DE414676C - Elektromagnetisch angetriebener Meissel - Google Patents

Description

• Elektromagnetisch angetriebener Meißel. Die Erfindung betrifft ein Gerät, das den in der Chirurgie zum Abmeißeln von Knochen u. dgl. immer noch verwendeten einfachen, mit einem Handhammer angeschlagenen Meißel ersetzen soll.
• Das neue Gerät ist ein elektromagnetisch betriebener Meißel, dessen in einem Handgriff gewöhnlichen Umfangs unterzubringende Antriebsvorrichtung so beschaffen ist, äaß der Meißel leicht und sicher zu handhaben ist und ruhig, fast ohne zu zittern, in der Hand des Benutzenden liegt.
• Im wesentlichen ist dieser Fortschritt dadurch erreicht worden; daß zur Bewegung des Meißels zwei oder mehr räumlich hintereinander angeordnete Elektromagnetsysteme vorgesehen sind, deren Magnetanker paarweise gegenläufig angeordnet sind, so daß ihre Massenwirkungen sich in bezug auf das Meißelgehäuse möglichst aufheben, während ihre Wirkungen auf den Meißel sich addieren.
• Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar im Mittelschnitt durch die Achse des Gerätes. In einem zylindrischen Gehäuse a, z. B. aus Eisen, sind zwei Elektromagnete b gleichachsig angeordnet, in deren Mittelbohrung die Führungsstangen cl, c2 der beiden Elektromagnetanker dl, d2 liegen. Durch Schraubendruckfedern e werden die Elektromagnetanker von den Elektromagneten weggedrückt, bis durch Erregung der Elektromagneten mittels der hintereinandergeschalteten Magnetspulen die.Wirkung der Federn e überwunden und die Anker an die Magnete herangezogen werden, wobei die Stange cs als Hammer auf den Meißelhalter g aufschlägt, der ebenfalls unter der V@.rirkung einer Gegenfeder h steht und in der Mittelbohrung eines der Elektromagnete sowie einer auf das Gehäuse a aufgeschraubten D'berwurfmutter i geführt ist. Der Meißel k ist im Meißelhalter g in irgendeiner Weise leicht auswechselbar angeordnet.
• In dem dem Meißel abgekehrten Ende des Gehäuses a ist ein in den Stromkreis der Elektromagnetspule eingeschalteter selbsttätiger Unterbrecher angeordnet, dessen beide im Ruhezustand einander berührende Kontakte m und n voneinander getrennt werden durch einen an der Stange c befestigten Kopf o, wenn die Magnetanker ihren Arbeitshub nahezu vollendet .haben. Der in einfachster Ausführung dargestellte Selbstunterbrecher wird zweckmäßig als sogenannter Schleppenunterbrecher ausgebildet, damit der verfügbare Hub der Anker voll ausgenutzt werden kann.
• In Reihe mit dem Selbstunterbrecher und den Magnetspulen liegt noch ein Handschalter p, dessen Griff oder Druckknopf q wie gezeichnet seitlich am Gehäuse a angeordnet sein kann, aber auch abweichend von dem gezeichneten Ausführungsbeispiel an anderer Stelle, z. B. im Boden der Kammer, für den selbsttätigen Unterbrecher angeordnet sein könnte.
• Würden die beiden Magnetanker cl, c2 sich gleichsinnig bewegen, so würde das Gerät, besonders dann, wenn der Meißel keine Arbeit leistet, in der Achsenrichtung zittern. Dies ist dadurch nahezu vollständig vermieden, daß gemäß der Erfindung die Anker paarweise gegenläufig ängeordnet sind. Zwischen die beiden Stangen cl und c2 ist ein um den Zapfen Y schwingbarer gleicharmiger Doppelhebel s eingefügt, an dessen einen Arm der eine Ankur und an dessen anderen Arm der andere Anker angreift. Nun heben sich die Massen kräfte der Anker und der Stangen gegenseitig auf, während sich die Wirkungen der Elektromagnete in bezug auf den Meißel addieren.
• Wenn auch das neue Gerät vorwiegend für chirurgische Zwecke bestimmt ist, so ist es doch auch für andere, feinere Arbeiten gut geeignet, besonders für solche Arbeiten, die stetige Anpassung an das Fortschreiten der Arbeit oder an die Eigenart der zu bearbeitenden Teile erfordern, beispielsweise für Elfenbeinschnitzerei oder für Ziselierarbeiten.

Claims (1)

1. PATLNT-ANsPRUcH: Elektromagnetisch angetriebener Meißel, insbesondere für chirurgische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bewegung des Meißels zwei oder mehr räumlich hintereinander angeordnete Elektromagnetsysteme vorgesehen sind,' deren Magnetanker paarweise gegenläufig angeordnet sind, so daß ihre Massenwirkungen sich in bezug auf das Meißelgehäuse möglichst aufheben, während ihre Wirkungen auf den Meißel sich addieren.