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Spritzvergaser. Mit der Steigerung der Drehzahl moderner Vergasermaschinen,
die bis zu 6ooo Umdrehungen und mehr pro Minute hinaufgehen, wird es immer schwieriger,
die Gemischbildung zu beherrschen. Ein Luftquerschnitt, der dem Höchstwert der Belastung
und Drehzahl genügt, ergibt bei niedrigen Belastungsstufen und geringer Drehzahl
so geringe Unterdrücke, daß keine hinreichende Zerstäubung und Vergasung von Brennstoff
mehr stattfindet, um ein zündfähiges Gemisch zu erhalten. Macht man aber den Luftquerschnitt
geringer, so kann die volle Leistung des Motors bei höheren Belastungsstufen nicht
erreicht werden. Die Aufgabe, die Gemischbildung den wechselnden Drehzahlen und
Belastungen des Motors anzupassen, hat die verschiedensten Lösungen gefunden. Eine
neue Lösung ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie besteht darin, daß der
Luftquerschnitt des Drosselorgans durch eingebaute Wände in verschiedene Luftkanäle
unterteilt wird, die nacheinander für den Luftdurchgang freigegeben werden.
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Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele einer Luftdrossel
gemäß der Erfindung veranschaulicht.
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Abb. i bis 3 zeigen eine Hahndrossel mit vorgelagerter Brennstoffdüse,
und zwar Abb. i einen Längsschnitt, Abb. 2 eine Aufsicht und Abb.3 einen Schnitt
nach Linie A-B in Abb. i.
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Die Abb. q. bis 8 geben eine Hahndrossel mit eingebauter Brennstoffdüse
und eingebautem Lufttrichter wieder, und zwar zeigt: Abb. q. einen Längsschnitt,
Abb.5 einen Querschnitt, Abb. 6 eine Vorderansicht des Drosselorgans.
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Abb. ? und 8 sind Einzeldarstellungen einer eingebauten Wand zur Unterteilung
des Luftquerschnittes.
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Die erste Ausführungsform besitzt einen zylindrischen Drosselhahn
i, der in dem Vergasergehäuse z drehbar gelagert ist. Die Spritzdüse 3 sitzt unmittelbar
vor der Drossel und wird durch diese abgedeckt. Der Durchgangsquerschnitt der Drossel
ist durch zwei kegelförmige Röhrchen a und 5 in drei Kanäle geteilt, und zwar in
den zentralen Kanal 6, den mittleren Ringkanal ? und den äußeren Ringkanal B. Das
innere Röhrchen a erweitert sich in der Richtung der Luftströmung, während das äußere
5 sich verjüngt. Beim Öffnen der Drossel wird zunächst der äußere Ringkanal 8, dann
der mittlere 7 und zuletzt der innere Ringkanal 6 für den Luftdurchgang frei. Die
Spritzöffnung bleibt zunächst abgedeckt. Sie wird erst frei, wenn die Kante 9 des
Hahnes in die Spritzöffnung eingetreten ist. Der Brennstoff tritt zunächst
nur
aus dem äußeren Ringkanal 8, bei weiterer Öffnung der Drossel nur aus dem
mittleren Ringkanal ; und bei voller öffnung der Drossel nur aus dem zentralen Kanal
6 aus. Während der Öffnung der Drossel wird durch die Röhrchen eine plötzliche Veränderung
des Luftquerschnittes verhindert. Ohne diese Röhrchen findet der Luftstrom sofort
einen wesentlich vergrößerten Querschnitt vor, der eine Verringerung der Luftgeschwindigkeit
und damit der Saugwirkung auf den Brennstoff zur Folge hat. Die Röhrchen bewirken
also eine allmähliche, stetige Vergrößerung des Luftquerschnittes. Dieses Verhalten
ist günstig für die Gemischbildung beim Übergang auf höhere Belastungsstufen und
Geschwindigkeiten.
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Der Brennstoff erfährt zugleich eine mehrfache Zerstäubung. Das zunächst
nur aus dem äußeren Ringkanal 8 austretende Brennstoffgemisch wird durch die Luftströme
aus dem mittleren und inneren Ringkanal weiter zerstäubt. Tritt bei weiterer öffnung
der Drossel das Gemisch aus dem mittleren Ringraum 7 aus, so wird es von dem aus
dem äußeren Kanal 8 und dem zentralen Kanal 6 austretenden Luftstrom weiter zerstäubt,
und tritt es endlich bei voller Drosselöffnung aus dem zentralen Kana16 aus, so
sorgen die aus; dem mittleren Kanal 7 und dem äußeren Kanal 8 austretenden Luftströme
für eine weitere Zerstäubung. Die Anordnung der Röhrchen wirkt also auf die Verteilung
der Luft des Brennstoffgemisches in einer Weise ein, daß das Gemisch sich allen
Drehzahlen und Belastungen störungsfrei anpaßt.
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Die Eintrittsöffnung des zentralen Rohres 6 kann auch venturirohrartig
erweitert werden, wie es in strichpunktierten Linien angedeutet ist. Durch diese
Formgebung kann bei Volllast die Zerstäuberwirkung des zentralen Kanales vergrößert
werden.
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Bei Drosselorganen mit eingebauter Brennstoffdüse ist die Verteilung
der Luft durch eingebaute Kanäle ebenfalls möglich. Abb. q. bis 8 zeigen ein derartiges
Drosselorgan. Es besteht aus einem zylindrischen Drehkörper i i, dessen unterer
Drehzapfen i2 ;eine zentrale Bohrung 13 zur Zuführung des Brennstoffes besitzt.
Die Eintrittsöffnung ist durch eine kalibrierte Düse 14 abgeschlossen. Der obere
Zapfen 15 trägt den Stellhebel 16. Der Zapfen sitzt in einer nach beiden Seiten
verjüngten Leiste 17, die den Luftkanal 18 des Hahnes etwa bis zur Achse abdeckt.
Nach rückwärts ist die Leiste zugespitzt, um eine gute Verteilung des Luftstromes
zur erreichen. In die Austrittsöffnung des Luftdurchganges tritt eine auswechselbare
Luftdüse 21 ein, die zur Hälfte im Gehäuse 22 sitzt und daher geteilt ist. Die Brennstoffspritzöffnung
23 ist auf der Oberseite der Leiste angeordnet und steht durch einen Kanal 24 mit
der Zapfenhohrung 13 in Verbindung. Der freie Raum zwischen Leiste und Luftdurchmesserquerschnitt
des Hahnes ist durch eine Wand 25 in zwei Kanäle 26, 27 unterteilt. Die Form der
Wand ist torbogenartig, wie Abb. 6 bis 8 erkennen lassen. Die unteren Kanten können,
wie strichpunktiert dargestellt ist, eingezogen sein, um die Befestigung an der
Leiste zu ermöglichen. Der Bogenteil der Wand kann parallel der wagerechten Gehäuseachsen
oder schräg verlaufen. Beim öffnen der Drossel wird zunächst nur der .äußere Kanal
27 freigelegt. Der innere Kanal 26 beginnt sich. erst zu öffnen, sobald die Vorderkante
der Wand 25 in die Kreisfläche des Lufttrichters 2 i eintritt. Die öffnung erfolgt
ganz allmählich bis zur Offnung des Luftquerschnittes der Drossel. Plötzliche Querschnittsänderungen
des Luftdurchganges beim Durchströmen der Drossel treten nicht auf. Solange die
Luft nur durch den äußeren Kanal 27 strömt, bleibt der innere 26 für den Luftdurchgang
gesperrt. Die übergä nge auf höhere Belastungsstufen sind daher elastisch. Die Brennstoffspritzöffnung
wird erst frei, wenn bereits beide Kanäle für den Luftdurchgang offen sind. Das
aus dem Innenkanal austretende Luftgemisch wird durch den Luftstrom aus dem äußeren
Kanal in zweiter Stufe zerstäubt.