DE4141911A1 - Tunnelvortriebsverfahren sowie schildvortriebsmaschine zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Tunnelvortriebsverfahren sowie schildvortriebsmaschine zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Tunnelvortriebsver
fahren unter Verwendung einer Schildvortriebsmaschine, bei
welchem Abbauwerkzeuge zur Ortsbrust angestellt und über die
Ortsbrust bewegt werden, sowie auf eine Schildvortriebs
maschine zur Durchführung dieses Verfahrens, mit innerhalb
eines Vortriebsschildes gelagerten Abbauwerkzeugen, bei
welcher die Abbauwerkzeuge um eine zentrale Achse schwenkbar
angeordnet sind und ein in Richtung der zentralen Achse wirk
samer Vorschubantrieb vorgesehen ist.
Eine Schildvortriebsmaschine der eingangs genannten Art
ist beispielsweise der EP-B1 24 445 zu entnehmen. Bei dieser
bekannten Schildvortriebsmaschine wurde als Abbauwerkzeug eine
Schaufel gewählt, welche zur Ortsbrust hin angestellt werden
konnte und um die Achse des Schildes, d. h. um eine zentrale
Achse, in Rotation versetzt werden konnte. Eine derartige Ein
richtung ist prinzipiell für den Einsatz von leicht abbaubarem
Material gedacht, wobei allerdings bei einem derartigen leicht
abbaubarem Material naturgemäß auch eine wirksame Unter
stützung der Firste bzw. des Tunnels bis nahe an den Schild
vorausgesetzt werden muß, da ein derartiges leicht abbaubares
Material ohne eine derartige Unterstützung zu Einbrüchen
führen kann.
Um insbesondere eine wirksame Unterstützung auch im
Bereich der Ortsbrust sicherzustellen, wurde in der
DE-OS 27 50 797 bereits vorgeschlagen, Stützplatten an die
Ortsbrust anzupressen. Bei dieser bekannten Ausbildung wurde
ein in radialer Richtung schwenkbarer Schrämarm vorgeschlagen,
an welchem rotierende Abbauwerkzeuge gelagert sind und es
mußte daher dafür Sorge getragen werden, daß die Abstütz
platten in einer Weise von der Ortsbrust weggeschwenkt werden
können, welche die Bewegung des Auslegerarmes für die Schräm
werkzeuge nicht behindert. Zu diesem Zweck wurden die Abstütz
platten gelenkig mit einem Stellantrieb verbunden und in eine
Außerbetriebsstellung in das Innere des Schildes zurückgezo
gen.
Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art zu schaffen, mit welchem ein kurzbauendes
Vortriebsschild eingesetzt werden kann und auf diese Weise die
Manövrierbarkeit verbessert werden kann und gleichzeitig in
jeder Position der Abbauwerkzeuge eine verbesserte Abstützung
der übrigen Bereiche der Ortsbrust ermöglicht wird. Zur Lösung
dieser Aufgabe besteht das erfindungsgemäße Verfahren im
wesentlichen darin, daß die Abbauwerkzeuge nach einer ersten
Vorschubbewegung in Richtung zur Ortsbrust über einen Sektor
der Ortsbrust bewegt werden, während gleichzeitig die verblei
benden Sektoren der Ortsbrust über mechanische Abstützmittel
abgestützt werden. Dadurch, daß die Abbauwerkzeuge lediglich
über einen Sektor der Ortsbrust bewegt werden, können alle
verbleibenden Sektoren in besonders einfacher Weise abgestützt
werden, wobei auf Grund der gewählten Kinematik der Verschwen
kung der Abbauwerkzeug lediglich über einen Sektor gleich
zeitig die Möglichkeit geschaffen wird, auf einen komplizier
ten Antrieb der Abstützelemente in den jeweils abzustützenden
Sektoren zu verzichten. Vielmehr müssen die Abstützelemente in
den verbleibenden Sektoren, in welchen ein Abbau nicht er
folgt, lediglich in axialer Richtung angepreßt werden. Ein
Verschwenken der Abstützelemente ist nicht erforderlich, da
der Abbau des Materials über einen Sektor prinzipiell in einer
Weise erfolgen kann, daß die Abbauwerkzeuge im freien Raum vor
den zurückgezogenen Abstützelementen über den abzubauenden
Sektor verschwenkt werden. Mit Vorteil wird das erfindungsge
mäße Verfahren hierbei so durchgeführt, daß die Abbauwerkzeuge
innerhalb eines Sektors in einer Ebene unter Umkehr der
Schwenkrichtung und radialer Bewegung im Bereich der Schwenk
richtungsumkehr bewegt werden, wobei auf Grund der Schwenk
bewegung der Abbauwerkzeuge unter Umkehr der Schwenkrichtung
eine überaus kurzbauende Konstruktion der Abbauwerkzeuge er
möglicht wird. Weiters ergibt sich dadurch eine im wesent
lichen plane abgebaute Ebene, wodurch die Abstützung der je
weils nicht abzubauenden Sektoren vereinfacht wird.
Die erfindungsgemäße Schildvortriebsmaschine zur Durch
führung dieses Verfahrens mit innerhalb eines Vortriebsschil
des gelagerten Abbauwerkzeugen, bei welcher die Abbauwerkzeuge
um eine zentrale Achse schwenkbar angeordnet sind und ein in
Richtung der zentralen Achse wirksamer Vorschubantrieb vorge
sehen ist, ist hierbei im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
daß die Abbauwerkzeuge von wenigstens einer Schrämwalze bzw.
wenigstens einem Schrämkopf gebildet und an einem um die zen
trale Achse schwenkbaren Auslegerarm gelagert sind, daß die
Rotationsachse der Schrämwalze bzw. des Schrämköpfes im we
sentlichen parallel zur zentralen Achse angeordnet ist, und
daß die Schrämwalze bzw. der Schrämkopf in radialer Richtung
des Vortriebsschildes verschiebbar ist. Ein derartiger um die
zentrale Achse des Schildes schwenkbarer Auslegerarm kann ins
besondere für den Abbau innerhalb eines Sektors unter Umkehr
der Schwenkrichtung hin- und herbewegt werden, wobei dadurch,
daß das von wenigstens einem Schrämkopf bzw. einer Schrämwalze
gebildete Abbauwerkzeug in radialer Richtung im oder am Aus
legerarm verschiebbar ist, der gesamte zu schrämende Sektor
mit in axialer Richtung sehr kurzbauenden Abbauwerkzeugen ab
gebaut werden kann. Die Maßnahme, an einem derartigen um die
zentrale Achse schwenkbaren Auslegerarm wenigstens eine
Schrämwalze bzw. wenigstens einen Schrämkopf mit zur zentralen
Achse paralleler Rotationsachse zu lagern, führt hierbei zu
einem überaus effizienten und raschen Abbau des jeweils abzu
bauenden Sektors. Ein derartiger um eine zentrale Achse
schwenkbarer, sich in im wesentlichen radialer Richtung er
streckender Auslegerarm benötigt insgesamt einen wesentlich
kürzeren axialen Raum zum Bestreichen großer Flächen, so daß
die erfindungsgemäße Einrichtung vor allem auch für große
Tunneldurchmesser unter gleichzeitig sicherer Abstützung der
gerade nicht von den Abbauwerkzeugen erfaßten Teilbereiche der
Ortsbrust eingesetzt werden kann. Durch die geringere axiale
Baulänge kann ein kürzerer Schild zum Einsatz gelangen, wo
durch die Manövrierbarkeit wesentlich verbessert wird. Gleich
zeitig erlaubt ein derartig kurzer Schild den definitiven Aus
bau des Tunnels bis nahe an die Ortsbrust heranzuführen, wo
durch die Gefahr eines Einbruches wesentlich verringert wird.
Die Vortriebskräfte für den Schild sind bei entsprechend kurz
bauendem Schild entsprechend geringer, so daß mit kleineren
Schildvortriebszylindern das Auslangen gefunden wird.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsge
mäßen Schildvortriebsmaschine ist die Ausbildung so getroffen,
daß in Richtung zur Ortsbrust und von der Ortsbrust weg ver
schiebbare sektorförmige Stützplatten am Schild abgestützt
sind, welche durch einen Antrieb in eine an der Ortsbrust an
liegende Abstützstellung anpreßbar und in eine Außerbetriebs
stellung zurückziehbar sind, und daß der Auslegerarm für die
Abbauwerkzeuge in seiner Arbeitsstellung in einer Quer
schnittsebene schwenkbar angeordnet ist, welche zwischen der
Ortsbrust und der Querschnittsebene liegt, in welcher die
Stützplatten in ihre Außerbetriebsstellung verschiebbar sind.
Eine derartige Anordnung und Lagerung bzw. Abstützung der
Stützplatten führt zu einer besonders kurzbauenden Konstruk
tion, wobei auf Grund der Kinematik der Schwenkbarkeit des
Auslegerarmes um eine zentrale Achse der Antrieb für die Ab
stützplatten jeweils so getroffen werden kann, daß eine defi
nierte Außerbetriebsstellung erreicht wird, in welcher eine
Bewegung des Auslegerarmes und der Abbauwerkzeuge im Raum
zwischen den zurückgezogenen Stützplatten und der Ortsbrust
die Abbauarbeiten in dem jeweiligen Sektor ermöglicht in
welchem die Stützplatten sich in ihrer Außerbetriebsstellung
befinden. Gleichzeitig wird sichergestellt, daß in allen übri
gen Sektoren eine sichere Abstützung gewährleistet ist. Um
auch große Tunnelquerschnitte sicher mit einem derartigen
schwenkbaren Auslegerarm und den an diesem Auslegerarm in
radialer Richtung, d. h. in Richtung der Längsachse des Aus
legerarmes, verschiebbar gelagerten Schrämwerkzeugen erfassen
zu können, ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß am
Auslegerarm wenigstens zwei Schrämwalzen bzw. Schrämköpfe ge
lagert sind, wobei wenigstens eine Schrämwalze bzw. ein
Schrämkopf an der in Schwenkrichtung des Auslegerarmes vorei
lenden Seite des Auslegerarmes und wenigstens eine Schrämwalze
bzw. ein Schrämkopf an der in Schwenkrichtung des Ausleger
armes nacheilenden Seite des Auslegerarmes in radialer Rich
tung des Schildes verschiebbar gelagert ist. Eine derartige
Maßnahme ermöglicht eine Erhöhung der Abbauleistung, da
gleichzeitig über den Schwenkweg des Auslegerarmes auf ver
schiedenen Durchmessern ein Abbau des abzubauenden Materials
erfolgen kann. Um die Transportmaße des Schildes zu verrin
gern, ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß ein
Sektor des Schildquerschnittes frei von Stützplatten ausgebil
det ist und daß der Auslegerarm in diesem Sektor in eine Park
stellung zurückziehbar angeordnet ist. Auf diese Weise wird
eine Parkstellung ermöglicht, in welcher der Auslegerarm
weitestgehend im Inneren des Schildes verbleibt, so daß sich
kurze Transportmaße ergeben. Mit Vorteil ist die Ausbildung
hierbei so getroffen, daß der Auslegerarm in eine Parkstellung
zurückziehbar ist, in welcher er in dem von Stützplatten
freien Sektor im wesentlichen in der Querschnittsebene der
Stützplatten in ihrer zurückgezogenen Stellung liegt.
Um das Herausbrechen des im Zentrum der Ortsbrust ver
bleibenden Materials, welches durch den schwenkbaren Ausleger
arm und die an diesem in radialer Richtung verschiebbar gela
gerten Abbauwerkzeuge nicht erfaßt werden kann, zu erleich
tern, ist mit Vorteil im Bereich der zentralen Achse des
Schildes ein mit dem Auslegerarm, insbesondere drehfest, kup
pelbarer Bohrkopf angeordnet. Dieser zentrale Kernbohrer kann
mit seiner Spitze zur Vorderkante der Schrämwerkzeuge in der
Arbeitsstellung um die Einbruchtiefe rückversetzt angeordnet
sein, so daß der nach dem Schrämen des gesamten Querschnitts
verbleibende zylindrische Restkörper durch das nachfahrende
Kernwerkzeug leicht gebrochen werden kann.
Um eine sichere Abstützung und korrekte Positionierung
der Abstützplatten mit geringem baulichen Aufwand zu ermögli
chen, ist die Ausbildung mit Vorteil so getroffen, daß der
Schild doppelwandig ausgebildet ist, daß die der Ortsbrust be
nachbarte Schildwand Durchbrechungen für den Durchtritt von
hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregaten für Verstellantriebe
der Stützplatten aufweist und daß der Verschiebeantrieb der
Stützplatten an der der Ortsbrust abgewandten rückwärtigen
Dichtwand abgestützt ist. Eine derartige Ausbildung erlaubt
es, die Stützplatten räumlich exakt zu führen, wobei hohe
Stützkräfte aufgebracht werden können. Um die Positionierung
der durch den Verschiebeantrieb an die Ortsbrust anpreßbaren
Stützplatten zu erleichtern, ist mit Vorteil die Ausbildung so
getroffen, daß der Verstellantrieb einer Stützplatte wenig
stens zwei Zylinder-Kolbenaggregate umfaßt, wobei mit dem Ver
schiebeantrieb für die Stützplatten wenigstens ein von einem
weiteren Zylinder-Kolbenaggregat gebildeter Lenkantrieb ver
bunden ist, welcher an einer der beiden Wände, insbesondere
der der Ortsbrust benachbarten, die Durchbrechungen aufweisen
den Schildwand, abgestützt. Ein Verschiebeantrieb einer derar
tigen Stützplatte kann hierbei mit Vorteil von zwei Zylinder-Kol
benaggregaten eines Lenkantriebes abgestützt werden, so daß
sich eine exakte räumliche Führung der Stützplatten leicht er
zielen läßt.
Mit Rücksicht auf die großen, erfindungsgemäß abbaubaren
Querschnitte ist mit Vorteil die Ausbildung so getroffen, daß
in radialer Richtung ausgehend von der zentralen Achse in
einem Sektor wenigstens zwei Stützplatten vorgesehen sind, wo
durch die jeweiligen Stützkräfte die von den Zylinder:Kolben
aggregaten der Verschiebeantriebe aufgenommen werden müssen,
begrenzt werden.
Um bei einem derartigen, überaus kurzbauenden Schild die
definitiven Ausbauelemente bzw. Tübbinge bis nahe an die Orts
brust heranführen zu können, ist mit Vorteil die Ausbildung so
getroffen, daß am Schild ein Abfördermittel angeordnet ist,
welches in Längsrichtung des Schildes unterteilt ist, wobei
die Teilabschnitte des Abfördermittels schwenkbar und/oder in
Längsrichtung verschiebbar angeordnet sind, wodurch die Mög
lichkeit geschaffen wird, durch Verschwenken und/oder Ver
schieben der Teilabschnitte des Abfördermittels mit entspre
chenden Setzwerkzeugen, wie beispielsweise Tübbingerektoren,
die Elemente des definitiven Ausbaues bis nahe an den Schild
ohne räumliche Behinderung einzubringen. Im Bereich des Abför
dermittels gilt dies insbesondere für den jeweiligen Schluß
stein bzw. Schlußbogen eines in sich geschlossenen Tübbingaus
baues.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In dieser zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Schildvortriebsmaschine zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Tunnelvortriebsverfahrens; Fig. 2
eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1 auf die
Schildvortriebsmaschine der Fig. 1; und Fig. 3 eine schematische
Darstellung der Bewegung der von wenigstens einem Schrämkopf
bzw. wenigstens einer Schrämwalze gebildeten Abbauwerkzeuge
beim Abbau eines Sektor mit der Schildvortriebsmaschine gemäß
Fig. 1 und 2.
In den Fig. 1 und 2 ist eine Schildvortriebsmaschine
dargestellt, welche einen schwenkbaren Auslegerarm 2 umfaßt,
an welchem als Abbauwerkzeuge wenigstens ein Schrämkopf bzw.
eine Schrämwalze 3 gelagert sind. Der Schild besteht aus einem
vorderen Schildbereich 5 und einer Doppelwandkonstruktion, wo
bei eine der Ortsbrust abgewandte, rückwärtige, dichtende
Schottwand und eine der Ortsbrust zugewandte Schildwand 7 vor
gesehen ist. An der rückwärtigen Dichtwand 6 sind Antriebe in
Form von hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregaten 8 sowie mit
diesen Antrieben zusammenwirkende Zylinder-Kolbenaggregate 9
vorgesehen, welche einerseits am Antrieb 8 und bei 10 an der
vorderen Schildwand 7 angelenkt sind. Die Verschiebeantriebe 8
dienen für eine Beaufschlagung von sektorförmigen Stützplatten
11 und 12, welche in radialer Richtung übereinander angeordnet
sind. Die Stützplatten dienen dabei zur Abstützung des Schil
des durch Anpressen an die Ortsbrust, wobei bei der in Fig. 1
dargestellten Stützplatte 11 eine zusätzliche Position 11′ an
gedeutet ist, welche eine Abstützung an einem bereits abge
bautem Teilbereich der Ortsbrust andeutet, während die Posi
tion 11′′ die Ruheposition bzw. Außerbetriebsstellung der
Stützplatte 11 andeutet. In dieser Position liegt die Stütz
platte 11 unmittelbar vor der vorderen Schildwand 7. Die An
triebe 8 für eine Bewegung der Stützplatten 11 bzw. 12 treten
dabei durch Öffnungen bzw. Durchbrechungen 13 in der vorderen
Schildwand 7 hindurch.
Für den Abtransport des abgebauten Materials sind bei der
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform zwei voneinander ge
trennte Förderer 14 und 15 vorgesehen, welche in die strich
liert angedeuteten Lagen 14′ bzw. 15′ angehoben bzw. verscho
ben werden können. Durch eine derartige zeitweise Verschwen
kung der Fördererabschnitte 14 bzw. 15 gelingt ein Ausbau,
welcher schematisch mit 16 angedeutet ist, bis in den vorder
sten Bereich nahe der rückwärtigen Kante des Schildes, wobei
in Fig. 1 schematisch ein Erektor 17 sowie fahrbare Zusatz
einrichtungen 18 angedeutet sind. Der Vortrieb des Schildes
nach erfolgtem Abbau erfolgt in allgemein bekannter Weise über
Vorschubzylinder 19, welche den Schildvortrieb darstellen.
Der den wenigstens einen Schrämkopf bzw. wenigstens eine
Schrämwalze 3 tragende Auslegerarm 2 ist um die mit 20 be
zeichnete Längsachse bzw. zentrale Achse des Schildes 1
schwenkbar, wobei das Einstechen des Schrämkopfes bzw. der
Schrämwalze 3 in die mit 3′ in Fig. 1 bezeichnete Position über
einen weiteren Vorschubzylinder 21 erfolgt, welcher die ge
samte Haltekonstrukton für die den Auslegerarm 2 tragende
Welle und Antriebsvorrichtung, welche schematisch mit 22 ange
deutet sind, trägt. Im Bereich der zentralen Achse ist weiters
ein Bohrkopf 23 vorgesehen, welcher mit der Bewegung des Aus
legerarmes 2 drehfest gekoppelt sein kann und welcher gegen
über der Vorderkante des Schrämkopfes bzw. der Schrämwalze 3
im wesentlichen um den einer Einstichtiefe entsprechenden Be
trag rückversetzt ist. Mit diesem Bohrkopf 23 gelingt ein ein
faches Brechen des zentralen Bereiches der Ortsbrust bei einem
Einstechen des Schrämkopfes bzw. der Schrämwalze durch eine
Beaufschlagung des Auslegerarmes mit dem Zylinder 21. Alterna
tiv kann der zentrale Bohrkopf 23 auch mit einem eigenen An
trieb versehen sein und derart selbsttätig den zentralen Be
reich der Ortsbrust abbauen.
Wie aus Fig. 1 deutlich ersichtlich, ist der Auslegerarm 2
in seiner Ruhestellung in einer Position angeordnet, in
welcher er in einem von Stützplatten 11 bzw. 12 freien Sektor,
wie dies deutlich aus Fig. 2 ersichtlich ist, in einer Quer
schnittsebene liegt, welche im wesentlichen der Querschnitts
ebene entspricht, welche von den in ihrer Ruhestellung befind
lichen Stützplatten 11′′ bzw. 12′′ entspricht. Derart ergibt
sich eine äußerst kurze Bauweise, so daß auch der Schrämkopf 3
in dieser Position innerhalb des vom vorderen Schildbereich 5
begrenzten Raumes liegt.
Durch die Lenkantriebe 9 wird eine Abstützung der Ver
schiebeantriebe 8 für die Stützplatten 11 bzw. 12 sowie eine
Verschiebung in Höhenrichtung der Stützplatten für eine Ab
stützung der Ortsbrust 24 bzw. 24′ möglichst nahe ihrer Außen
begrenzungen ermöglicht, wobei die unterschiedlichen Stellun
gen der Zylinder-Kolbenaggregate in diesen Positionen mit 8′
und 8′′ durch ihre Mittelachsen angedeutet ist. Über die Stütz
platten 11 bzw. 12 müssen dabei hohe Stützkräfte aufgebracht
werden, wobei für jede Stützplatte 11 bzw. 12 entweder zwei
Verschiebeantriebe 8 sowie ein Lenkantrieb 9 oder ein Ver
schiebeantrieb 8 und zwei Lenkantriebe 9 vorgesehen sind,
welche jeweils im wesentlichen ein Dreibein ausbilden. Alter
nativ können anstelle der Ausnehmungen bzw. Durchbrechungen 12
Führungsschlitze in der vorderen Schildwand 7 vorgesehen sein,
welche eine exakte Führung der Verschiebeantriebe 8 ermögli
chen. Bei der Ansicht gemäß Fig. 2 sind schematisch mit 10
wiederum die Anlenkstellen für die Lenkantriebe 9 an der vor
deren Schildwand 7 angedeutet, so daß bei einer derartigen
Ausführungsform jeweils zwei an den Anlenkstellen 10 angelenk
ten Lenkantriebe 9 mit jeweils einem im wesentlichen zentral
an den jeweiligen Stützplatten angreifenden Verschiebeantrieb
8 zusammenwirken.
Für einen Abbau bzw. ein Einstechen des von einem Schräm
kopf bzw. einer Schrämwalze 3 gebildeten Abbauwerkzeuges er
folgt, wie oben angedeutet, eine Verschiebung des das Abbau
werkzeug 3 tragenden Auslegerarmes 2 über das Zylinder-Kolben
aggregat 21, wodurch der Auslegerarm in seine Arbeitsstellung
gelangt, in welcher er in einer Querschnittsebene angeordnet
ist, welche zwischen der Ortsbrust 24 und der Quer
schnittsebene liegt, in welcher die Stützplatten in ihrer
Außerbetriebsstellung liegen, welche in Fig. 1 mit 11′′ und 12′′
angedeutet ist.
Aus Fig. 2 ist deutlich ersichtlich, daß ein Sektor frei
von Stützplatten 11 bzw. 12 ausgebildet ist, wobei in diesem
Bereich der Auslegerarm 2 mit den Abbauwerkzeugen 3 in seine
an der Schildwand 7 unmittelbar anliegenden Parkposition ver
schoben werden kann. Es ist deutlich ersichtlich, daß am Aus
legerarm 2 in Schwenkrichtung gesehen, zu beiden Seiten je
weils ein Schrämkopf bzw. eine Schrämwalze 3 angeordnet sind,
welche in radialer Richtung des Schildes bzw. in Längser
streckung des Auslegerarmes 2 verschiebbar sind, wobei diese
Positionen jeweils mit 3′′ bezeichnet sind. Mit 4 ist wiederum
der Motor für jeden Schrämkopf bzw. Schrämwalze angedeutet.
Weiters sind in Fig. 2 sich in Längsrichtung des Auslegerarmes
2 erstreckende Zylinder 25 für die Verschiebung der Schräm
köpfe bzw. Schrämwalzen angedeutet. Anstelle derartiger
Zylinder 25 kann für eine Änderung des radialen Abstandes der
Schrämköpfe 3 von der zentralen Achse 20 der Auslegerarm in
Teilbereichen teleskopierbar sein. Die Schrämköpfe bzw.
Schrämwalzen 3 weisen zur zentralen Achse 20 des Schildes im
wesentlichen parallele Rotationsachsen 26 auf.
In Fig. 3 ist schematisch der Schrämvorgang für einen Sek
tor der abzubauenden Ortsbrust angedeutet. Dabei sind ledig
lich die Endpositionen der Schrämköpfe bzw. der Schrämwalzen 3
angedeutet. Die in Schwenkrichtung gesehen zu beiden Seiten
des Auslegerarmes 2 angeordneten Schrämköpfe bzw. Schrämwalzen
3 sind dabei in radialer Richtung des Schildes zueinander ver
setzt angeordnet, so daß bei einer Schwenkbewegung des Aus
legerarmes um die zentrale Achse 20 im Sinne des Doppelpfeiles
27 die Schrämköpfe bzw. Schrämwalzen 3 in unterschiedlichen
Abständen vom Zentrum 20 einen Abbau der Ortsbrust vornehmen.
Hierbei erfolgt ausgehend von den mit 3 bezeichneten Stellungen
bei einer Schwenkbewegung des Auslegerarmes ein Abbauvorgang
entlang eines Kreisbogens um die Achse 20 auf unterschiedli
chen Radien, worauf nach Erreichen des Endes des Sektorab
schnittes eine radiale Verschiebung bzw. Verstellung der
Schrämköpfe bzw. Schrämwalzen um einen entsprechenden Betrag
erfolgt und anschließend der Auslegerarm 2 in entgegenge
setzter Richtung wiederum verschwenkt wird, so daß ein Abbau
wiederum entlang im wesentlichen eines Kreisbogens erfolgt.
Dieser Vorgang wird sooft wiederholt, bis der gesamte Bereich
des abzubauenden Sektors überstrichen wurde. Außerhalb des in
Fig. 3 schematisch dargestellten abzubauenden Sektors der Orts
brust sind die restlichen Teilbereiche der Ortsbrust durch die
Stützplatten 11 bzw. 12 jeweils abgestützt, so daß ein Ein
brechen der Ortsbrust sicher vermieden wird.
Es wird insgesamt ermöglicht, eine plane Ortsbrust zu
schaffen, so daß die Stützplatten 11 bzw. 12 satt aufliegen
können und es wird weiters ein exakter Ausbruch bzw. Abbau
insbesondere an der Außenkontur sichergestellt. Durch die mög
liche, kurze Bauweise gelingt es, die sehr hohen Stützkräfte,
welche über die Stützplatten 11 bzw. 12 aufgebracht werden
müssen, durch kurzbauende Antriebe 8 für die Stützplatten
leichter aufzunehmen. Es wird weiters die gesamte Schildman
telfläche wesentlich verringert, so daß die Vortriebspressen
bzw. Schildantriebe 19 auf Grund der verringerten Reibung
zwischen dem Schildaußenmantel und der Tunnelinnenwand
schwächer dimensioniert werden können. Wie oben angedeutet,
ergibt sich darüberhinaus die Möglichkeit eines bis nahe an
die Ortsbrust reichenden Ausbaues 16, wobei dies durch die ge
teilt und verschwenkbar bzw. verschiebbar ausgebildeten För
dermittel 14 bzw. 15 zusätzlich unterstützt wird.
Claims (12)
1. Tunnelvortriebsverfahren unter Verwendung einer
Schildvortriebsmaschine, bei welchem Abbauwerkzeuge zur Orts
brust angestellt und über die Ortsbrust bewegt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abbauwerkzeuge nach einer ersten Vor
schubbewegung in Richtung zur Ortsbrust über einen Sektor der
Ortsbrust bewegt werden, während gleichzeitig die verbleiben
den Sektoren der Ortsbrust über mechanische Abstützmittel ab
gestützt werden.
2. Tunnelvortriebsverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Abbauwerkzeuge innerhalb eines Sektors
in einer Ebene unter Umkehr der Schwenkrichtung und radialer
Bewegung im Bereich der Schwenkrichtungsumkehr bewegt werden.
3. Schildvortriebsmaschine zur Durchführung des Ver
fahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit innerhalb eines Vortriebs
schildes (1) gelagerten Abbauwerkzeugen (3), bei welcher die
Abbauwerkzeuge (3) um eine zentrale Achse (20) schwenkbar an
geordnet sind und ein in Richtung der zentralen Achse (20)
wirksamer Vorschubantrieb (21) vorgesehen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abbauwerkzeuge (3) von wenigstens einer
Schrämwalze bzw. wenigstens einem Schrämkopf (3) gebildet und
an einem um die zentrale Achse (20) schwenkbaren Auslegerarm
(2) gelagert sind, daß die Rotationsachse (26) der Schrämwalze
bzw. des Schrämköpfes (3) im wesentlichen parallel zur zentra
len Achse (20) angeordnet ist, und daß die Schrämwalze bzw.
der Schrämkopf (3) in radialer Richtung des Vortriebsschildes
(1) verschiebbar ist.
4. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß in Richtung zur Ortsbrust (24) und von der
Ortsbrust weg verschiebbare sektorförmige Stützplatten (11,12)
am Schild (1) abgestützt sind, welche durch einen Antrieb
(8,9) in eine an der Ortsbrust (24) anliegende Abstützstellung
anpreßbar und in eine Außerbetriebsstellung zurückziehbar
sind, und daß der Auslegerarm (2) für die Abbauwerkzeuge (3)
in seiner Arbeitsstellung in einer Querschnittsebene schwenk
bar angeordnet ist, welche zwischen der Ortsbrust (24) und der
Querschnittsebene liegt, in welcher die Stützplatten (11, 12)
in ihre Außerbetriebsstellung verschiebbar sind.
5. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 3 oder 4, da
durch gekennzeichnet, daß am Auslegerarm (2) wenigstens zwei
Schrämwalzen bzw. Schrämköpfe (3) gelagert sind, wobei wenig
stens eine Schrämwalze bzw. ein Schrämkopf (3) an der in
Schwenkrichtung (27) des Auslegerarmes (2) voreilenden Seite
des Auslegerarmes (2) und wenigstens eine Schrämwalze bzw. ein
Schrämkopf (3) an der in Schwenkrichtung (27) des Ausleger
armes (2) nacheilenden Seite des Auslegerarmes in radialer
Richtung des Schildes (1) verschiebbar gelagert ist.
6. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 3, 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß ein Sektor des Schildquerschnittes
frei von Stützplatten (11,12) ausgebildet ist und daß der Aus
legerarm (2) in diesem Sektor in eine Parkstellung zurückzieh
bar angeordnet ist.
7. Schildvortriebsmaschine nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Auslegerarm (2) in eine Parkstellung zu
rückziehbar ist, in welcher er in dem von Stützplatten (11, 12)
freien Sektor im wesentlichen in der Querschnittsebene der
Stützplatten (11, 12) in ihrer zurückgezogenen Stellung liegt.
8. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der zentralen Achse
(20) des Schildes (1) ein mit dem Auslegerarm (2) insbesondere
drehfest kuppelbarer Bohrkopf (23) angeordnet ist.
9. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 3 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schild (1) doppelwandig
ausgebildet ist, daß die der Ortsbrust (24) benachbarte
Schildwand (7) Durchbrechungen (13) für den Durchtritt von
hydraulischen Zylinder-Kolbenaggregaten (8) für Verstellan
triebe der Stützplatten (11, 12) aufweist und daß der Verschie
beantrieb (8) der Stützplatten (11, 12) an der der Ortsbrust
(24) abgewandten rückwärtigen Dichtwand (6) abgestützt ist.
10. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 3
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellantrieb einer
Stützplatte (11,12) wenigstens zwei Zylinder-Kolbenaggregate
(8, 9) umfaßt, wobei mit dem Verschiebeantrieb (8) für die
Stützplatten (11, 12) wenigstens ein von einem weiteren
Zylinder-Kolbenaggregat (9) gebildeter Lenkantrieb verbunden
ist, welcher an einer der beiden Wände, insbesondere der der
Ortsbrust (24) benachbarten, die Durchbrechungen (13) aufwei
senden Schildwand (7), abgestützt ist.
11. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 3
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in radialer Richtung aus
gehend von der zentralen Achse (20) in einem Sektor wenigstens
zwei Stützplatten (11, 12) vorgesehen sind.
12. Schildvortriebsmaschine nach einem der Ansprüche 3
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß am Schild (1) ein Abför
dermittel (14, 15) angeordnet ist, welches in Längsrichtung des
Schildes (1) unterteilt ist, wobei die Teilabschnitte (14, 15)
des Abfördermittels schwenkbar und/oder in Längsrichtung
verschiebbar angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT0258090A AT400878B (de) | 1990-12-18 | 1990-12-18 | Tunnelvortriebsverfahren sowie schildvortriebsmaschine zur durchführung dieses verfahrens |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4141911C2 DE4141911C2 (de) | 1995-06-22 |
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DE (1) | DE4141911C2 (de) |
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- 1991-12-09 IT ITMI913295A patent/IT1252175B/it active IP Right Grant
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Also Published As
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ITMI913295A1 (it) | 1993-06-09 |
AT400878B (de) | 1996-04-25 |
ATA258090A (de) | 1995-08-15 |
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DE4141911C2 (de) | 1995-06-22 |
IT1252175B (it) | 1995-06-05 |
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