittel unter Druck von der Zuführungsseite der Gasleitung in den Raum
21 eingedrückt «-erden kann.
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Bei der Anordnung nach Abb. 2 ist der Raum 21'. der dem Raum 21 in
der anderen Ausführung entspricht, am äußeren Ende durch einen Deckel
70 geschlossen, der einen glockenartigen Vorsprung 71 aufweist, der in geeigneter
Weise mit Bohrung und Stopfbüchsenpackung zur Aufnahme entweder der Anlaß- oder
der Zählerwelle ausgerüstet ist, wie es vorher beschrieben wurde.
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Statt des Bechers 40 ist bei dieser Ausführung ein Armstern 72 vorgesehen,
der abnehmbar quer über die Öffnung der Kammer 21' angebracht ist und eine durchbohrte
NTabe 73 zur Aufnahme des Wellenlagers 41 trägt. Die Getriebe in der Kammer 21'
werden gegen die Gase durch einen Kanal 37' ähnlich dein Durchlaß 37 geschützt.
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Bei Zählern dieser Art sind die treibenden Teile oft sehr groß und
unausbleiblich sehr schwer, weil der Gasdruck, der für die Erzeugung der Drehbewegung
der Flügelkolben zur Verfügung steht, notwendigerweise sehr klein ist, weil es ja
von großer Wichtigkeit ist, daß der Druckunterschied zwischen Einlaß- und Auslaßseite
des Gehäuses io so klein wie möglich ist. Deshalb ist es von Wichtigkeit, daß die
Wellen der Flügelkolben einen möglichst geringen Widerstand für die Bewegung bieten.
Deshalb sind Kugellager in dieser Verbindung sehr erwünscht. Der Stahl, aus dem
die Kugellager des Handels bestehen, wird aber in den meisten Fällen durch das Gas
oder Gasbeimengungen angefressen, und aus diesem Grunde sind die Kugellager- der
Erfindung soweit wie möglich von dem Innern des Gehäuses io abgerückt und sind durch
die Anordnung der Durchlässe 37, 37' und 55 gegen die zerstörenden Stoffe geschützt,
die das Gas enthält.