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Fangvorrichtung für Schiffshebewerke. Die Erfindung betrifft eine
Fangvorrichtung für Schiffshebewerke unter Verwendung einer Spindel und ist besonders
dazu bestimmt, den Gefahren zu begegnen und die Unzuträglichkeiten auf ein Mindestmaß
zu beschränken, die durch Leckwerden und Auslaufen des Troges entstehen.
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Man hat zu diesem Zweck selbstsperrende Spindeln verwandt, die so
kräftig gehalten sind, daß sie selbst bei vollständig auslaufendem Trog die aus
der Gleichgewichtsstörung entstehenden Kräfte aufnehmen können. Die Herstellung
solcher starken Spindeln ist teuer, und die Spindelreibung wird sehr groß, wenn
der ausgelaufene Trog mittels des Spindelantriebs wieder vor die Haltung gebracht
werden soll, um nach Beseitigung des Lecks und Wiederaufhüllung des Troges das Schiff
herausfahren zu können. Man hat auch vorgeschlagen, für das Heben und Senken des
Tro-,ges eine besondere Hubvorrichtung zu verwenden und für die Feststellung des
Troges bei Gleichgewichtsstbrung besondere selbstsperrende Spindeln einzubauen,
die besonders angetrieben werden und für gewöhnlich leer mitlaufen. Auch hierbei
müssen die Spindeln im Querschnitt stark gehalten sein, da sie bei Gleichgewichtsstörungen
unter der Last des übergewichts eine Drehbewegung ausführen müssen, wenn der lecke
Trog vor die Haltung bewegt werden soll. Diese Maßnahme erhöht die Anlage- und Betriebskosten
wesentlich.
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Es ist auch bekannt, Spindelscheiben zu verwenden, die in feststehenden
langen Muttern laufen und bei Gleichgewichtsstörungen selbsttätig stillgesetzt werden.
Die Ausführung solcher langen Muttern ist schwierig und kostspielig, und es fehlen
bei dieser Einrichtung Mittel zur Wiederherstellung des Gleichgewichts, die ohne
erhöhten Kraftaufwand ein Weiterbewegen des ausgelaufenen Troges in eine Stellung
ermöglichen, in der der Schaden bequem ausgebessert werden kann. Die Erfindung hat
den Zweck, eine einwandfrei arbeitende Fangvorrichtung zu schaffen, durch die gegenüber
bestehenden oder früher vorgeschlagenen Anlagen eine, erhebliche Verringerung von
Anlage- und Betriebskosten erzielt und eine sofortige Behebung der Gleichgewichtsstörung
ermöglicht wird. Gemäß der Erfindung wird dies erreicht durch sich nur im Leerlauf
drehende, bei, Gleich-W ichtsstörungen sofort stillgesetzte und durch das übergewicht
nur in der Ruhestellui#g- belastete Fangspindeln in Verbindung mit in ihrem Gewicht
regelbaren Gegengewichten zur Behebung der Gleichgewichtsstörung, bevor der Trog
wieder in Bewegung gesetzt wird. Der teilweise oder ganz ausgelaufene Trog kann
dann nach Wiederherstellung des Gleichgewichts mit den für seinen gewöhnlichen Arbeitsgang
dienenden Antriebsmitteln bewegt werden, Die Spindel ist also während ihrer Drehung
und des Heberis oder Senkens des Troges oder der Gegengewichte nicht bela-stet.
Die Spindel kann von der Trogbewegungsvorrichtung angetrieben werden und dann z.
B. in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines eingeschalteten Zentrifugalreglers
bei Gleichgewichtsstörungen von dieser Bewegungsvorrichtung abgeschaltet werden.
Als Gegengewichte können z. B. an sich bekannte, mit Wasser gefüllte Behälter verwendet
werden. Durch Veränderung des Wasserinhaltes wird dann eine aus dem teilweisen oder
gänzlichen Auslaufen des Troges entstehende Gleichgewichtsstörung leicht beseitigt.
Die Summe der unveränderlichen Mindestgewichte der einzelnen Gegengewichte, z. B.
das Gewicht der leeren Gefäße bei Wassergewichten, wird dann zweckmäßig so bemessen,
daß sie dein Gewicht des leeren Troges entspricht. Man kann entweder die Spindeln
auf den Trog wirken lassen, wie an sich bekannt, oder auf die Gegengewichte. Die
letztere Ausführungsform ergibt eine besonders vorteilhafte Bauart, da die Spindeln,
wenn sie unmittelbar
mit dem Trog in Verbindung steh-en, unten
abgefangen werden müssen. Auch werden bei der Verbindung der Spindeln mit dem Trog
die geschmierten Spindeln durch Flugsand leicht verunreinigt, und die Schmierung
wird durch Sonnenbestrahlung ungünstig be-Z> ZD einflußt. Diese übelstände treten
ebenfalls nicht ein, wenn die Spindeln auf die Gegengewichte wirken, da sie dann
in den geschlossenen Gegengewichtsschächten untergebracht werden können.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist folgender: - Wenn das
Hebewerk nachgesehen oder ausgebessert werden soll, kann man leicht durch einfache
Hilfsmittel den entleerten Trog anheben und die Hubmittel entlasten. Die Gegengewichte
sitzen dann auf den stillstehenden Spindeln. Diese brauchen dann nicht mit dem vollen
Gewicht der Gegengewichte belastet zu werden, da man vor dem Anheben des Troges
die regelbaren Gewichte z. B. mindestens um das Troggewicht vermindern kann. Es
verbleibt dann höchstens das auf die Ge#gengewichte verteilte Gewicht des Wasserinhalts,
das auch beini Auslaufen des Troges von den Spindeln aufgenommen werden muß. Die
Spindeln können demnach einen entsprechend geringeren Querschnitt haben. Diese Ersparnis,
ferner die Verwendung des Trogantriebs für den Spindelantrieb und die günstig einfache
und doch sichere Betriebsweise sind die Hauptvorteile der Erfindung. Verwendet man
Wassergewichte, so werden auch die Herstellungskosten der Gegengewichte bedeutend
verbiliigt, da dann ihre Hauptmasse aus dem leicht aus den Haltungen zu entnehmenden
Wasser besteht. Man kann dann die Wasserbehälter ringförmig ausbilden und die Spindeln
durch den inneren Hohlraum hindurchführen.
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Die Erfmdun- ist nicht nur bei Leckwerden des Troges von Vorteil,
sondern auch dann, wenn der Trog zur Ausbesserung z. B. von Teilen des Hebewerkes
angehoben werden soll. Er kann dann vorher entleert und das Gleichgewicht mittels
der regelbaren Gegengewichte wiederhergestellt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
veranschaulicht, bei dem die Spindeln auf die Gegengewichte wirken.
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Der Schiffstrog i hängt an Ketten oder Seilen 2, die über Rollen
3 geführt sind und auch die mit Wasser gefüllten Gegengewichtskasten 4 tragen.
Innerhalb jedes Kastengehäuses sitzt eine Mutter 5, die sich an einer Fangspindel
6 führt, derart, daß gewöhnlich zwischen Deckel des Kastengehäuses und Mutter
ein Spielraum 7 vorhanden ist, und die Spindeln daher nicht durch die Gegengewichte
belastet sind. Die Spindeln werden unmittelbar von der Antriebswelle 8 der
Trogbewegung aus, mittels Zahnräder 9 angetrieben, laufen aber nur leer mit,und
die Muttern verschieben sich auf ihnen. Wird der Trog leck und beginnt er infolgedessen
sich schneller aufwärts zu bewegen, so wird in an sich bekannter Weise mi ttels
eines Zentrifugalreglers i o die Kupplung i i zwischen Zahnrad 9 und Welle
8 gelöst, und die Spindeln 6 stehen still. Die Gegengewichte setzen
sich dann auf die Spindeln auf und werden dadurch festgehalten. Soll nun der Trog
zwecks Ausbesserung des Lecks in eine andere Höhenlage, z. B. an eine Haltung gebracht
werden, so stellt man durch Auslassen von Wasser aus den Gegengewichtskasten das
Gleichgewicht wieder her. Der Trog kann dann mittels seines gewöhnlichen Antriebs
bewegt werden.
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Soll das Hebewerk nachgesehen oder sollen Teile desselben ausgebessert,
z. B. ein Kettenbolzen ersetzt werden, so wird der Trog entleert. Dann wird aus
den Gegengewichtskasten eine der Tragfähigkeit der Spindeln entsprechende Wassermenge
abgelassen. Darauf wird der Trog durch besondere Hilfsmittel, z. B. hydraulische
Daumenkräfte, angehoben, wodurch die Ketten entlastet werden. Die Gewichte setzen
sich auf die Spindeln auf, belasten sie hierbei aber nicht mehr wie beim Leckwerden
des Troges, d.h. höchstens mit dem Gewicht des Trogwassers. Durchweiteres Ablassen
von Wasser kann man diese Belastung, falls erwünscht, noch mehr verringern.
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Wenn auch die Ausbildun- der Gegengewichte als Wassergewicht aus den
oben angegebenen Gründen besonders günstig ist, so kann man doch eine andere Regelbarkeit
der Gegengewichte wählen. Die Arbeitsweise ist dann ähnlich der oben beschriebenen.