-
Verfahren zum Füllen von Behältern mit trockenem, körnigem Fördergut.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um trockenes, körniges Fördergut, z. B. Sand,
in Behälter zu füllen, aus denen nach dichtem Abschließen der Füllöffnungen der
Sand o. dgl. durch Preßluft oder andere Preßgase weiterbefördert wird.
-
Die Erfindung bezweckt, die Förderung von Schüttstoffen möglichst
einfach, betriebssicher und sparsam zu gestalten.
-
Trockene, körnige Schüttstoffe, z. B. der für den Lokomotivbremsbetrieb
benötigte Sand, werden, statt wie bisher mit sich stark abnutzenden Becherwerken,
neuerdings mit Preßluft befördert. Der Sand rieselt gemäß Abb. r vor. den Darren
a über Rutschen/ durch Öffnungen b in Förderbehälter e. Nach beendeter Füllung werden
die Öffnungen b der Behälter c verschlossen, und die durch Rohrleitungen d in die
Behälter e eingelassene Preßluft drückt den Sand - ähnlich wie Wasser in Mammutpumpen
- durch Steigrohre e in Hochbunker, aus deren Zapfstellen der Sand später in die
Sandkästen der Lokomotive hinabrieselt. Zum Abschließen der Öffnungen b an den Behältern
c kann man gewöhnliche Deckel benutzen, deren Auf- und Abschrauben aber sehr umständlich
ist. Hähne oder Ventile als Abschlußvorrichtungen zu benutzen, würde nur dann angehen,
wenn man etwa unter Benutzung von Blechschiebern in den' Rutschen f und von Schaugläsern
an den Behältern c diese nicht ganz vollfüllte, so daß die Hähne oder Ventile beim
Schließen stets sandfrei wären. Andernfalls würden die Dichtflächen stark verschleißen,
und Preßluft würde verlorengehen. Dies Beobachten des Sandstandes bedeutet Zeitverlust
und setzt große Aufmerksamkeit voraus, die meist nicht vorhanden ist. Besser ist
es daher, die Behälter c ohne jede Wartung bis in die Verschlüsse hinein mit Sand
zu füllen und die an sich geringen Mengen des überschußsandes aus den Verschlüssen
vor oder beim Schließen derselben wieder zu entfernen. Verwendet man als Verschlüsse,
wie bei den bisher bekannt gewordenen Einrichtungen Schieber, so wird das die Füllöffnungen
versperrende überschüssige Schüttgut unmittelbar durch die Seitenflächen der Schieber
o. dgl. von den Dichtungsflächen hinweg beiseitegeschoben. Dies Verfahren ergibt,
weil die feinen Teile des Schüttguts nicht restlos fortgeschoben werden können,
keine reinen und gegen hohen Luftdruck genügend dichte Sitzflächen der Abschlußvorrichtungen
und bedingt bei Förderung von Sand starken Verschleiß der Dichtflächen. Die Rieselfähigkeit
des Sandes in Verbindung mit der Schwerkraft wird bei diesen Verschlüssen gar nicht
ausgenutzt.
-
Nach der Erfindung werden inner- oder außerhalb der Behälter c Hohlräume
geschaffen, in die der das dichte Abschließen der Füllöffnungen hindernde überschuß
an Fördergut einschließlich der feinen Teile vor oder bei dem Abschließen der Behälter
c infolge der Schwerkraft hineinrieselt und dabei die Sitzflächen für den Preßluftabschluß
völlig freilegt.
-
Bei der in Abb. 2 dargestellten Vorrich:ung rieselt der Sand durch
die Rutschen/ o. dgl. über den oberen Kegel des Ventils g in den Behälter c. Da
der Neigungswinkel der Rutschflächen an f und g größer oder gleich dem Schüttwinkel
von trockenem Sand ist, so füllt sich Behälter c nach den in Abb. 2 punktierten
Kegellinien h, ohne daß Sand, z. B. durch die Schauöffnung i, überläuft. Nicht gefüllt
wird hierbei der durch den unteren Kegel von g oben verschlossene, unten offen in
c mündende Behälter k. Wird jetzt die Rutsche/ etwa durch Blechschieber l abgesperrt,
so
daß kein Sand mehr nachfallen kann, und wird Ventil g an seinem Handgriff etwas
angehoben, was bei der losen Schüttung des Sandes ohne weiteres möglich ist, so
rieselt der über g befindliche Überschußsand nach der strichpunktierten Linie la'
in Behälter k und macht den oberen Ventilsitz von g frei. Wird nach völligem Hochheben
des Ventils g Preßluft aus Leitung d in den Behälter c gelassen und der Schieber
L wieder geöffnet, so arbeitet die Vorrichtung völlig selbsttätig weiter bis zum
nächsten Förderspiel. Das Ventilg unter seinem oberen Sitze festhaltend, treibt
die in einer für die Sandförderung genügenden Menge eingelassene Preßluft nach kurzer
Zeit den Sand aus Behälter c durch Steigerohr e hinaus, wobei ebenfalls der Behälter
k nach unten hin entleert wird. Ist die Luft im Behälter c verbraucht, also kein
Überdruck mehr vorhanden, so fällt Ventil g infolge der Schwerkraft, die noch durch
Federn oder Preßluft unterstützt oder ersetzt werden kann, auf seinen unteren Sitz
am Behälter k, und Behälter c füllt sich wieder mit dem durch Rutsche/ herabrieselnden
Sand.
-
Da Behälter k nicht wie Behälter c luft-, sondern nur sanddicht abgeschlossen
zu werden braucht, so kann hier an Stelle der Kegelsitze auch ein anderer, z. B.
den Schüttwinkel des Sandes ausnutzender Verschluß benutzt werden. Auch braucht
Behälter k nicht durch Ventilg unmittelbar geöffnet oder geschlossen zu werden,
sondern kann einen mi_telbar durch g oder besonders zu bedienenden Verschluß einfachster
Art, z. B. Blechschieber, erhalten. Man kann ferner Behälter k ganz ersparen, indem
man g als Tauchkörper ausbildet. Sein aus dem Sande herauszuziehender Teil muß dabei
genügend Rauminhalt besitzen, damit der überschußsand die Dichtflächen bereits passiert
hat, ehe diese zum Tragen kommen. Statt kegelig können hier die Dichtungsflächen
auch walzenförmig ausgebildet werden unter Benutzung von nachgiebigen, durch Preßluft
angedrückten Dichtungen, z. B. Ledermanschetten. Zwecks Erzeugung von Hohlräumen
für den Überschußsand kann man auch, z. B. mittels von außen her drehbarer Schöpfkellen,
Sand aus dem Schüttkegel k nach oben in den Luftraum heben, Tauchkörper aus dem
Sand herausheben, den Sandkegel h durch Schieber o, dgl. einebnen oder den Sand
nach außen hin abzapfen (und etwa bei z wieder zusetzen), wie denn auch Behälter
k nach außen geführt und entleert werden kann. Die vorbeschriebenen Vorrichtungen
dienen ,ähnlich wie die in Abb. z dargestellte dazu, unter den Abschlußvorrichtungen
g vor oder bei dem Abschließen der Behälteröffnungen Hohlräume zu schaffen, in die
der überschußsand infolge der Schwerkraft frei hinabrieselt, dabei die Preßluftdichtflächen
völlig freilegend.
-
Unter ungünstigen Umständen, z. B. bei zu frühem Aufhören der Förderung
infolge zu knapper Preßluftfüllung, kann im Behälter c ein größerer Überdruck verbleiben,
und es kann zu lange dauern, bis das Ventil g herunterfällt und der Behälter c sich
wieder füllt. Diesem Übelstand kann man durch ein Luftauslaßventil, etwa nach Abb.
3, begegnen, das atn besten in die Preßluftleitung d eingeschaltet wird. Öffnet
man bei Beginn der Förderung den Hahn m in der Leitung d, so stößt die durch
den Kanal n nach dem Behälter c strömende Preßluft das Ventil o auf seinen Sitz.
Die nach den verschiedenen Förderhöhen einstellbare Feder p öffnet das Ventil o
wieder, sobald der Luftdruck in c etwas unter den zum Sandfördern erforderlichen
Mindestdruck gesunken ist, und durch die Bohrungen g entweicht dann so viel Luft
aus c ins Freie, daß sich das Sandventil g wieder öffnet.
-
Zum Rückgewinnen eines Teiles der bei Beendigung der Füllung im Behälter
c noch vorhandenen Preßluft kann man einen zweiten gder mehr Förder- oder andere
Behälter zu c hinzuschalten und nach erfolgtem Druckausgleich wieder abschalten.
Die Schaltungen können mittels geeigneter Einrichtungen von Hand oder völlig selbsttätig
erfolgen.