DE416493C

DE416493C - Elektrischer Ofen fuer die Reaktion zwischen festen oder fluessigen Stoffen und Gas

Info

Publication number: DE416493C
Application number: DEJ23763D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1922-06-10
Filing date: 1923-06-06
Publication date: 1925-07-16

Description

Elektrischer Ofen für die Reaktion zwischen festen oder flüssigen Stoffen und Gas.
Der Gegenstand der Erfindung gehört zur Klasse der elektrischen Öfen für die Reaktion von festen (pulversisterten) oder flüssigen Stoffen und Gas mit automatischer Zuführung des Gutes durch einen mechanischen Verteilter.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die festen oder fiüssigen durch den Verteiler dosierten Körper sowie das Gas durch den Verteiler gleichzeitig zugeführt ünd gemischt werden, so daß sie nach erfolgter inniger Mischung in gleichmäßige Berührung miteinander und im gewünschten Mengenverhältnis in den oberen Ofenteil eintreten.
Durch diese Ausbildung wird der Ofen für viele Sonderzwecke verwendbar, z. B. für die Behandlung eines festen Körpers mit einem aktiven Gase (etwa Kalziumkarbid) mit Stickstoff) zur Erzeugung von Cvanamid oder aber auch zur Behandlung von zwei oder mehreren festen Körpern mit Gasen. welche bei der Ofentemperatur miteinander in Reaktion treten usf.
In beispielsweisen Ausführungsformen ist in der Zeichnung ein Ofen für die Behandlung eines festen Körpers mit einem aktiven Gase dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine Ausführungsform im senkreehten Schnitt, Abb. 2 eine abgeänderte Ausführungsform gleichfalls im senkrechten Schnitt.
Gemäß der Zeichnung ist der Ofen mit einem Miseh- und zufuhraufsatz M versehen, ferner mit einer die Reaktionszone A umschließenden ÄVi derstandsheizvorrichtung c, einem die Ahkühlzone F des Ofens umschließenden Wärmeasustauscher, durch welchen die Reaktionsgase vor Eintritt in die Mischkammer hindurchtreten, und einer Austragsvorrichtung E.
Das zu behandelnde Gut befindet sich im Behälter I und wird mittels Schnecke 2 der Fallrinne 3 zugeleitet, geht in den Trichter 4 und in die anschließende Ofenfallrinne 5 über, welche durch Platte 6 umschließbar ist.
Die Platte 6 wird zweckmäßig von der Welle der Schnecke 2 aus durch Kegelradgetriebe 7 mit regelbarer Drehzahl in Umlauf versetzt.
Auch der Abstand der Platte 6 von der Fallrinne 5 ist durch Schraube 8 und Handrad 9 regelbar. Das Reaktionsgas gelangt nun durch eine Rohrleitung 1 0 und Dreiweghahn 11 zum Wärmeaustauscher I2, der die Abkühlzone F des Ofens umschließt. Von dort strömt es durch Hahn I3, Drosselvorrichtung 14 und Rohr I5 tangential in die Fallrinne 5 ein. Durch die tangentiale Einströmung des Gases und die Drehung des Gutes auf der Platte 6 erfolgt eine innige NIischung, so daß das Gemisch von Gut und Gas durch die untere Öffnung des umschließenden Stutzens I6 in den Reaktionsraum A des Ofens eintritt. Die überschüssigen AIischgase, im Beispielsfalle der Stickstoffüberschuß sowie die bei der Reaktion gebildeten Gase, entweichen aus der Reaktionszone durch Ringkanäle 17 und I8 und erwärmen dabei indirekt das in dem Trichter 4 enthaltene Gut, um hierauf in die Rohrleitung 19 zu entweichen. Dabei fällt das staubförmige mitgerissene Gut infolge der starken Neigung der Gasführungswände in den Ofen zurück.
Die Abgase gelangen durch Ventile 20 und 20' und Wärmeaustauscher 2I oder auch unmsittelbar durch Hahn 22 ztiln Austrtittsventil 23. Die Vorwärmung des Gases ebenso wie des festen Gutes kann geregelt werden; des Gases etwa dadurch, daß man Hahn 24 öffnet, Hahn 13 schließt, um den Wärmeanstauscher I2 teilweise auszuschalten, bzw. daß man Hahn I3 und Hahn 24 schließt und Rohrleitung 10 unmittelbar durch Dreiweghahn Ir mit Ventil 14 verbindet; für das zu behandelnde Gut, indem man Ventil 25 und 22 öffnet, so daß die Gase aus dem Ofen unmittelbar zum Austrittsventil 23 gelangen.
Die indirekte Beheizung erfolgt durch Heizwiderstände 26, die in gleich, mäßigem Abstand konzentrisch in die Reaktionszone gelegt sind. Kabel 27 vermittelt den Anschluß an die Bronzelektrode 28, die durch das Aufsatzstück 30 auf die Elektrode 29 gepreßt wird. Die Heizkörper 3I und 32, z. B. aus Korund, können auch mit geeigneten Verbindungsmitteln an Ort und Stelle eingefangen werden. Sie sind mit Kanälen 33 zur Aufnahme der Heizwiderstände, z. B.
Graphitwiderstände, versehen.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 2 handelt es sich um einen Ofentyp für solches Reaktionsgut, das sich nicht im pulverisierten Zustande befindet, sondern in festen Nassen.
Bei diesem Ofen ist vor die Austragsvorrichtung eine Brechvorrichtung geschaltet.
Zu diesem Zwecke sind zwei der Seitenwandungen des unteren Ofentrichters 42 durch um Achsen 52 schwingende Brechplatten 51 ersetzt, die U-Eisen zur Abstützung des Ofenmantels durch zwei Blechträger 53 illit zwei Bodentraversen.
Auf den zweckmäßig gebogenen Brechplatten sind Brechleisten 55 aus Stahl aufgesetzt, welche sich etwa mit Ansätzen 56 auf Exzenter 57 abstützen. Druckfedern 58 sind zwischen den U-Eisen 59 und Widerlagsscheiben 60 eingelegt, die ihrerseits an Führungsstangen 61 befestigt sind. Diese Führungsstangen greifen an Augen der Brechplatten an. Der Antrieb der Exzenter 57 erfolgt durch Kegelräder 62 einer langsam umlaufenden Welle 63.

Claims

PATENT-ANSPRÜczE : 1. Elektrischer Ofen für die Reaktion zwischen festen (pulverisierten) oder flüssigen Stoffen und Gas, mit automatischer Speisung durch einen mechanischen Verteiler, dadurch gekennzeichnet, daß die festen (oder flüssigen) durch den Verteiler dosierten Körper und das Gas durch den Verteiler gleichzeitig zugeführt und gemischt werden, so daß sie nach erfolgter inniger Mischung in gleichmäßiger Berührung miteinander und im gewünschten Mengenverhältnis in den oberen Ofenteil eintreten.
2. Ofen nach Anspruch I, dadurch gekennziechnet, daß der Verteiler, welcher aus einer mit regulierbarer Geschwindigkeit gedrehten Scheibe besteht, die pulverisierten festen Körper durch einen oberhalb der Verteilerscheiben mündenden Kanal erhält, der in einer Kammer angeordnet ist, in der sich auch der Gaseintritt vollzieht.
3. Ofen nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die pulverisierten festen Körper im Falle endothermischer Reaktion durch das bei der Reaktion ausscheidende heiße Gas vorgewärmt werden zur Vermedidung von Wärmeverlusten der Reaktionsgase.
4. Ofen nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Ofen einzuführende Gas durch die Abwärme des gebildeten Produktes mittels Wärmeaustauschapparates vorgewärmt wird, wobei der Wärmeaustauscher unter der Realstionszone, d. h. in der Abkühlzone des Ofens, angeordnet ist.