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Gefriertisch zum Herstellen von Mikroschnitten. Die Erfindung betrifft
einen Gefriertisch zum Herstellen von Mikroschnitten aus gefrorenen Präparaten.
Es sind bereits Gefriertische bekannt, deren obere Fläche, auf welcher man den Gewebeteil
gefrieren läP.)t, die eine ,äußere Wand des Hohlkörpers bildet, dessen Innenraum
mit einer flüssige Kohlensäure enthaltenden Flasche in Verbindung gebracht werden
kann, so daß die flüssige Kohlensäure in dem Hohlkörper schnell verdampft, wodurch
den Wandungen so viel Wärme entzogen wird, daß der auf dem Hohlkörper ruhende Gewebeteil
gefriert. Die Seitenwandung des Hohlkörpers ist mit Öffnungen versehen, durch welche
die Kohlensäure entweichen kann. Es ist klar, daß mittels eines derartigen Gefriertisches
das Präparat nur kurze Zeit in gefrorenem Zustand verbleibt, wenn nicht dauernd
flüssige Kohlensäure o. dgl. hindurchgeleitet wird. bies
hat den
Nachteil, daß der Gefriertisch ganz in der Nähe der Schneidevorrichtung @üfgestellt
werden und vorzugsweise daran angebaut sein muß. Man begegnet schon bei der Anfertigung
einzelner Mikroschnitte dem fibelstand, daß durch verhältnismäßig schnelles Auftauen
das Volumen des Präparates sich ändert, wodurch das Erhalten gleichmäßiger Mikroschnitte
sehr erschwert wird. Die Nachteile äußern sich ganz besonders bei solchen Vorrichtungen,
mit denen Serienmikroschnitte angefertigt «erden.
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Bei einem anderen bekanntcn Gefriertische, der mit verdichteter, asförmiger
Kohlensäure arbeitet, hat der' Durchlal;, zum Entweichen des Gases nach außen die
Form einer Spirale. Mittels des Ventils der Kohlensäureflasche wird der Kohlen-,#äurestrom
geregelt. Wenn das Ventil ganz geöttnet wird, sinkt die Temperatur des Kopfes plötzlich
tief 'herab, so daß Gewebe, die darauf liegen, schnell gefrieren. Läßt man dagegen
das Gas aus der Flasche bei gedrosseltem Ventil ausströmen, so können die Gewebe
langsam unter Einwirkung einer milden Kälte gefrieren. Außerdem kann man dadurch,
daß man das Ventil der Flasche entsprechend weit öffnet, dauernd eine gleichmäßig
niedrige Temperatur erzielen.
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Dieser Apparat verbraucht zwar nicht viel Kohlensäure, er muß aber
auch mit dem Mikrotom verbunden sein.
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Außer diesen Apparaten, bei denen das Präparat durch Expansion verdichteter
Kohlensäure gefriert, gibt es noch Gefriertische, bei denen zum Gefrieren des Präparates
feste Kohlensäure verwendet wird. Es wird hierbei eine Stange aus fester Kohlensäure
in einem 1;ewarglas untergebracht, dessen Deckel a15 Gefriertisch dient. Durch dauerndes
andrücken der Stange an die untere Fläche des Objekttisches bleibt das Präparat
längere Zeit in gefrorenem Zustand. Dieser Tisch braucht nicht konstruktiv mit der
Kohlensäureflasche verbunden zu sein, was die Walil des Mikrotom erleichtert. Die
Benutzung eines derartigen Gefriertisch-es hat aber den übelstand, daß er viel Raum
beansprucht und nicht auf den üblichen Mikrotomen befestigt werden kann.
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Der Zweck der Erfindung bestellt darin, die Nachteile der bekannten
Gefriertische zu beseitigen, ihre Vorteile aber beizubehalten, d. 1i. einen Tisch
zu schaffen, auf dem das Präparat längere Zeit in gefrorenem Zustande verbleibt,
und der auf jedem beliebigen Mikrotom befestigt «erden kann.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß man dem Tisch die
Gestalt einer Dose gibt, wie dies an sich bekannt ist, daß man ihn aber zugleich
derart einrichtet, daß verflüssigte Kohlensäure oder ein anderes verflüssigtes Gas
mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften, das unter hohem Druck eingeführt wird,
sich z. B. als Schnee im Innern der Dose niederschlägt.
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Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Innenraum
des. Gefriertisches mit zahlreichen Körpern angefüllt ist, die dem durchströmenden
verflüssigten Gase (z. B. flüssiger Kohlensäure) einen solchen -Widerstand entgegensetzen,
daß sich dieses bei der Expansion an der Oberfläche der Körper in fester Form niederschlägt
und allmählich die zwischen den Körpern befindlichen Zwischenräume ausfüllt.
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Durch die Verdampfung der flüssigen Kohlensäure wird der Dose und
somit auch den in der Dose sich befindenden Körpern zunächst Wärme entzogen. Das
nachher eintretende Gas wird also dann gezwungen, längs einer verhältnismäßig großen
Oberfläche von niedriger Temperatur zu streichen, und da die Verdampfung nicht mehr
zur Erhaltung der niedrigeren Temperatur erforderlich ist, wird das Gas fest werden
und sich an den Wandungen der Dose und ihrer Füllung absetzen. Durch die Widerstände
in Gestalt der Wandungen und der Füllung wird überdies diese Absetzung genügend
gleichmäßig über den ganzen Raum oder jedenfalls an den dazu meist geeigneten Stellen
stattfinden.
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Es ist verständlich, daß die Größe der verschiedenen Zwischenräume
und die Art, wie sie gegenseitig in Verbindung stehen, sowie das Material, aus welchem
die Wandungen hergestellt sind, einen gewissen Einfluß haben. Auch die Größe der
AllSlahöffnungen in der Außenwand spielen in gewissem Maße eine Rolle. Diese öifnungen
werden im allgemeinen kleiner sein als diejenigen der bekannten Vorrichtungen.
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Eins der einfachsten Mittel besteht im Ausfüllen der Dose mit Watte,
Metalldrelispänen, zusammengepreßter Metallgaze oder ähnlichem Material, während
durch das- Anordnen von mit Löchern versehenen Zwischenwandungen, die den Raum in
verschiedene miteinander in Verbindung stellende Abteilun; gen zerlegen, den strengeren
Anforderungen Rechnung getragen werden kann.
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Nach der Erfindung erhält man eine gute Ausführungsform dadurch, daß
man die Abteilungen durch konzentrisch im Hohlkörper angeordne:e Zwischenwandungen
bildet.
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In der Praxis ist es nicht leicht, die Abmessungen dieser Abteilungen
genügend klein zu machen. Diese Schwierigkeit kann nach der Erfindung dadurch überwunden
werden, daß man die Abteilungen wiederum mit Körpern, bestellend aus einem der obengenannten
oder ,ähnlichen Stoffen, oder, was sich als noch besser herausgestellt hat, mit
kleinen
Kugeln, vorzugsweise aus Kupfer, ausfüllt.
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Da sich gezeigt hat, daß in der Abteilung, in die das Gas zuerst eintritt,
sich wenig oder kein Schnee bildet, trifft man nach der Erfindung die Vorkehrung,
daß die zur Aufnahme des Präparates dienende Tischplatte keine Wandung dieser Abteilung
bildet.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung im Schnitt beispielsweise
dargestellt.
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Die Fläche, auf die das Präparat gelegt wird, wird durch den Boden
i eines Hohlkörpers gebildet, dessen Innenraum mittels konzentrisch angeordneter
zylindrischer Zwischenwandungen 2 in verschiedene Abteilungen unterteilt ist.
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Die Unterseite des Hohlkörpers ist mit einem Deckel ; verschlossen,
der mit einem aufwärts ragenden Rand versehen ist. f- Der Rand besitzt ein Innenge«znde,
das mit einem entsprechenden Gewinde auf der Außenwandung 'Deckel Hohlkörpers zusammenpaßt.
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Der 3 besitzt eine zentrische Bohrung, in die ein rohrförmiger Teil
4, hinein. geschraubt ist, der an dem aus dem Deckel herausragenden Ende mit einem
Innengewinde versehen ist. In diese Bohrung ist ein Stift 5 hineingeschraubt, womit
das Ganze auf einem Mikroton befestigt werden kann. Der Teil .i ist an dem im Hohlkörper
gelegenen Ende durch eine Wandung abgeschlossen, die ebenso wie die übrige Wandung
dieses Teiles mit Bohrungen versehen ist, so daß der. Teil .l gewissermaßen eine
Düse bildet.
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Die von den Wandungen des Hohlkörpers, dem Deckel ;, den Zwischenwandungen
2 und der Düse .l gebildeten Abteilungen sind mit kupfernen Kugeln 6 gefüllt. In
den Zwischenwandungen 2 sind Bohrungen angeordnet, wodurch die verschiedenen Abteilungen
miteinander in Verbindung stehen. Auch die Außenwandung des Hohlkörpers und der
Deckel sind mit Bohrungen versehen, wodurch die Abteilungen mit der Außenluft in
Verbindung stehen.
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Soll die Vorrichtung gebrauchsfertig gemacht werden, so wird der Stift
5 entfernt und an dessen Stelle ein Kupplungsteil angeordnet, womit die Vorrichtung
an die Kohlensäureleitung angeschlossen wird. Daraufhin wird diese Leitung geöffnet,
die Kohlensäure tritt durch die Düse .l ein und strömt von der einen nach der anderen
Abteilung, wobei sie jedesmal teilweise durch die üffnungen im Deckel ,; entweichen
kann. Aus der letzten Abteilung kann die Kohlensäure durch die öffnungen in der
Außenwandung des Hohlkörpers ins Freie treten.
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Durch die Entspannung und Verdampfung der Kohlensäure entsteht eine
tiefe Temperatur, und infolge des noch verhältnismäßig hohen Druckes des Gases wird
eine Kohlensäureschneebildung bei dieser Ausbildung der Vorrichtung hervorgerufen.
Infolge dieser Ausbildung braucht man nur sehr wenig Kohlensäure für die Abkühlung
und die Füllung der Dose mit Kohlensäureschnee, die das Präparat lange Zeit fest
gefroren hält.