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Tankmeßgerät.
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Zur Messung des Inhaltes der unterirdischen Lagerbehälter bei Tankstellen
sind die verschiedensten Einrichtungen bekannt.
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Bei der einfachsten Ausbildung besitzen die unterirdischen Lagerbehälter
ein relativ enges, senkrecht stehendes, bis kurz unter die Fahrbahn reichendes Rohr,
in welches eine Meßlatte eingeführt wird, auf welcher nach dem Herausziehen der
Flüssigkeitsstand abgelesen und von ihm der Behälterinhalt berechnet oder von welchem
der Behälterinhalt direkt abgelesen werden kann.
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Dieses Rohr hat gewöhnlich einen Durchmesser von 30 bis höchstens
50 mm, um ein Verkanten der Meßlatte und damit eine Ungenauigkeit
der
Meßergebnisse zu verhindern. Dieses Hantieren mit den oft recht langen Meßlatten,
welche außerdem sehr sorgsam aurbewahrt werden müssen, um nicht beschädigt zu werden,
ist zeitraubend und umständlich, sodaß man bei neuen Tankstellen vielfach dazu übergegangen
ist, die Lagerbehälter mit Meßeinrichtungen zu versehen, an denen der Tankwart den
Behälterstand laufend überwachen kann.
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Der nachträgliche Einbau derartiger Meßgeräte bei bereits unterirdisch
verlegten Lagerbehältern, insbesondere wenn sich über diesen noch eine Betonfahrbahn
oder dergl. befindet, ist nicht nur äußerst zeitaufwendig, sondern auch sehr kostspielig,
sodaß die Erfindung sich die Aufgabe gestellt hat, ein Tankmeßgerät zu schaffen,
welches eine direkte Ablesung des Behälterinhaltes gestattet und ohne weiteres auf
das Vorhandene Meßrohr aufgesetzt werden kann, d.h. also ein Meßgerät zu schaffen,
welches die bisher üblichen Meßlatten ersetzt und eine mühelose unmittelbare Überwachung
des Behälterinhaltes gestattet.
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Gekennzeichnet ist ein erfindungsgemäßes Tankmeßgerät für Tankstellen,
deren unterirdische La&erbehälter ein relativ enges, senkrecht stehendes Rohr
zum Einführen einer Meßlatte aufweisen, dadurch, daß das Meßgerät mit seinem Gehäuse
flüssigkeitsdicht auf das relativ enge Rohr des Lagerbehälters aufsetzbar ist und
im Gehäuse eine Aufwickelspule für ein am freien Ende einen Schwimmer tragendes
und durch das Behälterrohr bis zum FlUssigkeitsspiegel im Lagerbehälter hinabreichendes
Meßband drehbar gelagert ist und eine das Meßband entsprechend dem sinkenden oder
steigenden Flüssigkeitsspiegel von der Aufwickelspule
abwickelnde
oder auf ihr aufwickelnde Anordnung aus einem an der Spule über seine Aufhängung
angreifenden und im Behälterrohr auf und niedergehenden Senkgewicht sowie eine das
Ablesen der Markierungen des Meßbandes ermöglichende Anordnung vorgesehen ist.
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Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung läuft das Meßband von
der Aufwickelspule über eine Spannrolle hinweg in das Behälterrohr hinein, wobei
diese Spannrolle eine das Meßband mit reichlichem Seitenspiel aufnehmende Lauf rinne
mit einer umlaufenden Auskehlung in der Laufbahn aufweist, sodaß das Meßband nur
mit relativ schmalen Randstreifen auf der Spannrolle aufliegt. Auf diese Weise wird
eine Korrosion des Meßbandes durch die im Behälterrohr aufsteigenden Dämpfe des
Behälterinhaltes wesentlich herabgesetzt.
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Eine genauere Erläuterung der Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausftihrungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnung;
es zeigen: Figur 1 eine schematische Ansicht einer Tankstelle im Teilschnitt mit
eingebautem erfindungsgemäßen Tankmeßgerät; Figur 2 einen Schnitt durch Fig. 1 längs
der Linie II-II; Figur 3 einen Schnitt durch Fig. 2 längs der Linie III-III; Figur
4 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrößertem MaWstabe; und
Figur
5 einen Schnitt durch die Spannrolle des erfindungsgemäßen Tankmeßgerätes.
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Die in Figur 1 dargestellte Tankstelle besitzt eine Zapfsäule 1 oberhalb
der Fahrbahn 2, welche über eine Saugleitung 4 mit dem unterirdischen Treibstoffiagerbehälter
3 verbunden ist. Der Treibstofflagerbehälter 3 besitzt ein senkrechtes Rohr 7, welches
im allgemeinen einen Durchmesser von 30-50 mm aufweist und in eine Vertiefung oder
einen Senkkasten 12 in der Fahrbahn 2 hineinragt. Das erfindungsgemäße Tankmeßgerät
10, an welchem der Behälterinhalt unmittelbar abgelesen werden kann, besitzt ein
Gehäuse 13 mit einem Unterteil 15, welches auf das Gewindeende des Behälterrohres.7
aufgeschraubt werden kann, wie dies in den Figuren 1 und 3 zu sehen ist. Auf diesem
Unterteil 15 ist der Bodenflansch 13a des Gehäuses 13 mittels Schrauben r befestigt,
wobei eine flüssigkeitsdichte Packung 16 zwischen beiden angeordnet ist. An der
Oberseite weist dieses Gehäuse 13 eine mit einer Glasscheibe 17 abgedeckte Ableseöffnung
auf, durch welche hindurch der Behälterinhalt unmittelbar kontrolliert werden kann.
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Im Gehäuse ist eine Aufwickelspule 20 drehbar gelagert, auf welcher
ein flexibles Meßband 22, beispielsweise ein flexibles Metall- oder Kunststoffband,
aufgewickelt ist, dessen freies Ende einen Schwimmer 23 trägt. Dieses Meßband 22
läuft bei aufgesetztem Meßgerät durch das Behälterrohr 7, wobei der Schwimmer 23
auf der im Lagerbehälter 3 befindlichen Flüssigkeit schwimmt.
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Dabei wird das Meßband unter Steuerung eines Senkgewichtes 25 an einer
Kette 27, die über die Achse 26 der Aufwickelspule 20
läuft und
auf dieser befestigt ist, von der Aufwickelspule 20 abgewickelt, wenn der Schwimmer
bei sinkendem Flüssigkeitsspiegel ebenfalls absinkt. Das Senkgewicht 25 übt dabei
mit seiner Kette 27 auf die Aufwickelspule 20 eine derartige Kraft aus, daß der
Schwimmer des Meßbandes gerade immer auf dem Flüssigkeitsspiegel schwimmt, ohne
daß. das Meßband infolge seines Eigengewichtes lose nachf ällt. Das Senkgewicht
25 hängt, wie Figur 1 und 4 zeigen, derart in dem senkrechten Behälterrohr 7, daß
es das flexible Meßband 22 leicht zur Seite drückt, um ein Verschlingen der Kette
27 mit dem Meßband zu verhindern.
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Zweckmäßigerweise trägt das Meßband 22 Markierungen 30 Fig. 4), an
denen der Behälterinhalt direkt abgelesen werden kann. Außerdem ist es naturgemäß
auch möglich, eine Zentimetereinteilung oder dergl. anzubringen, aus denen der Behälterinhalt
errechnet werden kann. Unter dem Durchsichtrenster 17 des Gehäuses 13 ist ein Zeiger
oder eine Zunge 32 angeordnet, welcher über das Meßband 22 hinwegläuft und mit dessen
Hilfe die Markierungen 30 auf dem Meßband 22 genau abgelesen werden können.
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Von der Aufwickelspule 20 läuft das Meßband 22 zu einer Führungsrolle
33 und sodann über eine Spannrolle 35, welche das Meßband straff hält. um eine genaue
Ablesung zu erreichen. Die Ausbildung dieser Spannrolle 75 ist in Figur 5 dargestellt.
Sie besitzt eine Laufrinne 26, welche breiter ist als das Meßband 22, sodaß reichlich
Seitenspiel für das Meßband vorhanden ist, während in der Mitte dieser Laufrinne
eine umlaufende Auskehlung 37 ausgebildet ist, welche schmäler ist als das Meßband
22, sodaß letzteres nur mit seinen Randstreifen 22a und 22b auf der Spannaufliegt.
Auf
diese Weise können Gasdämpfe, welche durch das Rohr 7 entwichen könnten und kondensieren,
in den Lagerbehälter zurüektropfen, ohne das Meßband anzugreifen, sodaß letzteres
nicht so schnell beschädigt wird und seine Markierungen länger lesbar bleiben als
es sonst der Fall wäre.
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Wenn vorstehend das erfindungsgemäße Tankmeßgerät im Zusammenhang
mit einer üblichen Treibstofftankstelle erläutert wurde, so lässt sich das Prinzip
der Erfindung auch für andere Einsatzzwecke anwenden. Das erfindungsgemäße Tankmeßgerät
eignet sich insbesondere zum Einbau in Anlagen, bei denen korrosive Flüssigkeiten
und ihre Dämpfe berücksichtigt werden müssen und bei denen bisher übliche Meßlatten
durch ein Meßgerät ersetzt werden sollen, an welchem man den Behälterinhalt unmittelbar
ablesen kann, ohne daß für den Einbau des MeBgerätes irgendwelche Umbauarbeiten
an der Anlage vorgenommen werden müssen.
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Anspruche: