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Mit Hauptstrom-Motor betätigte Handwerkzeugmaschine Zum Polieren von
Holzflächen benutzt man unter anderen auch solche Maschinen, die mit beiden Händen
gehalten, über die zu polierende Fläche geführt werden. Diese bekannten Maschinen
besitzen drei Polierballen, die sich planetenartig um ihre eigene und um eine gemeinsame
Achse drehen. Das flüssige Poliermittel wird von einem zur Maschine gehörigen Behälter
dem Innern der Polierballen zugeführt. Die Polierballen werden durch ein Planetengetriebe
angetrieben, während dieses über ein Untersetzungsgetriebe von einem Elektromotor
angetrieben wird.
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Da bei diesen Handpoliermaschinen ein geringes Gewicht von Bedeutung
ist, ist auch ein leichter Elektromotor erforderlich. Die geeignetsten Motoren für
diesen Zweck sind daher die sogenannten Universal-Hauptstrom-Motoren, also diejenigen,
die mit Gleich- und Wechselstrom betrieben werden können. Diese Motoren haben jedoch
die Eigenart, daß ihre Drehzahl sich mit der Belastung erheblich ändert.
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Bei den bekannten elektrischen Handpoliermaschinen mit drei sich planetenartig
drehenden Polierballen wirkt sich die starke Veränderlichkeit der Drehzahl sehr
nachteilig aus. Denn bei dem oft nötigen Abheben der Maschine von der zu polierenden
Fläche steigt die Drehzahl der Maschine erheblich an, und wenn die Maschine wieder
auf die Fläche aufgesetzt wird, müß die Drehzahl durch kräftigen Handdruck wieder
verringert werden auf die normale Arbeitsdrehzahl. Abgesehen davon, daB dabei die
zu polierende Fläche beschädigt werden kann, gerät die Maschine durch die zu schnell
laufenden Ballen in Schwingungen, sie springt auf der Polierfläche und läBt sich
nur schwer halten. Dasselbe
Springen tritt auch ein, wenn die Maschine
infolge zu geringen Arbeitswiderstandes auf Überdrehzahl kommt oder die Polierfläche
zu ungleichmäßigem Lauf Anlaß gibt. Abgesehen von diesen nachteiligen Erscheinungen
leidet auch die Arbeitsleistung der Maschine, wenn die Drehzahl über die Normaldrehzahl
steigt.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, die bei
den genannten Poliermaschinen mit schnell laufendem Universal-Hauptstrom-Motor ein
erhebliches und damit schädliches Ansteigen der Maschinendrehzahl verhindert. Diese
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Bremse, die vorzugsweise auf der Motorachse
sitzt und dann wirksam wird, wenn die Drehzahl des Motors über die Normaldrehzahl
steigt.
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1,.rfindungsgemäß kann diese Überdrehzahlbremse bestehen entweder
aus einer Bremsluftschraube oder aus einer Fliehkraftbremse. Zu bevorzugen ist eine
Bremsluftschraube. Sie sitzt auf dem freien Wellenende des Motors. Ihre Flügel besitzen
einen großen Anstell,#vinkel. Sie ist so bemessen, daß ihr Widerstand im unbelasteten
Zustand der Maschine nur eine unbedeutend höhere Drehzahl zuläßt als die Normaldrehzahl.
Wird die Poliermaschine durch Polierarbeit belastet, so erfolgt eine Drehzahlverringerung
des Motors. Da sich der Widerstand der Bremsluftschraube im Quadrat der Drehzahl
ändert, genügt eine geringfügige Drehzahlverringerung durch die Arbeitsbelastung,
um den Widerstand der Luftschraube erheblich zu vermindern. Dadurch wird eine Überlastung
des Motors verhindert. Neben dieser Bremswirkung kann die Bremsluftschraube auch
eine willkommene Kühlwirkung auf den Motor ausüben.
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Eine weitere Möglichkeit entsprechend der vorliegenden Erfindung zur
Verhinderung nachteiliger Überdrehzahl besteht in der Anbringung einer Fliehkraftbremse
auf der Motorwelle. Wenn diese Fliehkraftbremse auch an dem freien 'vL'ellenende
des Motors angebracht werden könnte, wird sie doch vorzugsweise an der Motorabtriebsseite
angebracht und möglichst, da der Motor als Flanschmotor auf dem Getriebegehäuse
sitzt, in das Getriebegehäuse eingebaut. Das Getriebegehäuse wird vorzugsweise mit
01 gefüllt sein, das ein Warmlaufen und Anfressen der Fliehgewichte an ihrer
Bremsfläche verhindern kann.
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Zu bemerken ist, daß die bekannten Poliermaschinen der beschriebenen
Art an dem freien Wellenende ihres Motors meist auch Luftschrauben tragen, die jedoch
ausschließlich zur Kühlung des Motors dienen. Ihre Bremswirkung ist ganz gering,
keinesfalls jedoch so, daß die erfindungsgemäße Wirkung beabsichtigt ist, noch erzielt
wird.
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Die Zeichnung zeigt eine der bekannten und oben beschriebenen Poliermaschinen
im Schnitt. Das Gehäuse i mit den Handgriffen 2 enthält unten das Planetengetriebe
3 mit drei Polierballen 4, von denen jedoch nur einer im Schnitt sichtbar ist. Das
Gehäuse enthält weiterhin den umlaufenden Poliermittelbehälter 5 und oben das Untersetzungsgetriebe6.
Auf dem Getriebe sitzt der Elektromotor 7 und an seinem freien Wellenende die erfindungsgemäße
Bremsluftschraube B. Über dem Motor und der Luftschraube sitzt eine Schutzhaube
io, die genügend Löcher i i für den notwendigen Luftdurchgang besitzt.
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Die weiterhin der Erfindung gemäße, an Stelle der Bremsluftschraube
anwendbare Fliehkraftbremse ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Sie stellt im
Prinzip eine bekannte Ausführung dar und wird vorzugsweise mit dem Motorritzel 9
innerhalb des Getriebegehäuses 6 verbunden.