Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzielen einer vorbe
stimmten Masse für eine Pleuelstange mit geteiltem großen
Pleuelauge gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Pleuelstangen mit geteiltem großen Pleuelauge, bei denen der
Pleuellagerdeckel bei der Montage mittels Pleuelschrauben mit dem
pleuelschaftseitigen Lagerteil verbunden wird, sind allgemein
bekannt. Beispielsweise zeigt die DE-OS 26 37 158 eine Pleuel
stange mit geteiltem großen Pleuelauge, wobei die Teile des
großen Pleuelauges mittels mehrerer Pleuelschrauben, die sich
teilweise hinsichtlich Masse, Höhe der Schraubenköpfe und Länge
der Schraubenschäfte unterscheiden, zusammengefügt sind.
Da eine funktionstüchtige Pleuelstange aber erst durch das
Anbringen aller Pleuelschrauben entsteht, sind die Pleuel
schrauben als Betandteil der Pleuelstange und somit auch die
Masse der Pleuelschrauben als Teil der Pleuelstangenmasse anzu
sehen. Zur Korrektur von Abweichungen der Pleuelstangenmasse von
einem Sollwert müssen daher zusätzliche Ausgleichsmassen ange
bracht werden.
Aus der DE-OS 28 02 603 ist eine geteilte Pleuelstange bekannt,
bei der am Pleuellagerdeckel für den Massenausgleich seitlich
Ausgleichsmassen angebracht sind. Dies führt aber durch die
Änderung der Steifigkeit des Lagerauges in diesem Bereich zu
einer Verschlechterung der Schmiegung des Lagerauges an den
Hubzapfen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Massenausgleich einer Pleuelstange
zu schaffen, bei dem trotz Massenausgleich
durch Materialabtrag die Steifigkeit des Lagerauges und damit die
Schmiegung des Lagerauges an den Hubzapfen nicht verschlechtert
wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der kenn
zeichnenden Teile des Anspruchs 1 gelöst.
Das Abtragen von Material an den Pleuelschrauben zum Zweck des
Massenausgleichs bietet den Vorteil, daß die Querschnittsfläche
des Pleuelauges im Bereich des pleuelschaftseitigen Lagerteils
und des Lagerdeckels im wesentlichen konstant gehalten werden
kann. Dadurch ist auch die Steifigkeit des Lagerauges in diesem
Bereich im wesentlichen konstant, wodurch die Verformung des
Pleuelauges unter Last optimiert werden kann. Eine Änderung der
Lagersteifigkeit beim Massenausgleich durch Materialabtrag kann
dadurch ausgeschlossen werden. Bei Verwendung von nach Masse sor
tierten Pleuelschrauben muß die Pleuelstange für den Massenaus
gleich nicht mehr mechanisch bearbeitet, sondern nach dem Wiegen
nur noch mit den geeigneten Pleuelschrauben versehen werden. Die
Sortierung der Pleuelschrauben erfolgt dabei so, daß eine Massen
korrektur innerhalb der erlaubten Toleranzen möglich ist.
Die Zeichnung zeigt eine Prinzipdarstellung einer
Pleuelstange, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hinsichtlich ihrer Masse ausgeglichen ist.
Fig. 1 zeigt eine Pleuelstange 1 für eine nicht dargestellte
Hubkolbenmaschine, insbesondere Brennkraftmaschine, mit einem
geteilten Pleuelauge 2. Eine den Hubzapfen einer nicht ge
zeigten Kurbelwelle der Hubkolben-Brennkraftmaschine umschlie
ßende Aufnahmeöffnung 3 im Pleuelauge 2 wird gebildet aus einem
mit dem Pleuelschaft 4 verbundenen Lagerteil 5 und einem La
gerdeckel 6. Der Lagerdeckel 6 wird über Durchgangsbohrungen 7
mittels Pleuelschrauben 8 und Muttern 9 mit dem pleuelschaft
seitigen Lagerteil 5 verbunden. Weiter weisen die Durchgangs
bohrungen 7 Paßbohrungsabschnitte 10 zur Zentrierung des
pleuelschaftseitigen Lagerteils 5 und des Lagerdeckels 6 auf.
Die Durchgangsbohrung 7 ist jeweils so angeordnet, daß der
Mindestquerschnitt zwischen der Pleuelaugeninnenseite 11 und
der Durchgangsbohrung 7 und zwischen der Durchgangsbohrung 7
und der Pleuelaugenaußenseite 12 gleich groß ist. Falls die
Durchgangsbohrung 7 parallel zur Pleuelstangenhochachse 13
verläuft liegt der Mindestquerschnitt in Höhe der Trennebene 14
zwischen Lagerteil 5 und Lagerdeckel 6.
Zum Erreichen einer vorbestimmten Pleuelstangenmasse werden
solche Pleuelschrauben 8 ausgewählt, deren Masse gleich der
Differenz zwischen der Masse der Pleuelstange ohne Schrauben
und der vorbestimmten Pleuelstangenmasse ist, wobei nur eine
oder auch beide Pleuelschrauben 8 zur Korrektur benutzt werden
kann. Bei Verwendung von nach Masse sortierten Pleuelschrauben
8 wird die Einstufung in verschiedene Klassen so gewählt, daß
die Differenz der Massen zweier benachbarter Klassen kleiner
ist, als die zulässige Toleranz für die Masse der Pleuelstan
gen. Die unterschiedlichen Massen der Pleuelschrauben 8 kann
dabei über unterschiedlich hohe Schraubenköpfe oder unter
schiedlich lange Schraubenschäfte erreicht werden. Denkbar ist
auch das Abtragen von Material am Schraubenkopf (wie durch
strichpunktierte Linien angedeutet) oder an den Enden der
Schraubenschäfte, wobei aber ein zusätzlicher Arbeitsgang not
wendig ist. Der Vorteil hierbei ist, daß bei der Sortierung
eine Unterteilung in beliebig wählbare Massenintervalle möglich
ist.