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Flüssigkeitshebeapparat mit Benutzung abgehender Dämpfe

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DE897C

Germany

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English
Current Assignee
E Mossbach

Worldwide applications
1877 DE

Application DE897DA events
Anticipated expiration
Expired - Lifetime

Description

1877.
Klasse 59.
E. MOSSBACH in BORNA bei LEIPZIG. Flüssigkeitshebeapparat mit Benutzung abgehender Dämpfe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Juli 1877 ab.
Um die von Expansions-Dampfmaschinen verbrauchten Dämpfe, die sogenannten Retouroder Freidämpfe, welche bisher nur zu ihrer theilweisen Wärmeabgabe in Vorwärmern und zum Heizen Verwendung fanden, noch auf die Kraft durch die Condensation nutzbar zu machen, ohne dadurch jedoch einen bemerkbaren Gegendruck auf die Wirkung während ihrer Expansion hervorzurufen, dient der
Flüssigkeitshebe apparat (Fr ei dampfpumpe).
Bei dieser sich selbst steuernden Pumpe ist die Dampfeinführung durch einen Sammelraum JY, in welchem sich eine Klappe i bewegt, die durch zwei Arme mit kleinen Stellgewichten mehr oder weniger gegen die Austrittsöffnung des Dampfes gegen den Sammelraum gedrückt werden kann. Diese Klappe hat den Zweck, das Füllen des Hebeapparates mit Dampf zu erleichtern. Das eigentliche Dampfzuführungsrohr B gabelt sich bei C, um einen oberen und unteren Hebeapparat D und E mit Dampf zu versorgen. In dem einen, wie dem anderen Apparate tritt der Dampf zunächst in ein Gehäuse M1 welches mittelst zweier Knierohre L und L1 mit zwei stehenden Cylindern O und P in Verbindung steht. Letztere sind mit zwei Ausgufsöffnungen R und R' versehen und durch das doppelte Knierohr T mit einem gemeinschaftlichen Saugrohr 61 verbunden. In dem Gehäuse M wird eine Klappe α zwischen einem annähernd halben rechten Winkel hin- und herbewegt und zwar an einer Axe b c durch den Doppelhebel de. Dieser bekommt wieder seine oscillirende Bewegung durch die Thüren H und K, mit denen er mittelst zweier Ketten / und g aus runden Ringen verbunden ist. Ueber den Mündungen des Knierohres T liegen in den Cylindern Ventile m aus starken Gummischeiben, die sich nach oben öffnen. Endlich sind kleine Luftventile η und / am oberen Theile der Cylinder angebracht.
■ Die Arbeitsverrichtung des Apparates wird hiernach leicht erklärlich sein. Beim Anlassen desselben giefst man etwas Wasser auf den Boden "der Cylinder (durch . die Thüren) und giebt dem Hebel d e eine schräge Lage, wodurch ein Cylinder sich mit Dampf füllt, indem sich dessen Thür öffnet (beide Thüren balanciren ' mit einander). Klappt man jetzt den Hebel um, so wird der Cylinder oben durch die Klappe α und unten durch die Thür abgeschlossen; die Condensation des Dampfes tritt ein, (beschleunigt durch das Luftventil) und wird im Saugrohr zunächst die Luft, dann die zu hebende Flüssigkeit anziehen, welche durch das sich nach oben öffnende Gummiventil m in den Cylinder eintreten, aber nicht wieder zurücktreten kann. Die Flüssigkeit wird im Cylinder eine gewisse Höhe erreichen, dann aber, wenn die Condensation beendet ist, durch ihren eigenen Druck die Thür wieder öffnen und ausfliefsen. Während dieses Hubes hat sich der andere Cylinder bei geöffneter Thür mit Dampf gefüllt. In dem Augenblicke, in welchem der erste Cylinder beginnt auszugiefsen, wird sich dessen Thür öffnen und die Thür des anderen Cylinders schliefsen. Die Condensation tritt jetzt in diesen ein und es wiederholt sich derselbe Procefs, so dafs ein fast constanter Strom entstehen -wird.
Selbstverständlich mufs die Klappe α auf ihren Sitzen gut anschliefsen und sich in dem Gehäuse M frei bewegen ohne hin- und hergeschoben zu werden, was durch Stellringe auf den Enden ihrer Axe am äufseren Gehäuse erreicht wird. Ebenso müssen die Thüren mit den Ausgufsrändern hermetisch schliefsen, daher mit Liderungen versehen werden.
Dafs auch bei diesem Apparate kein erheblicher Gegendruck auf die mit Expansion arbeitende Maschine stattfindet, geht daraus hervor, dafs die Dämpfe durch das Sinken der Flüssigkeit in den Cylindern (also durch luftleeren Raum) aus dem Sammelraum gezogen werden, wobei allerdings der geringe natürliche Druck in diesem Räume (durch die Klappe i vermehrt), mitwirkt. Eines dichten Verschlusses der Klappenaxe b c, etwa durch Stopfbüchsen, bedarf es daher nicht.
Die einfache Construction des Apparates bei nur einem Ventile in jedem Cylinder gewährt den Vortheil, dafs man dieses, wenn es sich versetzt, sofort mit der Hand (durch die Thüren) wieder reinigen kann, ohne irgend eine Verschraubung lösen zu müssen.
Die Aufstellung des Apparates braucht nicht in unmittelbarer Nähe des Sammelraumes und
des Vorwärmers zu erfolgen, sondern kann auch entfernter davon geschehen, in welchem Falle man nur die Dampfzuführungsrohre durch,Umkleidung mit schlechten Wärmeleitern vor frühzeitiger Condensation zu schützen hat.
Es versteht sich von selbst, dafs jeder Pumpensatz nur bis zu einer dem Druck der atmosphärischen Luft entsprechenden Förderhöhe, also nicht über ca. 9 m Verwendung finden kann. Bei gröfseren Höhen müssen, wenn überhaupt hierzu genug Dämpfe vorhanden sind, mehrere Sätze und zugleich eine entsprechende Dampfvertheilung, z. B. durch Kegelventile Z eingerichtet werden, damit jeder Pumpensatz gleich grofse Wassermengen zieht.
Da es sich indessen bei den meisten industriellen Anlagen mit Dampfbetrieb um viel geringere Förderhöhen handelt, z. B. bei Zuckerfabriken, Brauereien, Brennereien etc. zur Hebung von Flüssigkeiten in das erste und zweite Stockwerk, woselbst der Apparat ebenso gut, wie im Erdgeschofs aufgestellt werden kann, in Steinbrüchen und Grubentagebauen zur Entwässerung oder bei jedem anderen Dampfbetriebe zur Beschaffung von Trinkwasser aus · Brunnen oder zur Berieselung von Gärten und Feldern aus tiefer gelegenen Teichen etc., so wird die An-' zahl von zwei Sätzen selten nöthig werden. Besondere Betriebskosten aber fallen bei diesem Apparate gänzlich weg.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.