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Külvorrchtung für Güterbeförderungsfahrzeuge, insbesondere Schienptnfahrzeuge.
Die Erfindung geht von dem bekannten physikalischen Prinzip aus, dass durch Verdunstung von
Wasser Wärme gebunden wird und dass die Verdunstung bei bewegtem Fahrzeug durch den entstehenden
Luftzug wesentlich gefördert wird.
Es ist bekannt, in einem Eisenbahnwagen einen eigenen Kühlraum abzuteilen, in diesem kleine Wassermengen durch Abfliessen über Staffelrinnen unter Berührung mit der durchstreichenden Luft zum Verdunsten zu bringen und die mit Dämpfen geschwängerte Luft durch Jalousieöffnungen in den zu kühlenden Wagenraum einzuleiten. Es ist ferner bekannt, die Aussenseite der Wände von Eisenbahn- wagen mit einem Flüssigkeit aufsaugenden Material, z. B. Haarfilz, und dieses mit einem Sieb zu belegen.
Der Filz wird mit Flüssigkeit getränkt und steht mit der Aussenluft in Berührung. Die Kühlwirkung dieser Einrichtungen ist gering. Überdies verkleinert die erstgenannte Einrichtung den Laderaum des Wagens beträchtlich, wogegen es bei der zweitgenannten Einrichtung unmöglich ist, den Filz auf seiner ganzen Fläche immer feucht zu halten ; der nicht befeuchtete Filz wirkt aber sogar als Wärme- isolierschichte.
Dies Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch beseitigt, dass alle oder nur ein Teil der den
Fahrzeugraum umschliessenden Wände zu Hohlwänden ausgebildet sind, die die Verdunstungstlüssigkeit aufnehmen und mit durchlässigem oder porösem Aussenwandteil versehen sind. Insbesondere können die seitlichen Umfassungswände, das Dach, der Boden und die Türen eines Güterbeförderungsfahrzeuges in dieser Art ausgebildet werden.
Bei dieser Einrichtung ergibt sich dadurch eine den bekannten Ein- richtungen wesentlich überlegene Kühlwirkung, weil die durch die Poren des Aussenwandteiles nach aussen gelangende Flüssigkeit infolge des bei bewegtem Wagen stets vorhandenen starken Luftzuges stark verdunstet und dadurch die Flüssigkeit in den Hohlwänden stark abgekühlt wird, wobei diese
Abkühlung unmittelbar auf den Innenwandteil, der zweckmässig aus gut leitendem Material besteht, und von diesem auf die im Wageninneren befindliche Luft übertragen wird.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigen die
Fig. 1 und 2 Beispiele der Ausbildung einer Eisenbahnwagenwand in Querschnitten und die Fig. 3 und 4 zwei Beispiele von Eisenbahnkühlwagen in Querschnitten.
Die in Fig. 1 dargestellte Hohlwand 2 eines Kühlwagens dient zur Aufnahme der verdunsteten Flüssigkeit, wie Wasser, verdünnte oder konzentrierte Salzlösungen, Salzlaugen od. dgl. und besteht aus dem durchlässigen oder porösen Aussenwandteil 3, der die Flüssigkeit nach aussen durchtreten lässt und deren stetige Verdunstung ermöglicht, sowie aus dem undurchlässigen und zweckmässig gut wärmeleitenden Innenwandteil 4.
Die Hohlwand kann durch mehrere oder viele kleine Zwischenwände in Abteilungen oder Zellen unterteilt werden, so dass beim Undichtwerden oder Beschädigen der Hohlwand des Fahrzeuges an einer
Stelle nicht die ganze Flüssigkeit ausfliesst, wodurch die Kühlwirkung in Frage gestellt wäre. Überdies aber gewährt diese Unterteilung der Hohlwand den gleichfalls wichtigen Vorteil, dass durch Einleiten der Flüssigkeit nur in bestimmte Abteilungen oder Zellen oder durch Einleiten verschiedenartiger Flüssigkeiten in die einzelnen Abteilungen oder Zellen an verschiedenen Stellen des Wageninneren eine verschiedene Kühlwirkung erzielt werden kann.
Der poröse, durchlässige Aussenwandteil 3 kann aus natürlichen oder künstlichen Steinen, Ziegeln oder aus andern keramischen Stoffen, wie Zement, bestehen. Um die Bruchgefahr zu vermindern, kann dabei ein Rabitzgeflecht oder eine Eisenarmierung vorgesehen werden.
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Feste oder biegsame, verstellbare Jalousieklappen 1 können vorgesehen sein, um das direkte Einfallen der Sonnenstrahlen auf die Aussenwandteile zu verhindern und um bei Frost die Aussenwandteile gegen Kälte zu schützen, wodurch ein Einfrieren der Flüssigkeit in den Hohlwänden verhindert werden kann.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zeigt die Verwendung von zweckmässig lotrecht angeordneten Hohlsteinen, Hohlziegeln oder Hohlplatten, die die Kühlflüssigkeit aufnehmen und zugleich den porösen oder durchlässigen Aussenwandteil bilden, so dass der Aussenwandteil mit dem Innenwandteil einen einzigen Konstruktionsteil bildet. An der Innenseite dieser Hohlziegel od. dgl. ist wieder die undurch-
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In Fig. 3 sind am Kühlwagen von aussen nach innen der Reihe nach zu sehen : die Jalousieklappen 6, der durchlässige poröse Aussenwandteil 7, der mit Flüssigkeit gefüllte Hohlraum 11 und der undurchlässige, gut leitende Innenwandteil 9. Wird der Kühlwagen zum Transport von gefrorenen Lebensmitteln benutzt, so empfiehlt sich die Anordnung einer oder mehrerer innerer isolierender Hilfs-
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gefriert.
Diese Hilfswand oder Wände können auch vor dem porösen oder durchlässigen Aussenwandteil angeordnet werden oder auch mit ihm zusammenfallen. Auf diese Art kann auch das Kühlwageninnere vor Frost geschützt werden. In diesem Falle wird dem Wasser eine Salzlösung oder eine Flüssigkeit mit niederem Gefrierpunkt als verdunstende Flüssigkeit vorzuziehen sein.
Es können auch statt einer Hohlwand zwei mit Flüssigkeit gefüllte Hohlwände vorgesehen werden, die voneinander durch eine isolierende Wand getrennt sind oder aber eine Doppelhohlwand bilden und durch isolierendes Material in dünne Zwischenschichten zerlegt sind ; in allen Fällen bildet der durchlässige oder poröse Wandteil den Aussenwandteil der Hohlwand.
Wie Fig. 3 zeigt, kann das Dach des Kühlwagens dazu benutzt werden, um einen mit Flüssigkeit gefüllten Speisebehälter zur Versorgung der Hohlwände anzuordnen. Seitlich vom Speisebehälter vorgesehene Öffnungen gestatten den Ein-und Austritt der Luft. Im Falle das ganze Dach mit Flüssigkeit gefüllt ist und der Raum in der Mitte und die seitlichen dreieckigen Räume frei bleiben, können diese als Verdunstungsraum ausgebildet werden. Es genügt, für die Luftzirkulation seitliche Öffnungen an der Aussenseite des Kühlwagens vorzusehen.
Es kann aber auch das Dach des Kühlwagens durch. eine mit Flüssigkeit gefüllte Hohlwand mit durchlässigem oder porösem Aussenwandtteil und mit undurchlässigem, gegebenenfalls gut leitendem Innenwandteil gebildet sein. In diesem Falle empfiehlt es sich, aussen am Kühlwagen ein aus einzelnen Blechstreifen gebildetes Schutzblech anzubringen, wobei die Blechstreifen sich nicht berühren, um den Luftzutritt zu erleichtern.
Fig. 4 zeigt am Dach des Kühlwagens die mit Flüssigkeit gefüllte Hohlwand ; in der Mitte befindet sich ein Speisebehälter zur Aufnahme der Flüssigkeit.
Die Wagentüre kann die gleiche Ausbildung wie die Umfassungswände erhalten ; es können dabei auch einfache Türen oder Doppeltüren angeordnet werden.
Wie erwähnt, erfolgt die Verdunstung der in den Hohlwänden enthaltenen Flüssigkeit am porösen Aussenwandteil infolge des durch den rollenden Kühlwagen erzeugten Luftzuges, wobei Wärme gebunden und Flüssigkeit und undurchlässiger Innenwandteil abgekühlt werden. Der Innenwandteil gibt die Kälte an das Wageninnere ab, wobei ein gutes Wärmeleitungsvermögen dieses Wandteiles sehr vorteilhaft ist. Hohlwände nehmen zweckmässig so viel Flüssigkeit auf, dass während der Fahrt eine gewisse Kälte aufgespeichert wird, die während des Stillstehens abgegeben wird.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Kühlvorrichtung für Güterbeförderungsfahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, bei welcher
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flüssigkeit aufnehmenden Hohlwänden mit durchlässigem oder porösem Aussenwandteil ausgebildet sind.