DE417755C

DE417755C - Verfahren zur Herstellung eines Schutzrandes an Papierbogen

Info

Publication number: DE417755C
Application number: DEL57304D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-02-10
Filing date: 1923-02-10
Publication date: 1925-12-10

Description

Verfahren zur Herstellung eines Schutzrandes an Papierbogen. Zur Erzeugung eines Schutzrandes an Papierbogen, wie Zeichnungen o. dgl., werden gemäß der Erfindung die Ränder des Papierbogens mit einem durch Klebstoff in einem Falz eingebetteten Faden verstärkt. Es ist zwar bekannt, die Ränder von Papierbogen durch Aufkleben eines Verstärkungsstreifens zu verstärken, der Nachteil dieser Verstärkungsart besteht aber in der Hauptsache darin, daß aufgeklebte Randverstärkungen wenig e'astisch sind und durch das starke Auftragen des Schutzrandes das Ablegen des Bogens erschweren. Außerdem läuft man Gefahr, daß der Bogen, wenn der aufgeklebte Rand beim Herausziehen aus dem Regal einen Widerstand findet, sehr leicht eingerissen wird. Das bekannte Verfahren des Benähens des Bogens hat den Nachteil, daß hierbei das Papier durch Perforation geschwächt wird und daß der beiderseits freiliegende Faden sehr leicht einen Widerstand findet, wodurch der Bogen infolge seines perforierten Randes auf der ganzen Länge eingerissen wird. Alle diese Mängel werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt. An Stele der teuren Verstärkungsmaterialien kann hier ein minderwertiger Faden benutzt werden. Der Hauptwert der Erfindung liegt jedoch in dem Einkleben des Fadens. Erstens liegt der Faden verdeckt und ist nicht Angriffspunkten ausgesetzt, und zweitens wird durch den Klebstoff die 'Struktur auch eines ganz minderwertigen Fadens derart erhöht, daß er in dem Falz eingeklebt nur sehr schwer einreißt, denn die einzelnen Fasern des Fadens werden miteinander verklebt, so daß beim Zerreißen'derartig mit Klebstoff durchtränkter Faden sich nicht die bekannte Quastenbildung der einzelnen Fasern aus minderwertigem Material mehr zeigen kann. Zur Herstellung eines Schutzrändes dient eine Vorrichtung, die so gebaut ist, daß auf den Rand des festgespannten Papierbogens beim Vorbeiführen eines Supports Leim aufgetragen und von einer Fadenrolle ein Faden aufgelegt wird. Der Rand des Bogens wird dann mittels eines Falzmundstückes umgefa'zt und durch zwei Druckrollen zusammengedrückt.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen: Abb. i den Support im Aufriß und Abb.2 den Support im Grundriß; Abb.3 bis 8 zeigen den Rand des Papierbcgcns in verschiedenen Arbeitsstadien.
Die dargestellte Vorrichtung besteht aus zwei Gußblöcken, verbunden durch ein Spannbrett zum Einspannen des Papierbogens, einer Gleitschiene zur Aufnahme des die Leimvorrichtung tragenden Supports und einer Zahnstange zum Antrieb der Leim- und Druckrolle.
Der Support trägt die Leimvorrichtung a zum Auftragen des Leimes, die Vorrichtung zur Aufnahme der Fadenrolle b, die Spannscheiben c zum Spannen des Fadens d, eine Leitrolle e, die den Faden d unter dem Papier f durch das Falzmundstück g hindurch zu den Druckrollen h führt. Das Falzmundstück g dient zum Umlegen des Papiers f h sind Druckrollen zum Zusammendrücken des zu leimenden Papierrandes f und i eine Schere zum Abschneiden des Fadens d.
Der Arbeitsvorgang ist folgender: Man nimmt den mit Schutzrand zu versehenden Papierbogen f und bringt ihn zwischen das Spannbrett k derart, daß etwa ein 2o mm breiter Rand herausragt (Abb. 3). Nun wird der Support mittels einer Kurbel in Richtung des Pfeiles (Abb. i) am Papierrand f entlang geführt, und der Faden d ist eingeklebt. Man bringt den Support wieder in Anfangsstellung, und die nächst zu falzende Seite kann vorgenommen werden.
Beim Vorbeiführen des Supports wird das Papier f zwischen der oberen Führungsleiste L und der Leimrolle a geführt und mit einem schmalen Streifen Leim bestrichen (Abb.3). Beim Weitervorwärtsschieben des Supports g gelangt der Faden d unterhalb des Papiers f (Abb. 5), und der beleimte Papierrand f tritt in das Falzmundstück g (Abb. 7). Hier wird der Rand des Papiers f um den straff gespannten Faden d herumgelegt (Abb. 4.). Beim noch weiteren Vorwärtsschieben gelangt der umgelegte Rand des Papiers t zwischen die Druckrollen h und wird dort mit dem Faden d fest zusammengedrückt (Abb. 6). Der Support wird nun um die ganze Länge des Bogens f vorbeigeführt, bis das letzte Erde des Papiers die Druckrollen lt passiert hat. Nun wird der Faden d mittels der Schere i abgeschnitten, so daß das Ende im Support zwischen den Druckrollen h verbleibt.
Die Leimrolle a sowie die Druckrolle lt sind mittels Zahnrädern mit einer Zahnstange verbunden, derart, daß nur beim Vorwärtsschieben die Rollen a- und lt in Richtung- des Pfeiles (Abb. i) in Drehung versetzt werden. Beim Zurückschieben des Supports laufen die Zahnräder durch Sperrklinken im Leerlauf, so daß beim Zurückschieben des Supports Leim- sowie die Druckrolle h im Stillstand verbleiben, so daß das Ende des Fadens d. ,nicht aus den Druckrollen /t heraustreten kann.
Die Bauart der Vorrichtung kann auch sf) getroffen werden, daß statt des Vorbeiführens des Supports am Papierbogen der Papierbogen vorbeigeführt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Schutzrandes an Papierbogen, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Papierbogens mit einem durch Klebstoff in einem Falz eingebetteten Faden verstärkt werden.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen eine Klebstoffauftragsvorrichtung (a), eine Fadenrolle (b), eine Falzvorrichtung (g) und Druckroten (h) tragenden Support, derart, daß bei gegenseitiger Bewegung von Papierbogen (f und Support die Ränder des Papierbogens (f) durch eine Rolle (a) mit Klebstoff bestrichen und gäeichzeit:g ein Faden (d) aufgelegt wird, worauf die Ränder des Bogens mittels der Falzvorrichtung (c) umgelegt und durch die Druckroaen (lt) zusammengepreßt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch .gekennzeichnet, daß der Faden (d) unterhalb des beleimten Papierrandes durch das (g) hindurch zu, den Druckrollen (h) geführt wird, wobei letztere das Abwickeln des Fadens (d) bewerkstelligen. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlegen des Papierrandes durch ein halbrundes, nach hinten verjüngendes und schräg zur Papierkante gerichtetes Falzmundstück (g) erfolgt.