DE4142613A1 - Gabelhubvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gabelhubvorrichtung, insbesondere zum Anbau an Ackerschlepper, mit einem vertikalen Führungsrahmen, an dem eine Traverse o. dgl. auf und ab verfahrbar ist, und mit Zwei an der Traverse angeordneten horizontalen Gabelzinken.

Derartige Gabelhubvorrichtungen bilden den frontseitigen Teil üblicher fahrbarer Gabelstapler, wie sie zum Stapeln von Paletten verwendet werden. Ähnliche Gabelhubvorrichtungen sind aber auch als Anbaugeräte für Baumaschinen oder landwirtschaftliche Schlepper bekannt, um Gegenstände, z. B. zum Verladen, anzuheben.

Es gibt in der Landwirtschaft besondere Wickelmaschinen, mit denen zu Rundballen gepreßtes Grünfutter ähnlich wie ein Wollknäuel mit einem breiten Stretchfolienband umwickelt wird. Dabei legt sich die Folie eng an den Ballen an und durch mehrfache Überlappung der Windungen entsteht eine quasi dichte Kunststoffhülle, die eine Silage und damit Konservierung des Futters außerhalb eines Silos ermöglicht. Zum Stapeln solcher tonnenschwerer Ballen sind bisher Gabelhubvorrichtungen verwendet worden, die übliche, im Querschnitt rechteckige Gabelzinken aufweisen. Das führt dazu, daß im Auflagebereich des Ballens auf den Kanten der Gabelzinken die Stretchfolie der auftretenden Belastung nicht gewachsen ist und reißt. Man ist deshalb vielfach dazu übergegangen, solche kunststoffumhüllten Ballen mit sehr spitzen Gabelzinken anzustechen und nach dem Umstapeln die entstandenen Löcher in der Umhüllung mit Klebestreifen wieder zu schließen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gabelhubvorrichtung vorzuschlagen, die speziell zum Stapeln oder Verladen der vorbeschriebenen mit Stretchfolie dicht umhüllten Futterballen geeignet ist, insofern, als Verletzungen der Kunststoffolie vermieden werden.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Gabelhubvorrichtung der einleitend bezeichneten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gabelzinken als um ihre Achse frei drehbare querschnittlich runde Rohre ausgebildet sind. Dabei ist der Rohrdurchmesser nicht zu klein zu wählen. Rohre mit 10 oder mehr cm Außendurchmesser haben sich bewährt. Die freien Rohrenden, gewissermaßen die Gabelspitzen, sollten kantenfrei, am besten ballig abgerundet sein. Der Effekt, Verletzungen der Ballenumhüllung zu vermeiden, wird aber nicht nur durch die runde Querschnittsform, sondern ganz wesentlich auch durch die drehbare Lagerung der Rohrzinken an der Traverse erreicht. Übermäßige Zugspannungen im Kunststoff können nicht mehr auftreten, da die tragende Rohroberfläche am Ballen abrollen und somit nachgeben kann.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Gabelhubvorrichtung besteht darin, daß eine der Gabelzinken unter Veränderung des gegenseitigen Abstandes in horizontaler Richtung verfahrbar ist. Beispielsweise kann der tragende Achszapfen der Rohrzinke in Querrichtung verschiebbar an der Traverse gelagert und mittels eines Hydraulikzylinders bewegbar sein. Eine derart ausgestattete Hubgabel wird an den auf einer Unterlage liegenden Ballen zunächst so angelegt, daß die Rohrzinken möglichst weit unten zu beiden Seiten an dem Ballen vorbeigreifen. Dann werden die Rohrzinken zusammenbewegt und dadurch unter den Ballen gerollt. Dabei werden ebenfalls Verletzungen der Kunststoffhülle vermieden, während mit bekannten Gabelzinken gerade hierbei die größten Schäden an der Hülle auftreten. Umgekehrt können beim Absetzen des Ballens die Rohrzinken seitlich unter diesem herausbewegt werden, wobei ebenfalls die Oberflächen aufeinander abrollen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt

Fig. 1 die Vorderansicht einer Gabelhubvorrichtung,

Fig. 2 die Seitenansicht der Gabelhubvorrichtung nach Fig. 1 und

Fig. 3 einen Teillängsschnitt der Lageranordnung einer Rohrzinke im größeren Maßstab.

Der Führungsrahmen der dargestellten Vorrichtung besteht aus zwei zueinander parallelen Längsholmen 1, welche einen U- förmigen Querschnitt haben und eine vertikale Führungsbahn bilden, und aus vier Querholmen 2 bis 5. An diesem Führungsrahmen, insbesondere an den mittleren Querholmen 3 und 4, ist rückseitig ein Anschlußdreieck 6 befestigt, das auf einen entsprechenden Dreiecksbock 7, beispielsweise an der Frontseite eines Schleppers, aufgesattelt werden kann. Somit ist der Führungsrahmen der Gabelhubvorrichtung über die Ober- und Unterlenker 8 und 9 der Dreieckskupplung mit dem Schlepper verbunden, wie Fig. 2 andeutet.

An dem Führungsrahmen, und zwar in den Längsholmen 1, ist eine Traverse 10 mittels je zweier Führungsklauen 11 und 12 in Höhenrichtung verschiebbar geführt. Die Profilstege der Längsholme 1 liegen an den voneinander abgewandten Außenseiten. Die Führungsklauen sind an der Rückseite der plattenförmigen Traverse 10 befestigt und greifen an der offenen Innenseite in die Längsholme ein.

An den Querholmen 2 und 3 ist ein doppeltwirkender Hydraulikzylinder 13 in der Mitte zwischen den Längsholmen 1 und parallel zu diesen befestigt. Seine Kolbenstange 14 trägt oben ein quer stehendes Joch 15, an dem zwei Umlenkrollen 16 gelagert sind. Über diese Rollen ist je ein Seil 17 geführt und die Enden dieser Seile sind einerseits an den Längsholmen 1 und andererseits an der Traverse 10 befestigt. Damit wird die Hublänge des Hydraulikzylinders verdoppelt und dieser ist imstande, die Traverse über die gesamte Höhe der Längsholme 1 zu bewegen bzw. in eine bestimmte Höhe einzustellen.

An der Vorderseite der Traverse 10 ist ein Vierkantprofilrohr 18 angeschweißt. Es erstreckt sich, wie die Traverse, quer zu den Längsholmen 1. Dieses Vierkantprofilrohr 18 dient als Träger zweier die Gabelzinken bildender Rohre 19, 20 sowie zur Schiebelagerung eines dieser Rohre. Die Rohre sind etwa 1,80 m lang und haben einen Durchmesser von 11 cm.

Die Rohre 19, 20 sind, wie Fig. 3 zeigt, mit Hilfe je zweier Kugellager 21 auf je einem etwa 50 cm langen Lagerzapfen 22 gelagert. Das Ende des Lagerzapfens greift jeweils in das Vierkantprofilrohr 18 ein und sitzt fest in einem Haltestück 23 bzw. 24. Das Haltestück 23 ist in das Vierkantprofilrohr 18 eingepaßt und darin befestigt, während das Haltestück 24 des gemäß Fig. 1 rechten Rohres 20 in dem Vierkantprofilrohr 18 verschiebbar gelagert ist. Dementsprechend weist das Vierkantprofilrohr einen Längsschlitz 25 auf, in welchem sich der Lagerzapfen 22 bewegen kann. Zwischen den Haltestücken 23 und 24 befindet sich in dem Vierkantprofilrohr 18 ein Hydraulikzylinder 26 zur Bewegung des Haltestücks 24. Die Gelenkaugen des Zylinders selbst und seiner Kolbenstange greifen in Aussparungen der Haltestücke 23, 24 ein und sind von den Lagerzapfen 22 durchsetzt. Der Verschiebehub des Haltestücks 24 und somit des Rohres 20 beträgt etwa 45 cm bei einem maximalen Abstand der Rohre 19, 20 von ca. 1,50 m. Das freie Ende der Rohre ist mit einer kuppelförmig gerundeten glatten Kappe 27 verschlossen.

Bezugszeichenliste

 1 Längsholm
 2 Querholm
 3 Querholm
 4 Querholm
 5 Querholm
 6 Anschlußdreieck
 7 Dreiecksbock
 8 Oberlenker
 9 Unterlenker
10 Traverse
11 Führungsklaue
12 Führungsklaue
13 Hydraulikzylinder
14 Kolbenstange
15 Joch
16 Umlenkrolle
17 Seil
18 Vierkantprofilrohr
19 Rohr
20 Rohr
21 Kugellager
22 Lagerzapfen
23 Haltestück
24 Haltestück
25 Schlitz
26 Hydraulikzylinder
27 Kappe

Claims (3)

1. Gabelhubvorrichtung, insbesondere zum Anbau an Ackerschlepper, mit einem vertikalen Führungsrahmen, an dem eine horizontale Traverse auf und ab verfahrbar ist und mit zwei an der Traverse angeordneten horizontalen Gabelzinken, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelzinken als um ihre Achse frei drehbare, querschnittlich runde Rohre (19, 20) ausgebildet sind.

2. Gabelhubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Gabelzinken unter Veränderung des gegenseitigen Abstandes in horizontaler Richtung verfahrbar ist.

3. Gabelhubvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Rohre (19, 20) etwa 110 mm beträgt.