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Vortriebsschild zum Herstellen von Ranälen, Tunnels oder dgl.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Vortriebsschild nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Beim Vortrieb mittels eines vorgenannten Vortriebsschildes ist es
in Abhängigkeit von der Standfestigkeit des Gebirges sehr oft notwendig, bei Vortriebsunterbrechungen
die Ortsbrust abzustützen, um einen Einbruch derselben zu verhindern, der zu Setzungen
im Gebirge führen kann. Die Abstützung erfolgt bekanntlich durch Brustverbaueinrichtungen,
die längs der Vortriebsachse gegen die Ortsbrust gedrückt werden, wobei sie sich
am Vortriebsschild abstützen. In der DT-OS 25 17 874 ist ein Brustverbau offenbart,
der aus mehreren übereinander angeordneten, im wesentlichen sich quer zur Vortriebsachse
und horizontal erstreckenden Stützbalken besteht, die mittels Hydraulikzylindern
gegen die Ortsbrust fahrbar sind.
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Dieser Brustverbau weist folgende Nachteile auf. In der Ruhestellung,
d.h. in von der Ortsbrust zurückgefahrener Stellung versperren die sich @uer durch
den Vortriebsschild erstreckenden Stützbalken den zugang zur Ortsbrust. Das Demontieren
der Stützbalken, z.13. weil manuell oder mittels einer Gewinnungsmaschine an der
Ortsbrust eingegriffen werden soll, ist mit einem großen Arbeits- und Zeitaufwand
verbunden, da die Stützbalken wegen der großen Belastung, der sie beim Abstützen
der Ortsbrust standhalten müssen, entsprechend bemessen und deshalb schwer sind.
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der erfindung liest die Aufgabe zugrunde, einen eingangs bezeichneten
Vortriebsschild so auszugestalten, daß dessen Brustverbau in einfacher Weise und
mit kostengünstigen Mitteln aus der Arbeitsstellung in eine Ruhestellung zu versetzen
ist, in der die Ortsbrust zugänglich und der Arbeitsraum im Vortriebsschild im Bewegungsbereich
des Brustverbaus möglichst groß verbleiben soll. Diese Aufgabe wird nach der Lehre
aus dem Anspruch 1 gelöst. Nach der erfindungsgemäßen Anordnung sind in der Ruhestellung
des Brustverbau der freie Zugang zur Ortsbrust und ein großer Arbeitsraum im Vortriebsschild
gewährleistet.
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Den gleichen Zweck erfüllt auch die Ausgestaltung nach Anspruch 2
mit dem Vorteil, daß fftr die Ruhestellung des Brustverbau der aus Platzgründen
am ehesten entbehrliche Firstbereich des Vortriebsschildes vorgesehen ist.
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Die Ausgestaltung nach Ansnruch 3 stellt eine einfache und kostengünstige
Anordnung dar, den Brustverbau aus dessen Arboitsstellunq in die Ruhestellung zu
versetzen.
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Die Ausbildungen nach den Ansprüchen 4, 5 und 6 ermöglichen es, die
Frontfläche des Brustverbaus der vorhandenen Neigung der Ortsbrust anzupassen.
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Die Ausbildung nach Anspruch 5 weist gegenilber der nach Anspruch
4 den Vorteil auf, daß die Anpassung der Frontfläche des Rrllstverbaus an die Stellung
der ortsbrust in allen möglichen Richtungen erfolgen kann. Darüberhinaus eröffnet
die Ausgestaltung nach Anspruch 6 die Möglichkeit, den Brustverbau in dessen Ruhestellunq
weiter in den Vortriebsschild hineinzuziehen, iim an der Ortsbrust mehr Platz für
z.B. eine Gewinnungsmaschine zu schaffen.
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Die Ausgestaltung nach Anspruch 7 ermöglicht es, die ortsbrust auf
der ganzen breite abzustützen. Da die einzelnen Stützleisetn jeweils einen eigenen
Antrieb besitzen, können auch sie sich der vorhandenen Form der Ortshrust durch
unterschiedlich weites Ausfahren anpassen. na die Stützleisten an den Enden jeweils
von weiteren Hydraulikzylindern gestützt werden, können sie sich ber die gesamte
Breite der Ortsbrust erstrecken, ohne daß sie besonders biegesteif und somit schwer
auszubilden sind.
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Nach der Ausgestaltung qemåß Anspruch 8 werden verhältnismäßig kurze
Stützleisten geschaffen, die folglich leichter zu montieren bzw. demontieren und
zu handhahen sind.
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Im folgenden wird die flrfindung anhand zwei vereinfacht dargestellter
Ausfihrungsbeispiele beschrieben.
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Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgenäß ausgestalteten Vortriebsschild
im lotrechten Längsschnitt, Fig. 2 eine Teilansicht des Vortriebsschildes in einer
anderen Ausgestaltung und Fig. 3 einen Teil der Frontansicht des alortriebsschildes
nach der Ausgestaltung gemäß Fig. 2.
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Der Vortriebsschild nach Ansnruch 1 besteht im wesentlichen aus einem
Rahmen 1, an den sich außenseitig aneinanderliegende, parallel zur Vortriebsachse
2 ausgerichtete Vortriebsmesser 3 abstützen. Jedem Vortriebsmesser 3 ist ein Vorschubzylinder
4 zugeordnet, der jeweils gelenkig mit an den Vortriebsmessern 3 und dem Stützrahmen
1 befestigten Anhauteilen 5, 6 verbunden ist.
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An einer am Stützrahmen 1 ausgebildeten Filhrung 7 ist eine Gewinnungs-
und Lademaschine 8 längs der Vortriebsachse 2 beweglich, deren Auslagerarin 9 die
gesamte, nicht dargestellte Ortsbrust zu bestreichen vermag. nie oberste Stellung
des Auslegerarms 9 ist strichpunktiert angedeutet.
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Im ortsbrustseitigen Firstbereich des Vortriebsschildes springt vom
Rahmen 1 ein Rahmenteil 11 in Vortriebsrichtung 12 vor, an dem ein allgemein mit
13 bezeichneter Brustverbau gehalten ist.
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Der Brustverbau wird im wesentlichen durch eine Strebe 14 gebildet,
die in einem Gelenk 15 in der senkrechten, in der Vortriebsachse 2 liegenden Ebene
schwenkbar gelagert ist und ortsbrustseitig ein Gelenk 16 aufweist in dem eine StÜtzplatte
17 in der gleichen Ebene schwenkbeweglich gelagert ist. Das Gelenk 15 ist längs
der Vortriebsachse 2 in einer am Rahmenteil 11
befestigten Führung
18 mittels eines Hydraulikzylinders 19 verschieblich, der einerseits am Gelenk 15
angreift und sich andererseits an einer am Rahmenteil 11 befestigten Ivonsole 21
abstützt. Die Strebe 14 wird im Abstand a von Gelenk 15 von einer Achse 22 durchfaßt,
an der die Kolbenstange 23 eines Hydraulikzylinders 24 anqreift, der in der senkrechten
in der Vortriebsachse liegenden Ebene schwenkbeweglich an einem am Rahmen 1 im Abstand
b vom Gelenk 15 befestigten Auge 25 anaelenkt ist. In der Fig. 1 ist der Brustverbau
13 in dessen ArheJtsstellung dargestellt. Die strichpunktiert gezeichnete Stellung
zeigt ihn in dessen Ruhestellung im Firstbereich 26, in die er durch das Einfahren
des Hydraulik?.ylinders 24 geschwenkt x^or1en ist. In dieser Stellung weist der
Hydraulikzvlinder 24 Aie Länge c auf.
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Im Unterschied zu der Ausgestaltung nach Fis. 1 ist gemäß der Ausgestaltung
nach Fig. 2 eine Strebe 27 in einen Gelenk 28 gelagert, das starr am Rahmenteil
11 befestigt ist. An der Strebe 27 sind übereinander drei Hydraulikzylinder 29 hefestigt,
deren Kolbenstangen in der Arbeitsstellung der Strebe 27 in Vortriebsrichtung 12
zeigen und Konsolen 31 tragen, auf denen Stützleisten 32 aufliegen. Wie am besten
in der Fig. 3 ersichtlich ist, erstrecken sich jeweils zwei im Angriffsnunkt des
Hydraulikzylinders 29 aneinanderliegende Stützleisten 32 quer durch den Vortriebsschild.
An den äußeren Enden der Stiitzleisten 32 qreifen ebenfalls Konsolen 31 tragende
Hydraulikzylinder 33 an, die sich parallel zur Vortriebsachse 2 erstrecken und am
Rahmen 1 abstützen. Rückseitig trägt die Strebe 27 zwei Halter 34, 35. An den letzteren
ist eine tasche 36 in der senkrechten in der Vortriebsachse liegenden Ebene schwenkbeweglich
gehalten, die andererseits in der gleichen Weise schwenkbeweglich an einem am Rahmenteil
11 befestigten Halter 37 angelenkt ist. Ein zweiter am Rahmenteil 11 befestigter
Halter 38 dient zusammen mit dem Halter 34 der Befestigung des Brustverbaus 30 in
der nicht dargestellten Ruhestellung.
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Nachfolgend wird die Funktion des Vortriebsschildes erklärt.
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Beim Vortrieb werden einzelne oder Gruppen von stortriebsmessern 3
durch Beaufschlaqunq der Vorschubzylinder 4 in Vortriebsrichtung 12 vorgetrieben.
Dabei stützen sich die Vorschubzylinder 4 am Rahmen 1 ab. Nachdem alle Vortriebsmesser
3 vorgetrieben worden sind, werden alle vorschubzylinder 4 eingefahren und der Rahmen
1 in Vortriehsrichtung 12 vorbewegt, wobei die Vorschubzylinder 4 sich an den Vortriehsmessern
3 abstützen. Während des Vortriebs bestreicht der Auslegerarm 9 der Gewinnungs-
und Lademaschine 8 die Ortsbrust und löst davon hereinzugewinnendes Erdreich ab,
das mittels des Förerbandes 39 nach hinten abgeftihrt wird.
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Bei Vortriebsunterbrechungen wird der Brustverbau 13 durch Ausfahren
des Hydraulikzylinders 24 in die in Fig. 1 mit durchgehenden Linien gezeichnete
Stellung gefahren, wobei er mittels der Stitzplatte 17 gegen die Ortsbrust deckt
und diese abstützt. Die Stützplatte 17 ist imstande, sich den sehr unterschiedlich
auftretenden Neigungen der Ortsbrust anzupassen.
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Die Beweglichkeit des Gelenkes 15 längs der Vortriebsachse 2 durch
Beaufschlagung des Hvdraulikzylinders 19 eröffnet die Möglichkeit, den Brustverhau
noch gezielter an die gegebene Form der Ortsbrust anzupassen. Nach Beendigung der
Vortriebsunterbrechung wird der ltydraulikzylinder 24 auf die Länge c eingefahren,
wobei er den Brustverbau 13 in die in Fiq. 1 strichpunktiert gezeichnete Stellung
verschwenkt. Hierdurch ist die Zugänglichkeit der Ortsbrust wieder hergestellt,
so daß die Gewinnungs- und Lademaschine 8 die Ortsbrust uneingeschränkt bestreichen
kann. Darüberhinaus wird der Arbeitsraum im Vortriebsschild im Bewegungshereich
des Brustverhaus 13 vergrößert.
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Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2 und 3 werden die Stützleisten
32 mit Hilfe der in der Strebe 27 hefestigten
Hydraulikzylinder
29 und der sich am Rahmen 1 abstützenden Hydraulikzyinder 33 gegen die Ortsbrust
gefahren. Da die itbereinander angeordneten Hydraulikzylinder 29 sowie die je an
einer Stützleiste 32 angreifenden Hydraulikzylinder 33 unterschiedlich weit ausfahren
können, ist eine sehr gute Anpassung der Stiltzleisten 32 an die Form der ortshrust
möglich. Im Unterschied zu dem Ausfilhrunqsbeispiel nach Fig. 1 erfolgt die Verstellunq
des Brustverbaus 30 von Hand. Hierzu ist es erforderlich, den oberen Befestigungspunkt
der Lasche 36 zu lösen, die beiden unteren Stützleisten 32 von den Konsolen 31 abzunehmen
und den Brustverbau 30 im Gegenuhrzeigersinn in den Firstbereich 26 zu verschwenken,
wo er mittels der Halter 34, 38 und eines diese durchfassenden nicht dargestellten
Bolzens zu befestigen ist.