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Der Absorptionskreisprozess gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfe durch Holz unter Wärmeabfuhr absorbiert und durch Erwärmung des Holzes wieder ausgetrieben werden.
Durch die deutsche Patentschrift Nr. 193410 ist es bekannt geworden, dass Baumrinde ein Adsorptionsvermögen für Gase besitzt ; die Wärmeabgabe hiebei blieb jedoch unbeaelltet, und auch eine Regeneration dieses Adsorptionsmittels durch Erwärmung ist nicht durchgeführt worden. Ferner ist es bekannt, ein wirksames Absorptionsmittel aus Holz herzustellen, indem man es durch Ausglühen in poröse Kohle (Adsorptionskohle) verwandelt ; man muss aber damit den Nachteil einer schlechten Wänneleitfähigkeit und einer geringen Druckfestigkeit in Kauf nehmen. Die grosse Briiehigkeit der Kohle führt zudem zur Bildung feiner Staubteilehen, die in Teile der Apparatur verschleppt werden, wo sie nachteilig sind.
Diese Nachteile haften auch andern wirksamen Adsorptionsmitteln, wie Kieselsäuregel. an, so dass die Lebensdauer dieser zum Teil recht teuren Adsorptionsmittel beschränkt ist.
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mittel, insbesondere für die Adsorption von Wasserdampf, also als Trocknungsmittel in Trocknunganlagen, den Vorteil, dass es nicht nur sehr billig ist und überall bequem und ohne Schwierigkeiten beschafft werden kann, sondern in Anbetracht seiner ausreichenden Druckfestigkeit auch hoch geschüttet werden kann, ohne zur Staubbildung selbst beim Überschreiten der Druckfestigkeit an vielen Stellen Veranlassung zu geben.
Obwohl es bekannt ist, dass der Wassergehalt des Holzes von dem Partialdruck des Wasserdampfes in der Luft stark abhängt und bei feuchter Luft besonders gross ist, hat man diese Eigenschaft zur Absorption von Wasserdampf, d. h. zur Trocknung, bisher noch nicht verwendet. Allerdings mag die Verwendung von Holz als Trocknungsmittel auf den ersten Blick als abwegig erscheinen, weil die bekannten Absorptionsmittel in den üblichen Trocknungsanlagen zwecks Regenerierung auf hohe Temperaturen erhitzt werden müssen, wenn hohe Trockenheitsgrade erzielt werden sollen, und solche hohe Temperaturen würden naturgemäss zur Zerstörung des Zellenverbandes des zur Verwendung gelangenden Holzes führen.
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den Holzes unter geringer Temperaturerhöhung durch bereits vorgetrocknet Luft bewirkt.
Die für den Trocknungsprozess aufzuwendende Wärmemenge ist hiebei allerdings grösser als bei einer Erhitzung auf hohe Temperaturen, doch spielt dies wirtschaftlich keine Rolle, wenn billige Abfallwärme bzw.
Sonneneinstrahlung zur Verfügung steht. Vielmehr ergibt sich der Vorteil, dass diese Wärmequellen niedriger Temperatur zu praktisch beliebig weitgehender Trocknung ausgenutzt werden können, was bei Verwendung der künstlieh hergestellten Adsorptionsmittel schon wegen der Verteuerung der Anlagekosten sehr erschwert wäre.
Zweckmässig gelangt das als Trocknungsmittel dienende Holz zur Vergrösserung der Oberfläche in kleinen zylindrischen Stücken, wie sie schon durch Zerkleinerung der-gegebenenfalls von der Rinde befreiten-Äste und Zweige von Sträuchern und Bäumen gewonnen werden können, zur Verwendung. Es ist vorteilhaft, wenn diese Zylinder durch Anbohrung der Achse zwecks besseren Luftzutritt Hohl-
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und bieten dann der am Trocknungsvorgang beteiligten Luft einen geringen, gleichmässigen Strömung- widerstand dar, der zu ihrer guten Verteilung führt.
Werden in geeigneten Fällen die Zylinder noch mit einer Drahtspirale oder mit einem Drahtgeflecht umkleidet, so kann man unter Verringerung des Strömungswiderstandes für die Luft eine bessere Heranführung oder Fortführung der Wärme auch bei grösserer Schüttbreite erreichen.
Der Schutz, den ein derartiges Drahtgeflecht gegen Zusammenpressung bietet, macht auch die Verwendung von dünnen Hobelspänen oder Holzwolle möglich, so dass die Oberflächenentwieklung verhältnismässig weit getrieben werden und der Wechsel zwischen Trockenwirkung und Regenerierung in kurzen Zeitabständen erfolgen kann, falls dies erwünscht ist.
Noch feiner zerteilte Holzabfälle können durch Bindemittel zusammengehalten und zwecks Ober- flächenvergrösserung in dünnwandige Form nach Art von Papier oder Pappe gebracht werden und so zur Verwendung gelangen.
Die Verwendung des Holzes als Trocknungsmittel in Trocknungsanlagen ermöglicht es ferner, das Troeknungsmittel selbst gleichzeitig auch als Baustoff zu verwenden, so dass in vielen Fällen eine
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die am Trocknungsvorgang nicht beteiligte Aussenluft angrenzen, sowie gegebenenfalls auch die Auf- lageflächen werden dann zweekmässigerweise durch wasserdichte Wandungen oder tberzüge abgedichtet, die vorzugsweise etwas elastisch sein sollen, um einem Arbeiten des Holzes folgen zu können. Hiezu eignen sieh beispielsweise Stoffe, wie Gummi, Teer und Asphalt, für Aussenabdichtung auch Wellblech.
Derartige Trocknungsanlagen werden dann so einfach und billig, dass sie beispielsweise-durch Trocknung der atmosphärischen Luft-zur Beschaffung von Wasser zur Tränke für Weidetiere in regenarmen Steppengebieten dienen können, wobei die Sonneneinstrahlung benutzt wird, um die Feuchtigkeit
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mengen dient, bis bei Wiedererwärmung dieser Mengen die Feuchtigkeit der am Arbeitsvorgang beteiligten Luft gross genug wird, um zur Ausscheidung von Wasser im Schatten zu führen.
Die Erfindung möge an zwei Ausführungsbeispielen noch näher erläutert werden.
Fig. 1 zeigt den Grundriss, Fig. 2 die Seitenansicht und Fig. 3 die Vorderansicht einer Anlage,
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erforderlich ist, dienen kann. Das Holz ist hiebei gleichzeitig Trockengut und Trocknungsmittel.
Fig. 4 skizziert eine Anlage, die durch das primitive Mittel der Verwendung des Holzes als Trocknungsmittel und als Baustoff mit relativ geringem Kostenaufwand eine Wasserquelle in wasserarmen sonnigen Gegenden schafft, der das Wasser im Bedarfsfall auch gleich gekühlt entnommen werden kann. Die Fig. 5 und 6 sind Nebenzeichnungen hiezu. In den Fig. 1-3 bedeutet 1 einen Lagerraum für Trockengut, z. B. Troekenholz. An der Siid-
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deckt sind. und an der Nordseite entsprechende Räume, 3. Diese Räume sind durch verschiebbare Zwischenwände 4 so unterteilt, dass die durch diese Räume strömende Luft zu einem längeren Zickzackwege gezwungen wird, der, wie in der Figur zur Vereinfachung angedeutet, hin und her gehen, praktisch aber noch wirksamer aufwärts und abwärts führen kann.
In den dadurch entstehenden Abteilungen wie auch in dem Lagerraum befindet sich das zu trocknende Holz in Stapeln 5, die auf einer in der Figur nicht wiedergegebenen Vorschubvorriehtung ruhen. An der Ostseite des Gebäudes befindet sieh der
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nung 12 wieder ins Freie entweichen.
Die Anlage arbeitet folgendermassen : Die Stapel 5 bewegen sich auf der erwähnten Vorschub-
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den Kammer 6 durch den Südraum 2 und den Nordraum J zu der Schleusenkammer 6 zurück. In entgegengesetzter Richtung strömt Frischluft durch die an der Ostseite befindliche Öffnung 10 in den Raum ein, tritt an der Westseite in den Raum 2 hinüber und geht durch diesen bis zur Ostseite, wo sie durch den von der Sonnenstrahlung erwärmten Schacht 11 und drssen Öffnung 12 ins Freie abströmt. Die Strömungsgeschwindigkeit kann durch verstellbare Jalousien bei 10 oder 12 leicht geregelt und dem Fortschritt der Trocknung angepasst werden.
Die Frischluft wird in den kühleren Räumen 3 durch das als Trocknungsmittel dienende Holz der Stapel 5 getrocknet, tritt dann in den durch die Sonne erwärmten Raum 2 und trocknet in diesem bei der höheren Temperatur das gestapelte Holz so weit vor, dass es später im Schatten auch aus der bereits vorgetrockneten Luft noch Wasser aufnehmen kann. Die Luft wird beim Durchströmen der Räume 2 von West nach Ost fortschreitend feuchter, und da an der Ostseite zuletzt das Holz mit der vorher im Schatten erreichten Feuchtigkeit, die bei der hohen Temperatur
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und Frischluft ist dem Holz entzogen, das nach der Westseite hin fortschreitend immer trockener wird.
An dieser Westseite können daher Teile des getrockneten Holzes in den Lagerraum j ! übernommen werden. während eine entsprechende Menge von lufttrockenem Holz vom Hofraum durch die Tür 9 in die Schleusenkammer 6 gebracht werden und von dort aus an dem Umlauf der Holzstapel teilnehmen kann. Scheint die Sonne nicht, so findet keine Zirkulation der Luft durch die Trocknungsanlr ge statt, und der Troek- nungsvorgang ruht.
Wenn das zu trocknende Holz grosse Oberflächen bei geringer Dicke hat, kann das gleiche Holz als Trockengut und als Trocknungsmittel dienen. Es ist dann gleichgültig, wie oft die einzelnen Teile umlaufen, und wann sie entnommen werden. Sind grosse Stücke mit verhältnismässig kleiner Oberfläche zu trocknen, so wird man, um die Anlage nicht unnötig gross werden zu lassen, das als Trocknungsmittel dienende Holz in einer geeigneten Dimensionierung, beispielsweise in Stapeln von kreuzweise gelegten Rundstäbehen, dem Luftstrom in den Weg stellen und umlaufen lassen, das Trockengut aber in langsamerem Vorschub als das Trocknungsmittel nur durch den Südraum 2 von der Ostseite zur Westseite hindurchführen, um es dann nach beendeter Trocknung im Lagerraum 1,
der dauernd unter der Einwirkung des Trockenheitsgrades der Westseite steht, für den Abruf und zur Nachtrocknung zu stapeln.
Ein sofortiges Einbringen der zu trocknenden Nutzhölzer in den trockenen Lagerraum empfiehlt sich in der Regel dagegen nicht, da das Trockengut sonst leicht rissig wird oder sonstige Deformationen erleidet. denn der Trockenheitsgrad kann in dieser Anlage ein recht hoher werden.
Das Trockengut kann auch irgendein anderer Stoff sein, und Trockengut, das eine schnelle Trocknung erfahren kann. wird dann mit grösserer Geschwindigkeit durch den Südraum von der Ein-
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dienende Holz. Trockengut, das bereits unter der Einwirkung der Sonneneinstrahlung an der Südseite leiden würde, wie z. B. gutes Heu, kann auch an der Schattenseite in Raum. 3 getrocknet werden, indem es in einer der Vorschubvorrichtung des als Trocknungsmittel dienenden Holzes entgegengesetzten Richtung von der Einbringungsstelle bis zur Entnahmestelle langsam hindurchgeführt wird, also gleichlaufend mit der Richtung der strömenden Luft.
In jedem Falle kann in der Anlage ein Trockenheitsgrad erzielt werden, der den in der Sonne erreichbaren lufttrockenen Zustand erheblich übertrifft, so dass besonders auch solche landwirtschaft- liehen und gärtnerischen Pordukte, die gegen Temperaturerhöhung geschmacksempfindlich sind, in dieser einfachen Weise der erforderlichen Trocknung unterworfen werden können, ohne dass es kostspieliger Vakuumtrocknungsvorrichtungen oder mit künstlicher Heizung betriebener Trocknungsanlagen bedarf.
In der Fig. 4 ist eine Anlage zur Wasserbeschaffung dargestellt, in der das als Trocknungsmittel dienende Holz zum Teil gleichzeitig als Baustoff der Anlage dient. Auf dem als Sockel dienenden Wasser- behälter 21 stehen aus Ilolzwänden 22 und 23 gebildete Schächte 24 und 25, von denen die letzteren mit Sägemehl gefüllt und verschlossen sind, während der rechte Schacht 24 mit den in der Fig. 6 in stark vergrössertem Massstabe dargestellten Holzringen 60, die mit Drahtspiralen 61 umwickelt sind, angefüllt ist und über den Kanal 26 und den Kondensator 27 sowie Kanal 28 mit dem in gleicher Weise gefüllten linken Schacht 24 oben in Verbindung steht.
Unten sind diese beiden Schächte durch die Kanäle 29 und 30, die durch einen mit einer porösen Zwischenwand 32 versehenen Verdunstungsbehälter 31 führen. verbunden. In mittlerer Höhe besteht noch eine Querverbindung 33 zwischen den beiden Schächten. welche letztere durch Sieböffnungen 34 mit der Aussenluft in Verbindung stehen. Auch der Kanal 33 ist durch Siebe 35 vor dem Eindringen der Holzringe 60 geschützt. Vom unteren Teil des Kondensators 27 führt eine Überlaufleitung 36 zu dem Wasserbehälter 21 und eine Leitung 37, die durch einen gewiehts- belasteten Hahn 38 automatisch verschlossen ist, zu dem Verdunstungsgefäss l, von dem eine Über- laufleitung 39 ins Freie führt.
Der Verdunstungsbehälter 31 ist durch eine Wärmeisolierung 40 aus Säge- mehl geschützt. Der untere Teil der Schächte 24 bleibt von der Sehüttung mit den Hobringen 60 frei.
Die Schüttung ruht auf den mit Löchern 54 (Fig. 5) versehenen Unterlagsbrettern 41. Eine kleine Pumpe 42 gestattet die Entnahme von Wasser aus dem Vorratsbehälter 21.
Die Schächte 24 bestehen aus den in Fig. 5 dargestellten kastenförmigen Elementen 50 und 51, die durch wechselweise versetzte Querverbindungen 52 bzw. 53 versteift und horizontal übereinander- geschichtet sind. Die Aussenflächen und die Fugen sind mit Teer oder Asphalt gedichtet.
Die Anlage arbeitet folgendermassen. Vormittags scheint die Sonne gegen die Ostwand 22. Die in dem auf dieser Seite liegenden Schacht 24 erwärmte Luft steigt empor, in dem Frischluft durch die Öffnung 34 angesaugt wird. Die aufsteigende Luft sättigt sieh an dem in der voraufgehenden Periode befeuchteten Holz mehr und mehr mit Feuchtigkeit. Ein durch die Widerstände in den Leitungen be- stimmter Teil der Luft geht durch das Rohr 3. 3 zu der Westseite 23, der andere Teil geht weiter aufwärts und gelangt dann durch Rohr 26 in den stets im Schatten liegenden und von freier Luft umspülten
Kondensator 27, wo ein Teil des von dem Luftstrom aufgenommenen Wassers niedergeschlagen wird.
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Wasserdampf ab, das Holz für die folgende Austreibungsperiode vorbereitend.
Da das Holz in der voraufgehenden Periode unter der Einwirkung der Sonneneinstrahlung durch die eintretende Frischluft stärker vorgetrocknet war, vermag es jetzt im Schatten aus der durch den Apparat strömenden Luft mehr Wasser aufzunehmen, als dem Feuchtigkeitsgrad der Frischluft entspricht. Die Luft verlässt den Apparat trockener, als sie in ihn eintrat. Die durch den Apparat gehende Luft lässt also Wasser im Apparat zurück, u. zw. in dem nach einigen Perioden erreichten Beharrungszustand durchschnittlich so viel. wie in dem Kondensator niedergeschlagen wird.
Ein Teil der Luft verlässt den Apparat noch nicht, sondern setzt ihren Weg durch den Schacht abwärts fort, tritt durch Rohr 29 in den Verdunstungsbehälter 31 und gelangt durch Rohr : 30 in den warmen Schacht, von wo aus sie den Weg durch Rohr 33 oder den Kondensator 27 mitmacht, bis sie den Apparat verlässt.
Die unteren Teile der Schächte sind von der Schüttung freigelassen, damit die Luft ausreichend gekühlt in den Verdunstungsbehälter und ausreichend vorgewärmt in den Bereich der erwärmten arbeitenden Holzmengen gelangt. Der Temperaturwechsler, den man zur Erhöhung der Kühlwirkung der trockenen Luft zwischen den Leitungen 29 und 30 anordnen kann, ist zur Vereinfachung der Figur fortgelassen.
Die Wirkung der Apparatur unterhalb der Öffnungen 34 ist die einer starken Trocknung der durch
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richtung der Luft, im übrigen in genau derselben Weise.
Das niedergeschlagene Wasser gelangt durch das Überlaufrohr 36, das unter den Flüssigkeitsspiegel im Behälter 21 herabgeführt ist oder einen andern Flüssigkeitsverschluss enthält, in diesen Vorratsbehälter 21, aus dem es im Bedarfsfall durch die Pumpe 42 entnommen werden kann. Will man dem Apparat das Wasser in gekühltem Zustand, z.
B. zu Trinkzwecken entnehmen, so wird durch Anheben des Gewichtes 38 der Hahn in der Leitung 37 vorübergehend geöffnet, das im untersten Teil des Kondensators angesammelte Wasser strömt durch die Leitung 37 in den Verdunstungsbehälter. 31, rieselt dort über die aus porösem Stoff bestehende Zwischenwand 32, kühlt sich hiebei in der durch das Verdunstungs- gefäss 31 gehenden sehr trockenen Luft entsprechend ab und kann schliesslich durch das einen Wasser- verschluss bildende Überlaufrohr 39 entnommen werden.
Mit Hilfe des Holzes kann man auch Absorptionsvorrichtungen bauen, die so gross sind, dass ihre Trockenwirkung ausreicht, um erhebliche Luftmengen während einer Nacht ununterbrochen zu trocknen.
Das absorbierende Holz wird dann am Tage durch Sonneneinstrahlung wieder von der Feuchtigkeit befreit. Zur Durchführung eines derartigen Verfahrens kann beispielsweise die in Fig. 7 dargestellte Vorrichtung dienen.
In dieser Figur bedeutet 201 einen an der Giebelseite eines mit dem Dachfirst in nord-südlicher Richtung sich erstreckenden Gebäudes befindliehen Raum, der nachts mit gekühlter Frischluft beschickt
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Eindringen von Wärme geschützt. Gegen den Bodenraum grenzen ihn wärmeisolierende mande 20, J und die wärmeisolierende Decke 204 ab. Das Dach besteht aus beispielsweise mit Dachpappe verkleideter
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Dachsparren aufgenagelt ist. Hiedurch entstehen auf jeder Daehseite eine Anzahl von Schächten, die mit festen hygroskopischen Stoffen 209 besetzt sind. Diese können beispielsweise aus Hobelspänen bestehen, die durch Drahtgeflecht aufgelockert und vor dem Zusammenpressen geschützt sein können.
Auch ohne Besetzung mit hygroskopischen Stoffen wirken die Holzverschalungen bereits hygroskopisch. jedoch wird die Wirkung durch die feinere Verteilung und die grössere Oberfläche der Hobelspäne wesentlich beschleunigt. Da die Verschalung zu langsam wirkt, kann es sogar zweckmässig sein, diese und die Sparren durch einen Anstrich am Mitarbeiten zu verhindern. An Stelle der Hobelspäne ist auch eine Verwendung von dünnen, senkrecht zur Faser geschnittenen Brettchen geeignet, die in parallel zu den Sparren verlaufenden Nuten an der Verschalung in geringem Abstande voneinander eingepasst sein können.
Bei geringem Strömungswiderstand für die Luft lässt sich auf diese Weise eine grosse Menge der hygro- skopischen Stoffe unterbringen, deren Trockenwirkung nach voraufgegangener Regenerierung mehrere Tage erhalten bleibt, so dass auch bei regnerischem Wetter eine Unterbrechung der Kühlwirkung nicht einzutreten braucht.
Die durch die Sparren und durch die Verschalung 205, 206,207 und 208 gebildeten Schächte sind oben und unten mit Drahtsieben 210, 211, 212 und 213 versehen, die einen ungehinderten Eintritt und Austritt der Luft gestatten. 214 und 215 sind verschiebbare Abdeckungen, die eine Verbindung der unteren mit den oberen Bodenräumen gestatten, falls diese zur schonenden Trocknung von Troekengut. wie Obst, usw. in den Nachtstunden zwecks guter Konservierung ausgenutzt werden sollen. 233 ist eine an der Unterseite des Daches angebrachte wärmeisolierende Schicht.
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216 und 217 sind vermittels eines einstellbaren Uhrwerks drehbare Scheiben, die in ein Wasser- bad 218 tauchen und die vor Öffnungen in den Wänden 20. 3 angeordnet sind. Diese Öffnungen sind durch perforierte Bleche 219 geschützt und können gegen den Raum 201 durch Schieber oder Klappen 220 und 221 abgeschlossen werden. 222, 223, 224 und 225 sind Fenster in den Bodenkammern, 226 Fenster in dem Raum 201, welche letztere während der Beschickung des Raumes mit gekühlter Frischluft ge- . schlossen zu halten sind. 227 ist ein aus dem Raum 201 ins Freie führender Kamin, unter dem an einer Aufhängevorrichtung 228 ein Ventilator 229 angeordnet ist.
Die Lampe 2. 30, durch den Schirm 2, vs geschützt, kann neben der Beleuchtung des Raumes zur Verstärkung der Luftströmung dienen.
Die obere Bodenkammer ist zweckmässig durch eine Zwischenwand 2. 32 unterteilt.
Um mit dieser Einrichtung den Schlafraum 201 nachts mit getrockneter oder gekühlter Frisch- luft zu versorgen, verfährt man folgendermassen. Bei Sonnenaufgang wird die Lüftungsklappe 220 ge- schlossen und das Fenster 222 geöffnet. Die Aussenluft hat dann durch dieses Fenster und die Öffnung 210
Zutritt zu den unter dem Osthang des Daches angeordneten zwischen der Verschalung 205 und 207 liegen- den Schächten und den in ihnen befindlichen hygroskopischen Stoffen 209, die durch die Sonnenein- strahlung erwärmt werden. Die in diesen Schächten aufsteigende erwärmte Luft führt das Wasser mit sich fort, das durch die Entfeuchtung der Luft in der voraufgehenden Nacht von den hygroskopischen
Stoffen aufgenommen wurde. Diese werden dadurch regeneriert und zur Aufnahme neuer Feuchtigkeit in der folgenden Nacht vorbereitet.
Die feuchte Luft entweicht durch Öffnung 211 und Fenster 224jns Freie. Je höher dieses Fenster 224 angeordnet ist, um so stärker ist der Durchzug der Luft. Es ist in der Regel zweckmässig, auch das an der entgegengesetzten Giebelseite liegende Fenster gleichzeitig zu öffnen, damit ein ständiger Durchzug
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dünnt, damit die Wände des Bodenraumes nicht vorübergehend beschlagen. In besonders feuchten Gegenden muss die Abluft am First direkt ins Freie geführt werden.
Mit dem Ansteigen der Sonne werden die hygroskopischen Stoffe zunächst stärker erwärmt, bis dann gegen Mittag wieder eine Abnahme der Erwärmung eintritt. Die Trocknung der hygroskopischen Stoffe schreitet fort, so lange die absolute Feuchtigkeit der Abluft bei 211 grösser ist als die der Zuluft bei 210. Wenn dies nicht mehr der Fall ist, wird Fenster 222 wieder geschlossen. Dieser Zeitpunkt, auf den es praktisch nicht sonderlich genau ankommt. ist durch einige leichte Versuche ein für allemal zu bestimmen, so dass die Schliessung des Fensters auch automatisch zn der gegebenen Zeit erfolgen kann.
Die hygroskopischen Stoffe kühlen sich dann allmählich ab, bis sie durch Öffnung der Klappe 220 zur
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Der Westhang des Daches kann in den ersten Vormittagsstunden, solange er im Schatten liegt, noch der Beschickung des Raumes 201 mit gekühlter Frischluft dienen. in genau derselben Weise wie während der Nacht. Die Frischluft gelangt durch Fenster 225 und Öffnung 27. 3 in den von der Holz-
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Ventilator 229 angesaugt und durch den Kamin 227 ins Freie geschafft. Gegebenenfalls kann zur Fnter- stützung dieser Luftströmung die Erwärmung der Abluft durch die Lampe zu dienen. Ist ein Ventilator nicht anwendbar, z. B. in Ermangelung elektrischen Stromes, so kann man den Zug in Kamin 227 durch eine verstärkte Heizung erhöhen, die dann von dem oberen Bodenraum aus bedient werden kann.
In den späteren Vormittagsstunden erreicht die Sonne den Westhang des Daches, und die Klappe 221 muss geschlossen, das Fenster 228 geöffnet werden. Die am Westhange des Daches befindlichen hygro-
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geschlossen, und die hygroskopischen Stoffe kühlen sich ab. Nach einiger Zeit kann dann auch die Westseite durch die Öffnung der Klappe 221 dem Luftstrom der Kühlluft angeschlossen werden.
Da die atmosphärische Luft am Tage relativ trocken ist, wird unter der Wirkung der Sonneneinstrahlung eine erhebliche Austrocknung der hygroskopischen Stoffe erzielt, u. zw. ohne Aufwendungen für die nicht unerhebliche Wärmezufuhr, die bei einem Dach von der in der Figur angedeuteten Grösse tagsüber bereits über l underttausend Kilokalorien betragen kann.
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Sonneneinstrahlung vorzugsweise ausgesetzten Dächer für die Trocknung der hygroskopischen Stoffe in, den Tagesstunden einerseits und für die Entfeuchtung der Luft in den Nachtstunden anderseits ausnutzt.
Kommt es nur auf Trocknung an, so werden die Scheiben 216 und 277 nicht befeuchtet.
Kühlung des Raumes 201 ohne Befeuchtung der Zuluft kann erzielt werden, wenn man die Abluft durch im Zuge der zuströmenden Trockenluft oder unter der Decke des Raumes angeordnete Rohre oder
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Kanäle leitet, in denen Wasser in der abziehenden Luft zur Verdunstung gebracht wird. Die dadurch erzielte Kühlwirkung teilt sich durch Wärmeleitung der trockenen Zuluft oder Raumluft mit, ohne diese zu befeuchten.
Will man geschmacksempfindliches Trockengut, wie Obst u. dgl., nachts mit trockener Luft behandeln, so kann man nach Schliessung der Klappen 221 und 220 sowie der Bodenfenster 224 und 225 die Abdeckungen 214 und 215 öffnen. Die Trockenluft strömt dann in einem geschlossenen Kreislauf durch die Schächte unter den Dachhängen und durch die Bodenkammern, in denen das Trockengut untergebracht wird, langsam hindurch. Bei einer derartigen Trocknung bleiben die aromatischen Stoffe besser erhalten als bei einem Dörren in der Sonne.
PATENT-ANSPRÜCHE : t l. Absorptionskreisprozess für Dämpfe, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfe durch Holz
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