DE416465C - Verfahren zur Herstellung von Lackfarben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lackfarben

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DE416465C
DE416465C DESCH70795D DESC070795D DE416465C DE 416465 C DE416465 C DE 416465C DE SCH70795 D DESCH70795 D DE SCH70795D DE SC070795 D DESC070795 D DE SC070795D DE 416465 C DE416465 C DE 416465C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D193/00Coating compositions based on natural resins; Coating compositions based on derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lackfarben. Unter Lackfarben versteht man bekanntlich solche Anstrichfarben, welche durch Anreiben geeigneter Pigmente usw. mit Lacken, also Auflösungen von Harzen bzw. Harzölschmelzen, hergestellt sind. Das übliche Verfahren ist dabei dieses: Die Pigmente usw. werden zunächst mit einem Teil des Lackes zu einer dicken Paste angerieben, welche dann auf geeigneten Mahleinrichtungen innigst vermahlen wird; hierauf wird dann der Rest des Lackes zugesetzt, außerdem gegebenenfalls Verdünnung, um ein direkt streichfähiges Produkt zu erhalten.
  • Dieses Verfahren besitzt viele Übelstände. Zunächst ist ein gewisser Verlust an Lackverdünnungsmitteln unvermeidlich, zumal während des Mahlprozesses Erwärmung auftritt, welche den Verdunstungsvorgang sehr begünstigt. Infolge der Unmöglichkeit, diese Verdunstungsverluste kontrollieren zu können, fallen die Farben auch hinsichtlich ihrer Konsistenz immer verschieden aus, was vor der endgültigen Fertigmachung langwierige Prüfungen notwendig macht. Weitere Übelstände bestehen darin, daß die fertigen Farben oft in hohem Grade zum Absetzen neigen, was ein -Lagern sehr erschwert und ein Arbeiten auf Vorrat oft beinahe unmöglich macht. Außerdem bilden sich oft, besonders bei fetteren Farben, Häute an der Oberfläche, welche während des Transportes zerreißen und die Farben verunreinigen. Für den Versand bestehen auch noch andere Schwierigkeiten, besonders infolge Gefahr einer Leckage der Transportkannen und Fässer. Außerdem beeinträchtigt die stets vorhandene Feuergefährlichkeit .der Verdünnungsmittel die Versandmöglichkeiten, besonders für Exportzwecke, ganz abgesehen davon, daß manche Verdünnungsmittel, wie Spiritus, die Ausfuhrmöglichkeit sehr begrenzen. Schließlich wäre auch das hohe Transportgewicht der fertigen Lackfarben zu erwähnen sowie die Unbequemlichkeit der Rücksendung der Kannen und Fässer und deren anerkanntermaßen umständliche und teure Reinigung.
  • Man kann alle diese Übelstände in der Weise vermeiden, daß man statt der fertigen Lackfarben nur die Mischung der Harze mit Pigmenten usw. bzw. der Harzölschmelzen mit Pigmenten usw. abgibt und die Fertigstellung zur streichfähigen Farbe dem Verbraucher selbst überläßt. Ein solches Verfahren ist neu und beruht auf einigen überraschenden Feststellungen. So hat sich zunächst gezeigt, daß die Vermahlung eines geschmolzenen Harzes mit Pigmenten usw. infolge der besonderen Viskositätsverhältnisse der Harzschmelze erheblich leichter vonstatten geht als die Vermahlung des kalten Lackes mit den Pigmenten us-,v. Daher ist es meist möglich, die erforderliche Kornfeinheit der Pigmente usw., die natürlich normale Beschaffenheit zeigen müssen, bereits innerhalb heizbarer Knetmaschinen zu erzielen. Sodann war es eine überraschende Feststellung, daß man Harzöllacke nicht nur auf dem üblichen Wege .des Verschmelzens von Öl mit Harz herstellen kann, sondern auch durch einfaches Lösen des Harzes. Dies gilt für Kolophonium restlos, während es bei den verschiedenen Kopalen lediglich den üblichen Abschmelzprozeß voraussetzt, dem dann aber lediglich eine teilweise Verschmelzung mit Öl anzuschließen ist. Der Rest des Öles kann in der Art eines Verdünnungsmittels zugesetzt werden und macht, was wesentlich ist, einen viel erheblicheren Anteil aus als das direkt mit dem Kopal zu verschmelzende Öl. Die Menge des letzteren kann sogar bei gewissen Kopalen, z. B. Bomeo-Kauri, auf einige Prozente beschränkt sein. Natürlich können die Harze auch allen üblichen Präparationen unterworfen werden (Verschmelzen mit Kalk bzw. Zinkoxyd, Veresterung mit Glycerin, Phenol usw.).
  • Der außerordentliche Vorteil der Mischung von Pigmenten mit den Harzen b,w. deren Ölschmelzen mit der gerade notwendigen Ölmenge liegt darin, daß, abgesehen von der sehr bequeme Vereinigungsmöglichkeit innerhalb heizbarer Knetmaschinen, stets in der Kälte feste Produkte erhalten «=erden, die sich, nach vorheriger Zerkleinerung, in beliebigen Umhüllungen (billigen Kartonnagen) versenden lassen und unbegrenzte Haltbarkeit besitzen, da natürlich irgendeine Entmischung unmöglich ist. Derart kann also beliebig auf Vorrat gearbeitet werden; außerdem fallen alle mit der Versendung von Verdünnungen verbundenen Unbequemlichkeiten und Erschwerungen restlos fort, was insbesondere für Exportzwecke sehr wesentlich ist.
  • Die Fertigstellung der Streichfarben am Ort des Verbrauchs bietet keinerlei Schwierigkeiten. Es ist nur notwendig, die zweckmäßigerweise auf der Verpackung angegebenen Zusätze von Verdünnungsmitteln usw. vorzunehmen, worauf nach kurzer Zeit Lösung erfolgt, und lediglich noch durch Umrühren für die erforderliche Gleichmäßigkeit zu sorgen ist, um das verwendungsfähige Produkt zu erhalten. Dabei besteht der weitere, sehr wesentliche Vorteil, daß immer nur so viel Farbe fertiggestellt werden kann, als gerade gebraucht wird. Die Verarbeitung ist also die denkbar sparsamste.
  • Die Ausführung des Verfahrens sei an einigen Beispielen erläutert, welche indes in keiner Weise erschöpfend sind. Vielmehr bietet,das Verfahren innerhalb weitester Grenzen liegende Ausführungsmöglichkeiten.
  • Beispiel i.
  • i oo Teile Schellack werden in einer heizbaren Knetmaschine geschmolzen und dann mit i oo Teilen geeigneter Pigmente innigst vermischt. Die fertige Mischung wird in flache Pfannen abgelassen, in denen sie schnell erstarrt.
  • Die Lösung von ioo Teilen dieser Mischung in 5o Teilen Spiritus ergibt einen vorzüglichen Spiritusdecklack. Beispiel 2.
  • iooTeile gehärtetes Kolophonium werden in einer heizbaren Knetmaschine geschmolzen und mit i oo Teilen geeigneter Pigmente usw. innigst vermischt. Nach erfolgter Mischung liegt ein versandfähiges Produkt vor.
  • Die Lösung dieses Produktes in Solventnaphtha oder Benzin usw. gibt eine magere Lackfarbe. Ersetzt man die Verdünnung durch mehr oder weniger Firnis, Standöl, -fetten Lack usw., so erhält man Lackfarben beliebiger Beschaffenheit. Beispiel 3.
  • i oo Teile Kongokopal werden in üblicher Weise abgeschmolzen und dann mit 2o Teilen Leinöl verkocht. Die Lösung wird durch ein engmaschiges Sieb gegeben und dann, nach Abkühlung auf etwa 15 o° C, mit i oo Teilen geeigneter Pigmente usw. innigst vermischt. Nach erfolgter Mischung liegt ein versandfähiges Produkt vor.
  • Die Fertigstellung einer Lackfarbe aus dieser Mischung kann in verschiedenster Weise erfolgen, indem man entweder Verdünnung allein benutzt (z. B. Terpentinöl) oder aber mehr oder weniger fettes Öl. Natürlich muß in letzterem Falle auch eine entsprechende Menge Sikkativ mit zugesetzt werden.
  • Da die zur Fertigstellung der Lackfarben notwendigen Verdünnungen (Benzol, Solventn.aphtha, Benzine, Terpentinöl, Spiritus usw.) überall erhältlich sind, desgleichen auch geeignete fette Öle, so kann auf die angegebene Weise auch überall die Fertigstellung der Lackfarben erfolgen. Vor der vielfach üblichen einfachen Mischung trockener Farben mit Ölen oder Lacken unterscheidet sich das Verfahren insofern sehr wesentlich, als es die für die Herstellung einer guten Lackfarbe notwendigen Produkte in einer festen, trockenen und haltbaren Vereinigung darbietet, also außer der Verdünnung überhaupt nichts voraussetzt. Außerdem ist die Kornfeinheit der Pigmente der bei bloßer Einrührung erzielbaren weit überlegen. Dies ist aber für die Güte der Produkte, ihre Verstreichbarkeit, Ausgiebigkeit und Haltbarkeit sehr wesentlich.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Lackfarben, dadurch gekennzeichnet, daß geschmolzene Harze beliebiger Herkunft und Herstellung mit Pigmenten innigst gemischt werden, um versandfähige, trockene und unbegrenzt haltbare Produkte zu erhalten, die bei Behandlung mit geeigneten'L@ösungsmitteln streichfähige Lackfarben ergeben,
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Harzgrundlage solche Harze benutzt werden, die sich außer mit Verdünnungsmitteln auch mit fetten Ölen oder Lacken verdünnen lassen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß abgeschmolzene Kopal,e zur Verwendung gelangen, die mit der gerade notwendigen Menge fetten Öles verschmolzen sind.
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