DE415812C

DE415812C - Vorrichtung zur Pruefung von Garn o. dgl.

Info

Publication number: DE415812C
Application number: DED45273D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH DIETZ DIPL ING
Current assignee: HEINRICH DIETZ DIPL ING
Priority date: 1924-04-08
Filing date: 1924-04-08
Publication date: 1925-07-02

Description

Vorrichtung zur Prüfung von Garn o. dgl. Es sind Vorrichtungen zum Prüfen von Garn o. dgl. auf Festigkeit bekannt, bei denen man eine größere Länge des Garnes unter Belastung mit einem die schwachen Stellen zum Bruch bringenden Gewichte über Rollen laufen läßt. Wenn hierbei die den Faden haltenden Rollen mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufen, so senkt sich das Belastungsgewicht infolge der Dehnung des Fadens, was vermieden werden kann, wenn man die den Faden abführenden Rollen gegenüber den den Faden zum Belastungsgewicht zuführenden Rollen eine größere Geschwindigkeit gibt. Zur Regelung der Geschwindigkeiten dieser Rollen sind konische Riemen- oder Differentialzahnradgetriebe verwendet worden, die entweder nicht einwandfrei arbeiten oder umständlich und teuer sind. Das Senken des Belastungsgewichtes kann man auch bei den mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufenden Rollen verhüten, wenn man ein Rollenpaar konisch ausbildet und den Faden auf dem Umfang dieser Rollen entsprechend verschiebt, so daß er über einen größeren Umfang läuft, wodurch die von der Belastung herrührende Dehnung ausgeglichen wird. Da hierbei das Belastungsgewicht ebenfalls eine wagerechte Verschiebung erleidet, so kann es nicht an einem um eine wagerechte Achse verschwenkbaren Waagebalken mit einem verschiebbaren Gewicht befestigt sein, womit die Änderungen des Belastungsgewichtes in einfachster und zweckmäßigster Weise herbeigeführt werden könnten. Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß eine der Rollen, die in gleicher Richtung und mit gleicher Geschwindigkeit um:aufen und die den aufgelegten, durch Druckwalzen angepreßten und in einer zwischen den Rollen herabhängenden Schleife mit einem Reißgewicht belaste:en Faden durchziehen, konisch ausgebildet und verschiebbar gelagert ist, wobei die den Faden gegen den Umfang dieser Rolle pressende Druckwalze nachgiebig angeordnet ist.
Bei der neuen Vorrichtung kann die konische Rolle leicht in einfachster und vollkommener Weise so gesteuert werden, daß die durch die Dehnung des Fadens infolge der Belastung verursachte größere Fadenlänge über einen größeren Durchmesser der konischen Walze geführt wird, ohne daß das Belastungsgewicht seine Bewegungsebene verläßt.
In der Zeichnung sind zwei als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
Gemäß Abb. i und 2 wird der von einer Spule a abgezogene Faden b über eine Walze c geführt, gegen die er durch eine unter Feder-oder Gewichtsbelastung stehende Druckwalz- d gepreßt wird. Der Faden b geht dann über eine Rolle f, die von einem Waagebalken e mit dem Gewichte' geführt und belastet wird, ferner durch eine Öse i und über eine konische Walze g, an der eine Druckwalze h anliegt.
Diese Walze g ist, wie aus Abb. 2 ersichtlich ist, in der Achsrichtung verschiebbar angeordnet, wobei eine den Faden an den Umfang der NValze g anpressende Druckwalze h nachgiebig in ihrer Drehebene angeordnet ist. Durch Drehen eines an der Drehachse rg befestigten Handrades r kann ein Verschieben der konischen Walze g, die mit dem mit breiten Zähnen versehenen Antriebzahnradv fest verbunden ist, derart bewirkt werden, daß der Faden b über einen größeren oder kleineren Umfang der Walze läuft, so daß die Belastungsrolle stets in gleicher Höhe gehalten wird, was ein mit der Rolle f verbundener Zeiger tt anzeigen kann. Dadurch kann man gleichzeitig mit dieser Einrichtung auch die Dehnung des zu durchlaufenden Garnes feststellen. Für die Einstellung des Handrades kann eine Skala ri benutzt werden. Die Deh nur- des Garnes wird durch den jeweilig arbeitenden Durchmesser der konischen Walze g angegeben.
Zuletzt wird der Faden durch eine Öse 12 gezogen und dann auf einen Haspel h aufgewickelt. Der Haspel k ist mit einer Scheibe s verbunden, die die Druckwalze h berührt, wodurch der Haspel mitgenommen wird.
Auf den Drehachsen der Walzen e und g sind Zahnräder t und v befestigt, die in ein dazwischenliegendes, in be:iebiger We:se in Drehung versetzbares Zahnrad tv eingreifen. Beim Antrieb dieses Zahnrades w drehen sich die Walzen c und g in gleicher Richtung und um dasselbe Maß. An dem Waagebalken der Rolle f wird das jeweilig erforderliche Belastungsgewichtes eingestellt, das die zwischen den Walzen c, g herabhängende Sch:eife des Fadens b in Spannung hält. Gelangt beim Durchlaufen des Garnes durch die Vorrichtung eine schwache Stelle des Fadens an die zwischen den Walzen c und g liegende Belastungsstelle, so reißt der Faden, und die Enden müssen zur Fortsetzung des Versuchs wiedez durch Zusammenknoten vereinigt werden. Die Anzahl der Brüche des Fadens, dessen genaue Länge durch ein mit einer Walze c verbundenes Zählwerk festgestellt werden kann, ergeben das gewünschte Maß der Mindestfestigkeit.
Die Walzen c und g können, da sie die gleiche Drehrichtung und den gleichen Drehwinkel vollführen, auch fest miteinander vereinigt und auf einer gemeinsamen Drehachse angeordnet sein, wie dies die in den Abb.3 und 4. wiedergegebene zweite Ausführungsform der Erfindung zeigt. Durch Drehen des an der Drehachse p befestigten Handrades kann ein Verschieben der ein Stück bildenden Walzen c, g derart bewirkt werden, daß der Faden b, p über einen größeren oder kleineren Umfang der Walze läuft. Vor dem Auflaufen auf die Walze h' ist das Garn durch eine Führungsöse i zu leiten.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Prüfung von Garn o. dgl. auf Festigkeit, welche das mit einem Reißgewicht belastete Garn auf eine größere Länge über Rollen führt, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Rollen (c, g), die in gleicher Richtung und mit gleicher Geschwindigkeit umlaufen und die den aufgelegten, durch Druckwalzen (d, 1t) angepreßten und in einer zwischen den Rollen herabhängenden Schleife mit einem Reißgewicht (e) belasteten Faden (b) durchziehen, verschiebbar gelagert ist und eine konische Umfangsfläche besitzt, gegen die der Faden (b) durch eine nachgiebig angeordnete Druckwalze (h) gepreßt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rollen (c, g) zu einer auf einer gemeinsamen Achse (p) verschiebbar gelagerten Walze vereinigt sind.