DE41965C - Verfahren zum Schwefeln und i Trocknen des Hopfens - Google Patents
Verfahren zum Schwefeln und i Trocknen des HopfensInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.
Dr. H. LANGHANS in FORTH (Bayern). Verfahren zum Schwefeln und Trocknen des Hopfens.
Fätentirt im· Deutschen Reiche vom 8. Januar 1887 ab.
Das vorliegende- Verfahren besteht däriri,
dafs mit Luft gemischte und nach Bedarf erwärmte
schweflige Säure in· beständigem Kreislaufe durch Behälter zieht, welche' vollständig
mit Hopfen gefüllt sind, und dafs durch abwechselndes Verdrängen von Luft durch schweflige
Säure und umgekehrt ein Verlust der letzteren auf eine möglichst geringe Menge beschränkt
wird.
Der zu diesen Zwecken dienende Apparat1, dessen Princip aus beiliegender Skizze ersichtlich
ist, besteht im wesentlichen aus folgenden Theilen:
1. dem Säurebehälter S, dessen Luftinhalt mit schwefliger Säure beschickt wird, sei es
durch Verbrennen von Schwefel in demselben oder mittelst flüssiger Säure oder in sonst geeigneter
Weise;
2. den Gefäfsen C1 und C2, welche mit dem
zu schwefelnden und zu trocknenden Hopfen gefüllt werden; das Entleeren kann durch unten
angebrachte Klappen erfolgen;
3. den Ventilatoren, Rotationsgebläsen oder ähnlichen Vorrichtungen V1 und V2, welche auf
der einen Seite Luft aufsaugen, auf der anderen hinauspressen;
4. einer Heizvorrichtung W, in welcher die durch Schlangenrohre px und p2 geführten Gase
durch heifses Wasser, Wasserdampf oder durch directe Erhitzung der Rohre erwärmt werden;
5. den Regelvorrichtungen R1 und R2 in
Gestalt von Schiebern mit Scala zum genauen Einstellen, welche ermöglichen, vom eintretenden
Gasstrom einen beliebigen Theil durch die Schlangenrohre, den Rest durch aufserhalb
der Heizvorrichtung führende Rohre q1 und q2
zu leiten und damit den durch Ot1. und m.2 in
die Gefäfse' G s'tfömendeh Gasen eine durch
eingeschaltete Therrnometer zu messende, innerhalb
gewisser Grenzen beliebige Temperatür zü! eftheilen;
6. den Kühlgefäfsen K1 und K2, in welchen
die aus den Hopfengefäfsen C eingesaugten feuchten Gase durch kaltes Wasser
abgekühlt werden, um ihnen den gröfsten Theil ihres Wasserdunstes zu entziehen;
7. deü nöthigen Verbindungsröhren mit den Dreiweghähnen ^1 a2 b1 b2, deren Stelle indefs
auch Schieber vertreten können;
8. einem in der Skizze weggelassenen Absorptionsgefäfs bei A, ähnlich den Reinigungsapparaten bei Leuchtgasfabriken; die Stelle
desselben kann bei schon bestehenden Anlagen der Kamin ersetzen.
Der Gang des Verfahrens ist nun folgender: Nach Beschickung des Behälters S mit
schwefliger Säure und der Gefäfse C1 mit
Hopfen wird, immer bei geeigneter Stellung der vier Dreiweghähne, aus S die schweflige
Säure auf dem Wege S at p{ C1 K1 V1 bx A
durch die eine Hälfte des Apparates geleitet, wobei vielleicht noch besondere Vorrichtungen
zu treffen sind, um den Gasstrom in sämmtliche Gefäfse C1 gleichmäfsig zu vertheilen.
Der hierbei aus 5 entnommene Gasinhalt wird bei Beginn des Betriebes durch atmosphärische
Luft, im Verlauf desselben durch schweflige Säure auf dem Wege L2 a.2 p2 C2 K2 V2 b2 S
ersetzt. Die schweflige Säure wird hierbei die Luft in den Gefäfsen C1 nach A verdrängen;
die Beendigung dieses Vorganges ist entweder durch eine gewisse, versuchsmäfsig festzustellende
Tourenzahl des Ventilators oder durch
Prüfung der bei A entweichenden Gase zu ermitteln. Nach Ankunft des Gasstromes bei
A wird durch Drehung von bx die Verbindung
mit S hergestellt, und nun zieht die schweflige Säure auf dem Wege S CL1 P1 C1
K1 V1 B1 S in continuirlichem Kreislauf durch
den Hopfen, bei geeigneter Stellung der Regulirung R1 zugleich ein Trocknen desselben
bewirkend.
Ist das Schwefeln in C1 beendet und sind mittlerweile die Gefäfse C2 mit Hopfen beschickt
worden, so stellt man die Verbindung L1 αλ ρλ
C1 K1 V1 bx S a2 p2 C2 K2 F2 b» A her. Dadurch
wird äufsere Luft bei L1 eingesaugt; dieselbe verdrängt die schweflige Säure in C1,
letztere dagegen die Luft in C2, und nun werden
nach Beendigung dieser Verdrängung einfach die Hähne O1 und £2 gedreht, so dafs
einerseits der continuirliche Kreislauf durch C2 erfolgt, während andererseits Luft durch C1
nach A gesaugt wird, dem Hopfen die letzten Reste von schwefliger Säure entziehend und
das Trocknen desselben beendend.
Auf diese Weise wiederholt sich das Verfahren, indem immer abwechselnd auf der
einen Seite geschwefelt und getrocknet, unterdessen auf der anderen Seite das Trocknen
beendigt und frisch gefüllt wird. Bei Unterbrechung des Betriebes zur Nachtzeit kann
die eine Reihe von Gefäfsen, mit Hopfen und schwefliger Säure gefüllt, bis zum anderen
Tag ruhig stehen bleiben; bei Einstellung des Betriebes auf längere Zeit kann man die schweflige
Säure in S in den Absorptionsapparat oder den Kamin führen. Die Luft im Behälter S
wird von Zeit zu Zeit eine Nachbeschickung mit schwefliger Säure erfordern, deren durch
die Erfahrung festzustellende Menge eine verhältnifsmäfsig sehr geringe sein wird.
Die sämmtlichen Theile des Apparates sind natürlich aus Materialien herzustellen, welche
von schwefliger Säure, sowie von der aus der Oxydation derselben entstehenden Schwefelsäure
nicht angegriffen werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Schwefeln und Trocknen des Hopfens, charakterisirt durch die Anwendung eines mit schwefliger Säure und Luft gefüllten Behälters, sowie von mit Hopfen völlig gefüllten Gefäfsen; das abwechselnde Verdrängen von Luft durch schweflige Säure in diesen Gefäfsen und umgekehrt; ferner die Erwärmung der den Hopfen durchziehenden Gase unter Einschaltung einer Regulirvorrichtung auf eine innerhalb gewisser Grenzen beliebige Temperatur.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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