DE4142791C2 - Vorrichtung zur Einstellung der Druckpressung sowie der Druckan- und Druckabstellung in Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einstellung der Druckpressung sowie der Druckan- und Druckabstellung in Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Vorrichtungen zur Einstellung der Druckpressung von Zylindern in Druckmaschinen sind be­ kannt.

In der DD-PS 86 631 ist eine derartige Vorrichtung dargestellt.

Diese Vorrichtung ist so gestaltet, dass ein Gummi- und ein Plattenzylinder für eine Verstel­ lung zueinander und eine gemeinsame Verstellung in Bezug zu einem Druckzylinder in Ex­ zenterbüchsen gelagert und die Exzenterbüchsen durch Getriebe verbunden sind. In den Getrieben sind zum relativen Bewegen des Plattenzylinders zum Gummizylinder je ein Ver­ stellmittel und zum relativen Bewegen des Gummizylinders - gemeinsam mit dem Plattenzy­ linder - zum Druckzylinder ein oder je Maschinenseitenwand ein weiteres Betätigungsele­ ment angeordnet. Beide Exzenterbüchsen weisen die gleiche Exzentrizität auf, und die Ge­ triebe sind aus je einer aus zwei Lenkern und einer Koppel bestehenden Parallelschwinge gebildet, wobei die Koppeln der Parallelschwingen aus je einem Verstellmittel für die Bewe­ gung zwischen Platten- und Gummizylinder und je einem Führungsteil bestehen. Zur Begrenzung des Schwenkweges und zur Einstellung der Druckpressung zwischen Druckzylinder, Gummizylinder und Plattenzylinder sind im Bereich der Lenker und der Füh­ rungsteile verstellbare Anschläge angebracht.

Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, dass die gleichmäßige gemeinsame Zustellung des Druck- und Gummizylinders bei Lauf im Schmitzringkontakt nur funktioniert, wenn ständig die gleiche Papierstärke verarbeitet wird. Bei Verarbeitung einer anderen Papierstärke muss die Druckpressung neu einreguliert werden. Dies geschieht in der Weise, dass die entsprechen­ den Anschläge jeweils verstellt werden, was einen erheblichen Aufwand an Rüstzeit bedeu­ tet.

Ein weiterer Nachteil ist, dass die Getriebeverstellung bei der Vorrichtung gemäß der DD-PS 86 631 einen zusätzlichen Freiheitsgrad aufweist, der durch einen zweiten Antrieb kompen­ siert wird. Dies bedeutet einen zusätzlichen Fertigungsaufwand, der unnötig ist und lediglich zu Ungenauigkeiten während der Zu- und Abstellbewegung führt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Einstellung der Druckpres­ sung sowie der Druckan- und Druckabstellung in Druckmaschinen zu schaffen, die während des Druckens sowohl mit als auch ohne Schmitzringkontakt eine gemeinsame, synchrone Einstellung mehrerer Zylinder zueinander in einem Einstellvorgang ermöglicht.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass es möglich ist, den Gummi- und Plattenzylinder gemeinsam zum Druckzylinder unter Beibehaltung eines vorab eingestellten Achsabstandes zwischen Gummi- und Druckzylinder zu verstellen. Dadurch ist gewährleistet, dass ständig der gleiche Achsabstand von Gummi- zu Plattenzy­ linder besteht, obwohl der Gummizylinder zum Druckzylinder aufgrund von Materialdickenun­ terschieden unterschiedlichste Stellungen einnehmen kann. Dies ist für die Entstehung eines qualitätsgerechten Druckbildes von Bedeutung.

Die Erfindung soll im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 Druckwerk einer Druckmaschine,

Fig. 2 Zylinderanordnung mit Getriebedarstellung, schematisch (Druckan- und -abstellung),

Fig. 3 Zylinderanordnung mit Getriebedarstellung, schematisch (Druckpressungseinstellung in zwei Stellungen).

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung ein Druckwerk 1 einer Druckmaschine mit einem Druck-, Gummi- und Plattenzylinder 2, 3, 4 sowie einer ersten und einer zweiten Übergabe­ trommel 5, 6. Die Bogen 9 werden in der üblichen Weise zum Druckwerk 1 geführt und dort von der Übergabetrommel 5 an den Druckzylinder 2 übergeben. Während des Durchlaufs zwischen dem Druckzylinder 2 und dem Gummizylinder 3 werden die Bogen 9 bedruckt. Da­ bei ist es für die Qualität des entstehenden Druckbildes von Bedeutung, dass zwischen dem Druckzylinder 2 und dem Gummizylinder 3 eine der Papierstärke entsprechende Druckpres­ sung eingestellt ist.

In Fig. 2 ist die Anordnung der Getriebeglieder zwecks Zustellung der Zylinder 4, 3, 2 sche­ matisch dargestellt. Man erkennt zwei im Aufbau einander ähnliche Reguliergetriebe 10, 8, 12, 14, 13, 18 und 11, 7, 15, 22, 16, ein beide Reguliergetriebe 10, 8, 12, 14, 13, 18; 11, 7, 15, 22, 16 verbindendes Koppelgetriebe 15.3, 17, 14 sowie ein Druckstellgetriebe 21.

Das Reguliergetriebe 10, 8, 12, 14, 13, 18 (Plattenzylinder 4 zu Gummizylinder 3) besteht aus dem Schneckentrieb 8, 10, Winkelhebel 12, Koppel 13, Dreigelenkglied 14 sowie winkli­ gem Abtriebsglied 18, und das Reguliergetriebe 11, 7, 15, 22, 16 (Gummizylinder 3 zu Druckzylinder 2) aus Schneckentrieb 7, 11, dreiarmigem Winkelhebel 15, Koppelglied 22 sowie winkligem Abtriebsglied 16.

Das Koppelglied 22 weist ein Gelenk 26, auf, an welchem das Druckstellgetriebe 21 angreift.

Die beiden Reguliergetriebe 10, 8, 12, 14, 13, 18 bzw. 11, 7, 15, 22, 16 sind durch ein Kop­ pelgetriebe 15.3, 17, 14 verbunden. Die Antriebskurbel 15.3 des Koppelgetriebes 15.3, 17, 14 ist der dritte Arm 15.3 des dreiarmigen Winkelhebels 15, welcher die Verlängerung des ersten Arms 15.1 des dreiarmigen Winkelhebels 15 über seinen Drehpunkt hinaus darstellt. Die Abtriebskurbel wird von einem Arm des Dreigelenkgliedes 14 gebildet. Antriebs- und Abtriebskurbel 15.3, 14 sind durch eine zweite Koppel 17 miteinander verbunden. Das Kop­ pelgetriebe 15.3, 17, 14 ist als Parallelkurbelgetriebe ausgebildet.

Die Stellglieder der Reguliergetriebe 10, 8, 12, 14, 13, 18 bzw. 11, 7, 15, 22, 16 und die ver­ gleichbaren Getriebeglieder 16, 18 und 22, 14 verlaufen parallel zueinander und weisen glei­ che Längen auf.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:
Bei "Druckab" befindet sich der Gummizylinder in der in Fig. 2 mit gestrichelten Linien ge­ zeichneten Stellung. Der Druck ist abgestellt, d. h. die Zylinder 2, 3, 4 haben keinen Kontakt. Bei neuerlichem Druckbeginn wird mit Hilfe des Druckstellgetriebes 21 zunächst der Druck angestellt. Dazu wird das Druckstellgetriebe 21 in Uhrzeigerrichtung bewegt, wodurch das Koppelglied 22 in eine waagerechte Stellung gebracht und das Abtriebsglied 16 nach links geschwenkt wird.

Bedingt durch diese Bewegung wird der Gummizylinder 3 an den Druck- und Plattenzylinder 2, 4 angestellt, wodurch der Druckspalt s gegen Null geht.

Wird eine Druckregulierung zwischen Platten- und Gummizylinder 4, 3 erforderlich, wird zu diesem Zweck das Reguliergetriebe 10, 8, 12, 14, 13, 18 mit der an der Schnecke 10 ange­ ordneten Welle 23 und dem Handrad 19 genutzt.

Bei Betätigen des Handrads 19 wird die Welle 23 und somit der Schneckenantrieb 8, 10 be­ wegt. Desgleichen bewegt sich der am Schneckenrad 8 angeordnete Winkelhebel 12. Da­ durch wird das Dreigelenkglied 14, die Koppel 17, das Koppelglied 13 und das winklige Ab­ triebsglied 18 bewegt. Resultierend aus der Bewegung des winkligen Abtriebsgliedes 18 um den festen Drehpunkt in der Seitenwand wird der Plattenzylinder 4 verstellt.

Soll nun zum Drucken eines neuen Auftrages ein Papier anderer Grammatur verwendet werden, muss die Druckpressung zwischen Gummizylinder 3 und Druckzylinder 2 neu ein­ gestellt werden. Gleichzeitig darf jedoch die eingestellte Pressung zwischen Plattenzylinder 4 und Gummizylinder 3 nicht verändert werden.

Dies insbesondere dann nicht, wenn zwischen Platten- und Gummizylinder 4,3 Schmitzring­ kontakt besteht. Somit muss gewährleistet sein, dass bei einer Erhöhung bzw. Verkleinerung der Druckpressung zwischen Gummi- und Druckzylinder 3, 2 der Plattenzylinder 4 zum Gummizylinder 3 stets nachgeführt wird.

Dieser Vorgang ist in Fig. 3 dargestellt.

Er geschieht in der Weise, dass mittels des Handrades 20 über die Welle 23 die Schnecke 11 und somit das Schneckenrad 7 mit dem daran befestigten dreiarmigen Winkelhebel 15 verdreht wird.

Bedingt durch die Koppelung des dreiarmigen Winkelhebels 15 mit dem Dreigelenkglied 14 über die zu beiden Getriebegliedern im rechten Winkel angeordnete Koppel 17 werden diese beiden Gelenkglieder um den gleichen Betrag verdreht. Um denselben Betrag werden eben­ so jeweils das Koppelglied 13 und das Koppelglied 22 verschoben, wobei jeweils die paralle­ le Lage der Koppelglieder 13, 22 erhalten bleibt.

Des Weiteren werden die an den zwei vorgenannten Getriebegliedern angelenkten winkligen Abtriebsglieder 16, 18 jeweils um ihre feste Lagerstelle verschwenkt. Dabei bleibt die paralle­ le Lage der winkligen Abtriebsglieder 16, 18 ebenfalls erhalten, wodurch Gummi- und Plat­ tenzylinder 4, 3 in gleichem Masse abgestellt werden. Die durch diesen Vorgang erreichte Stellung ist in Fig. 3 gestrichelt dargestellt. Es ist deutlich erkennbar, da der Spalt s' größer und somit die Druckpressung geringer geworden ist.

Will man die Druckpressung erhöhen, so muss wiederum nur mittels des Handrades 20 das Schneckenrad 11 in entgegengesetzter Richtung bewegt werden. Dadurch spielt sich der oben beschriebene Bewegungsablauf in entgegengesetzter Richtung ab, der Spalt s' wird kleiner und die Druckpressung erhöht sich.

Bezugszeichenaufstellung

1

Druckwerk

2

Druckzylinder

3

Gummizylinder

4

Plattenzylinder

5

Übergabetrommel

6

Übergabetrommel

7

Schneckenrad

8

Schneckenrad

9

Bogen

10

Schnecke

11

Schnecke

12

Winkelhebel

12.1

erster Arm des Winkelhebels

12.2

zweiter Arm des Winkelhebels

13

Koppelglied

14

Dreigelenkglied, Abtriebskurbel

14.1

Gelenkpunkt

14.2

Arm der Antriebskurbel

15

dreiarmiger Winkelhebel

15.1

erster Arm des dreiarmigen Winkelhebels

15.2

zweiter Arm des dreiarmigen Winkelhebels

15.3

dritter Arm des dreiarmigen Winkelhebels, Antriebskurbel

16

winkliges Abtriebsglied

17

Koppel

18

winkliges Abtriebsglied

19

Handrad

20

Handrad

21

Druckstellgetriebe

22

Koppelglied

23

Welle

26

Gelenk
s Druckspalt
s' Spalt

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Einstellung der Druckpressung sowie der Druckan- und Druckabstellung in Druckmaschinen, die wahlweise mit Schmitzring- oder ohne Schmitzringkontakt betrie­ ben werden können, wobei zur Einstellung der Druckpressung von Gummi- zu Druckzy­ linder (3; 2) und Gummi- zu Plattenzylinder (3; 4) jeweils ein separat betätigbares Regu­ liergetriebe (10/8/12/14/13/15; 11/7/15/22/16) vorhanden ist, von denen Getriebeglieder (16/18; 22/13) zur gemeinsamen gleichzeitigen Einstellung von Gummi- und Plattenzylinder (3, 4) relativ zum Druckzylinder (2) parallel zueinander verlaufen und gleiche Länge aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Reguliergetriebe (10/8/12/14/13/18; 11/7/15/22/16) verbindendes Koppelgetriebe (15.3/17/14.2) und am Reguliergetriebe (11/7/15/22/16) des Gummizylinders (3) zu dessen gleichzeitiger Druckan- und Druckabstellung von Platten- und Druckzylinder (4, 2) ein Druckstellgetriebe (21) vorge­ sehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reguliergetriebe (10/8/12/14/13/18) des Plattenzylinders (4) aus einem mit auf einer ersten Welle (23) an­ geordneten Schnecke (10) im Eingriff stehenden Schneckenrad (8), einem zentrisch zum Schneckenrad (8) angeordneten Winkelhebel (12), einem am kürzeren Hebelarm des Winkelhebels (12) angeordneten Dreigelenkglied (14), einem an einem Hebelarm des Dreigelenkgliedes (14) angeordneten Koppelglied (13) und einem exzentrisch zum Plat­ tenzylinder (4) in der Seitenwand gelagerten, mit dem Koppelglied (13) verbundenen winkligen Abtriebsglied (18) besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reguliergetriebe (11/7/15/22/16) des Gummizylinders (3) aus einer auf einer zweiten Welle (23) angeord­ neten Schnecke (11), einem mit der Schnecke (11) im Eingriff stehenden Schneckenrad (7), einem zentrisch zum Schneckenrad (7) angeordneten dreiarmigen Winkelhebel (15), einem am mittleren Hebelarm des dreiarmigen Winkelhebels (15) angeordneten Koppel­ glied (22)und einem exzentrisch zum Gummizylinder (3) in der Seitenwand gelagerten, mit dem Koppelglied (22) verbundenen winkligen Abtriebsglied (16) besteht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelglied (22) des dem Gummizylinder (3) zugeordneten Reguliergetriebes (11/7/15/22/16) durch ein Ge­ lenk (26) geteilt ausgeführt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Gelenk (26) ein Druck­ stellgetriebe (21) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das die Reguliergetriebe (10/8/12/14/13/18; 11/7/15/22/16) verbindende Koppelgetriebe (15.3/17/14.2) als Parallel­ kurbelgetriebe ausgeführt ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelgetriebe (15.3/17/14.2) aus einem dreiarmigen Winkelhebel (15), einer Abtriebskurbel (14) und ei­ ner beide Getriebeglieder (14; 15) verbindenden Koppel (17) besteht.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebskurbel (14) des Koppelgetriebes (15.3/17/14.2) am zweiten Arm des Winkelhebels (12.2) angeordnet und dem Koppelglied (13) des Reguliergetriebes (10/8/12/14/13/18) zugeordnet ist.