CH178154A - Verfahren zur Beeinflussung des Feuchtigkeitsgehaltes atmosphärischer Luft. - Google Patents

Verfahren zur Beeinflussung des Feuchtigkeitsgehaltes atmosphärischer Luft.

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CH178154A
CH178154A CH178154DA CH178154A CH 178154 A CH178154 A CH 178154A CH 178154D A CH178154D A CH 178154DA CH 178154 A CH178154 A CH 178154A
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  Verfahren zur     Beeinflussung    des Feuchtigkeitsgehaltes atmosphärischer Luft.    Man kann den Feuchtigkeitsgehalt atmo  sphärischer Luft mit Hilfe von hygroskopi  schen Stoffen beeinflussen, sei es, dass man  ihn vergrössert, um zum Beispiel Wasser aus  der Luft gewinnen     ztx    können, sei es, dass  man die Luft trocknet. Im ersteren Falle  werden die hygroskopischen Stoffe erwärmt,  damit sie Feuchtigkeit an die Luft abgeben;  nach einiger Zeit müssen .dann Mittel und  Wege gefunden werden, die hygroskopischen  Stoffe     wieder    mit Feuchtigkeit anzureichern.

    Im zweiten Falle werden die hygroskopi  schen Stoffe gekühlt, damit sie Wasser aus  'der     Luft;    aufnehmen; nach einiger Zeit ist  dann die Aufgabe zu lösen, sie von dem  Wassergehalt zu befreien, damit sie ihre  Trockenwirkung von neuem ausüben können.  



       Diese    Aufgaben werden gemäss der Er  findung dadurch gelöst,     da.ss    die hygrosko  pischen Stoffe abwechselnd bei Nacht der  atmosphärischen Luft ausgesetzt und am  Tage der Einwirkung der Sonnenstrahlen  und einem Luftstrom ausgesetzt werden, so    dass sie am Tage Feuchtigkeit an die Luft  abgeben und während der Nacht Feuchtig  keit aus der Luft aufnehmen. .

   Auf diese  Weise gelingt es, den nicht     unbeträchtlichen          Temperaturunterschied    zwischen der Sonnen  einstrahlung in den Tagesstunden und der  Abkühlung in den.     Nachtstunden    auszunut  zen: Wesentlich ist hierbei, dass die rela  tive Feuchtigkeit der atmosphärischen Luft  auch in den trockensten Gegenden in den  Nachtstunden weit höher ist als am Tage.  



  Nach dem erfindungsgemässen- Verfahren  kann also zum Beispiel Wasser aus der atmo  sphärischen Luft in der Weise gewonnen  werden, dass die hygroskopischen Stoffe in  den Nachtstunden der- atmosphärischen Luft  ausgesetzt werden, in den     Tagesstunden    aber  der     Einwirkung    der Sonnenstrahlung und  eines Luftstromes, der dann zwecks Nieder  schlagung der in der Nacht aufgenommenen       Feuchtigkeit    an anderer Stelle gekühlt     wird.     Vorteilhaft ist es, den Kanal, in dem die  Verdunstung des Wassers aus     den.    hygrosko-           pischen    Stoffen unter der Wirkung der Son  neneinstrahlung erfolgt, mit Glasfenstern zu  versehen,

   damit die Sonnenstrahlen in den       Raum        eindringen        können.     



  Als hygroskopische Stoffe     sind    feste Ad  sorptionsstoffe zweckmässiger als flüssige.  Besonders vorteilhaft ist aber die Anwen  dung von Holz als hygroskopischer Stoff in       derartigen    Anlagen, denn Holz ist nicht nur  sehr billig und leicht in jede gewünschte  Form zu bringen, sondern es besitzt auch  eine sehr grosse Aufnahmefähigkeit für  Feuchtigkeit. Es. ist zweckmässig, das Holz  in Spänen oder dünnen Brettern von wenigen  Millimetern Dicke zu verwenden. Es emp  fiehlt sich, die Holzstücke senkrecht oder       annähernd        senkrecht    zur     Faserrichtung    zu  schneiden.

   Weitere Einzelheiten sind     im    fol  genden anhand zweier in der Zeichnung dar  gestellter, zur Durchführung des erfindungs  gemässen Verfahrens geeigneter Anlagen er  läutert.  



  In den     Fig.    1 bis 3 ist ein transportabler  Apparat zur Gewinnung von Wasser in klei  neren Mengen dargestellt. Er ist in     Fig.    1  in der Seitenansicht, in     Fig.    2 in der Vor  deransicht und in     Fig.    3 in einem     Schnitt          A-B,    von C ausgesehen, dargestellt. Er       liegt    am Südabhang (für nördliche Breiten)  eines Hügels oder     einer    Böschung 21 auf       Klötzen    22.  



  Der     Ausdampfungsraum    23 ist der     Sonne     zugewendet, der     Kondensationsraum    24 liegt  im     Schatten.    Beide Räume sind oben durch  den Kanal 25 und unten durch den Kanal  26 miteinander verbunden. Der Kanal 26  dient gleichzeitig zur Sammlung des Kon  densats, das durch den Überlauf 27 gegebe  nenfalls ablaufen kann. Der     Ausdamp-          fungsraum    23 ist durch eine wärmeisolie  rende Schicht 28 an der der Sonneneinstrah  lung entgegengesetzten Seite vor Wärmever  lust geschützt. Der Luftspalt 29 gewährt  der Aussenluft Zutritt zum Kondensator, um  dessen Kühlung zu verstärken.

   Der Aus  dampfungsraum 23 ist nach aussen durch  einen aus     Holzbrettern    30 bestehenden  und mit     einer        feuchtigkeitsundurchlässigen       Schicht 31, die aus Asphaltpapier, Gummi,  Aluminium oder dergleichen bestehen kann,       versehenen    Deckel, der um das Scharnier 37  aufgeklappt werden     kann,    am Tage zuge  deckt. Die Unterseite des     Ausdampfungsrau-          mes    23 besteht ebenfalls aus Brettern 32, die  durch die Schicht 33 vor Feuchtigkeitsver  lusten gesichert ist. Die die Kanäle 25 und  26 bildenden Bretter 34 sind durch die  feuchtigkeitsundurchlässige Schicht 35, die  aus Aluminiumblech bestehen kann, an der  Seite der Kanalwandungen verdeckt.

   Die  Wandungen des     Kondensators    24 bestehen  ebenfalls aus Aluminiumblech 36 oder  einem ähnlichen Material.  



  Nachts wird der Deckel 30, 31, wie in       Fig.    2 angedeutet, vollkommen aufgeklappt,  so dass die     Bretter    30 und 32 der Nachtluft  ausgesetzt sind und sich mit Feuchtigkeit  anreichern können. Bei Sonnenaufgang wird  der Deckel 30,     31.    geschlossen, die     Sonne    er  wärmt den     Ausdampfungsraum    23, und die  Luft, die sich an dem Holz mit Feuchtigkeit       sättigt,    strömt durch Kanal 25 in den Kon  densator 24, wo die aufgenommene Feuch  tigkeit niedergeschlagen wird. Die Luft ge  langt dann durch den Kanal 26 wieder in  den     Ausdampfungsraum    23 zurück, wo sie  von neuem Wasser aufnimmt.

   Die äussern  Seitenwände werden     zweckmässigerweise     durch     schattengebende        Mittel,    wie zum Bei  spiel lose angelegte     Bretter,    die in der Ab  bildung nicht dargestellt sind, vor der Son  neneinstrahlung geschützt.  



  Die Schrägstellung des Apparates kann  so gewählt werden, dass das in 26 gesammelte  Wasser eine Verlangsamung des Umlaufes  der Luft bewirkt, falls dieser so lebhaft  wird, dass im Kondensator 24 keine     genii-          gende    Abkühlung eintritt. Der Apparat  darf     in    den     Tagesstunden    nicht horizontal  liegen, da     sönst    keine     Luftzirkulation    ein  tritt. Er soll - wenigstens in äquatorialen  Gegenden - auch nicht senkrecht stehen;  da sonst die Sonnenwärme nicht genügend  ausgenutzt wird. Im übrigen ist die Nei  gung in weiten Grenzen beliebig und kann      der gewünschten     Strömungsgeschwindigkeit     der Luft angepasst werden.  



  Das gewonnene Wasser kann zu beliebi  ger Zeit durch vorübergehendes Aufrichten  des Apparates am     >berlaufstutzen    27 ent  nommen werden, oder es kann bei geöffne  tem Deckel durch Ausschöpfen von oben  her abgenommen werden.  



  Der in den Tagesstunden getrocknete       Ausdampfungsraum    23 wird dann nachts  wieder geöffnet, um neue Wassermengen aus  der Nachtluft aufzunehmen.  



  Ein solcher transportabler Apparat kann  natürlich nur verhältnismässig geringe Was  sermengen von wenigen Litern pro Tag lie  fern. ist aber überall leicht     aufstellbar,    und  eine derartige Anlage lässt sich durch zusätz  liche Aggregate unbeschränkt erweitern. Die  Apparate selbst eignen sich für Massenher  stellung und können daher durch eine solche       weitgehend    verbilligt werden.  



  Die Erfindung lässt sich aber auch in der  Weise benutzen, dass die Luft, die während  der Nachtstunden ihre Feuchtigkeit an die  hygroskopischen Stoffe abgegeben hat, nütz  liche Verwendung findet. Es besteht zum  Beispiel in heissen Zeiten und in tropischen  Ländern das Bedürfnis, wenigstens in den  Nachtstunden einen kühlen, gut gelüfteten  Schlafraum zu haben. Es ist nun bekannt,       da.ss    man trockene Luft durch Verdunstung  von Wasser kühlen kann, jedoch ist die  Nachtluft hierzu vielfach nicht trocken  genug. Eine Anlage, in der die Luft ge  trocknet wird, ist in     Fig.    4 dargestellt.  



  In dieser Abbildung bedeutet 201 einen  Raum an der Giebelseite eines Hauses, des  sen Dachfirst sich in     nordsüdlicber    Rich  tung erstreckt. Dieser Raum soll nachts mit  gekühlter Frischluft beschickt werden. Er  ist nach unten durch die zwischen den Bal  ken befindliche Isolierung 202 vor dem Ein  dringen von Wärme geschützt. Gegen den  Bodenraum     grenzen    ihn wärmeisolierende  Wände 203 und die wärmeisolierende Decke  204 ab. Das Dach besteht aus beispielsweise  mit Dachpappe verkleideter Holzverschalung  205, 206, 207 und 208, die von aussen und    innen auf die (in der Abbildung nicht sicht  baren) Dachsparren     aufgenagelt    ist. Hier  durch entstehen auf jeder Dachseite eine An  zahl von Schächten, die mit festen hygro  skopischen Stoffen 209 besetzt sind.

   Diese  können beispielsweise aus Hobelspänen be  stehen, die durch Drahtgeflecht aufgelockert  und vor dem Zusammenpressen geschützt  sein können. Auch ohne Besetzung mit hy  groskopischen Stoffen wirken die Holzver  schalungen bereits hygroskopisch, jedoch  wird die Wirkung durch die feinere Vertei  lung und die grössere Oberfläche der Hobel  späne wesentlich beschleunigt. Da die Ver  schalung zu langsam wirkt, kann es sogar  zweckmässig sein, diese und die Sparren  durch einen Anstrich am Mitarbeiten zu ver  hindern. An Stelle der Hobelspäne ist auch  eine Verwendung von dünnen, senkrecht zur  Faser     geschnittenen    Brettehen geeignet, die  in parallel zu den Sparren verlaufenden Hü  ten an der Verschalung in geringem Ab  stande voneinander     eingepasst    sein können.

    Bei geringem     Strömungswiderstande    für die  Luft lässt sich auf diese Weise eine grosse  Menge der hygroskopischen Stoffe unterbrin  gen, deren Trockenwirkung nach vorauf  gegangener Regenerierung mehrere Tage er  halten bleibt, so dass auch bei regnerischem  Wetter eine     Unterbrechung    der Kühlwir  kung nicht     einzutreten    braucht.  



  Die durch die Sparren und durch die  Verschalung 205, 206, 207 und 208 gebil  deten Schächte sind oben und unten mit  Drahtsieben 210, 211, 212 und<B>213</B> versehen,  die einen ungehinderten Eintritt und Aus  tritt der Luft gestatten. 214 und 215 sind       verschiebbare    Abdeckungen, die eine Verbin  dung der untern mit den obern Bodenräumen  gestatten, falls diese zur schonenden Trock  nung von Trockengut, wie Obst und derglei  chen, in den Nachtstunden zwecks guter  Konservierung ausgenutzt werden sollen.  233 ist eine an der Unterseite des Daches  angebrachte wärmeisolierende Schicht.  



  <B>216</B> und 217 sind vermittelst eines ein  stellbaren Uhrwerkes drehbare Scheiben, die  in ein Wasserbad 218 tauchen, und die vor      Öffnungen in den Wänden 203 angeordnet  sind. Diese Öffnungen sind durch perfo  rierte Bleche 219 geschützt und können  gegen den Raum 201 durch Schieber oder  Klappen 220 und 221 abgeschlossen werden.  222, 223, 224 und 225 sind Fenster in den  Bodenkammern, 226 Fenster in dem Raum       .'301,    welch letztere während der Beschickung  des Raumes mit gekühlter Frischluft ge  schlossen zu halten sind. 227 ist ein aus dem  Raum 201 ins Freie führender Kamin, unter  dem an einer Aufhängevorrichtung 228 ein  Ventilator 229 angeordnet ist. Die Lampe  230, durch den Schirm 231 geschützt, kann  neben der Beleuchtung des Raumes zur Ver  stärkung der Luftströmung dienen.  



  Die obere Bodenkammer ist zweckmässig  durch eine     Zvrischenwand    232     unterteilt.     Um mit dieser Einrichtung den Schlaf  raum 201 nachts mit getrockneter oder ge  kühlter Frischluft zu versorgen, verfährt  man folgendermassen. Bei Sonnenaufgang       wird    die Lüftungsklappe 220 geschlossen  und das Fenster 222 geöffnet. Die Aussen  luft hat dann durch dieses Fenster und die  Öffnung     2.10    Zutritt zu den unter dem Ost  hang des Daches angeordneten, zwischen der  Verschalung 205 und 207 liegenden Schäch  ten     und    den in     ihnen    befindlichen hygrosko  pischen Stoffen 209, die durch die Sonnen  einstrahlung erwärmt werden.

   Die in diesen  Schächten aufsteigende erwärmte Luft führt  das Wasser     mit    sich fort, das in der vorauf  gehenden Nacht von der feuchten Luft an  die hygroskopischen Stoffe abgegeben wurde.  Diese werden dadurch regeneriert und zur  Aufnahme neuer Feuchtigkeit in der folgen  den Nacht     vorbereitet.     



  Die feuchte Luft entweicht durch Öff  nung 211     und    Fenster<I>224</I>     ins    Freie.<I>Je</I>  höher dieses Fenster 224 angeordnet ist, um  so stärker ist der Durchzug der Luft. Es  ist in der Regel zweckmässig, auch das an  der entgegengesetzten Giebelseite liegende  Fenster gleichzeitig zu öffnen, damit ein  ständiger     Durchzug    frischer Luft durch die  obere     Bodenkammer    entsteht, denn die aus  Öffnung 211 quellende Luft ist. namentlich    im Anfang oft recht feucht und wird besser  durch Frischluft, die am Tage relativ     trok-          ken    ist, verdünnt, damit die Wände des  Bodenraumes nicht vorübergehend sich mit  Feuchtigkeit beschlagen.

   In besonders feuch  ten Gegenden muss die Abluft am First di  rekt     ins    Freie geführt werden.  



  Mit dem Ansteigen der     Sonne    werden die       hygroskopischen    Stoffe zunächst stärker er  wärmt; bis dann gegen Mittag wieder eine  Abnahme der Erwärmung eintritt. Die  Trocknung der hygroskopischen Stoffe  schreitet fort, solange die absolute Feuch  tigkeit der Abluft bei 211 grösser ist als die  der     Zuluft    bei 210. Wenn dies nicht mehr  der Fall ist, wird Fenster 222 wieder ge  schlossen. Dieser Zeitpunkt, auf den es  praktisch nicht sonderlich genau ankommt,  ist durch einige leichte Versuche ein- für  allemal zu bestimmen, so dass die Schliessung  des Fensters auch automatisch zu der ge  gebenen Zeit erfolgen kann.

   Die hygrosko  pischen Stoffe kühlen sich dann allmählich  ab, bis sie durch Öffnung der Klappe 220  zur     Entfeuchtung    der Frischluft für Raum  201. herangezogen werden. Dies kann be  reits vor Sonnenuntergang geschehen.  



  Der Westhang des Daches kann in den  ersten Vormittagsstunden, solange er im  Schatten     liegt;,    noch der Beschickung des  Raumes 201 mit gekühlter Frischluft dienen,  in genau derselben Weise, wie während der  Nacht. Die Frischluft gelangt durch Fen  ster 225 und Öffnung 213     in    den von der  Holzverschalung 206 und 208 gebildeten  Schacht, wird hier durch die noch relativ  trockenen hygroskopischen Stoffe getrock  net und tritt bei 212 in die an der Westseite  liegende untere Bodenkammer. An den nach  Bedarf befeuchteten Scheiben 217 kühlt sie  sich infolge der lebhaften Verdunstung ab  und tritt     dann    in den Raum 201 ein. Die  verbrauchte Luft wird durch den Ventilator  229 angesaugt und durch den Kamin 227  ins Freie geschafft.

   Gegebenenfalls     kann    zur  Unterstützung dieser Luftströmung die Er  wärmung der Abluft durch die Lampe 230  dienen. Ist ein Ventilator nicht anwendbar,      z. B. in Ermangelung elektrischen Stromes,  so kann man den Zug im Kamin 227 durch  eine verstärkte Heizung erhöhen, die dann  von dem     obern    Bodenraum aus bedient wer  den kann.  



  In den späteren Vormittagsstunden er  reicht die Sonne den Westhang des Daches  und die Klappe 221. muss geschlossen, das  Fenster<B>223</B> geöffnet werden. Die am     @Vest-          hange    des Daches befindlichen hygroskopi  schen Stoffe werden dann bis zum Sonnen  untergang regeneriert, sodann wird Fenster  223 wieder geschlossen und die hygroskopi  schen Stoffe kühlen sich ab. Nach einiger  Zeit kann dann auch die Westseite durch die       Offnung    der Klappe 221 dem Luftstrom der  Kühlluft angeschlossen werden.  



  Da die atmosphärische     Luft    am Tage re  lativ trocken ist, wird unter der Wirkung  der Sonneneinstrahlung eine erhebliche Aus  trocknung der hygroskopischen Stoffe er  zielt, und zwar ohne dass irgend welche Ko  sten für die hierzu erforderlichen Wärme  mengen aufgewendet werden müssen. Diese  Wärmemengen sind bei einem Dach der in  der Abbildung angedeuteten Grösse nicht un  erheblich; sie können an einem Tage über       einbunderttausend    Kilogrammkalorien be  tragen.  



  In der kälteren Nachtluft wird dagegen  durch die am Tage getrockneten hygrosko  pischen Stoffe eine weitgehende     Entfeuch-          tung    der relativ feuchten Nachtluft erzielt,  so dass eine derartige Vorrichtung sehr wirk  sam für den angegebenen Zweck ist. Die  Vorrichtung schmiegt sich der Bauart der  Häuser in recht vollkommener Weise an,  indem sie die der Sonneneinstrahlung vor  zugsweise ausgesetzten Dächer für die Trock  nung der hygroskopischen Stoffe in den Ta  gesstunden einerseits und für die     Entfeuch-          tung    der Luft in den Nachtstunden ander  seits ausnutzt.  



  Kommt es nur auf Trocknung an, so  werden die Scheiben 216 und 217 nicht be  feuchtet. Kühlung des Raumes 201 ohne       Befeuchtung    der     Zuluft    kann erzielt werden,  wenn man die Abluft durch im Zuge der    zuströmenden Trockenluft oder unter der  Decke des Raumes angeordnete Rohre oder  Kanäle leitet, in denen Wasser in der ab  ziehenden Luft zur Verdunstung gebracht  wird. Die dadurch erzielte Kühlwirkung  teilt sich durch Wärmeleitung der trockenen       Zuluft    oder Raumluft mit, ohne diese zu  befeuchten.  



       'Will    man geschmacksempfindliches     Trok-          kengut,    wie Obst und dergleichen, nachts  mit trockener Luft behandeln, so kann man  nach Schliessung der Klappen 221 und 22(l,  sowie der     Bodenfenser    224 und 225 die Ab  deckungen 214 und<B>215</B> öffnen. Die Trocken  luft strömt dann in einem geschlossenen  Kreislauf durch die Schächte unter den  Dachhängen und durch die Bodenkammern,  in denen das Trockengut untergebracht wird,  langsam hindurch. Bei einer     derartigen     Trocknung bleiben die aromatischen Stoffe  besser erhalten als bei einem Dörren in der  Sonne.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Beeinflussung des Feuch tigkeitsgehaltes atmosphärischer Luft mit Hilfe hygroskopischer Stoffe, da durch gekennzeichnet, dass die hygrosko pischen Stoffe abwechselnd bei Nacht der atmosphärischen Luft ausgesetzt und am Tage der Einwirkung der Son nenstrahlen und einem Luftstrom aus gesetzt werden, so dass sie am Tage Feuchtigkeit an die Luft abgeben und während der Nacht Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. II. Vorrichtung zur Durchführung des Ver fahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass Holz als hygrosko pischer Stoff dient.
    UN TERAN SPRtTCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass zwecks Was sergewinnung während der Tagesstun den ein Luftstrom, an den die hygrosko pischen Stoffe Feuchtigkeit abgegeben haben, ausserhalb des Bereiches der Son- nenstrahlen so weit abgekühlt wird, dass sich Wasser durch Kondensation ab scheidet. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass Mittel vor gesehen werden, in welchen unter dem Einfluss der Sonnenwärme eine Luft bewegung hervorgerufen wird. 3.
    Verfahren nach Unteranspruch 1, da durch gekennzeichnet, dass während der Tagesstunden ein Luftstrom in einem geschlossenen Kreislauf von den hygro skopischen Stoffen zu der Stelle der Wasserabseheidung und zurück zu den hygroskopischen Stoffen geführt wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Luft, aus welcher die hygroskopischen Stoffe Feuchtigkeit aufgenommen haben, in einen Raum geleitet wird, der mit trok- kener Luft versorgt werden soll. < 5. Verfahren nach Unteranspruch 4, da durch gekennzeichnet, dass die Luft aus dem Trockenraum im Kreislauf zu den hygroskopischen Stoffen zurückgeführt wird. 6.
    Verfahren nach Unteranspruch 4, da durch gekennzeichnet, dass die Strömung der zu entfeuchtenden Luft dadurch her vorgebracht wird, dass die Luft, nach dem sie den Trockenraum durchströmt hat, künstlich erwärmt und einem auf steigenden Kamin zugeleitet wird. i.
    Verfahren nach Unteranspruch .1, wo bei die Luft nach Durchströmen des Trockenraumes ins Freie geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Luft, nachdem sie den Trockenraum durchströmt hat, aber bevor sie ins Freie geleitet wird, Wasser zum Verdunsten gebracht wird, und dass die dadurch ent stehende Kühlwirkung durch Wärmelei tung auf die dem Raum zuströmende Luft übertragen wird, um den Raum gleichzeitig zu kühlen und trocken zu halten.
    B. Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass das Holz in Gestalt dünner Bretter verwendet ist, die wenigstens annähernd senkrecht zur Fa serlängsrichtung geschnitten sind. 9. Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass das als hy groskopischer Stoff dienende Holz auf mindestens zwei Flächen ausgebreitet ist, die abwechselnd entweder nebenein ander in einer Ebene liegend der Luft freien Zutritt ermöglichen, oder über einanderliegend einen Kanal für den Luftstrom bilden. 10.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass ansteigende Schächte, in denen das als hygroskopi scher Stoff dienende Holz untergebracht ist, unter den Flächen des Satteldaches eines Gebäudes angeordnet sind.
CH178154D 1933-09-28 1934-09-08 Verfahren zur Beeinflussung des Feuchtigkeitsgehaltes atmosphärischer Luft. CH178154A (de)

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