DE4200435A1 - Kassette mit einem aufzeichnungstraeger fuer ein aufzeichnungsgeraet - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einer Kassette gemäß dem Oberbe­ griff des Anspruchs 1. Derartige Kassetten sind bei handels­ üblichen Audio- und Videorecordern bekannt.

Bei der Audiokompaktkassette und bei VHS-Videokassetten ist jeweils über einem Sackloch am Kassettengehäuse eine abbrech­ bare Kunststoffnase vorgesehen, wobei bei herausgebrochener Kunststoffnase die Aufnahmesperre aktiviert wird. Bei DAT-Kassetten und Video-8-Kassetten ist an der Rückseite des Kas­ settengehäuses ein Kunststoffschieber vorgesehen, der zwi­ schen zwei Stellungen "Aufnahme möglich" und "Aufnahme ge­ sperrt" verschiebbar ist. Bei Disketten ist an einer Kante des Diskettengehäuses bzw. der Diskettenhülle eine Ausstanz­ ung vorgesehen, die mechanisch durch einen Mikroschalter ab­ gefragt wird und durch Verschließen oder Öffnen einen Über­ schreibschutz aktiviert.

Abbrechbare Kunststoffnasen am Kassettengehäuse sind zwar billig in der Herstellung. Wenn jedoch eine einmal durch Her­ ausbrechen der Nase aufnahmegeschützte Kassette wieder be­ spielt werden soll, kann der Benutzer das Loch nur mehr oder weniger gut und zuverlässig mit einem Klebestreifen überkle­ ben. Aufnahmesperren durch Schieber einer Kassette sind zwar für den Benutzer wesentlich praktischer. Sie erfordern je­ doch mindestens die Fertigung eines zusätzlichen Kunststoff­ teils und den Arbeitsgang des Einsetzens des Schiebers in das Gehäuseteil.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine fertigungs­ technisch billige Lösung für die Aufnahmesperre bzw. einen Löschschutz an der Kassette zu schaffen, die vom Benutzer mit einfachen Mittel selbst aktivierbar und aufhebbar ist und eine leichte Erkennung des Zustandes der Aufnahmesperre mit dem bloßen Auge ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Wei­ terbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen ange­ geben.

Die Erfindung wendet sich somit von der bisher fast aus­ schließlich verwendeten Lösung ab, eine Aufnahmesperre durch mechanische Mittel am Kassettengehäuse mit mechanischer Ab­ tastung durch Fühlhebel im Aufnahmegerät zu bewirken. Statt dessen wird die Aufnahmesperre in neuartiger Weise durch optoelektronische Mittel gebildet, wodurch sich die im fol­ genden erläuterten Vorteile ergeben. Die Erfindung ist grund­ sätzlich anwendbar bei allen Kassetten mit einem Aufzeich­ nungsträger, bei denen gegebenenfalls eine Aufnahmesperre zur Vermeidung eines unbeabsichtigten Löschens einer vorhan­ denen Aufnahme erreicht werden soll. Das sind insbesondere Audiokompaktkassetten, DAT-Audiokassetten, 8 mm-Videokasset­ ten, VHS-Videokassetten und Disketten. Eine besondere Anwen­ dung der Erfindung ergibt sich für eine neuartige Kassette für die digitale Videoaufzeichnung.

Die erfindungsgemäße Lösung hat mehrere Vorteile. Die Aufnah­ mesperre an der Kassette ist besonders einfach, weil keine abbrechbaren Nasen oder Schieber erforderlich sind und auch zum Aufheben der Aufnahmesperre kein Überkleben eines Loches mit einem Klebestreifen gewisser mechanischer Widerstandsfä­ higkeit notwendig ist. Sowohl bei der Aufnahmesperre am Kas­ settengehäuse als auch bei der Auswerteinrichtung für die Aufnahmesperre am Gerätechassis sind keine mechanisch beweg­ ten Teile wie Schieber, Fühlhebel und dgl. erforderlich. Die Aufnahmesperre ist für den Benutzer besonders leicht akti­ vierbar und aufhebbar, weil lediglich die transparente Mar­ kierstelle z. B. mit einem Stift oder einem Klebeetikett lichtundurchlässig oder weniger lichtdurchlässig gemacht zu werden braucht. Es ist daher auch mit dem bloßen Auge leicht erkennbar, ob die Aufnahmesperre an der Kassette aktiviert oder aufgehoben ist. Ein besonderer Vorteil ergibt sich bei Recordern, die bereits eine Lichtschranke für die Bandendab­ schaltung aufweisen. Gemäß einer Ausführungsform der Erfin­ dung wird dann die Lichtquelle einer solchen Lichtschranke zusätzlich für die Lichtschranke der erfindungsgemäßen Auf­ nahmesperre verwendet. Diese Lichtquelle erfüllt dann gleich­ zeitig mehrere Aufgaben, nämlich die Bandendabschaltung beim Vorlauf, die Bandendabschaltung beim Rücklauf und die Freiga­ be oder Sperre der Aufnahme. Die Anordnung ist vorzugsweise so getroffen, daß bei einer transparenten Markierstelle die Aufnahme freigegeben, bei nicht oder weniger transparenter Markierstelle die Aufnahme gesperrt wird. Das hat den Vor­ teil, daß dann auch bei defekter Lichtquelle eine unerwünsch­ te Aufnahme oder Löschung verhindert wird.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu­ tert. Darin zeigen

Fig. 1 eine erfindungsgemäß ausgebildete Kassette und

Fig. 2 die Kassette mit der optoelektronischen Auswertung im Recorder.

In Fig. 1 sind in dem Kassettengehäuse 1 zwei Bandspulen 2, 3 drehbar gelagert, auf denen das Magnetband 4 aufgewickelt ist. Das Gehäuse 1 enthält eine Öffnung 5, die am Ende eine Markierstelle 6 bildet. Durch die Öffnung 5 wird im Recorder Licht oder eine Lichtquelle eingeführt. Damit wird die Mar­ kierstelle 6 im Recorder wie mit einer Lichtschranke abge­ fragt. Wenn die Markierstelle 6 transparent ist, gelangt der Lichtstrahl durch die Öffnung 5 und die Markierstelle 6 auf eine Fotozelle und gibt die Aufnahme frei. Wenn eine Aufnah­ mesperre zum Zwecke des Löschschutzes gewünscht ist, wird die Markierstelle 6 nicht transparent, also lichtundurchlässig oder weniger lichtdurchlässig gemacht, so daß der Licht­ strahl der Lichtschranke die Fotozelle nicht mehr oder nicht in ausreichender Intensität erreicht. Durch die Auswertelek­ tronik wird dann eine Aufnahmesperrung aktiviert, die als Löschschutz gegen unbeabsichtigtes Löschen einer bereits vor­ handenen Aufnahme wirkt. Die Umwandlung der Markierstelle 6 von dem transparenten in den nichttransparenten Zustand kann z. B. durch einen Aufkleber oder weniger durch Schwärzung mit einem Stift erfolgen. Der Benutzer kann durch Betrachten der Markierstelle 6 jederzeit sofort mit dem bloßen Auge erken­ nen, ob die Aufnahmesperre aktiviert oder aufgehoben ist.

Fig. 2 zeigt eine Kassette 1, wie sie bei VHS verwendet wird. In das Loch 5 des Gehäuses 1 greift von unten die am Recorderchassis angeordnete Lichtquelle 8 ein. Die Lichtquel­ le 8 wirkt über beim Abspielbetrieb geöffnete Löcher im Kas­ settengehäuse 1 auf zwei Fotozellen 9, 10 und bewirkt zusam­ men mit dem transparenten Bandabschnitt am Beginn und am En­ de des Bandes jeweils die Endabschaltung beim Vorlauf oder Rücklauf. Das ohnehin vorhandene Loch 5 ist jetzt wie in Fig. 1 zusätzlich als Markierstelle 6 ausgebildet. Im Gegen­ satz zu bekannten Kassetten ist das Loch 5 an dem der Licht­ quelle 8 abgewandten Ende an der Oberseite der Kassette 1 nicht verschlossen, sondern weist eine transparente Ab­ deckung auf, die, wie in Fig. 1 beschrieben, zur Aktivierung der Aufnahmesperre lichtundurchlässig oder weniger licht­ durchlässig gemacht werden kann.

Wenn eine Aufnahmesperre nicht gewünscht ist, gelangt der Lichtstrahl von der Lichtquelle 8 über die transparente Mar­ kierstelle 6 auf die Fotozelle 11, die z. B. bei einer VHS-Kassette oberhalb der Kassette angeordnet ist. Diese steuert die Aufnahmesperre 12 für die Aufzeichnungseinheit 13 so, daß eine Aufnahme möglich ist. Zur Aktivierung der Aufnahme­ sperre wird die Markierstelle 6 nicht oder weniger transpa­ rent gemacht, so daß kein Lichtstrahl oder nur Restlicht ge­ ringer Intensität auf die Fotozelle 11 gelangt. Die Aufnahme­ sperre 12 wirkt dann auf die Aufzeichnungseinheit 13 so ein, daß eine Aufnahme mechanisch oder elektrisch verhindert ist. Bei vorbespielten, käuflichen oder zu leihenden Kassetten, bei denen ein versehentliches Löschen grundsätzlich verhin­ dert werden soll, kann die Markierstelle 6 grundsätzlich ver­ schlossen sein, indem z. B. die Wand 14 des Gehäuses 1 an der Markierstelle 6 nicht unterbrochen, sondern durchgehend ist. Dann kann eine transparente Markierstelle 6, die Vorausset­ zung für die Freigabe der Aufnahme ist, vom Benutzer grund­ sätzlich nicht zerstörungsfrei hergestellt werden.

Es ist auch möglich, die obere Abdeckplatte des Kassettenge­ häuses 1 ganz oder im wesentlichen ganz transparent auszubil­ den. Eine teilweise transparente Ausbildung ist ohnehin in der Praxis notwendig, um ein Sichtfenster zum Erkennen der Standes der Bandwickel zu bilden. Die obere Abdeckplatte bil­ det dann mit ihrem transparenten Bereich einerseits das Sichtfenster und andererseits die Markierstelle 6. Zusätz­ lich kann der Deckel noch eine Fläche zum Aufkleben eines Etikettes aufweisen.

Claims (8)

1. Kassette mit einem Aufzeichnungsträger für ein Aufzeich­ nungsgerät mit einem an dem Kassettengehäuse angeordne­ ten, wahlweise aktivierbarem Mittel zur Aktivierung ei­ ner Aufnahmesperre, dadurch gekennzeichnet, daß das Mit­ tel durch eine Markierstelle (6) am Kassettengehäuse (1) gebildet ist, deren Lichtdurchlässigkeit eine Akti­ vierung oder Deaktivierung einer Aufnahme- bzw. Lösch­ sperre steuert.

2. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kassettengehäuse (1) eine durchgehende Öffnung (5) aufweist, in deren eines Ende eine im Gerät angeordnete Lichtquelle (8) eingreift und deren anderes Ende die Markierstelle (6) bildet.

3. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, mit denen eine transparent her­ gestellte Markierstelle (6) verschließbar oder nicht bzw. weniger transparent machbar ist.

4. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdeckplatte des Kassettengehäuses teilweise oder durchgehend transparent ist und ein definiertes Flächen­ element der Abdeckplatte die gegebenenfalls nicht trans­ parent machbare Markierstelle (6) bildet.

5. Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer vorbespielten Kassette die Markierstelle (6) durch eine intransparente oder wenig transparente Wand (14) des Kassettengehäuses grundsätzlich verschlossen ist.

6. Gerät für eine Kassette nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Gerät eine die Markierstelle (6) aus­ wertende Lichtschranke (8, 11) aufweist, deren Ausgang an den Steuereingang einer Aufnahmesperre (12) ange­ schlossen ist.

7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Lichtquelle (8) für die Lichtschranke eine im Gerät oh­ nehin vorhandene Lichtquelle einer Lichtschranke für eine optische Bandendabschaltung ausgenutzt ist.

8. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmesperre so ausgebildet ist, daß die Aufnahme bei transparenter Markierstelle (6) freigegeben ist.