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Verfahren zur Herstellung eines Schutzüberzuges auf metallen. Die
chemische @@'irlerstandsfihi@@keit hackelitähnlicher Kunstharze legte es nahe, metallene
Gefäße u. dgl., die vor chemischer Ein-«-irkun; geschiitzt_iverden sollen, mit einem
Anstrich zu überziehen, der durch Erhitzen in hakelitähnliche Produkte verwandelt
wird. Dieses vielfach geübte Verfahren hat aber den Nachteil, daß der fertige L
I>erztig leicht absplittert tui(l somit den Zweck verfehlt.
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Es wurde gefunden. (laß man eine gegen chemische und mechanische Einflüsse
widerstandsfähige Schutzschicht auf 'Metallen, vor allein auf Schmiedeeisen, weniger
gtit auf Gußeisen, wohl aber wieder auf Blei oder Zinn und anderen. erhält, trenn
man der hunstharzschicht eine Einlage aus weitmaschigem Gewebe gibt, z. B. aus Verbandgaze
<wie sie vielfach als Isoliermaterial verwendet wird), aus Asbestgeflecht oder
dünnem Drahtnetz u. dgl. Dicht gewebte Stoffe sind für diesen Zweck ungeeignet,
da sie sofort gasundurchlässig werden und sich infolge der Gasentwicklung bei der
Harzbildung blasig aufwölben. Weitmaschige Gewebe hingegen gestatten den sich entwickelnden
Gasen den Durchtritt und schmiegen sich dadurch sowie auch durch die leichte Verschiebbarkeit
ihrer Fäden #o eng an das \Ietall an, daß ein überall festhaftender glatter Überzug
entsteht. Da. Skelett der Gewebefäden verleiht dein Lacküberzug bedeutende mechanische
@@'iderstaii(lsfähit;keit. Die chemische Widerstandsfähigkeit de. Leberzugs hängt
von der Art der benutzten Kunstharze ab. Sie liefern Überzüge, die gegen Säuren
in jeder Konzentration auch bei höherer Temperatur beständig sind und das Barunterliegende
'Metall vor diesen Säuren schützen.
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Die hunstharzüberzüge mit Gewebeeinlage bilden ein Ersatz für Emailleüberzüge.
Sie sind allerdings wie diese gegen Schlag und Sto13 bis zu einem gewissen Grad
empfindlich, bieten aber den Vorteil, daß man Beschädigune-en mit Leichtigkeit an
Ort und Stelle reparieren kann, und den weiteren Vorteil, daß man überhaupt den
ganzen Überzug am Aufstellungsort des Apparates herstellen kann. Was die Wärmeleitfähigkeit
betrifft, so stehen die Überzüge natürlich der Emaille nach, sind aber wegen ihrer
geringen Schichtdicke dein Belag mit Plättchen oder Steinen überlegen. Weiterhin
wurde erkannt, daß der Überzug aus Kunstharzen mit Gewebeeinlagen ganz besonders
gut an konvex gekrümmten Flächen haftet, z. B. an der Außenseite von I-,öliren,
Rührern u. Bgl., also gerade an Stellen, die mit Steinen oder Platten gar nicht
oder nur schwer belegt werden können. Dies für die praktischen Zwecke günstige Verhalten
ist wohl darauf zurückzuführen, daß das 'Metall, das sich thermisch stärker ausdehnt
als der Lacküberzug mit Geweüecinlage, sich bei konve\er Wölbung der Flächen mit
großer Gewalt an den Überzug anpreiit, wä Brend bei konkaven Flächen häufig leichte
Loslösung erfolgen k.iun.
Die praktische Herstellung eines Vlierzuges
gestaltet sich beispielsweise wie folgt: Beispiel i.
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Auskleiden eines schmiedeeisernen Kessels mit Dampfmantel oder Heizbad
ain Aufstellungsort.
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Die innere Wandung des Kessels wird mittel, eines Pinsels mit der
wäßrigen oder alkoholischen Lösung des Kunstharzzwischenproduktes dünn hestrichen.
Der Anstrich wird finit Hilfe des Dampfmantels oder des Heizbades einige Minuten
bei ioo' getrocknet. Auf diesen Untergrund werden die mit der gleichen Kunstharzlösung
bestrichenen, in geeigneter Weise zugeschnittenen Streifen aus Baumwollgaze oder
Asbestgewebe tapetenartig aufgeklebt, so, daß die Kanten aneinanderstoßen, oder
so, daß die Ränder übergreifen. Nach abermaligem Trocknen bei Zoo' erfolgt ein dritter
dünner Aufstrich oberhalb des Gewebes. Hierauf wird einige Minuten bei Zoo' getrocknet.
Dann wird die Temperatur 2 bis 3 Stunden auf etwa 130' gehalten und, falls
Hochdruckdampf zur Verfügung steht, zuletzt noch einige Stunden auf i 6o bis i8o'.
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Beispiel e.
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Herstellung von Überzügen in kleinen Schalen, auf Thermometerröhren,
Rührern u. dgl.
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Die Gegenstände werden mit einem dünnen Anstrich der Kunstharzzwischenproduktlösung
versehen und mit dünnem Asbestgeflecht oder mit Gaze>. in geeignet ausgeschnittenen
Stücken beklebt bzw. mit Asbestgeflecht oder mit Gaze spiralig umwunden und zuletzt.
oben mit einem dünnen Anstrich versehen. In dem mit Gas oder Dampf oder elektrisch
beheizten Trockenschrank wird die Temperatur zuerst auf ioo' gehalten, dann allmählich
auf 13o', zuletzt auf i 5o bis Zoo' gesteigert. Man läßt langsam erkalten. Beispiel
3.
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Hei-ste llung eines säurefesten Überzuges auf einer schmiedeeisernen
Dampfschlange. Die Dampfschlange wird mit einem dünnen Anstrich der Kunstharzzwischenproduktlösung
versehen, mit Streifen eines weitniaschigen Isolierstoffes (Gaze) oder Drahtnetzstreifen
spiralig umwunden und obenauf abermals mit Lacklösung bestrichen. Man leitet nun
durch die mit einem Drosselventil abgeschlossene Schlange Dampf von ioo'. p# ',
bis zuletzt von 15o bis i8o0. s iiter von 130