DE4142436A1 - Loetanlage mit einer schutzgasatmosphaere ueber dem loetband - Google Patents
Loetanlage mit einer schutzgasatmosphaere ueber dem loetbandInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lötanlage der im Oberbegriff
des Patentanspruches 1 angegebenen Gattung.
Lötanlagen mit Lötbadwelle werden zum Verlöten der
Leiterbahnseite von mit elektronischen Bauelementen be
stückten Schaltungsplatinen verwendet. Des weiteren fin
den solche Lötanlagen auch zum Verzinnen der Anschlüsse
elektronischer Bauelemente Verwendung. Die Schaltungs
platinen oder die zu verzinnenden Bauelemente werden auf
einer Bahn entlang der Oberfläche des Lötbades und durch
eine oder mehrere Lötwellen hindurch geführt. Die Löt
welle oder die Lötwellen werden in dem Lötbad mittels
einer Düse und einer Pumpe erzeugt.
Eines der Hauptprobleme beim Betrieb derartiger Lötan
lagen besteht in der Oxydation des mit seiner Oberfläche
normalerweise der Luft ausgesetzten Lötbades. Die Oxyda
tion erzeugt auf der Oberfläche des Lötbades eine Oxyd
schicht, die durch die Strömungen innerhalb des Bades
ständig aufgerissen wird, so daß fortlaufend neue Ober
flächenbereiche der Oxydation ausgesetzt sind. Damit die
Benetzbarkeit der metallischen Oberflächen der elektro
nischen Bauelemente durch das Lötmittel nicht gestört
wird, muß das Lötbad regelmäßig gereinigt und von seinen
Schlacken befreit werden. Die ständige Schlackenbildung
erhöht die Betriebskosten der Anlage (unter anderem we
gen des Lötmittelverbrauches und der Wartungskosten)
und ist außerdem umweltschädlich, da die in dem Lötbad
enthaltenen Metalle und die entsprechenden Oxyde toxisch
sind. Dies gilt vor allem für den Bleianteil und die
Bleioxyde.
Um dem Schlackenproblem abzuhelfen, ist daher auch schon
vorgeschlagen worden, die Oberfläche des Lötbades mit
einem Ölfilm abzudecken. Dieser Ölfilm schützt zwar das
Lötbad vor Oxydation, bringt aber andere Probleme mit
sich, die durch die Zersetzung des Öls bedingt sind.
Dieses muß daher periodisch gewechselt werden. Außerdem
besteht die Schwierigkeit, das Öl von den Schaltungspla
tinen oder den elektronischen Bauelementen zu entfernen.
Schließlich kommt es auch zur Rauchbildung.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, die Lötanlage in
einer mit Schutzgas gefüllten Kammer unterzubringen.
Dieser Vorschlag ist aber schlecht realisierbar, wenn
die Anlage sich in einer Fertigungsstraße befindet, die
vor der Lötstation eine Station zur Aufbringung von
Flußmittel auf die metallischen Teile der Bauelemente
aufweist, um deren Benetzung durch das Lötmittel zu er
leichtern, gefolgt von einer Vorwärmstation zur Trock
nung und Aktivierung des Flußmittels und zur Verminde
rung des thermischen Schocks beim Durchgang durch die
Lötwelle. Des weiteren ist in einer solchen Fertigungs
straße der Lötstation häufig eine Kühlstation nachge
schaltet, die zur Beschleunigung der Erstarrung des Löt
mittels und zur Vermeidung einer Überhitzung der Bau
teile dient. Diese verschiedenen weiteren Stationen müß
ten daher ebenfalls in die genannte Kammer mitaufgenom
men werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage
der einleitend angegebenen Gattung so auszugestalten,
daß sie mit einer Schutzgasatmosphäre über dem Lötbad
betrieben werden kann. Hierbei ist angestrebt, den Auf
wand in konstruktiver und kostenmäßiger Hinsicht so ge
ring zu halten, daß auch eine Nachrüstung der meisten
in Fertigungsstraßen integrierten Lötanlagen möglich
ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Patentan
spruch 1 angegebenen Merkmale der Lötanlage gelöst.
Die vorgeschlagene Lösung führt zu einer erheblichen
Verminderung der Oxydation des Lötbades, zu einer Stei
gerung der Taktgeschwindigkeit bzw. Verkürzung der Takt
zeit und zu einer Verbesserung der Eigenschaften der
Lötanlage vor allem durch erhebliche Verminderung der
thermischen Beanspruchung der Bauteile beim Kontakt mit
der Lötwelle. Außerdem wird die Bildung toxischer metal
lischer oder oxydischer Dämpfe herabgesetzt.
Weitere Merkmale und Vorteile des vorliegenden Vorschla
ges ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung be
vorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es
zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Löt
anlage nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie
II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 einen Querschnitt ähnlich Fig. 2,
jedoch durch eine andere Ausfüh
rungsform.
Die in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte Lötanlage
umfaßt eine wärmegedämmte Wanne 1, die ein Lötbad 2 ent
hält und mit nicht dargestellten Mitteln zur Erzeugung
von Lötwellen an der Oberfläche des Lötbades ausgestat
tet ist. Diese Lötwellen benetzen die Unter- oder Lei
terbahnseite von bestückten Schaltungsplatinen oder die
Anschlußdrähte von elektronischen Bauelementen, die über
das Lötbad 2 geführt werden. Dies geschieht durch
Transportmittel, die im Ausführungsbeispiel aus zwei Schie
nen 3 bestehen, von denen jede ein Transportband 4
trägt. Auf die Transportbänder 4 sind Rahmen aufgelegt,
die wiederum die Schaltungsplatinen oder dergleichen
haltern.
Erfindungsgemäß ist den Transportmitteln 3, 4 eine Hau
benanordnung zugeordnet, die gemäß Fig. 1 ein Mittelteil
5 über der Wanne 1 sowie normalerweise an der Einlauf
seite derselben ein Einlaufteil 6 und an der Auslauf
seite ein Auslaufteil 7 umfassen. Das Mittelteil 5 setzt
sich aus einem Oberteil in Form einer Haube 8 und einem
Unterteil in Form einer Schürze 9 zusammen. Die Haube 8
ist abgedichtet auf den zwei Schienen 3 montiert und
überbrückt diese. Die Schürze hat einen dem inneren
Querschnitt der Wanne 1 entsprechenden Querschnitt und
liegt im wesentlichen dicht an der Wanne 1 an, wobei sie
in das Lötbad 2 eintaucht, während der über dem Bad lie
gende Teil zwischen den sich gegenüberliegenden Flächen
der zwei Schienen 3 angeordnet ist. Das Mittelteil 5,
das auch als zentrale Anordnung bezeichnet werden kann,
umschließt also über dem Lötbad 2 einen von den Trans
portmitteln 3, 4 durchquerten Raum 10 und hält die
umgebende Atmosphäre von der Oberfläche des Lötbades 2
fern.
Das Einlaufteil 6 und das Auslaufteil 7 umfassen in ähn
licher Weise obere Hauben 11 bzw. 12, die auf den Schie
nen 3 montiert sind und mit der oberen Haube 8 des Mit
telteils 5 verbunden sind; außerdem gehören zu dem Ein
laufteil 6 bzw. dem Auslaufteil 7 untere Hauben 13 bzw.
14, die zwischen den Schienen 3 vorgesehen und unter
brechungsfrei mit der Schürze 9 verbunden sind.
In die oberen Hauben 8, 11, 12 münden Gaszuführungen 15,
die mit einer Gasquelle verbunden sind, die nichtoxydie
rendes Gas, normalerweise ein Inertgas wie Stickstoff
oder Argon, liefert. Statt dessen kann die Gasquelle
auch ein reduzierend wirkendes Gasgemisch aus einem
Inertgas und einem reduzierenden Gas wie Wasserstoff
liefern. Ein derartiges reduzierendes Gasgemisch kann
vorteilhaft für den Flußmittelauftrag, die Benetzung und
die abschließende Reinigung sein. Um das Innere der Hau
benanordnung gegenüber der umgebenden Atmosphäre so
weit als möglich abzudichten, sind der Einlaufteil 6
und der Auslaufteil 7 jeweils einlauf- und auslaufseitig
mit einer Anzahl flexibler Vorhänge 16 verbunden, die an
den oberen Hauben 11, 8, 12 aufgehängt sind und zwischen
den Schienen 3 herabhängen. Jeder Vorhang 16 kann bei
spielsweise aus einer Doppelreihe flexibler, zum Bei
spiel aus Silikon bestehender Lamellen bestehen, wobei
die Lamellen der einen Reihe gegenüber den Lamellen der
anderen Reihe in Querrichtung verschoben sind. Um eine
laminare Strömung des Schutzgases in den Anordnungen 5,
6 und 7 zu begünstigen, enthalten die oberen Hauben 11,
8, 12 eine Diffusoranordnung 17. Diese ist im wesentli
chen plan und liegt unmittelbar über dem Weg, den die
Platinen oder Bauteile durch die Kammer nehmen. Die
Diffusoranordnung befindet sich also zwischen den Pla
tinen oder Bauteilen und den Gaszuführungen 15.
Das Einlaufteil 6, das eine Einlaufschleuse bildet, kann
mit einem heißen Schutzgas gespeist werden und ersetzt
dann die einlaufseitige Vorheizstation. In ähnlicher
Weise kann das Auslaufteil 12 mit einem gekühlten Schutz
gas gespeist werden und ersetzt dann die übliche Kühl
station. Wenn die vorhandene, einlaufseitige Vorheiz
station mit Infraroterwärmung mittels Quarzglasröhren 18
arbeitet, ist die untere Haube 13 mit einem für Infra
rotstrahlung durchlässigen Glasfenster 19 zu versehen.
Sofern die Benutzer der Anlage eine visuelle Inspektions
möglichkeit der Lötwellen auf der Oberfläche des Lötba
des 2 fordern, kann das Mittelteil 5 ohne weiteres mit
einem seitlich angeordneten Fenster 20 ausgestattet
werden.
In Fig. 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, die an
eine andere Art von Transportmitteln angepaßt ist, näm
lich Transportmittel, bei denen die Bauteile an Haken 21
hängen, die ihrerseits von einer Transportkette 22 ge
tragen werden. Hierbei kann der seitliche Abstand zwi
schen den Schienen 3 entsprechend den Abmessungen der zu
lötenden Platinen verändert werden. Bei dieser Ausfüh
rungsform umfaßt die obere Haube 8 in ihrem unteren Be
reich zwei sich seitlich erstreckende Flansche 80, mit
tels derer die Abstandsänderungen zwischen den Schienen
überbrückbar sind. Die seitlichen Flansche 80 sind hier
zu lösbar mit den Schienen verbunden. Die oberen Hauben
8, 11, 12 und die unteren Hauben 9, 13, 14 sind mitein
ander dicht und zugleich beweglich über nachgiebige
Trennwände 70 verbunden. Diese können entsprechend den
bekannten Metallfaltenbälgen ausgebildet sein. Damit
die Transportvorrichtungen dann vollständig von den hau
benartigen Anordnungen umschlossen sind, ist das Mittel
teil 5 im Bereich der Schürze 9 ebenfalls mit sich seit
lich erstreckenden Flanschen 90 ausgestattet, die den
Flanschen 80 der oberen Haube 8 gegenüberstehen.
In der Praxis ist die in Transportrichtung gesehene
Länge des Einlaufteils 6 und des Auslaufteils 7 größer
als die Länge der zu lötenden oder zu verzinnenden
Schaltungsplatinen. Bei einer derartigen Ausbildung lie
gen die Bereiche des Erneuerungsgrades an inerter oder
reduzierender Atmosphäre (Verhältnis von Gesamtgasstrom
in die bzw. durch die Kammer zu dem Innenvolumen dieser
Kammer) für eine Haubenanordnung mit einem Innenvolumen
im Bereich von 45 dm3 und weniger als der doppelten Län
ge der Platinen bei folgenden Werten:
- - Einlaufteil: 100 bis 750/h
- - Mittelteil 5: 50 bis 500/h
- - Auslaufteil 7: 0 bis 500/h.
Bei Verwendung von Stickstoff als Schutzgas wurden fol
gende Ergebnisse erhalten:
- - 7 ppm Sauerstoff, gemessen in Höhe der Oberfläche des Lötbades;
- - Gewicht der Restschlacken: 20 g/Stunde (statt 900g/ Stunde bei der Umgebungsluft ausgesetztem Bad).
Das Schutzgas entweicht im wesentlichen über den Aus
gang des Auslaufteils 7. Man kann daher vorteilhaft in
der Nähe dieses Ausganges eine kleine Abzugshaube an
bringen, um die gasförmigen Bestandsteile zu entfernen
und/oder wiederaufzubereiten.
Claims (8)
1. Lötanlage mit einer das Lötbad (2) enthaltenden Wanne
(1), sowie Transportmitteln (3, 4, 22), die elektroni
sche Schaltungen auf einer Bahn nahe der Oberfläche des
Lötbades und über eine in dieser erzeugten Lötwelle füh
ren, und mit einer im wesentlichen geschlossenen Hauben
anordnung (5, 6, 7), die zumindest eine einlaufseitige
Anordnung (6) und eine zentrale Anordnung (5) über der
Wanne (1) umfaßt, sowie mit Mitteln zur Erzeugung und
Aufrechterhaltung einer nichtoxydierenden Atmosphäre in
der Haubenanordnung und über dem Lötbad, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zentrale Anordnung (5) ein Unterteil
(9) umfaßt, das das Unterteil (1) im wesentlichen dicht
umschließt, und daß zumindest die zentrale Anordnung (5)
eine obere Haube (8, 11, 12) umfaßt, in die Gaszuführun
gen (15) münden und die einen sich über den Transport
mitteln erstreckenden Diffusor (17) enthält.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Haubenanordnung (5, 6, 7) auch eine auslaufseitige An
ordnung (7) umfaßt.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Haubenanordnung (5, 6, 7) ein Oberteil in Form
einer Haube (8, 11, 12) umfaßt, die einen Diffusor (17)
enthält und in die mindestens eine Gaszuführung (15)
mündet.
4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Haubenanordnung (5, 6, 7) einlauf-
und/oder auslaufseitig mindestens einen nachgiebigen Ab
dichtungsvorhang (16) umfaßt.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Transportmittel (3, 4, 22) zwei Schie
nen (3) umfassen, und daß das haubenförmige Oberteil (8,
11, 12) abgedichtet über den Schienen angeordnet ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Unterteil der zentralen Anordnung (5)
die Form einer Schürze (9) und einen dem Innenquerschnitt
der Wanne (1) entsprechenden Querschnitt hat.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Haubenanordnung (5, 6, 7) nachgiebige
seitliche Verbindungsmittel (70) zwischen dem oberen,
haubenförmigen Teil (8, 11, 12) und einem Unterteil (9,
13, 14) hat.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die einlaufseitige Anordnung Heizmittel
(18) umfaßt.
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