DE412754C - Verfahren zur Kuehlung von Grubenluft - Google Patents

Verfahren zur Kuehlung von Grubenluft

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DE412754C
DE412754C DEM80435D DEM0080435D DE412754C DE 412754 C DE412754 C DE 412754C DE M80435 D DEM80435 D DE M80435D DE M0080435 D DEM0080435 D DE M0080435D DE 412754 C DE412754 C DE 412754C
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DE
Germany
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air
cooling
drying
pit
salts
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Expired
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DEM80435D
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English (en)
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Maschinenbau-Akt-Ges Balcke
Balcke AG
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Maschinenbau-Akt-Ges Balcke
Balcke AG
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F3/00Cooling or drying of air

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Heat-Exchange Devices With Radiators And Conduit Assemblies (AREA)
  • Drying Of Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Kühlung von Grubenluft, In den Kohlengruben sowie in den KaU;-zechen herrschen an den Arbeitsstellen teilweise Temperaturen, die eine Durchführung der normalen Arbeitszeit verhindern. Sobald an einer Arbeitsstelle eine Temperatur von :!8'C herrscht, muß die Arbeitszeit daselbst von sieben auf sechs Stunden verkürzt werden. Der dadurch entstehende Arbeitsausfall ist bei heißen Gruben sehr beträchtlich.-Man hat deshalb versucht, durch verschiedene Einrichtungen die Grubenluft zu kühlen. Es sind z. B. Kühlanlagen mit Eismaschinenbetrieb vorgesehen worden, die der Grubenluft eine entsprechende Abkühlung geben sollen. Mit solchen Anlagen ist es möglich, die an den einzelnen- Betriebspunkten eintretende Grubenluft auf 15 bis 16'C abzukühlen und dadurch an der Arbeitsstelle die Luft auf einer für die Arbieit günstigen. Temperatur zu halten. Die Anlagen sind aber teuer sowohl in den Beschaffungskosten als auch im Betrieb.
  • Es ist ferner bekannt, ,die Grubenluft vor Ort mit Hilfe von festeingebauten oder fahrbaren Verdunstungskühlern herabzukühlen, in denen mit Hilfe verschiedener Mittel fein verteiltes Wasser durch künstlichen Luftzug gekühlt wird.
  • Auch diese Einrichtungen haben sich nicht bewährt, weil sie einerseits zu hohe Betriebskosten verlangen, anderseits aber auch nicht die nötige Temperaturherabsetzung bringen. Auch Verdunstungskühlungen in anderer Form haben im allgemeinen versagt, ebenso das Einpressen von kalter Luft durch Leitungen.
  • Die Erfindung geht von dem bekannten. Verfahren aus, Luft durch Verdunstungskühlung in einem wasserberieselten Turm zu kühlen. Hierbei geht der entstehende Wasserdampf in die Luft über und sättigt diese. Je mehr Wasserdampf in die Luft übergehen kann, bevor diese gesättigt ist, um so größer ist die Wärmeentziehung, also auch die Kühlung von Wasser und Luft.
  • Wird beispielsweise atmosphärische Luft von 28° C und 5o Prozent relativer Feuchtigkeit durch einen wasserberieselten Kühlturm geschickt, so kann im günstigsten Falle eine Abkühlung auf 2 i ° C erreicht werden. Eine derartige Abkühlung würde aber für die Kühlung der Grubenluft zu gering sein.
  • Vermindert man aber die relative Feuchtigkeit von 5o Prozent auf 25 Prozent, so. ist eine Kühlung im Kühlturm auf 16,5" ' C möglich. Diese Temperatur wird bei noch weitergehender Trocknung der Luft vor dem Eintritt in den Verdunstungskühler noch ni,-drig er.
  • Die Erfindung besteht darin, daß die gesamte Grubenluft vor Eintritt in den Schacht zunächst einer Trocknung und gleichzeitigen Vorkühlung durch wasseraufnehmende Salze, insbesondere Chlorkalzium oder Chlormagnesium, und hierauf einer werteren kühlung durch Verdunstung unterworfen wird. Diese Salze nehmen aus der Luft lebhaft Feuchtigkeit auf. Durch die _Aufuahme-_von Feuchtigkeit- lösen sich die -Salze allmählich, und dadurch wird wiederum Lösungswärme gebunden, _- so daß- also mit der Trocknung der Luft durch feuchtigkeitentziehende Salze zugleich schon eine Vorkühlung verbunden ist.
  • Die also getrocknete Luft wird dann durch einen Verdunstungskühler an sich bekannter, Artgeschickt und erfährt hier eine Abkühlung auf etwa 16' C, d. h. eine Temperatur, die eine ausreichende Kühlung auch der heißesten Grubenorte gewährleistet.
  • Die Abkühlung von Luft durch Verdunstungskühlung nach vorausgegangener Trocknung mit Hilfe von hygroskopischen Chemikalien ist an sich bekannt. Sie ist an sich umständlich und scheint angesichts der riesigen für die Grubenluft benötigten Luftmengen praktisch .kaum durchführbar. Indessen hat eine reclulerische Nachprüfung ergeben, daß dieses Trocknungsverfahren für die zentrale Kühlung von Grubenluft doch mit guter Wirtschaftlichkeit durchführbar ist, da einerseits auf den Zechen erhebliche Mengen der hygroskopischen Salze und ausreichende Wärmemengen für ihre Regenerierung zur Verfügung stehen und anderseits die Kalizechen hygroskopische Salze in ausreichenden Mengen an Ort liefern, so daß auch die Beschaffung dieser Stoffe keine Schwierigkeiten macht. Dazu kommt noch, daß die Kalisalze, insbesondere Chlormagnesium und Chlorkalzium, zwecks Weiterverarbeitung auf der Kalizeche an sich schon mit Wasser versetzt werden müssen, so daß die Weiterverwendung dieser Salze durch die Vorverwendung als trocknende Salze gefördert @vird.
  • Es kommen also für die Kühlung drei Vorgänge in Frage i. die Trocknung der Luft und damit die Herabsetzung ihrer relativen Feuchtigkeit, d. h. Erhöhung der Verdunstung, 2. die Lösung der wasserentziehenden Salze und damit gleichzeitig eine Wärmeentziehung aus der trocken werdenden Luft, 3. die ,an sich bekannte Verdunstungskühlung, die jedoch infolge der vorübergehenden. Trocknung bei gleichzeitiger Vorkühlung ganz besonders niedrige Lufttemperaturen erzeugt.
  • Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten V orrichtung ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt. Hier zeigt Abb. i die gesamte Anlage im senkrechten Mittelschnitt, Abb.2 einen vergrößerten Schnitt durch die Trockenhorden.
  • Die Trocken- und Kühlvorrichtung ist von einem gemeinsamen Dach a bedeckt. Der Kern der Anlage ist ein Berieselungskühler b, auf dessen Horden oder Wänden das Kühlwasser durch Verteilungsvorrichtungen c an sich bekannter und beliebiger Art fein verteilt wird. Der Rieseleinbau ist nach außen hin abge-chlossen durch eine äußere Wand d, die im unteren Teil durch eine Öffnung e die Verbindung mit der Trockenanlage herstellt.
  • Nach dem Innern der Anlage hin ist die Wasserterieselung abgeschlossen durch eine Innenwand e'.
  • Im Kühlteil fällt das Rieselwasser in zinen gemeinsamen Sammelkanal m, aus dem es ohne weiteres wieder in die Verteilungsvorrichtung c hochgepumpt wird, da es ja während =seiner Berührung rn;it der Luft nicht erwärmt wird.
  • Die Trockenvorrichtung besteht im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Rinnengerüst, das den Berieselungskühler vollständig umgibt. Oberhalb des Rinnengerüstes laufen Schienenstränge f, auf denen kleine Kippwagen g verfahren werden, die das zur Trocknung der Luft benutzte Salz, beispielsweise Chlorkalzium, über den Rinnenbau entleeren. Die Anordnung der Rinnen ist aus Abb.2 ersichtlich. Sie sind in Reihen untereinander gegeneinander versetzt angeordnet, so daß das von oben aufgeschüttete Salz, zwischen den Rinnen hindurchfallend, die einzelnen Rinnengruppen füllt.
  • In den Rinnen lt lagert das Salz auf Siebflächen i, so daß die sich bildende Salzlösung am Grunde der Rinne abströmen kann. Alle Rinnen sind zweckmäßig nach außen derart geneigt, daß die abfließende Salzlösung in einen ringsum führenden Sammelkanal k entl_e--rt wird, aus dem die Salzlösung mit Hilfe einer Pumpe L abgepumpt und einer Regenerierungsanlage, beispielsweise einer Eindampfpfanne, zwecks Rückgewinnung des Trockensalzes zugepumpt wird.
  • lach außen wird die Trocknerei abge--ihlossen durch Wänden, die bis zur Höhe der Schüttglei-ze f hochgeführt sind und zwit7chen diesen und dem Dach die Eintrittsöffnung 9 für den Eintritt der Luft offen lasen.
  • An den Kernraum der Anordnung ist der Schacht eingeschlossen, in den die Grubenventilatoren die Luft ansaugen.
  • Die Luft < t: ömt, sobald die Ventilatoren anfangen zu arbeiten, durch die Öffnung a ein und durchzieht in Richtung der eingezeichneten Pfeile zunächst die Trocknerei. Hierbei gibt sie Feuchtigkeit an die in den Rinnen liegenden Salze ab, die teilweise gelö_t werden und dadurch Lösungswärme binden. Die getrocknete und in ihrer Temperatur herabgesetzte Luft tria dann durch die Querschnitte o zu dem Rieselkühler, verläßt diesen im oberen Teil und strömt in den, Schacht ein.
  • Die Erfindung ist an die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung nicht gebunden. Wesentlich ist für ihre Durchführung das Verfahren, die Luft vor der Verdunstungskühlung einer wirksamen Trocknung, insbesondere durch wasserbindende Salze, zu unterwerfen, durch deren Anwendung gleichzeitig eine Vorkühlung der Luft vor ihrem Eintritt in den Verdunstungskühler erfolgt.

Claims (2)

  1. PATE1 T-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Kühlung von Grubenluft, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Grubenluft vor Eintritt in den Schacht zunächst einer Trocknung und gleichzeitigen Vorkühlung durch wasseraufnehmende Salze, insbesondere Chlorkalzium oder Chlormagnesium, und hierauf einer weiteren Kühlung durch Verdunstung unterworfen wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, bestehend aus einem nach außen abgeschlossenen, oben mit Lufteintrittsöffnung (.o) versehenen Turm, der durch eingebaute Zwischenwände in eine auß°nliegende Lufttrocknerei, einen innerhalb derselben liegenden Verdunstungskühler und einen von diesem umgebenen, mit dem Schacht verbundenen Luftraum unterteilt ist.
DEM80435D Verfahren zur Kuehlung von Grubenluft Expired DE412754C (de)

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DE (1) DE412754C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1051763B (de) * 1955-02-01 1959-03-05 Theodor G Bingel Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen und Kuehlen von Luft, insbesondere von Grubenwettern
DE1095233B (de) * 1953-04-17 1960-12-22 Wirtz & Co Verfahren zur Bewetterung von Gruben

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1095233B (de) * 1953-04-17 1960-12-22 Wirtz & Co Verfahren zur Bewetterung von Gruben
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