DE414003C - Verfahren zur Herstellung von Bogenlampenelektroden - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung` von Bogenlampenelektroden. Die bisher gebräuchlichen Verfahren zur Anfertigung von Bogenlichtelektroden weisen unter andrem den Nachteil auf, daß sich auch durch die innigste Bearbeitung des Rohmaterials die in der Masse eingeschlossene Luft nicht vollkommen entfernen läßt. Das Material ist nämlich plastisch und besitzt alle Eigenschaften einer wahren Flüssigkeit, d. h. es vergrößert nach Aufhören des Druckes entsprechend seiner wachsenden Elastizität das Volumen. Dies äußert sich besonders bei der Formgebung der Kohle in der hydraulischen Presse. Die Dichte der gepreßten Masse l,äßt sich nur bis zu einem gewissen Druck steigern, da die Elastizität der Masse dem Druck entgegenwirkt, und der aus dem Mundstück herausgepreßte Körpereinen größeren Querschnitt annimmt, als ihn das Mundstück aufweist. Nun ist es jedoch,-erforderlich, die Kohle möglichst dicht und wenig porös zu machen, da von. der Dichte der Kohle nicht nur der Abbrand, sondern auch bei sogenannten homogenen Effektkohlen. die die Leuchtsalze innig verteilt über den ganzen Querschnitt enthalten, die Lichtausstrahlung abhängt. Zur Erreichung einer möglichst wenig porösen Kohle und zur Verineidung der bisherigen übelstände fängt man nach der Erfindung bei der Bearbeitung des Rohmaterials bereits damit an, das Material so dicht zu machen, wie es praktisch überhaupt nur möglich ist, und steigert bei jedem weiteren Arbeitsgang diese Dichtenoch weiter, Erreicht wird dies zunächst durch eine vollkommene Entlüftung der grünen Masse, also des Ausgangsmaterials mit zugesetztem Bindemittel, die dadurch erzielt wird, daß in Vorpressen die Nudeln oder Ballen unter Vakuum gestampft bzw. hydraulisch zusammengedrückt werden. Diese so entlüftete Masse wird auf Kalandern möglichst dünn ausgewalzt. Die ausgewalzten dünnen Schichten werden dann aufeinandergelegt und nun nochmals unter Vakuum einem mechanischen Druck unterworfen, wobei die Masse gleichzeitig in die Gestalt des für den Massezylinder passenden Rohformlings gebracht wird. Durch die gleichzeitige Anwendung von Vakuum und mechanischem Druck ist es auch möglich, die Menge des Bindemittels zu verringern, wodurch gleichfalls. .die Festigkeit der Rohformlinge gesteigert wird. Auf diese Weise verliert die Masse einen großen Teil ihrer Elastizität, und es ist nunmehr möglich, in der hydraulischen Strangpresse Drucke anzuwenden, die bisher bei der Herstellung von künstlichen Kohlen nicht üblich waren. Der weitere Verarbeitungsprozeß erfolgt auf gewöhnlichem Wege, doch empfiehlt es sich, zur weiteren Verdichtung der Kohle, die grüne Kohle unter Vakuum und Druck auch mit Teeröl in bekannter Weise zu imprägnieren, wodurch auch die letzten noch vorhandenen Poren beim nachherigen Brennen mit Teerkoks ausgefüllt werden.
• Statt des sonst gebräuchlichen Teers kann man zum Imprägnieren der grünen Kohle kolloidalen I,"ohIenstoff verwenden, wodurch die Menge des erforderlichen Imprägnierungsmittels erheblich. herabgesetzt wird.

Claims (3)

1. PATL.NT-ANSPRLci-iE: i. Verfahren zur Herstellung von Bogenlichtelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die grüne Masse, also Ausgangsmaterial mit zugesetztem Bindemittel, vollkommen entlüftet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die entlüftete grüne :>lasse zunächst im ganzen unter Vakuum zusammengepreßt, dann in dünne Schichten ausgewalzt und dann unter höherem Druck in Rohformlinge gepreßt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die grüne Masse unter Vakuum und Druck mit Teer imprägniert wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch. gekennzeichnet, daß zum Imprägnieren kolloidaler Kohlenstoff verwendet wird.