DE418387C

DE418387C - Anlassvorrichtung fuer Hoechstdruck-Dampflokomotiven

Info

Publication number: DE418387C
Application number: DESCH70971D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1924-05-07
Filing date: 1924-07-11
Publication date: 1925-09-10

Description

Anlaßvorrichtung für Höchstdruck-Dampflokomotiven. Die Erfindung betrifft eine Anlaßvorrichtung für Höchstdruck-Dampflokomotiven, bei welchen eine von einem Höchstdruckkessel gespeiste Höchstdruck-Kolbendampfmaschine, deren Abdampf von einem befeuerten Normaldruckkessel aufgenommen wird, und eine aus dem Normaldruckkessel gespeiste Normaldruck-Kolbendampfmaschine auf dem Fahrgestell angeordnet sind. Sie besteht darin, daß die Normaldruck-Kolbendampfmaschine das Anfahren der Lokomotive übernimmt und die Höchstdruckanlage auf der Fahrt nachträglich hinzugeschaltet wird. Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist auf der Zeichnung zur Darstellung gebracht.
a ist der Dampferzeuger und b ein Zylinder einer mit 5o bis i So Atm. Anfangsdruck und i o bis 15 Atm. Gegendruck arbeitenden Hochdruck-Dampfkraftanlage, bei der die Speisewasserzuleitung mit c, die Frischdampfzuleitung mit d und die Abdampfleitung mit e bezeichnet ist.
f ist der Kessel, g ein überhitzer und h ein Arbeitszylinder einer mit i o bis 15 Atm. Anfangsdruck arbeitenden, in das Blasrohr des Schornsteins auspuffenden weiteren Dampfkraftanlage, die den Abdampf der ersten Anlage durch die Leitung e zugeführt erhält und deren Frischdampfleitung mit i, die Abdampfleitung mit k bezeichnet ist.
Die Kraftübertragung auf die Triebachsen l erfolgt in üblicher Weise durch die Schub-und Triebstangen m und n, die ihren Antrieb von den in Tandem angeordneten Zylindern b und h über beiden Anlagen gemeinsame Kolbenstangen o erhalten.
p ist eine beiden Anlagen gemeinsame Feuerung. Der Kessel a wird von der Pumpe g gespeist, die das Speisewasser durch die Leitung r dem Kessel f entnimmt. Dem Kessel f wird das Speisewasser in der üblichen Weise vom Tender aus zugeführt.
In die Hochdruck-Frischdampfleitung d ist ein Druckregler s und ein Temperaturregler t eingeschaltet, von denen der erstere die Einlaßsteuerung der Hochdruckzylinder b auf konstanten Kesseldruck in a einstellt, während der Temperaturregler die Speisung des Kessels a in Abhängigkeit von der Leistung der Feuerung auf konstante Frischdampftemperatur beeinflußt.
Ist das Feuer, wie üblich, fahrbereit, jedoch noch nicht angefacht, so wird durch öffnen der Leitung! zum Anfahren Dampf in die Zylinder h. gegeben, wobei die Maschine von den Zylindern h allein in Bewegung gesetzt wird. Durch den Auspuff dieser Zylinder wird das Feuer angefacht, die Temperatur im Hochdruckkessel steigt, der Temperaturregler t setzt die Speisepumpe in Bewegung, die Dampfentwicklung im Kessel a setzt ein, und der Druckregler s gibt nach' Erreichen des erforderlichen Kesseldruckes selbsttätig eine entsprechende Füllung in die Hochdruckzylinder, so daß die Lokomotive nunmehr von allen Zylindern Arbeit erhält.
Die Lokomotive läuft also mit dem bisher üblichen Druck von io bis 15 Atm. an, während der Hochdruckteil nur für die Fahrt benutzt wird. Damit wird außer der durch den Hochdruckteil bedingten Erhöhung der Wirtschaftlichkeit erreicht, daß die Maschine mit ebenso großer Sicherheit wie die mit den bisher üblichen Drücken arbeitenden Maschinen anläuft.
Der beschriebene Vorgang spielt sich in umgekehrter Reihenfolge beim Abstellen der Lokomotive ab. Sobald die Dampfzufuhr zu den Zylindern h abgestellt ist, hört die Anfachung des Feuers auf, die Leistung desselben nimmt ab, und die beiden Regler schalten selbsttätig auch die Hochdruckzylinder aus.
Selbstverständlich sind für rasches Manövrieren Umlaufventile, Sicherheitsventile und Abblaseventile vorgesehen, welche auf der Maschine in an sich bekannter Weise angeordnet sind. .
Von den Dampfmaschinen könnten beide oder auch nur die eine derselben als Verbundmaschine ausgebildet sein. Sie könnten auch vermittels getrennter Triebwerke auf die Triebachsen arbeiten, und endlich könnten den Druckgefällen auch andere als die angegebenen Grenzen gegeben werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Anlaßvorrichtung für Höchstdruck-Dampflokomotiven, bei welchen eine von einem Höchstdruckkessel gespeiste Höchstdruck-Kolbendampfmaschine, deren Abdampf von einem befeuerten Normaldruckkessel aufgenommen wird, und eine aus dem Normaldruckkessel gespeiste Normaldruck-Kolbendampfmaschine auf dem Fahrgestell angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Normaldruck-Kolbendampfmaschine das Anfahren der Lokomotive übernimmt und die Höchstdruckanlage auf der Fahrt nachträglich hinzugeschaltet wird.