DE4142183A1 - Guellebehaelter - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Güllebehälter.
Die bei der Viehhaltung das ganze Jahr über kontinuierlich anfallende Gülle
wird üblicherweise als Flüssigdünger auf die Felder ausgebracht. Aus Umwelt
schutzgründen soll die Gülle jedoch während der Vegetationspause in den
Wintermonaten nicht mehr ausgebracht werden, weil in dieser Zeit die in
der Gülle enthaltenen Nährstoffe nicht ausreichend von Pflanzen resorbiert
werden, so daß die Gefahr einer übermäßigen Nitratbelastung des Grundwas
sers besteht. Aus diesem Grund ist es üblich, die in den Wintermonaten anfal
lende Gülle in Erdbehältern oder in überirdisch installierten Hochbehältern
zu sammeln und erst im Frühjahr wieder auf die Felder auszubringen. Der
vorhandene Güllevorrat muß dann in einem dem jeweiligen Nährstoffbedarf
entsprechenden Verhältnis auf die verschiedenen Äcker aufgeteilt werden.
Zu diesem Zweck wird bisher die in dem Behälter vorhandene Güllemenge
durch visuelle Überprüfung des Füllstands des Behälters abgeschätzt, und an
hand des so ermittelten Vorrats wird festgelegt, wieviele Füllungen des Dün
gefahrzeugs auf die einzelnen Äcker entfallen. Dieses Verfahren gestattet je
doch nur eine relativ grobe Abschätzung des Güllevorrats, und die Dosierung
der ausgebrachten Mengen sowie die Buchführung hierüber sind mit erhebli
chen Unsicherheiten und Fehlern behaftet. Darüber hinaus ist die visuelle
Überprüfung des Füllstands insbesondere bei Hochbehältern relativ umständ
lich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfachere und genauere Pla
nung und Erfassung der ausgebrachten Güllemengen zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Güllebehälter
mit einer Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung versehen ist.
Meß- und Anzeigevorrichtungen zur Erfassung des Füllstands eines Flüssig
keitsbehälters sind im Prinzip bekannt. Die Vorteile, die eine solche Meß-
und Anzeigevorrichtung speziell an einem Güllebehälter bietet, sind jedoch
bisher nicht erkannt worden.
Bei dem erfindungsgemäßen Güllebehälter läßt sich der Füllstand jederzeit
ablesen, so daß sich der verfügbare Vorrat an Gülle präzise erfassen läßt. Auf
dieser Grundlage kann dann die Ausbringung der Gülle auf die Äcker weitaus
genauer geplant werden, als dies bisher möglich war, so daß der vorhandene
Güllevortat optimal und bedarfsgerecht ausgenutzt werden kann. Darüber hin
aus wird eine fortlaufende Überwachung des Füllstands während des Ausbrin
gens der Gülle ermöglicht, so daß über die auf die einzelnen Acker-Parzellen
ausgebrachten Güllemengen präzise Buch geführt werden kann. Vor dem Aus
bringen der Gülle auf eine bestimmte Parzelle kann der Landwirt genau fest
legen, bis zu welchem Füllstand der Behälter für die Düngung dieser speziel
len Parzelle geleert werden soll. Es erübrigt sich daher das umständliche und
leicht zu Fehlern führende Zählen der Anzahl der Fuhren, die mit dem Dün
gefahrzeug auf die jeweilige Parzelle ausgebracht werden, und die insgesamt
auf die betreffende Parzelle ausgebrachte Menge kann wesentlich feiner do
siert werden als bisher.
Da die Güllebehälter zumeist nicht durch ein Regendach abgedeckt sind,
kann die Gülle bei Regen, insbesondere bei niedrigem Füllstand des Behäl
ters, erheblich verdünnt werden. Die Erfindung bietet hier eine bequeme
Möglichkeit, den Regenwasserzulauf nach stärkeren Regenfällen (oder auch
den Schwund durch Verdunstung anhand des Füllstands zu erfassen und den
Düngeplan an die geänderte Nährstoffkonzentration der Gülle anzupassen.
Außerdem kann auch die Zunahme der Güllemenge während der Sammelpe
riode im Winter fortlaufend überwacht werden, so daß der Betreiber des Gül
lebehälters bei einer drohenden Überschreibung der Speicherkapazität
rechtzeitig gewarnt wird und sich um zusätzliche Lagerungsmöglichkeiten
bemühen kann. Schließlich wird durch die Füllstandsüberwachung auch eine
kontrollierte Fremdeinlagerung für andere Mastbetriebe erleichtert, so daß
eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Behälterkapazität durch Zusam
menarbeit von mehreren Betrieben ermöglicht wird.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung an
gegeben, durch die ein einfacher Aufbau und eine hohe Funktionssicherheit
der Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung und eine Anpassung dieser Vor
richtung an verschiedenartige Güllebehälter sowie ggf. das Nachrüsten von
bestehenden Güllebehältern mit Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtungen
ermöglicht wird.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch einen Erdbehälter mit einer Füllstands
meß- und Anzeigevorrichtung;
Fig. 2 einen Schnitt durch das obere Lager für eine Führungsstange für
einen Schwimmer der Füllstandsmeßeinrichtung;
Fig. 3 ein Zifferblatt einer Füllstandsanzeigeeinrichtung;
Fig. 4 einen Schnitt durch den oberen Randbereich eines Standbehäl
ters aus Wellblech;
Fig. 5 die Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung gemäß Fig. 1 an
einem Standbehälter;
Fig. 6 einen Güllebehälter in Form einer Güllelagune mit einer Füll
standsmeß- und Anzeigevorrichtung;
Fig. 7 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel einer Füllstandsmeß-
und Anzeigevorrichtung für Güllebehälter; und
Fig. 8 einen Güllebehälter in Form eines Güllekellers mit einer Füll
standsmeß- und Anzeigevorrichtung gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel.
In Fig. 1 ist ein als Erdbehälter ausgebildeter Güllebehälter 10 dargestellt,
der durch eine zylindrische Vertiefung im Erdboden 12 gebildet wird und ei
ne gemauerte ringförmige Wand 14 aufweist, die mit ihrem Rand aus dem
Erdboden herausragt. Eine Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung 16 ist an
dem oberen Rand der Wand 14 befestigt und weist einen Schwimmer 18 auf,
der auf einer vertikalen Führungsstange 20 in dem Güllebehälter 10 geführt
ist. Der Schwimmer 18 ist durch ein über Rollen 22, 24 geführtes Zugseil 26
mit einem Zeigerinstrument 28 verbunden, das annähernd in Augenhöhe
über dem Boden 12 angeordnet und somit für den Benutzer gut ablesbar ist.
Das Zeigerinstrument 28 weist einen Zeiger 30, ein Zifferblatt 32 und ein Ge
triebegehäuse 34 auf. Das Getriebe 34 nimmt ein als solches bekanntes Zei
gergetriebe auf. Das in der Zeichnung nicht im einzelnen dargestellte Zeiger
getriebe umfaßt eine Wickeltrommel für das Zugseil 26, die durch eine Spi
ralfeder oder dergleichen in Aufwickelrichtung vorgespannt ist, sowie ein
Zahnradgetriebe, das die Drehung der Wickeltrommel mit einem bestimmten
Übersetzungsverhältnis in eine Drehung des Zeigers 30 übersetzt. An dem
Zifferblatt 32 kann somit die Höhe des Flüssigkeitsspiegels 36 in dem Gülle
behälter 10 präzise abgelesen werden. Die Skaleneinteilung des Zifferblattes
32 und das Zeigergetriebe sind so an die Höhe des Güllebehälters 10 ange
paßt, daß der Zeiger 30 den minimalen Füllstand (0) anzeigt, wenn der Gülle
behälter 10 leer ist und der Schwimmer 18 auf dem Boden des Behälters auf
liegt, und daß bei maximalem Füllstand des Güllebehälters 10 der Zeigeraus
schlag den größten Skalenwert erreicht. Eine Anpassung an Güllebehälter 10
mit unterschiedlicher Geometrie kann ggf. durch Umschalten oder durch
Austausch des Zeigergetriebes erreicht werden. Wahlweise kann der jeweilige
Behälterinhalt auf dem Zifferblatt direkt in m3 angegeben sein.
Das Fassungsvermögen des Güllebehälters 10 liegt typischerweise in der Grö
ßenordnung von 100 bis 2000 m3. Beispielsweise ergibt sich bei einer Grund
fläche des Behälters von 300 m2 und einer Höhe von 5 m ein Fassungsvermö
gen von 1500 m3. Wenn in diesem Fall der Füllstand an dem Zifferblatt 32 auf
1 cm genau abgelesen werden kann, so läßt sich der aktuelle Behälterinhalt
auf 3 m3 genau bestimmen. Im Vergleich hierzu mußte bei der herkömmli
chen Schätzung des Füllstands mit einem Schätzfehler von wenigstens 30 cm
und folglich mit einem Fehler in der Größenordnung von 100 m3 bei der Be
stimmung der Güllemenge gerechnet werden.
Nachfolgend soll der Aufbau der Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung 16
gemäß Fig. 1 im einzelnen erläutert werden.
Auf den oberen Rand der Wand 14 des Güllebehälters ist eine Zwinge 38 auf
geklemmt. Die Zwinge 38 wird gebildet durch ein L-förmig abgewinkeltes
Stahlprofil 40 (U-Profil) auf dessen waagerechtem Schenkel ein Arm 42 mit
Hilfe eines rohrförmigen Fußstücks 44 verschiebbar und durch eine Klemm
schraube 46 in unterschiedlichen Winkelstellungen arretierbar ist. An dem
Arm 42 sind zwei Spannschrauben 48 angebracht, die sich mit ihren freien
Enden über eine Druckplatte 50 an der Innenfläche der Wand 14 abstützen.
Der vertikale Schenkel des L-förmigen Stahlprofils 40 liegt unter Zwischen
fügung eines Distanzstückes 52 an der Außenfläche der Wand 14 an, so daß
die Zwinge 38 mit Hilfe der Spannschrauben 48 fest an der Wand 14 ver
spannt werden kann.
An den waagerechten Schenkel des Stahlprofils 40 der Zwinge ist am freien
Ende, also auf der Behälterinnenseite, ein Halter 54 angeschraubt, der ein
senkrecht aufragendes Rohr 56 sowie ein Lager 58 für das obere Ende der
Führungsstange 20 trägt.
Wie im einzelnen in Fig. 2 zu erkennen ist, hat das Lager 58 die Form einer
nach unten offenen Tasche, die das obere Ende der Führungsstange 20 mit
Spiel aufnimmt. In die obere Stirnwand des Lagers 58 ist eine Stellschraube
60 geschraubt, die innerhalb der Tasche mit einer Druckplatte 62 versehen
ist. Zwischen der Druckplatte 62 und einer weiteren Druckplatte 64 am obe
ren Ende der Führungsstange 20 ist eine Druckfeder 66 eingefügt. Die
Druckfeder 66, deren Federkraft mit Hilfe der Stellschraube 60 einstellbar
ist, preßt die Führungsstange 20 mit ihrem unteren Ende fest gegen den Bo
den des Güllebehälters 10, so daß die Führungsstange 20 kraftschlüssig in
dem Behälter gehalten wird, ohne daß eine Verankerung der Führungsstange
am unteren Ende erforderlich ist. Dies gestattet es, die Führungsstange 20
auch noch nachträglich in dem bereits teilweise gefüllten Güllebehälter 10 zu
installieren.
Die Führungsstange 20 besteht aus korrosionsfestem Material, beispielsweise
aus Edelstahl oder aus faserverstärktem Kunststoff und hat vorzugsweise ein
Vierkantprofil, das in einem entsprechenden Profil des Schwimmers 18 ge
führt ist, so daß der Schwimmer 18 sich zwar leichtgängig in vertikaler Rich
tung auf der Führungsstange 20 verschieben kann, aber gegen eine Drehung
um die Führungsstange 20 gesichert ist.
Auch das Lager 58 weist ein Vierkantprofil auf, und die Druckplatte 64 am
oberen Ende der Führungsstange 20 hat einen quadratischen Grundriß, so
daß sich die Führungsstange 20 nicht relativ zu dem Lager 58 drehen kann.
In das senkrecht aufragende Rohr 56 des Halters 54 ist ein Ausleger 68 ein
gesteckt, der die beiden Umlenkrollen 22, 24 trägt. Eine Klemmschraube 70
dient zur Federung des Auslegers 68 in dem Rohr 56.
Auf der Außenseite der Wand 14 des Güllebehälters 10 ist an dem vertikalen
Schenkel der Zwinge 38 mit Hilfe von Schellen 72 eine senkrechte Säule 74
befestigt, deren oberes Ende durch eine Steckverbindung 76 und Klemm
schrauben 78 lösbar mit dem Ausleger 68 verbunden ist. Das Zeigerinstru
ment 28 ist an einem Rohrstück 80 angebracht, das höhenverstellbar auf der
Säule 74 befestigt ist.
Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, ist die Füllstandsmeß- und An
zeigevorrichtung 16 nach dem Baukastenprinzip aus lösbar ineinanderge
steckten und starr miteinander verbindbaren Bauteilen aufgebaut, so daß sie
sich auf einfache Weise - ggf. auch noch nachträglich - an dem Güllebehälter
installieren läßt. Die Zwinge 38 und die Höhenverstellbarkeit des Zeigerin
struments 28 ermöglichen dabei eine einfache Anpassung an unterschiedli
che Bauformen des Güllebehälters 10. Die tragenden Teile sind vorzugsweise
als korrosionsfest lackierte oder verzinkte Stahlprofile ausgebildet.
Wie in Fig. 5 gezeigt ist, läßt sich die gleiche Meß- und Anzeigevorrichtung
16 auch an einem überirdischen, als Standbehälter ausgebildeten Güllebehäl
ter 10 installieren. Da sich in diesem Fall die Zwinge 38 am oberen Behälter
rand in einer relativ großen Höhe über dem Boden 12 befindet, ist die senk
rechte Säule 74 so an der Zwinge 38 angebracht, daß sie weniger weit nach
oben und dafür mehr nach unten übersteht, und das Zeigerinstrument 28 ist
mit Hilfe des Rohres 80 im unteren Endbereich der Säule 74 angebracht. Der
in das senkrecht aufragende Rohr 56 des Halters 54 eingesteckte Schenkel
des Auslegers 68 ist so gekürzt, daß er nahezu vollständig von dem Rohr 56
aufgenommen wird. Die Wand 14 des Güllebehälters 10 ist gemäß Fig. 5 am
oberen Rand durch einen nach außen vorspringenden Flansch 82 versteift.
Dennoch kann die Zwinge 38 mit Hilfe des Distanzstücks 52 fest an die Wand
14 angeklemmt werden.
In Fig. 5 ist am unteren Ende der Führungsstange 20 ein rutschfester Fuß
84 erkennbar, mit dem sich die Führungsstange auf dem Boden 86 des Gülle
behälters 10 abstützt. Da das obere Ende der Führungsstange 20 mit Spiel in
dem in Fig. 2 gezeigten Lager 58 aufgenommen wird, kann ggf. ein gewisser
Verzug der Behälterwand 14 ausgeglichen werden, indem die Führungsstan
ge 20 eine Schwenkbewegung um ihren Aufstandspunkt ausführt.
Bei einigen bekannten Güllebehältern besteht die Wand 14 aus Wellblech, wie
in Fig. 4 gezeigt ist. In diesem Fall wird abweichend von dem Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 54 die Druckplatte 50 auf der Innenseite der Wand 14
fortgelassen. Der Abstand zwischen den Spannschrauben 48 ist so gewählt,
daß die freien Enden der Spannschrauben in der in Fig. 4 gezeigten Weise
jeweils in die Wellentäler des Wellblechs eingreifen, wo das Wellblech von au
ßen durch das Distanzstück 52 abgestützt wird. Auf diese Weise läßt sich die
Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung 16 ohne bauliche Veränderungen
auch stabil an einem Güllebehälter mit einer Wellblechwand 14 befestigen.
Abweichend von dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht auch
die Möglichkeit, die Führungsstange 20 fortzulassen, so daß der Schwimmer
18 frei auf der Flüssigkeitsoberfläche treibt und lediglich durch das Zugseil
26 mit dem Zeigerinstrument verbunden ist. Da in der Flüssigkeit in dem
Güllebehälter praktisch keine Strömungen auftreten, bleibt der Schwimmer
18 im wesentlichen in der ursprünglichen Position, so daß keine nennens
werten Meßfehler durch ein Abdriften des Schwimmers entstehen. In die
sem Fall ist es zweckmäßig, das Zeigerinstrument 28 so auszulegen, daß auf
das Zugseil 26 unabhängig vom Füllstand stets eine gleichmäßige Zugkraft
ausgeübt wird, die vorzugsweise nur wenig kleiner ist als das Eigengewicht
des Schwimmers 18. Hierdurch läßt sich erreichen, daß der Schwimmer 18,
falls er doch einmal etwas abgedriftet sein sollte, durch die Zugkraft des Sei
les 26 stets wieder in die Position senkrecht unter der Umlenkrolle 22 zu
rückgezogen wird. Die vom Füllstand unabhängige Zugspannung des Zugseils
26 läßt sich beispielsweise durch ein Gewicht erreichen, das - ggf. unter Zwi
schenfügung des Zeigergetriebes oder eines gesonderten Getriebes - ein
Drehmoment in Aufrollrichtung auf die Wickeltrommel für das Zugseil ausübt.
Das Zeigerinstrument 28 weist im gezeigten Ausführungsbeispiel ein relativ
großes Zifferblatt 32 auf, das auch aus größerer Entfernung noch gut abgele
sen werden kann. Die Scheibe des Zifferblattes 32 besteht aus Eisen oder
einem anderen magnetisierbaren Material, so daß magnetische Markierungsklötze
88 selbsthaftend an dem Zifferblatt angebracht werden können. Auf
diese Weise ist es möglich, bestimmte Zeigerstände mit Hilfe der Markie
rungsklötze 88 festzuhalten oder vorzugeben, so daß die Änderungen des
Füllstands auf bequeme Weise kontrolliert bzw. die gewünschten Entnahme
mengen im voraus festgelegt werden könnten.
Wahlweise kann jedoch anstelle des Zeigerinstruments 28 auch eine andere
mechanische Längenmeßeinrichtung oder eine elektronische Meßeinrich
tung mit Digitalanzeige vorgesehen sein.
In manchen Fällen wird anstelle eines zylindrischen Erd- oder Standbehäl
ters als Güllebehälter auch eine sogenannte Güllelagune eingesetzt. Darunter
versteht man eine muldenförmige Vertiefung im Erdboden, die durch eine
wasserundurchlässige Folie abgedichtet ist.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Füllstandsmeß- und Anzeigevor
richtung 16 für einen Güllebehälter 10 in Form einer solchen Güllelagune.
Das Zeigerinstrument 28 ist gemäß Fig. 6 an einer senkrechten Säule 90
angebracht, die am Rand der Güllelagune installiert ist. Der Schwimmer 18
ist über einen schwenkbaren Arm 92 gelenkig mit der Säule 90 verbunden,
und das Zugseil 26 ist an einem in der Nähe des Schwimmers 18 gelegenen
Punkt 94 an dem Arm 92 verankert und läuft über eine Umlenkrolle 96 am
oberen Ende der Säule 90 zu dem Zeigerinstrument 28. Bei einer Änderung
des Flüssigkeitspegels 36 in der Güllelagune führt der Arm 92 eine Schwenk
bewegung um eine waagerechte Achse 98 an der Säule 90 aus, so daß das
Zugseil 26 entsprechend ausgezogen oder aufgerollt wird. Da der Querschnitt
der Güllelagune zum Boden hin abnimmt und außerdem der Verankerungs
punkt 94 für das Zugseil eine kreisbogenförmige Bewegung um die Achse 98
ausführt, besteht in diesem Fall ein nichtlinearer Zusammenhang zwischen
dem Füllstand und der Auszugslänge des Zugseils 26. Diesem nichtlinearen
Zusammenhang kann jedoch durch eine geeignete Skaleneinteilung auf dem
Zifferblatt 32 Rechnung getragen werden.
In Fig. 7 ist schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Füllstands
meß- und Anzeigevorrichtung 100 für Güllebehälter dargestellt, die unabhän
gig von der jeweiligen Geometrie des Güllebehälters einsetzbar ist. Diese Vor
richtung wird gebildet durch ein Gewicht 102, das auf den Boden des Gülle
behälters versenkt werden kann und an dem ein flexibler gasgefüllter Balg
104 derart befestigt ist, daß er nicht zur Oberfläche auftreiben kann. Der Balg
104 ist über eine Leitung oder einen Druckschlauch 106 mit einem Druck
messer 108 verbunden. Bei leerem Güllebehälter zeigt der Druckmesser 108
den geringfügig über dem Atmosphärendruck liegenden Druck des in dem
Balg 104 eingeschlossenen Gases an. Mit zunehmendem Füllstand des Behäl
ters erhöht sich der von dem Druckmesser angezeigte Druck um 100 hPa/m,
da der Balg 104 dem statischen Flüssigkeitsdruck am Grund des Güllebehäl
ters ausgesetzt ist. Der von dem Druckmesser 108 angezeigte Wert kann so
mit unmittelbar in die Füllhöhe des Güllebehälters umgerechnet werden.
In einigen landwirtschaftlichen Betrieben sind Güllebehälter in Form von
Güllekellern vorhanden, die unmittelbar unter den Stallungen liegen. Fig. 8
zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Füllstandsmeß- und Anzeige
vorrichtung 16 an einem Güllebehälter 10 In der Form eines solchen Gülle
kellers. Der Güllebehälter 10 weist eine Decke 110 auf, die außerhalb der
Wand 112 eines Stalles mit einer Öffnung 114 versehen ist. Auf den Rand der
Öffnung 114 ist eine Zwinge 116 aufgeklemmt, die an ihrem vertikalen
Schenkel ein Rohrstück 118 trägt. Die Führungsstange 20 für den Schwim
mer 18 ist mit Hilfe zweier Klemmschrauben 120 stabil in dem Rohrstück
118 gehalten und ragt nach oben aus dem Güllekeller heraus.
An dem Schwimmer 18 ist eine Stange 122 befestigt, die am oberen Ende
einen die Führungsstange 20 umgebenden Ring 124 trägt. Die Anzeigeein
richtung wird bei diesem Ausführungsbeispiel durch den Ring 124 als Zeiger
und durch eine unmittelbar auf der Führungsstange 20 angebrachte Skalen
einteilung gebildet.
Damit sich die Gülle besser rühren läßt, ist der Güllekeller häufig in mehrere
getrennte Kammern unterteilt. Die in Fig. 8 gezeigte Füllstandsmeß- und
Anzeigevorrichtung 16 läßt sich mit wenigen Handgriffen lösen und in einer
anderen Kammer des Güllekellers installieren. Die Führungsstange 20 ist als
Vielkantrohr ausgebildet, auf dessen verschiedenen Seitenflächen sich unter
schiedliche Skaleneinteilungen anbringen lassen. Die Skaleneinteilungen sind
an die ggf. unterschiedlichen Grundrisse der einzelnen Kammern angepaßt,
so daß die vorhandene Güllemenge in Volumeneinheiten abgelesen werden
kann. Wenn die Vorrichtung 16 in einer anderen Kammer des Güllebehälters
installiert wird, so wird die Führungsstange 20 so gedreht, daß die zu dieser
Kammer gehörende Skaleneinteilung in die Ableseposition gelangt.
Claims (15)
1. Güllebehälter, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Behälter (10) eine
Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung (16; 100) zur Messung und Anzeige
des Füllstands angebracht ist.
2. Güllebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine
Wand (14) des Güllebehälters (10) mit einer Zwinge (38) ein Gestell
(54, 68, 74) aufgeklemmt ist, das wenigstens eine Umlenkrolle (22, 24) für ein
mit einem Schwimmer (18) verbundenes Zugseil (26) sowie eine durch das
Zugseil (26) betätigte Anzeigevorrichtung (28) trägt.
3. Güllebehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
stell einen Ausleger (68), der die wenigstens eine Umlenkrolle (22, 24) trägt,
und eine vertikale Säule (74) aufweist, die lösbar mit dem Ausleger (68) ver
bunden ist, und daß der Ausleger (68) und die Säule (74) lösbar an der Zwin
ge (38) befestigt sind.
4. Güllebehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Aus
leger (68) eine erste Umlenkrolle (22) über dem Innenraum des Güllebehäl
ters (10) und eine zweite Umlenkrolle (24) außerhalb des Grundrisses des
Güllebehälters (10) aufweist und daß die Anzeigevorrichtung (28) in unter
schiedlichen Höhen an der Säule (74) fixierbar ist.
5. Güllebehälter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch
eine vertikal im Inneren des Güllebehälters (10) verlaufende Führungsstange
(20) für den Schwimmer (18), die mit ihrem oberen Ende an der Zwinge
(38) gehalten ist.
6. Güllebehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füh
rungsstange (20) mit ihrem oberen Ende mit Spiel in einem an der Zwinge
(38) befestigten Lager (58) gehalten und durch ein auf ihre obere Stirnfläche
(64) wirkendes Druckglied (60, 62, 66) axial gegen den Boden des Güllebehäl
ters (10) gespannt ist.
7. Güllebehälter nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Güllebehälter (10) ein Standbehälter mit einer Wand (14) aus
Wellblech mit in Umfangsrichtung umlaufenden Wellen ist und daß an einem
Arm (42) der Zwinge (38) zwei Spannschrauben (48) angeordnet sind, deren
vertikaler Abstand so bemessen ist, daß ihre freien Enden jeweils am Grund
einer Welle der Behälterwand (14) liegen.
8. Güllebehälter nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Anzeigevorrichtung (28) ein Zeigerinstrument ist, deren Ziffer
blatt (32) mit auf unterschiedliche Zeigerpositionen einstellbaren Markie
rungsträgern (88) versehen ist.
9. Güllebehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Zif
ferblatt (32) aus magnetisierbarem Material besteht und daß die Markie
rungsträger (88) als magnetische Körper ausgebildet sind.
10. Güllebehälter nach Anspruch 1, in der Form einer flüssigkeitsdicht ausgekleideten
Mulde im Erdboden, dadurch gekennzeichnet, daß die Füll
standsmeß- und Anzeigevorrichtung (16) eine am Rand der Mulde stehende
senkrechte Säule (90) aufweist, an der um eine waagerechte Achse (98)
schwenkbar ein sich in die Mulde erstreckender Arm (92) angebracht ist,
der an seinem freien Ende einen Schwimmer (18) trägt, und daß an der Säu
le (90) eine durch die Schwenkbewegung des Armes (92) betätigbare Anzei
gevorrichtung (28) angeordnet ist.
11. Güllebehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füll
standsmeß- und Anzeigevorrichtung einen am Grund des Güllebehälters fi
xierbaren gasgefüllten Balg (104) mit einer flexiblen Wand aufweist, der über
eine Leitung (106) mit einem außerhalb des Güllebehälters angeordneten
Druckmesser (108) zur Messung und Anzeige des Innendruckes des Balges
(104) verbunden ist.
12. Güllebehälter nach Anspruch 1, in der Form eines Güllekellers, dadurch
gekennzeichnet, daß die Füllstandsmeß- und Anzeigevorrichtung eine verti
kal durch eine Öffnung (114) in der Decke (110) des Güllekellers verlaufende
Führungsstange (120) für einen Schwimmer (18) aufweist und daß an den
Rand der Öffnung (114) eine Zwinge (116) angeklemmt ist, die ein die Füh
rungsstange (120) aufnehmendes Rohrstück mit Klemmschrauben (120) zur
Befestigung der Führungsstange (120) trägt.
13. Güllebehälter nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Schwimmer (18) eine parallel zu der Führungsstange (20) verlaufende Stange
(122) befestigt ist, die an ihrem oberen Ende einen Zeiger (124) zur Anzeige
des Füllstands auf einer an der Führungsstange (20) angebrachten Skalenein
teilung trägt.
14. Güllebehälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Füh
rungsstange (20) auf ihrem Umfang mehrere Skaleneinteilungen aufweist und
in mehreren um ihre Längsachse gedrehten Stellungen in dem Rohrstück
(118) der Zwinge (116) fixierbar ist.
15. Güllebehälter nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zeiger (124) ein die Führungsstange (20) umgebender Ring ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4142183A DE4142183A1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Guellebehaelter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4142183A DE4142183A1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Guellebehaelter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4142183A1 true DE4142183A1 (de) | 1993-06-24 |
Family
ID=6447619
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4142183A Ceased DE4142183A1 (de) | 1991-12-20 | 1991-12-20 | Guellebehaelter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4142183A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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GB2518754A (en) * | 2013-09-16 | 2015-04-01 | Alan Martin | A slurry pit safety apparatus |
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1991
- 1991-12-20 DE DE4142183A patent/DE4142183A1/de not_active Ceased
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